Teil II: Veränderungen
Jetzt geht es weiter mit Teil 2 :)
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Ich spürte unter Schmerzen, wie sich mein Äußeres veränderte. Mein rechtes Auge wurde blutrot, das Weiße beider Augen färbte sich tiefschwarz und meine Pupillen wurden schlitzförmig, wie die einer Katze oder Schlange. Ich merkte wie meine ohnehin schon spitzen Eckzähne (die Veränderung durchlebte ich, als ich das erste Mal das Dämonendoppelgängerjutsu verwendet habe) noch länger und schärfer wurden und meine Backenzähne sich zu Reißzähnen entwickelten. Es tat so weh, aber mir blieb nichts anderes übrig als zu warten bis es vorbei war. Ich konnte nicht sprechen, nur schreien. Ich hörte, wie die anderen meinen Namen riefen, doch ihre Stimmen drangen nicht zu mir durch. Es gab nur mich und den Schmerz. Meine Fingernägel wuchsen zu Krallen und bohrten sich in den Boden. Und dann, auf einmal, war es vorbei. Ich verstummte und keuchte nur noch unregelmäßig. Die anderen drängten sich besorgt um mich. Ich kniff meine Augen zusammen und versuchte aufzustehen, doch anscheinend war mein Körper dagegen. Kurzerhand wurde ich bewusstlos. Um mich herum existierte nur noch Dunkelheit.
Ich vernahm gedämpft ein Knistern und Knacken. Langsam kam ich wieder zu mir. Ich hörte nun klarer. Diese Geräusche mussten von einem Feuer stammen. Auf einmal spürte ich auch die Wärme, die mich umgab. Jemand hatte eine Decke um mich gelegt. Mit immer noch geschlossenen Augen setzte ich mich auf.
"Er ist aufgewacht!", hörte ich Narutos Stimme sagen.
"Kakashi, geht es dir gut?"
Ich konnte die Besorgnis in Sakuras Stimme wahrnehmen. Vorsichtig öffnete ich mein Sharingan-Auge, ich wollte ihnen nicht das andere zeigen, welches aussah wie das eines Monsters. Ich sah, dass wir uns in einer kleinen Höhle befanden, in deren Mitte ein Lagerfeuer brannte. Meine Freunde hatten sich dicht um die Wärmequelle gedrängt. Draußen war es bereits dunkel und es regnete in Strömen. Ein Beweis dafür, dass wir uns immer noch in der Nähe von Amegakure befanden.
"Hey, Kakashi, das ist gruselig, wenn man gleich von einem Sharingan durchlöchert wird", scherzte Naruto.
"'Tschuldigung", murmelte ich und tastete nach meinem Stirnband. Es lag neben mir und als ich es mir umbinden wollte, stach ich mir beinahe ein Auge aus. Verdammt, ich hatte meine krallenartigen Fingernägel vergessen. Als ich es letztendlich doch geschafft hatte, schob ich den unteren Teil des Stirnbandes wie gewohnt über mein linkes Auge und öffnete unbewusst ruckartig das rechte. Ich hörte wie Sakura, die direkt vor mir kniete, erschrocken nach Luft schnappen und wich wie Naruto zurück. Sasuke, Sai und Kommandant Yamato sahen mich nur wortlos an und schauten dann weg. Ich wurde traurig. So eine Reaktion hatte ich von ihnen nicht erwartet. Wenn mich schon meine Freunde so anblickten, was sahen dann die Dorfbewohner zu Hause in mir? Vielleicht haben sie die Traurigkeit in meinem Blick bemerkt, denn auf einmal sahen sie so aus, als fühlten sie sich schuldig.
"Wir haben dir etwas vom Abendbrot übrig gelassen", sagte Sai und lächelte mir zu. Es war ein echtes Lächeln.
"Vielen Dank!"
Sie waren eben doch meine Freunde.
"Hier." Sasuke reichte mir drei Onigiri. Aufpassend, ihn nicht mit meinen Klauen zu verletzen, nahm ich sie an. Sasuke merkte anscheinend, dass ich Probleme damit hatte und sah mich verständnisvoll an.
"Nimm das Kunai", sagte er und warf mir eins herüber. Ich fing es auf und nickte ihm dankbar zu. Dann wand ich mich um, um die Höhle zu verlassen. Ich wollte nicht, dass die anderen mir beim Essen zusahen, da ich meine Zähne bis jetzt immer gut unter meiner Maske verstecken konnte.
"He, wo willst du hin?", wollte Sakura wissen, als ich hinaus ging.
"Wache halten", log ich.
"So ein Blödsinn! Irgendwann werde ich schon noch erfahren, was unter deiner Maske ist!", rief mir Naruto lachend hinterher. Ich wusste, dass er es als Scherz meinte, aber trotzdem hatte ich Angst davor, dass er es jemals erfahren würde.
Draußen setzte ich mich unter einen Baum. Es goss immer noch wie aus Eimern. Man konnte nicht erkennen, ob ich weinte, oder ob der Regen dafür verantwortlich war. Wütend nahm ich mir das Kunai, das Sasuke mir mitgegeben hatte und kürzte mir damit meine Fingernägel. Es war schwerer als gedacht. Sie waren härter als Knochen. Als ich Chakra in die Klinge leitete, schaffte ich es dennoch. Warum musste ausgerechnet ich dieses Jutsu beherrschen können? Es fügte doch allen nur Leid zu. Vorhin hätte es sogar beinahe meine Freunde getötet. Aber wenn ich es nicht benutzt hätte, wären wir jetzt alle im Jenseits.
Ich machte mich daran, meine Onigiri zu verdrücken, aber irgendwie hatte ich überhaupt gar keinen Hunger. Ich redete mir ein, dass ich etwas essen musste, um wieder zu Kräften zu kommen, aber ich konnte die Onigiri einfach nicht runterschlucken. Also spuckte ich sie aus und warf das Übriggebliebene weg. Die anderen würden sich nur noch mehr Sorgen machen, wenn sie erführen, dass ich nichts gegessen hatte. Ich wollte mich gerade zurück auf den Weg zur Höhle machen, als ich auf einmal etwas bemerkte. Vorher war es mir gar nicht aufgefallen, aber jetzt spürte ich es deutlich. Seit ich wieder aufgewacht bin sind meine Sinne um einiges schärfer geworden. Mit meinem rechten Auge sah ich nun fast so gut wie mit dem Sharingan, ich konnte alles im Umkreis von mehreren Kilometern hören und ich könnte schwören meine Nase war jetzt um einiges besser, als die von Kiba. Irritiert ging ich weiter. Gab es also auch Vorteile des Akuma Bunshin no Jutsu? Oder war es einfach nur der Beweis dafür, dass ich immer mehr zu einem nicht menschlichen Wesen wurde? Ich konnte schon von Weitem das schwache Knistern des Feuers wahrnehmen, nicht jedoch die Stimmen meiner Freunde. Allerdings konnte ich ihre Atmung und ihren Herzschlag feststellen. Ich konnte sie ebenfalls riechen. Als ich am Eingang der Höhle stand, sah ich, dass sie alle schliefen. Schnell stellte ich noch ein paar Fallen auf, damit wir geweckt wurden, falls sich Feinde nähern sollten, dann ging ich hinein. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Ich würde alles tun, um meine Freunde zu beschützen. Und sie würden mich immer als ihren Freund akzeptieren, egal ob ich ein Dämon war oder nicht. Glücklich ließ ich mich zwischen Naruto und Sai nieder und schlief ebenfalls ein. Diese Nacht blieb es ruhig.
(to be continued)
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