Teil VII: Traurigkeit


Etwas Nasses fiel auf mein Gesicht. Es war eine Träne. Sakura weinte. Warum weinte sie?
Dann realisierte ich, was hier überhaupt passierte. Ich.... war gerade dabei....
NEIN!! Sakura war meine beste Freundin! Wie hatte dies nur passieren können!?
Geschockt ließ ich Sakura los und machte drei Schritte rückwärts. Was war nur in mich gefahren??!
"Oh mein Gott!!!", keuchte ich erschrocken auf.
Immer noch stark zitternd ließ Sakura sich an der Wand herunter gleiten.
"S-sakura....?", fragte ich vorsichtig und wollte ihr auf helfen, doch als ich einen Schritt in ihre Richtung machte, schrie sie auf und hielt sich schützend die Arme vor ihren Körper.
"K-komm mir nicht z-zu nahe.....geh weg!", flüsterte sie weinend.
"Sakura..... ich...." Ich wollte ihr meine Hand ausstrecken, doch sie schrie wieder vor Angst und machte sich ganz klein.
"Verschwinde, du,...du Monster!", keuchte sie. Es fühlte sich so an, als wäre tief in meinem Inneren etwas zerbrochen. Etwas sehr Wichtiges. Verletzt wich ich zurück. Ich wollte ihr gerade sagen, wie leid es mir tat, doch als ich den Mund aufmachte, hielt sie sich ängstlich ihre Hände vor das Gesicht und atmete nur noch stoßweise. Traurig schob ich mir die Maske wieder über die Nase und wandte mich zum Gehen. Ich wollte Sakura hier nicht so sitzen lassen, aber mir blieb nichts anderes übrig, da sie mich nicht an sich heranließ, ohne einen Herzinfarkt zu bekommen. Schließlich hatte ich gerade versucht sie zu töten. Schweren Herzens machte ich mich auf den Weg nach Hause. Sakura würde es bestimmt den anderen erzählen, wenn sie sich wieder erholt hätte, sie vor mir warnen...
Dann wäre ich allein...

In meinem Schlafzimmer ließ ich mich auf mein Bett fallen und ließ stumme Tränen über mein Gesicht laufen. Was zur Hölle sollte ich nur machen? Ich wusste keine Antwort darauf. Verzweifelt versuchte ich einzuschlafen, aber ich konnte es nicht.
Der Vollmond stand schon hoch am Himmel, als ich bemerkte, dass ich meine tägliche Ration an Blut noch gar nicht erhalten hatte. Mein Magen fing augenblicklich zu schmerzen. Wütend versuchte ich den Hunger zu ignorieren, doch es ging einfach nicht. Es fühlte sich so an, als hätte man tagelang nichts gegessen und dann stellt jemand einem plötzlich eine Schüssel Ramen vor die Nase.
Ich stand also auf und hoffte, mir würde auf dem Weg zum Heiligen Teufel niemand begegnen. Ich war mir sicher, dass dieser heruntergekommene Laden nachts über besonders besucht war.
Obwohl ich keine Lust auf die durchgeknallte Amai hatte, blieb mir keine andere Wahl. Aber natürlich hatte ich das Glück mal wieder nicht auf meiner Seite.
Angekommen im Viertel, wo das kranke Restaurant lag, sah ich zwei Personen. Ich stoppte und meine Atmung verschnellerte sich. Ich versuchte mit aller Kraft mich zurück zu halten. Es war eine größere Person, welche eine kleinere, ungefähr zwanzig Meter entfernt von mir, mit einem Messer bedrohte. Ich konnte an dem Geruch ihres Blutes feststellen, dass es zwei Männer waren. Ich schob meinen Hunger kurz beiseite und belauschte ihr Gespräch. Anscheinend wollte der Größere der beiden den anderen Mann abstechen, da dieser ihm Geld schuldete, aber keins hatte.
Der Mann mit dem Messer stand mit dem Rücken zu mir und bemerkte nicht, wie ich mich langsam näherte. Eine leise Stimme in meinem Kopf sagte: "Tu es. So verhinderst du einen weiteren Tod." Ich schaltete mein gutes Gewissen ab und fuhr mir mit der Zunge über die Zähne. Ich schlich mich von hinten an den Mann an und schlug ihm blitzschnell das Messer aus der Hand. Dieser wollte sich überrascht umdrehen, doch ich hatte bereits meine Zähne in seine Halsschlagader gebohrt. Es tat gut, endlich wieder etwas zwischen die Zähne zu bekommen. Ich genoss das Gefühl, als das Blut meine Kehle herunter rann. Der Mann viel leblos auf den Boden, als ich ihn los ließ. Der Kleinere sah mich verängstigt an.
"Lauf, bevor ich es mir anders überlege", knurrte ich ihn an. Er nickte verstört und rannte um sein Leben. Ich war satt und wollte gerade die Leiche wegschaffen, als ich bemerkte, wie jemand mich beobachtete. Als ich mich jedoch umdrehte und niemanden sah oder hörte, kam ich zu dem Schluss, dass es Einbildung gewesen sein musste. Trotzdem schaute ich ab und zu mal hinter mich, nur um sicher zu gehen und vergaß dabei völlig den toten Mann. Also machte ich mich auf den Rückweg.
Ich sollte wirklich noch versuchen den Rest der Nacht zu schlafen, da morgen unsere Mission beginnt. Aber ich musste immer wieder an die weinende Sakura denken, die mich als Monster bezeichnete, was ich im gewissen Sinne ja auch war. Trotzdem machte es mich unglaublich traurig, das ausgerechnet aus ihrem Mund zu hören. Ich hatte vor allem Angst vor den verabscheuenden Blicken meiner anderen Freunde. Ich rollte mich unter meiner Bettdecke zusammen. Mit diesen beunruhigenden Gedanken schlief ich schließlich doch ein.

