Teil V: Ein eigenartiges Stadtviertel
Ich hoffe, die Story wirkt auf euch nicht zu crazy ;)
Weiter mit Teil fünf!
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"Kakashi", antwortete ich schließlich. Ich hatte keine Lust mir einen Decknamen auszudenken, falls ich einen benötigen sollte.
"Freut mich dich kennen zu lernen, Kakashi-chan. Mein Name ist Amai!", redete sie weiter. Chan? Sie war wirklich sonderbar. Waren alle Leute hier so?
"Also Kakashi-chan, was möchtest du bestellen?", fragte Amai.
"Ich möchte..... a-also ich habe gesehen, dass ihr hier auch B-blut anbietet und i-ich wollte nicht....", stotterte ich verlegen.
"Ah, achso, verstehe! Du wolltest niemanden dafür töten!" Sie sprach es so aus, als wäre es selbstverständlich, dass man einfach mal so jemanden umbrachte...
Amai schien wirklich keine Angst vor mir zu haben. So etwas war neu für mich. Alle Fremden waren mir bis jetzt immer aus dem Weg gegangen.
"Soso, mein kleiner Blutsauger. Welche Sorte hättest du denn gerne?", lachte sie mich an.
"Ich weiß nicht, ich kenne mich damit nicht so wirklich gut aus, weil ich erst seit Kurzem....." Ich schaute weg.
"Och, nicht so schüchtern, Kakashi-chan", munterte sie mich auf. Dann sagte sie:
"Also gut, mein Kleiner! Dann werde ich dir einfach 'weiblich, Blutgruppe 0' mitbringen. Keine Sorge, es sind alles gespendete Blutproben aus dem Krankenhaus, niemand musste dafür sterben. Möchtest du warm oder kalt?"
"Äh, warm bitte....", murmelte ich. Oh Mann, das ging ja echt immer verrückter zu...
Amai nickte mir freundlich zu und verschwand dann Richtung Theke.
Es dauerte nicht lange und sie kam mit einem Becher und einer großen Kanne voll dampfender roter Flüssigkeit zurück.
"Bitte sehr, Kakashi-chan", sagte sie und zwinkerte mir zu. Ich sah sie an.
"Musst du nicht noch andere Kunden bedienen?", fragte ich Amai, nachdem sie sich wieder neben mich gesetzt hatte.
"Ach nein", antwortete sie.
"Darum kümmern sich schon die anderen Bediensteten. Außerdem gibt es selten Leute, die Blut trinken. Die meisten essen einfach rohes Fleisch oder Ähnliches und starren mich dabei mit einem gierigen Blick an. Nicht sonderlich schön." Sie verzog das Gesicht, bevor sie weiter redete.
"Du guckst eher die ganze Zeit über schüchtern und bist rot wie eine Tomate! Glaub mir, du bist der Süßeste, der diesen Laden je betreten hat!" Sie lachte, wodurch sich mein Gesicht noch mehr verfärbte. Sie kicherte leise.
"Also dann, guten Appetit!", grinste Amai. Das warme Blut in der Kanne roch sehr verlockend. Zögernd schob ich meine Maske herunter. Und wenn schon, Amai sah bestimmt jeden Tag genug Typen, welche noch viel kranker aussahen. Außerdem schien ihr so etwas zu gefallen, denn sie quiekte entzückt auf, als sie meine Reißzähne bemerkte. Aber nun konnte ich mich nicht länger zurück halten, das Blut in der Kanne schien förmlich nach mir zu rufen. Durstig trank ich den ersten Becher mit einem Schluck aus. Es schmeckte gut. Meine Augen begannen zu leuchten. Der Rest der roten Flüssigkeit verschwand ebenfalls sehr schnell zwischen meinen spitzen Reiß- und Eckzähnen. Ich leckte mir den Rest aus den Mundwinkeln, als Amai plötzlich rief:
"Aaaawwwww, du bist ja noch niedlicher, als ich dachte, mein Süßer!"
Verwirrt sah ich sie an. Ich war.......... was?!
"Wirklich!", beteuerte Amai und rückte näher an mich heran. Dann wuschelte sie mit ihrer Hand durch meine wild abstehenden Haare.
"Wenn du jetzt noch Neko-Ohren hättest, wärst du genauso wie meine tyrannische Katze! Nur mit dem Unterschied, dass diese nur Mäuse frisst!" Sie lachte und kuschelte sich an mich. Ich hatte gerade echt überhaupt keine Ahnung, was ich von der ganzen Situation halten sollte. Mir wurde soeben mitgeteilt, dass ich Ähnlichkeiten mit einer Katze hatte und nun das!?
"Und du... also, du hast.....gar keine Angst vor mir....?", fragte ich Amai zögerlich. Sie sah mich verwundert an, die Hand immer noch in meinen Haaren.
"Ach was, ich bin solche Leute gewöhnt, die, sobald sie neben mir sitzen, den Drang haben mich zu verspeisen. Es war manchmal echt schwierig, einigen durchgeknallten Kannibalen zu entkommen. Aber du scheinst viel zu höflich und verlegen zu sein, um es zu wagen, mir in den Hals zu beißen."
