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,,Hava, Hava Tim sitzt am Fenster und weint. Er will nicht mit mir reden, ich will ihm doch nur helfen."

Ruckelt Kirara an einem Pullover.

,,An welchem Fenster mein Engel?"

,,Das in meinem Zimmer."

,,Okay, ich werde erst einmal mit ihm reden, okay?"

,,Ja, ich will, dass Tim wieder lächelt und mit mir spielt."

,,Okay mein Engel, ich rede mit ihm."

Langsam laufe ich die Treppen vom Waisenhaus nach oben, ins Zimmer von Kiara. Ich war selber ein Waisenkind, aber nur, weil meine Eltern bei einem Wintersturm ums Leben kamen. Da war ich gerade einmal acht. Ich selber habe es hinbekommen, mit meinem ganzen Geld, was ich damals hatte, ein Waisenhaus zu eröffnen. Ich will allen Kindern ohne Familie eine Familie schenken. Auch diese Kinder verdienen Liebe, Zuneigung und Aufmerksamkeit. Die Kinder selbst können nichts für ihren Zustand und deswegen sollte man sie auch nicht beurteilen.

,,Hey Tim, was ist los? Wieso weinst du?"

,,I-ich will auch wie alle anderen Kinder, Eltern haben, die mit ihren Kindern im Schnee spielen, auf den Weihnachtsmarkt gehen. Aber ich habe keine Eltern. Keiner will mich!"

,,Ach Tim, du hast doch mich, Kiara und die ganzen anderen Kinder. Wir alle wünschen uns doch Eltern, eine Familie mit allem drum und dran. Natürlich verstehe wir dich dass du traurig bist, aber du bist nicht alleine. Wir alle sind gleich und wünschen uns alle das gleiche. Und schau, wenn du das alles so betrachtest, sind wir doch auch eine große Familie, nur ohne Mama und Papa. Wir sind alle füreinander da. Wir helfen uns und unterstützen uns. Wir feiern jedes Jahr alle eure Geburtstage. Jedes Fest feiern wir alle zusammen. Alle bekommen Geschenke und dieses Jahr ist es genauso. Wir werden alle zusammen einkaufen gehen und zusammen backen und schmücken und feiern. Als eine große Familie. Und jetzt hör auf deine Tränen zu vergießen und spiel ruhig mit Kiara im Garten im Schnee. Zieht euch dick an und spielt zusammen draußen, aber nur im Garten okay?"

,,Okay, danke, dass du mich aufgemuntert hast. Ich brauche keine fremden Eltern, oder eine fremde Familie, denn ich habe eine und die ist hier im Haus. Und jetzt gehe ich mit Kiara spielen. Kiara komm, lass uns einen Schneemann bauen."

Schon flitzt er mit seinen ganzen Sachen und rennt mit Kiara nach unten in den Garten.

Es ist immer wieder traurig, die Kinder weinen zu sehen, wegen diesem Thema. Aber so ist nunmal das Leben und wir können es nicht ändern. Aber dafür können wir es verschönern. Dafür brauchen wir nur Kreativität und die passenden Menschen dazu.

,,Hava, Hava, vor der Tür steht ein Mann und will mit dir sprechen."

Wer will bitte mit mir sprechen? Ich kenne keinen Mann, ich hatte vor einem Jahr einen Freund, aber wir haben uns getrennt, weil er mein Leben nicht so akzeptiert hat. Ich bin nicht damit einverstanden, diese wunderbaren Kinder alleine zu lassen. Ich wollte diese Verantwortung und jetzt habe ich sie. Und sie jetzt weg zu schmeißen ist nicht richtig, nur für einen Menschen.

,,Okay Lara, ruf alle Kinder zusammen und geht in den Wohnzimmerbereich. Ich komme dann gleich."

,,Okay, mach ich."

