20. Dezember
Soley ist ziemlich zufrieden, als sie schließlich auf die vielen Tüten voller Weihnachtsschmuck in Elinas und deinen Armen blickt und selbst den Weihnachtsbaum festhält, beziehungsweise eher umarmt.
Ihre dunklen Haare sind zerzaust, ihre Nase knallrot von der Kälte, doch ihre Augen funkeln voller Vorfreude und du bist dir sicher, dass du und Elina den gleichen Anblick bieten.
Tatsächlich fühlt ihr euch irgendwie wieder wie kleine Kinder, die vor Urzeiten jedes Jahr an Weihnachten Geschenke gebastelt, Wunschzettel geschrieben, und Pläne für ein Treffen mit dem Weihnachtsmann geschmiedet haben - total weihnachtlich und aufgedreht! Und ihr fühlt euch nicht nur so - ihr benehmt euch auch so!
Kichernd, quatschend und Weihnachtslieder singend zieht ihr durch die bereits festlichen Gassen hinüber zum Weihnachtsmarkt, wo ihr alles für euren Stand vorbereiten wollt.
Als ihr schließlich erhitzt und aufgeregt dort ankommt, sind dort bereits ein paar Männer, unter der Aufsicht von Soleys Vater, dabei euer Lebkuchenhaus aufzubauen.
Ein Grinsen schleicht sich auf dein Gesicht, als du siehst, wie immer jeweils zwei von ihnen eine Wand festhalten, während ein weiterer alles zusammenbaut.
Auch Soley grinst und Elinas Augen leuchten. Verstohlen blickt sie sich nach jemandem um.
„Wo sind denn Luca und Fiona?" fragt sie schließlich. „Wollten die nicht die fertigen Plätzchen mitbringen?"
„Die sind noch zuhause und backen was das Zeug hält. Auri hat ihnen noch eine Weile geholfen und ist dann wohl nach Hause gegangen." Soleys Vater, der sie offenbar gehört hat, kommt nun zu euch hinüber, umarmt seine Tochter und blickt dann stolz zurück zum Lebkuchenhaus.
„Das ist ja wirklich der Wahnsinn!" meint er begeistert. „Und wie ich sehe, habt ihr auch noch allerhand Schmuck mitgebracht! Wunderbar!" Er zeigt grinsend auf eure Einkäufe. Das sie nach ziemlich viel ausgegebenem Geld aussehen, scheint ihn nicht zu stören.
„Ihr müsst uns aber noch kurz ein bisschen Zeit mit dem Haus geben." sagt er einfach. „Danach steht euch nichts mehr im Wege."
Grinsend gebt ihr euer OK. Die Wartezeit verbringt ihr mit einem Becher heißem Punsch, um euch aufzuwärmen und seht euch gleichzeitig nach Wichtelgeschenken um.
Ihr findet auch eines, neben der Tasche eines Helfers von Soleys Vater. Es ist eine kleine Dose mit einem rotwangigen Wichtel vorne drauf.
Aufgeregt kichernd schaut ihr hinein. Das Geschenk ist für Count_Monsparkle und sehr liebevoll gestaltet.
Ihr seid sofort begeistert davon und blickt euch nach weiteren Kleinigkeiten um, werdet dann aber von Soleys Vater aus euren Gedanken gerissen.
Das Lebkuchenhaus steht - und es sieht einfach fantastisch aus. Da ist die Tür, die voller Gummibärchen ist, das hübsche Fenster, aus dem ihr dann von einem Tisch im Inneren heraus die Plätzchen verteilen wollt, die traumhaft dekorierten Wände und natürlich Auris Blumen-Nachthimmel aus Mandeln und Zuckerguss.
Elina gibt einen erstickten Schrei des Entzückens von sich und Soley packt euch beide ohne Umschweife bei der Hand und stürzt los, um endlich alles zu dekorieren.
Auch dich hat es nun gepackt, und während Soley und ihr Vater den Weihnachtsbaum neben dem Haus aufstellen, schnappen Elina und du euch auch schon allerhand Lichterketten und verteilt diese an jedem Winkel in und um das Haus, an dem sich Lichter gut machen. Nur ein paar lasst ihr übrig, für den Weihnachtsbaum.
Danach sind die Sterne dran, die Soley zu Massen eingesteckt hat. Ihr verteilt sie in den Ästen des Weihnachtsbaumes, hängt sie wie Eiszapfen an den Rand des Lebkuchendaches und verteilt die Übrigen noch innen im Haus, das nun dank Lichterketten schon hell funkelt.
