First Christmas

Sherlock x John

Es war ein regnerischer Tag in London. Menschen hetzten durch die Straßen, um schnell nach Hause zu kommen.
Unter ihnen war ein junger Mann namens John Watson. Er hatte in jeder Hand jeweils eine Tüte und versuchte so schnell wie möglich zu seinem zu Hause in der Baker-street zu kommen. Er war völlig durchnässt, als er schließlich vor der dunklen Tür stand, diese aufschloss und ins Innere flüchtete.
Schnell schlüpfte er aus seinem nassen Mantel und den Schuhen, um sich dann auf den Weg in ihr Wohnzimmer zu machen. Denn John Watson lebte nicht allein, er teilte sich mit Sherlock Holmes eine Wohnung.
Im Türrahmen zum Wohnzimmer stoppte John und sah einen auf dem Sofa liegenden Sherlock Holmes. Er war also mal wieder in seinem Gedanken-Palast.
Nun, wie dem auch sei, dann könnte John sich ja ans Dekorieren machen. Denn der Blonde hatte erfahren, dass Sherlock, wenn es ginge, das Weihnachtsfest ausließ. Natürlich hatte John diese Information von dessen Bruder Mycroft bekommen. Der Arzt hatte sich soweit eigentlich keine Gedanken über Weihnachten gemacht. Er hätte Sherlock vermutlich gefragt, ob sie feiern wollen, worauf dieser wohl mit einem Nein geantwortet hätte und dabei hätte John es wohl belassen. Er war auch nicht der größte Fan von Weihnachten, aber wenn man die Personen dazu hatte, war es immer noch ein schönes Fest. So kam John dazu, dass er bei unschönstem Wetter nach draußen lief und Dekorationen für Weihnachten kaufte, denn er wollte Sherlock zeigen, wie schön dieses Fest sein konnte.

In Gedanken versunken fing John an seine Einkäufe auszupacken und die Wohnung mit verschiedenster Weihnachtsdekoration zu schmücken. Sie hatten zwar keinen Baum, aber das, was sie hatten, würde wohl reichen. Er hatte sogar bereits ein Geschenk für den Consulting Detective gekauft. Er hatte echt lang gebraucht, um sich für etwas zu entscheiden, aber dann hatte er einfach etwas genommen, was Sherlock auch wirklich benutzen würde.

Nein, es war keine neue Waffe und auch keine Nikotin-Pflaster!

"Was machst du da?" unterbrach den Arzt eine tiefe Stimme, welche nur zu einem Menschen gehören konnte.
"Wonach sieht es denn für dich aus?" konterte der Arzt, drehte sich zu Sherlock und zeigte ein herausforderndes Lächeln auf seinen Lippen.
Natürlich hätte jeder drei Jährige erkannt, was John dort gerade tat, aber er wollte aus irgendeinem ihm unbestimmten Grund, dass es der Detective selber sagte.
"Ich sehe, was du dort tust, aber mir entgeht der Sinn der Sache, weshalb du es tust," nachdem Sherlock das teils geschmückte Zimmer beäugt hatte, fielen seine Augen auf den völlig durchnässten John," Du hast dies alles bei diesem Wetter gekauft? John, das war völlige Zeitverschwendung..."
"Nein, Sherlock. War es nicht. Wir werden dieses Jahr Weihnachten feiern, ob es dir in deinen Kragen passt oder nicht. Du wirst schon sehen," John ließ sich nicht von seinem Vorhaben abbringen, drehte sich um und fing einfach weiter an die Wohnung zu schmücken.
"Das Einzige was ich sehe, ist dich mit einer Erkältung im Bett. Weshalb willst du unbedingt dieses Fest feiern? Du selbst hast bis jetzt nicht ein Wort über Weihnachten verloren und nun stehst du hier und verunstaltest unser Apartment."
Seufzend ließ John die Hände sinken. Er war gerade dabei einen leuchtenden Stern an ihrer Fensterscheibe zu befestigen. Er hatte bereits damit gerechnet, dass Sherlock sich dagegen sträuben würde. John hatte alles, was sie brauchten und nun musste er seinen Mitbewohner nur noch umstimmen. Auch wenn dies wohl eher die schwierigste Aufgabe von allen war.