Früh am nächsten Morgen wurde ich durch etwas anderes geweckt, als durch meinen Wecker.
Jemand klingelte an meiner Haustür. Ich wunderte mich, wer mich wohl zu dieser Zeit, eine Stunde bevor mein Wecker losging, treffen wollte.
Noch im Schlaf-Shirt ging ich zur Tür, als ich plötzlich einen bekannten Blutgeruch wahrnahm.
Das war doch nicht etwa...
"Sakura!", rief ich erstaunt. Ich sah ihr an, das sie sich zwang nicht wegzulaufen.
"Ha-hallo, Kakashi...", stotterte sie, aber ihr Lächeln war echt. Ich war viel zu überrascht um etwas zu sagen. Wir schwiegen eine Weile.
"Ähm, möchtest du..... reinkommen?", fragte ich sie schüchtern. Sie willigte ein und ging vorsichtig an mir vorbei in die Wohnung.
"Hübsch hast du es hier....", sagte sie, wahrscheinlich nur, um ein Gespräch in Gang zu bringen, denn eigentlich war sie schon öfters hier gewesen.
"Danke", murmelte ich und schaute auf den Boden.
"Wegen gestern...", fing sie an. Ich zuckte zusammen.
"Ich..... Ich wollte mich entschuldigen", sagte Sakura schließlich. Ich konnte sie nur verdattert anstarren. Sie merkte anscheinend, dass ich es nicht verstand und kam auf mich zu. Dann nahm sie mich in den Arm.
Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Sakura fing an zu schluchzen.
"Es tut mir leid. Ich habe das Versprechen von Naruto, dass wir immer für dich da sein werden, egal was passiert, gebrochen!"
Ich streichelte ihr ein wenig unbeholfen über den Rücken.
"Eigentlich... muss ich mich doch bei dir entschuldigen....
Ich konnte mich nicht zurück halten und hätte dich beinahe..." Ich sprach nicht weiter, da Sakura mich unterbrach.
"Ich weiß, dass es die Folgen des Akuma Bunshin no Jutsu sind und du selber nichts dafür kannst. Schließlich hast du das Jutsu verwendet, um uns alle zu retten." Sie lächelte schwach.
Ich genoss den Augenblick zu sehr, um etwas erwidern zu können.
Sakura blieb einfach eine echte Freundin!

(to be continued ;))

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