Außerdem erhöht ihr die Stromrechnung des Weihnachtsmarktbetreibers, indem ihr den Leuchte-Weihnachtsmann und sein glitzerndes Rentier auf dem Dach eures Hauses befestigt.
Auch Tannenzweige und Christbaumkugeln dürfen natürlich nicht fehlen und ihr leert eine Tüte nach der anderen, bis euer Lebkuchenhaus und der Baum davor funkeln und strahlen, als hätten sie nie etwas anderes gemacht.
Leise „Halleluja" vor dich hin summend, nimmst du schließlich den letzten kleinen fliegenden Hänge-Engel aus Federn aus deiner Tüte und hängst ihn im Haus an einen mit Lichterketten und Sternen übersäten Tannenzweig, als du plötzlich inne hälst.
Da hängt nämlich noch eine kleine Karte.
Du weißt nicht, wer sie dort hin gehängt hat, doch du weißt sofort, was es ist.
Grinsend liest du die verschnörkelten Buchstaben auf der Vorderseite. „Für Stella_Granger" steht da.
Und auch die Rückseite ist wie jedes Wichtelgeschenk wunderschön geworden.
***
Sie fährt sich mit der Hand durch die roten Haare, die ihr über die Schultern und ins Gesicht fallen, als sie über den Witz einer Freundin lacht. Schüttelt grinsend den Kopf, und greift die Tasse vor sich, um einen Schluck Tee zu trinken, muss aber mittendrin wieder lachen und hält sich die Hand vor den Mund, um nichts auszuspucken. Ihre Schultern beben unkontrolliert, und sie sieht so glücklich aus in dem Moment, so... So perfekt und...
„Hallo? Erde an James? Lebst du noch?"
Ich zucke zusammen, als die Stimme meines Freundes mich aus den Gedanken reißt. „Sorry, Pads. Was hast du gesagt?"
Sirius lächelt. „Na ja, während du Evans da drüben angestarrt hast-" Meine Wangen färben sich verdächtig rot. „-haben wir diskutiert, ob Fisch auf Pizza gehört. Und weil wir eine vorbildliche, demokratische Freundegruppe sind, wollten wir auch deine Meinung dazu anhören."
Ich verziehe das Gesicht. „Nein. Einfach nur nein. Die Konsistenz, und das dann kombiniert mit Pizza... Ew.", antworte ich ehrlich.
Sirius fasst sich übertrieben geschockt ans Herz. „James! Wie konntest du mich nur so betrügen!"
„Also wirklich!" Peter schüttelt seinen Kopf und Remus grinst.
„Na also, ich wusste doch, dass ich nicht der Einzige sein kann!", ruft er triumphierend.
Ich lächle etwas und stochere mit der Gabel in meinem Kartoffelbrei herum, mache irgendwelche Muster mit den Zinken.
„Du denkst schon wieder an sie, hab ich recht?", fragt Peter nach ungefähr einer Minute des willkürlich-die-Gabel-durch-den-Brei-ziehens. Ich sehe auf und weiß genau, dass verneinen sinnlos ist. Also nicke ich.
„Lily?", mischt Sirius sich ein. „Frag sie doch auf ein verdammtes Date!"
Ich seufze resigniert. „Das hab ich doch schon. Und du weißt, wie es geendet ist."
Remus zieht eine Augenbraue hoch. „Sie hat dir mit ihrem Zaubertränkebuch eins übergezogen, schon klar. Aber das ist schon eine Weile her. Sieben Monate, um genau zu sein."
„Sieben Monate, in denen du ihr hinterhergestarrt und trostlos rumgeseufzt hast.", fügt Peter hinzu.
„Na eben." Sirius beugt sich über den Tisch und zwingt mich praktisch dazu, ihm in die Augen zu sehen. „Du hast schon lange genug deprimiert durch die große Halle gestarrt. Heute Nachmittag bewegst du deinen Arsch zu ihr und fragst sie, ob ihr vielleicht mal zusammen nach Hogsmeade geht, und dann lächelst du sie an und tust so, als wärst du total nett und cool oder was auch immer. Auf jeden Fall besser, als du bist. Hätte ich diesen letzten Teil weglassen sollen?"