John drehte sich wieder zu dem Detective um und verschränkte die Arme vor der Brust, um sich etwas Sicherheit zu geben.
"Was hast du dagegen, dass ich mit dir ein Fest feiern möchte?" John beschloss es langsam anzugehen und erstmal die Gründe Sherlocks zu erfahren, weshalb dieser Weihnachten nicht feiern wollte, doch mit seiner Antwort hätte er ebenfalls rechnen können.
"Es ist langweilig. Ich verstehe nicht, weshalb sich Menschen an einem Tag im Jahr treffen, um Geschenke auszutauschen und zusammen zu essen. Man bekommt unnütze Dinge von Verwandten und nur um diese glücklich zu mache, sagt man dann, dass das, was man bekommen hat, mag. Bitte akzeptiere meine Entscheidung, dass ich dieses Fest einfach nicht feiern möchte."

John hörte dem Detective bei jedem einzelnen seiner Worte zu. Er wusste, dass Sherlock nichts gesagt hatte, was gegen ihn gerichtet war und doch fühlte er sich verletzt. Er fühlte sich, als hätte Sherlock ihn abgelehnt, was überhaupt keinen Sinn machte.
"John?" der Arzt hatte nun für eine ganze Weile geschwiegen und stand einfach da. Mit verschränkten Armen und auf seiner Unterlippe kauend. Erst als der Consulting Detective ihn rief, schien er aus seinen Gedanken zu erwachen.
"Ich habe absolut keine Ahnung, was dir in der Vergangenheit bei Weihnachtsfesten passiert ist, aber dies hier, ist nicht damals, sondern jetzt! Denkst du nicht, dass du es irgendwann bereuen wirst, dieses Fest niemals gefeiert zu haben?"
Sherlocks Augen zeigten John direkt, dass seine Antwort nein war, also ließ er diesen gar nicht erst zu Wort kommen. Er fühlte wie sein Blut anfing zu kochen, bei der Sturheit Sherlocks.
"Dann eben nicht. Wenn du ein Problem damit hast, dass ich einmal, ein einziges Mal, einfach ein schönes Fest mit dir genießen möchte, dann bitte. Du hast gewonnen. Mach doch was du willst! Manchmal weiß ich eh nicht, weshalb ich mich bei dir so bemühe!"

John hatte seine Hände zu Fäusten geballt und war immer näher an Sherlock herangetreten, bis er zu diesem herauf sehen musste. Er wartete, auf irgendeine Reaktion, doch als nichts kam, stürmte er einfach davon. Er rannte die Treppen nach oben zu seinem Zimmer, nur um hinter sich dann die Tür zu zu knallen.

John stürmte einfach an Sherlock vorbei. Der Schwarzhaarige hatte noch nach dem Arzt gerufen, doch dafür hatte dieser gerade keine Ohren, denn er war bereits verschwunden. Das letzte was Sherlock hörte, war eine mit Schwung zugeworfene Tür.
Kurz spielte er die letzte Szene nochmals in seinem Kopf ab.
John hatte dies alles getan, weil er mit ihm, Sherlock Holmes, ein Fest feiern wollte. Wieso war ihm das so wichtig? Er hatte doch ansonsten nichts dagegen, wenn sie solche Festlichkeiten ausließen? Dennoch war dies wohl das erste Weihnachtsfest, bei welchem sie wohl vollkommen allein wären. Selbst Mrs. Hudson war nicht da und der Rest hatte andere Angelegenheiten. Wollte John etwa einfach nur mehr Zeit mit ihm verbringen?
Egal was der Arzt damit sagen wollte, ihm schien dieses Weihnachtsfest wirklich wichtig zu sein und er hatte ihn verärgert, weil er es nicht feiern wollte.