Während Lara alle Kinder ruft, laufe ich die Treppen runter. Und vor der offenen Tür steht wortwörtlich Adonis.
Noch nie in meinem Leben habe ich so einen attraktiven Mann gesehen wie er. Er ist groß, hat schöne definierte Muskeln, einen gepflegten schwarzen Bart, schöne dunkle braune Augen und schwarze, etwas lange Haare, nicht zu lang, aber auch nicht zu kurz. Er hat die perfekte Länge.

,,Ähm, wenn sie fertig sind, mich anzustarren, dann brauche ich ihre Hilfe."

Oh shit, er hat mich beim Starren erwischt, aber wer würde ihn denn nicht anstarren wollen.

,,Oh ähm, tut mir leid, wie kann ich ihnen helfen?"

,,Ich wurde gerade angefahren und habe vorhin meinen Job verloren. Ich weiß nicht mehr wohin und brauche hilfe. Ich habe gehört, sie helfen  und unterstützen?"

,,Oh ja, genau. Oh, tut mir leid, ich habe ihre Verletzungen nicht gesehen, kommen sie, ich werde ihnen erst einmal helfen, ihre Wunden zu versorgen."

,,Danke, wäre es okay, wenn wir uns duzen würden? Dieses Formelle liegen mir nicht so sehr."

,,Ja klar, das Formelle ist auch nicht so meins. Ich bin Hava."

,,Ein sehr schöner Name, ich bin Zayn."

Wow, Zayn, ein sehr außerordentlich gewöhnlicher Name.

,,Wie ist das mit dem Unfall passiert? Also, wir wurdest du angefahren?"

,,Ich war eigentlich auf dem Weg nach Hause, aber habe die Nachricht bekommen, dass meine Wohnung fristlos gekündigt wurde. Dann habe ich meinen Job verloren und als ich wütend über eine grüne Ampel ging, raste ein Auto ganz schnell und hat versucht eine Vollbremsung zu machen, was am Ende aber nicht funktioniert hat und er mich erwischt hat."

,,Oh Gott, du musst ins Krankenhaus, du wurdest angefahren, wieso hat der Mann keine Erste Hilfe geleistet? Dazu ist es ja verpflichtet? Wieso bist du hierher gekommen?"

,,Na ja, der Mann ist abgehauen und so richtig sein Kennzeichen konnte ich nicht erkennen, weil er es mit einem Tuch überdeckt hatte."

,,Dann muss das wohl geplant gewesen sein."

,,Und ich bin hierher gekommen, weil es das nächste war, was ich gefunden habe. Ich habe schon sehr viel von dir gehört und nun benötige ich deine Hilfe. Wenn du mir aber nicht helfen kannst, ist es auch nicht schlimm, das kann ich verstehen. Wer will schon einen arbeits- und Wohnungslosen helfen?"

,,Wir werden schon was finden. Wir suchen zusammen nach einem Job und eine neue Wohnung und in dieser Zeit, kannst du ja ein Zimmer hier bekommen."

,,Wirklich? Du willst mir wirklich helfen? Du würdest mich wirklich aufnehmen?"

,,Ja schon, so lange du keinen Schaden willst, ja wieso nicht."

,,Ich danke dir wirklich sehr. Ich werde auch versuchen, euch überall zu unterstützen."

,,Wo hast du denn zuvor gearbeitet?"

,,Ich habe sehr viel mit Kindern gearbeitet. Mal im Waisenhaus, mal im Krankenhaus oder auf Kinder aufgepasst. Also sehr viel mit Kindern."

Das klingt gut, sehr sehr gut, er könnte mir ja vielleicht helfen, mit den Kindern. Es sind über zwanzig Kinder und Jugendliche. Da wäre Unterstützung schon eine Hilfe.

,,Oh das ist wirklich gut, denn das hier ist mein Waisenhaus. Mein zu Hause, was ich selber finanziert habe."

,,Du selber?"

,,Ja, ich alles alleine."

,,Na dann hoffe ich, dass ich dir unter die Arme greifen kann."

,,Das wäre wirklich sehr lieb."

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