Und ich befolge Sirius' Befe- ähm, gut gemeinten Rat. Nach Muggelkunde packe ich so schnell wie ich kann meine Sachen ein und renne fast zur Tür, um sie dort abzufangen. Lächerlich, ich weiß, aber wenn ich das nicht mache, werden mir das mehrere Leute nie verzeihen.
Tief durchatmen, Prongs, ganz ruhig, du schaffst das. Du weißt jetzt, wie es sich anfühlt, ein Buch ins Gesicht zu bekommen, du wirst nicht mehr davon überrascht.
Sie geht noch mal nach vorne zum Lehrerpult, um irgendwas zu fragen. Oh Mann, das kann noch dauern... Der Professor spricht, nur ein paar Worte driften zu mir herüber.
„...ziemlich schwierig..." „...Kurse belegen...." „...wirklich schwere Prüfungen!..."
Nach einer gefühlten Ewigkeit wünscht Lily ihm einen schönen Tag und wendet sich der Tür zu, etwas überrascht, als sie mich hier stehen sieht. Sie scheint aber nicht viel davon zu denken, denn sie steuert in ihrem gewöhnlichen Tempo auf den Ausgang zu. Oder doch etwas langsamer? Es kommt mir so vor, aber... Fuck, sie steht schon vor mir?! Sie schenkt mir im Vorbeigehen ein kleines Lächeln und geht weiter und...
„Lily!", höre ich mich selbst rufen.
Sie dreht sich um, sieht mich mit ihren wunderschönen grünen Augen an, einen fragenden Gesichtsausdruck. Es gibt kein zurück mehr,
„Äh... Ich hab mich gefragt, ob du vielleicht mal... mitmirnachhogsmeadegehenwillst?" Ich warte einen Moment, bis ich meinen Puls halbwegs unter Kontrolle habe, und füge dann hinzu: „Also, es muss nicht unbedingt was romantisches sein, wenn du nicht willst, aber..."
Stille. Sie blinzelt, dann lacht sie.
Moment, sie lacht?
„Hey, was ist denn?", frage ich, unsicher, ob ich mitlachen sollte oder nicht.
Sie kichert noch etwas, beruhigt sich dann wieder. „Tut mir leid. Ich hätte nur nicht gedacht, dass du immer noch..." Sie schüttelt mit einem Grinsen ihrem Kopf. „Was ich sagen will: Ja. Gerne. Lass uns mal zusammen nach Hogsmeade gehen."
Liebe Stella,
Ich kenne dich zwar nicht sehr gut, aber habe mich mal etwas auf deinem Profil umgesehen und überlegt, was dir so gefallen würde - ich hoffe, das Aesthetic und der (sehr kurze) OS treffen so ungefähr deinen Geschmack!
Mit dem Aesthetic kannst du anfangen, was du willst: Ausdrucken und in einen Schrein stellen, den du jeden Morgen anbetest, als Hintergrundbild nutzen oder als negativ-Beispiel in einem how-to-aesthetic-Buch, drauf treten und verbrennen... Wie du willst!
Der OS ist hoffentlich ganz okay geschrieben, ich hab keine Ahnung, weil ich meine eigenen Geschichten nicht so gut beurteilen kann, also... Yay.
Wie gesagt: Ich hoffe, ich konnte dir eine Freude bereiten!
Fröhliche Weihnachten!
***
„Soley, Elina, schaut mal!" rufst du und willst den beiden deinen Fund zeigen. Doch zu deinem Erstaunen, kannst du sie plötzlich nirgendwo mehr entdecken. Etwas verwirrt verlässt du das Lebkuchenhaus und blickst dich nach ihnen um.
Erkennen tust du die beiden jedoch erst auf den zweiten Blick.
Sie stehen auf und ab wippend und summend neben einer Bank etwas abseits, Elina noch mit dem letzten Stern in der Hand, und hören mit leuchtenden Augen einem Musiker zu, der dort sitzt und leise auf seiner Gitarre „It's beginning to look a lot like Christmas" spielt.
Kurz musst du Lächeln, schnappst dir deinen inzwischen dritten Becher Punsch und willst dich dann zu den dreien gesellen, als dir plötzlich auffällt, dass der Gitarrist dir irgendwie bekannt vorkommt.
Und während du so langsam näher kommst, erkennst du auch wieso.
Dort auf der Bank, leise und hingebungsvoll sein Lied spielend, sitzt Aron.
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