Nach langem Nachdenken war Sherlock zu einem Entschluss gekommen. Er würde das perfekte Weihnachtsfest recherchieren und John damit überraschen. Ja, das würde er tun!
Mit Elan setzte er sich an den Computer des Bloggers und fing mit seiner Recherche an.

Nie im Leben hätte der Detective damit gerechnet, dass es so kompliziert wäre, das perfekte Weihnachtsfest zusammenzustellen. Im Internet hieß es, dass man zusammen mit der Familie feierte, aber Sherlock hatte definitiv keine Lust mit seinem Bruder zu feiern, wenn er dies schon durchziehen würde, also entschied er sich dafür, dass nur er und John feiern würden. Bei einem Weihnachtsfest für Zwei stand Alkohol ganz oben auf der Liste, mit Dekorationen und einem Weihnachtsbaum.
Dekorationen hatte John zum Glück bereits besorgt, denn Sherlock hätte dafür vermutlich bis zum neuen Jahr gebraucht. Dann fehlte nur noch eine Tanne oder eine Kiefer, etwas Alkohol, ein gutes Essen, ein Geschenk und... was war das? Die Menschen auf dem Bild trugen beide rote Pullis, mit einem Rentier und einem Weihnachtsmann drauf. Weshalb gehörte so etwas zu einem Weihnachtsfest?

So hatte Sherlock also seine Liste. Alkohol war wohl das kleinste Problem. Es brauchte zwar seine Zeit, aber am Ende konnte er einen Cháteau Pétrus von Mycroft ergattern. Dieser hatte sowieso genug davon und da würde er seinem Bruder wohl mal etwas abgeben können. Als nächstes besorgte er das, was er sich hätte nie erträumen lassen, was er mal anziehen würde. Er kaufte für sich und John jeweils einen Pulli. Für John einen roten mit einem Weihnachtsmann-Kopf drauf und für sich einen schwarzen, mit Schnee und einem Schneemann. Die Tanne würde er direkt an Weihnachten besorgen und schmücken. Er müsste John dafür nur aus dem Haus bekommen und da hatte der Detective bereits eine Idee.

Eine Woche war vergangen und der Kalender verkündete, dass es der 24. Dezember war. John war in den ersten Tagen immer noch ein wenig angesäuert gewesen, doch so langsam hatte er sich wieder beruhigt und akzeptiert, dass sein Mitbewohner dieses Fest einfach nicht feiern wollte.
Dennoch war er verwundert, als ihn Sherlock mit einer Einkaufsliste auf die Straße schickte. Auf dem kleinen Zettel stand nur ein Wort und zwar Gans. Wozu wollte Sherlock denn nun eine Gans haben? Vermutlich wollte dieser sogar eine lebende, aber dies kam John Watson nicht in die Wohnung. Also machte er sich auf den Weg, um eine Gans zu kaufen, welche er wohl später für sich zubereiten würde. Vielleicht würde Sherlock sogar etwas mit ihm essen.
Es dauerte tatsächlich etwas länger als er erwartet hatte. Denn die meisten Geschäfte schlossen an diesem Tag etwas früher als sonst und so rannten die Menschen die letzten offenen Geschäfte beinahe ein, weil sie noch letzte Besorgungen machen wollten. John verfluchte es, dass er fünfzehn Minuten an der Kasse verbringen musste, obwohl er die Gans nach nicht einmal fünf Minuten gefunden hatte. Er verstand nicht, warum die Menschen erst an Weihnachten loszogen, um etwas zu kaufen. Dies erschien dem Arzt als etwas zu spät.
Als er schließlich endlich bezahlt hatte machte er sich auf den Weg zurück nach Hause. Es war kalt und der Schnee wäre bestimmt so hoch wie seine Stiefel gewesen, wenn man dort nicht Salz gestreut hätte.