Mit diesen Worten drängte sie sich noch näher an mich. So langsam wurde mir das unangenehm...Amais Blut roch wirklich verdammt gut, aber sie hatte Recht, mit dem was sie gesagt hatte. Außerdem hatte ich es nicht nötig, da das Blut von vorhin mich vorerst zufrieden stellte.
"Übrigens würdest du ziemlichen Ärger mit dem Ladenbesitzer bekommen, wenn er erfährt, dass du eine seiner beliebtesten Kellnerinnen ausgesaugt hast. Du würdest womöglich sogar Hausverbot bekommen, mein Kleiner", scherzte Amai, aber ich wusste, dass es ernst gemeint war.
"Übrigens, was versteckst du eigentlich unter deinem Stirnband?", wollte sie wissen und schob, bevor ich etwas dagegen unternehmen konnte, mein Stirnband nach oben.
"Whoaaa, ein Sharingan! ", rief sie begeistert.
"Du musst ein ziemlich guter Shinobi sein! Bist du etwa aus dem Uchiha-Clan?"
"Ähm.... nein", antwortete ich.
"Ein Freund hat es mir geschenkt."
Traurig dachte ich an meinen verstorbenen Freund Obito zurück.
"Das muss ein guter Freund gewesen sein", stellte Amai fest.
"Ja, das war er", flüsterte ich so leise, dass sie es nicht verstehen konnte. Endlich nahm sie die Hand aus meinem sowieso schon zerzausten Haar und sah mich an.
"Ich habe übrigens heute morgen den Hauptartikel der Zeitung gesehen", wechselte sie das Thema. Mir lief ein Schauder über den Rücken. Wusste sie etwa bescheid?
"Du warst es doch, der den alten Tenshi getötet hat, oder?"
Ihr Blick war nicht wütend oder erniedrigend, sondern einfach nur interessiert.
"Woher....." Ich konnte meine Frage nicht ganz stellen, da antwortete Amai auch schon.
"Nur so eine Vermutung. Du bist wahrscheinlich der einzige weit und breit, der auf so eine Art jemanden tötet." Ich zuckte zusammen. Sie fuhr fort:
"Aber alle anderen, die ich kenne, kommen direkt hierher, um sich Blut zu bestellen, aber nicht etwa, weil sie es benötigen, sondern weil sie einfach Psychopathen sind."
Ich wich ein wenig zurück. Würde sie mich verraten, da sie wusste, dass kein Tier Tenshi Hiruko umgebracht hatte? Anscheinend konnte sie an meinem Gesichtsausdruck erkennen, was ich dachte, also sagte sie beruhigenderweise:
"Keine Sorge, Süßer, ich werde dich nicht verpfeifen..."
Amai rückte wieder näher zu mir ran und drückte mich gegen die Wand in die Ecke. Ich wollte sie wegschubsen, doch aus irgendeinem Grund konnte ich mich nicht mehr bewegen.
"Ich mag solche wie dich...", flüsterte sie mir direkt ins Ohr.
"Was soll....!" Weiter kam ich nicht, denn Amai hatte sich auf meinen Schoß gesetzt. Mir schoss das Blut in die Wangen. Ich konnte mich immer noch nicht rühren. Noch nie war mir jemand so auf die Pelle gerückt...
"Was meinst du, mein Kleiner? Möchtest du heute Nacht nicht bei mir bleiben?" Sie hauchte mir einen Kuss auf die Wange.
WAS ZUM HENKER WAR HIER LOS?!
Ich schüttelte mich und hatte gerade wieder das Gefühl mich bewegen zu können, als plötzlich eine Hand von hinten auf Amais Schulter klopfte. Sie drehte sich grinsend um und sagte:
"Tja, da hatte ich wohl mehr Glück als ihr!" Hinter ihr standen drei weitere Kellnerinnen, alle genauso luftig bekleidet wie Amai und alle mit einer viel zu guten Figur.
"AMAI!", donnerte die am weitesten vorne Stehende der drei.
"Es kann doch nicht sein, dass du gleich immer die neuesten Gäste unter Beschlag nimmst und versuchst, sie zu dir nach Hause einzuladen!"
Dann wandte sie sich mir zu.
"Ich hoffe, sie hat die keine Schwierigkeiten bereitet. Ich muss mich wegen Amais schlechtem Verhalten entschuldigen."
"Ich...." Endlich hatte ich meine Stimme wieder gefunden.
"Ich gehe jetzt besser.....", sagte ich und versuchte so schnell wie möglich aus dem Restaurant zu entwischen.
"Das Blut geht auf's Haus! Ich hoffe, du kommst jetzt öfter vorbei, Kakashi-chan!", rief Amai mir lachend hinterher.
Ich bemerkte, dass es draußen regnete und lief schnell zurück zu meiner Wohnung.
Was für ein schräger Laden. Solchen Leuten war ich zuvor noch nie begegnet. Aber mir würde für die Zukunft nichts anderes übrig bleiben, als dieses Restaurant zu besuchen, denn welche normale Bar verkaufte denn bitteschön Blut?
Seufzend ließ ich mich auf mein Bett fallen.
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Was ein verrücktes Kapitel XD
(Ja, OK, sie sind alle verrückt... :))
Wir sehen uns bald wieder ^^
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