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Sie erwarteten ihn bereits. „So...", sagte der Alte. „Bin unglaublich gespannt auf deine Erklärung!"

Aber als Jim antworten wollte, winkte sein Vater ab. „Erzähl später, Junge. Grad haben wir Stress."


Sie erreichten den Bahnhof trotzdem pünktlich. Der Alte und Jim postierten sich in einem Cafe mit einer riesigen Glasfront. Man konnte den gesamten Bahnhof überblicken. Auch Gleis drei.

Die Dame mit den Karamellschnecken winkte Jim zu. Er lächelte.

„Wer ist das?", fragte sein Vater misstrauisch.

Jim zuckte mit den Schultern. „Nur irgendeine alte Frau."

Um zehn vor acht sollte der Zug einfahren, so viel hatte Jim mitbekommen.

Aber um zwölf vor acht stürmte Carl gehetzt zu ihnen ins Cafe hinein.

„Der Zug fällt aus! Meinen Sie die ahnen was?"

Jims Vater sah einen Moment panisch aus, dann hatte er sich wieder unter Kontrolle. „Nein. Keine Sorge, Junge. Geh zurück zu deinem Posten und sag den Anderen Bescheid. Der Mann wird den Nächsten nehmen. Habt ihr ihn bereits entdeckt?"

„Ja, aber als er gesehen hat, dass der Zug ausfällt ist er wieder verschwunden..."

„Okay. Wir bleiben trotzdem beim Plan. Geh zurück und sag es den Anderen!"

Carl nickte und eilte wieder hinaus.

Der Alte drehte sich zu Jim. „Bleib hier! Wehe du rührst dich vom Fleck. Ich muss los, William den geänderten Zeitplan geben. Falls du nicht da bist, wenn ich wieder komme wird es dir schlecht ergehen!"

Jim nickte, dann war sein Vater auch schon weg.

Mit gemischten Gefühlen blieb er an dem Tisch sitzen und rührte in seinem Kaffee. Teils hoffte er, der Zug möge endlich kommen und alles wäre vorbei, andererseits wünschte er die Zeit bliebe stehen.

Um viertel vor neun betrat der Alte wieder das Cafe. Er wirkte erleichtert. Sehr erleichtert. „Hat sich alles geklärt. Es wird funktionieren und der Mann ist auch da.", sagte er fröhlich. Jim nickte, abgelenkt durch etwas, das er erst für einen Lichtreflex gehalten hatte, nun aber erkannte. Charlie die sich, in einer Hand den Geigenkoffer, einen Weg durch die Leute bahnte. Hinüber zu Gleis 3.

Jim erstarrte. Das konnte... DURFTE nicht sein!

Er wollte schreien, sie irgendwie zum Anhalten zwingen!

Aber warum sollte sie ihn bemerken? Vermutlich war er überhaupt nicht sichtbar. Hier in dieser riesigen Bahnhofshalle.

Nein. Sie würde ihn nicht sehen.

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