John betrat den Flur und kurz darauf stieg ihm ein seltsamer Geruch in die Nase. Es roch... verbrannt.
Hastig zog John seine draußen Klamotten aus und sprintete die Treppe zu ihrer Wohnung hinauf, nur um jemanden fluchend in der Küche stehen zu sehen.
"Was zum... Sherlock? Was machst du..."
John verstummte, als er das geschmückte Apartment sah. Überall hingen oder standen die Dekorationen, welche der Arzt vor einer guten Woche gekauft hatte. Im Wohnzimmer stand sogar ein Tannenbaum mit glänzenden bunten Kugeln und einem Stern auf der Spitze.

"Sherlock, hast... Hast du das alles gemacht?"
Der Detective warf gerade etwas schwarzes in den Mülleimer, bevor er sich zu seinem Mitbewohner umdrehte.
Verlegen wandte er den Blick von John ab, da ihn dieser nun mit offenem Mund anstarrte. Ja, Sherlock Holmes trug einen weihnachts Pulli und hatte alles festlich geschmückt. Nur das Essen war ihm nicht gelungen, weshalb er John extra los geschickt hatte, um noch eine Gans zu kaufen.
"Ja, ich habe das gemacht. Ich verstehe zwar immer noch nicht ganz, warum dir dieses Fest so wichtig ist, aber ich wollte nicht... Ich mag es nicht, wenn du wegen mir traurig bist."
Die Wangen Sherlocks erröteten leicht. Er hatte den Blick abgewandt, da er sich nicht traute John in die Augen zu sehen. Er war sogar nervös. Er wusste nämlich nicht, ob er alles so gemacht hatte, wie es sein sollte.

"Du hast das gemacht," murmelte John, als könnte er es nicht glauben. Es dauerte einige Momente, bis sich ein riesiges Lächeln in seinem Gesicht formte. Mit Schwung warf sich der Arzt in die Arme des Detectives, welcher erschrocken die Arme um John legte, damit sie beide nicht umkippten und Lestrade einen neuen Mordfall zu klären hätte.
Der Kleinere schmiegte sich richtig an Sherlocks Körper, seine Finger hatten sich in den Stoff des Pullovers gekrallt, als wollte er den Schwarzhaarigen nie mehr los lassen.
"Danke," hauchte John, bevor er Sherlock schließlich aus seiner Umarmung entließ. Die Wangen des Schwarzhaarigen waren nun noch rötlicher gefärbt als zuvor. Sein Herz hämmerte in seiner Brust und alle Nerven in seinem Körper sagten ihm, dass er John wieder zurück in die Umarmung ziehen sollte, doch er riss sich gerade so noch am Riemen.

"Du hast sogar versucht zu kochen. Ich kann es gerade echt nicht glauben, aber ich verstehe jetzt, weshalb ich noch eine Gans kaufen sollte. Na dann zaubere ich uns mal etwas zu Essen."

Und dies tat der Blonde. Es dauerte nicht lang da saßen sie beide am Tisch und aßen von der Gans. Selbst Sherlock aß etwas, nicht so viel wie John, aber er aß etwas. Und als er dann auch noch diesen teuren Wein hervor holte, musste John noch breiter grinsen.

"Sherlock. Ich freue mich wirklich, aber das ist bestimmt kein billiger Wein, oder?"
Dennoch tranken sie beide davon. John wollte einfach nicht daran denken, wie teuer dieses Gebräu sein könnte. Er wollte nun einfach nur die Zeit mit Sherlock genießen. Denn so glücklich, wie er sich gerade fühlte, war er noch nie in seinem Leben gewesen.
Sie tranken bis die Flasche leer war und setzten sich dann auf das Sofa, nur um den Weihnachtsbaum anzusehen. Sherlocks Blick ruhte dabei eher auf Johns Körper neben ihm. So verblieben sie eine Weile. Beide genossen sie die Stille und hätte Sherlock nicht die Stimme erhoben, so wäre John wahrscheinlich eingeschlafen.

