Julien und Julius: Zwei Nikoläuse
(Julien und Julius sind aus "die Zwillinge aus dem Meer")
Kichernd zwängen sich die Zwillinge Julien und Julius in ihre engen Nikolauskostüme.
Julius neckt seinen Zwillingsbruder: "Ich wusste gar nicht, dass der Nikolaus so einen Knackarsch hat. Da wird Junis safe sofort ranwollen!"
"Heyy", lacht Julien etwas verlegen. "Seit Mailo dich aus dem Meer geholt hast, bist du wieder ganz schön frech geworden. Pass lieber auf, dass Mailo nicht aktiv wird, wenn er deinen Hintern in diesem Kostüm sieht. Schließlich sind wir genau gleich."
"Meinst du, sie werden uns auseinanderhalten, wenn wir im gleichen Kostüm dastehen?", fragt Julius.
"Wenn nicht, dürfen sie uns nicht auspacken", meint Julien gespielt trotzig. Gleichzeitig hofft er natürlich das Junis ihn erkennen wird.
Als sie sich komplett in die Nikolauskostüme gezwängt haben, umarmen sich die Zwillinge glücklich. Endlich können sie sich wieder zusammen auf Weihnachten freuen. Und das Beste ist, dass jeder seinen Freund bei sich haben wird.
Nachdem der Sommer zu Ende gegangen war, mussten Mailo und Junis erstmal wieder zurück in ihre Heimat. Schließlich werden sie erst im nächsten Jahr 18. Aber nun kehren sie zur Weihnachtszeit zurück an den kleinen Ferienort.
Voller Vorfreude betreten Mailo und Junis am Nikolaustag den Strand. Es ist kalt geworden und leichter Frost bedeckt den Sand. Die Möwen sind längst schon weiter südlich gezogen. Der Horizont strahlt in schönem winterlichen orange. Als wenn das Christkind schon backen würde. Warm eingepackt schauen sie auf das Meer, das ihnen die den Weg zu Julien und Julius gezeigt hat. Es wirkt noch genauso majestätisch wie im Sommer, wenn sich die Schaumkronen auf den Wellen brechen. Gedankenversunken verträumt und trotzdem nervös schaut Mailo in die unendlich wirkende Weite. Junis stupst ihn an.
"Heyyy Mailo, du bist ja völlig weit weg", grinst Junis, der sich völlig cool gibt. "Denkst du an Julius?"
"Klar", antwortet Mailo. "Schließlich habe ich ihn länger nicht gesehen und ... ich hoffe er mag mich noch."
"Ganz Safe tut er das", klopft Junis seinem Bruder aufmunternd auf die Schulter und versucht cool zu wirken. Dabei verzehrt sich sein Herz selbst voller Sehnsucht nach Julien. Dem Jungen, der ihm vom Casanova zu einem treuen Liebenden gemacht hat.
In dicken Winterschuhen stapfen sie über den frostigen Sand. Der kalte Wind sorgt beim blonden Mailo für eine rote Nase. Beim dunkleren Teint von Junis fällt die Kälte im Gesicht gar nicht auf. Da sehen sie schon erleichtert den Felsen, auf dem sie im Sommer so oft den Sonnenuntergang genossen haben. Von da ist es nicht mehr weit bis zum Bungalow von Julien und Junis.
"Woow, die Beiden haben ja ganz schön dekoriert", staunt Mailo, als Junis und er auf den Bungalow zusteuern. Tannenzweige mit herrlichem Christbaumschmuck säumen die Fassade. Die bunten Lichterketten verbreiten in der Dämmerung eine wohlige Vorweihnachtsstimmung.
Mit laut schlagenden Herzen klopfen die Jungen gegen die Tür. Überrascht reiben sie ihre Augen, als da zwei total gleich aussehende Nikoläuse öffnen und grinsend vor ihnen stehen.
Mailo stürmt sofort auf den rechten Nikolaus zu und küsst ihn sanft. Junis umarmt den linken Nikolaus und gibt dem einen leidenschaftlichen Kuss.
Trotz der großen Wiedersehensfreude fragt Julien irritiert: "Julius und ich sehen total gleich aus. Woher wusstet ihr ohne ein Wort, wer wer ist?"
Zärtlich sieht der sonst toughe Junis ihn an und streichelt Julien das Gesicht. "Ein liebendes Herz weiß immer, wo es hingehört." Mit Tränen der Rührung in seinen ozeanblauen Augen drückt Julien seinen Freund ganz fest an sich. Das ist das schönste, was er je gehört hat.
Mailo stimmt zu und kuschelt sich an Julius: "Ich würde meinen Liebsten unter tausend gleichen Nikoläusen erkennen."
Das berührt Julius, der Mailo aufrichtig liebt, total tief. Doch gespielt cool sagt er: "ooch schade. Da ihr uns erkannt habt, brauchen wir ja zur Strafe gar nicht unsere Ruten auszupacken."
Mailo lächelt etwas verschämt. Sein Bruder grinst: "Ich bestehe aber darauf", grinst Junis. "Aber auf Knecht Ruprecht verzichte ich", ergänzt er.
Schelmisch sehen sich Julien und Julius an. Ihre ozeanblauen Augen strahlen noch heller als die Weihnachtslichter." Okay, es ist schließlich Nikolaus. Da sollt ihr etwas zum auspacken haben", meint Julien gnädig. Das lässt sich Junis nicht zweimal sagen und streift Julien den dicken roten Nikolausmantel ab.
"Woow, Julien, in der Hose hast du einen echten Knackarsch", freut sich Junis und bringt damit Julien und Julius zum lachen. Die beiden zwinkern sich zu: "Na dann lass uns mal jeder mit seinem Geschenk in sein Zimmer gehen und das weiter auspacken. Die größte Überraschung kommt dann zum Schluss."
Die Augen von Junis und Mailo funkeln wegem der Zweideutigkeit. Und dass Leuchten der Augen wird noch weihnachtlich glänzender werden, wenn sie erfahren, was die größte Nikolausüberraschung ist: Julius und Julien werden nämlich nach Weihnachten ihren Freunden nach Hause folgen. Natürlich kehren sie dann im nächsten Sommer zu viert zurück ans Meer. Jetzt werden sie aber erstmal eine wunderschöne Weihnachtszeit genießen.
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