"Ich habe auch ein Geschenk für dich. Ich bin in so etwas nicht gut und ich... ich hoffe, dass du es trotzdem mögen wirst."
Mit geweiteten Augen sah John zu Sherlock, welcher ihn mit einem schüchternen Lächeln ansah. Noch nie hatte John den Detective so nervös gesehen und hätte ihm dies jemand erzählt so hätte er es wohl nicht einmal geglaubt.
Und so stand Sherlock auf, um das Geschenk für seinen Partner und Mitbewohner zu holen. Als er wieder kam, saß John auf der Couch. Er trug den roten Pullover den Sherlock eigentlich versteckt hatte, weil es ihm unangenehm gewesen war, John zu fragen, ob er diesen auch anziehen würde und nun saß er da. Der Pullover schien zwar eine Nummer zu groß zu sein, aber dies machte dem Arzt anscheinend nichts aus. Erst beim zweiten Hinsehen erkannte der Detective ein sorgfältig verpacktes Geschenk auf dem Schoß Johns.

"Was ist das?" fragte Sherlock, obwohl er eine Ahnung hatte, was dies war. Doch genauso wie John, konnte er es nicht glauben. Er setzte sich wieder neben den Arzt auf das Sofa.
"Ich habe auch etwas für dich. Ich habe zwar nicht geglaubt, dass du es haben wolltest, aber ich denke, dass ich es dir doch geben kann."
Mit einem ehrlichen Lächeln auf den Lippen überreichte der Arzt Sherlock sein Geschenk. Der Kleinere wirkte so glücklich, auch wenn er versuchte dies zu vertuschen, zeigte es sich doch deutlich in seinen strahlenden wunderschönen dunklen Augen.

"Nun starr es nicht so an. Mach es auf."
Vorsichtig öffnete Sherlock das Geschenk. Ein langes Stück Stoff kam zum Vorschein und bei näherer Betrachtung erkannte er, dass es ein grauer Schal war. Sherlock wusste, dass er noch genügend Schals hätte, aber dieser war von John. In seinen Augen war dieser Schal etwas ganz besonderes und er würde vermutlich nie wieder einen anderen tragen.
"John... Ich.. Ich weiß nicht, was ich sagen soll," gestand der Detective. Aufeinmal legte sich eine Hand auf Sherlocks. Die Wärme, die von ihr ausging, war etwas neues für den Schwarzhaarigen. Er hatte schon unzählige Hände gehalten und doch war Johns etwas anderes. Sie schien perfekt in seine Hand zu passen. Als wäre sie nur darauf ausgelegt für immer mit Sherlocks Hand verschmolzen zu sein.
"Du brauchst nichts zu sagen," murmelte der Kleinere und spürte darauf, wie Sherlock ihre Hände miteinander verschränkte.

"Du bist dran," sagte der Schwarzhaarige und überreichte John mit einer Hand sein Geschenk. Es war definitiv nicht so perfekt verpackt wie das von John, doch auch er hatte sich dabei sehr viel Mühe gegeben und vielleicht würde John sich ja sogar über den Inhalt freuen.
"Du musst meine Hand schon los lassen, wenn ich es aufmachen soll," grinste der Arzt und befreite sich so aus dem Griff des Detectives.
Nervös beobachtete Sherlock, wie John das Geschenk aufriss und zwar wirklich wortwörtlich aufriss.
Zum Vorschein kam eine kuschlige Decke in einem hellen Braunton mit der Aufschrift: Merry Christmas.

"Ich habe wirklich lang nach etwas passendem gesucht, aber mir ist nichts eingefallen, was du dir wünschen könntest und dann habe ich diese Decke gesehen und gedacht..."
Sherlock wurde unterbrochen, in dem John ihn in eine enge Umarmung zog. Der Detective genoss die erneute Nähe zu seinem Arzt und schloss wiederholt die Arme um Johns Körper.
"John. Warum tust du das?" murmelte Sherlock leiser, als er erwartet hatte. Seine Frage war nicht präzise formuliert und man könnte auch meinen, dass er den körperlichen Kontakt zu John nicht möge, dabei fragte er sich bloß, weshalb ihn John aufeinmal so oft berührte. Sherlock konnte sich nicht entsinnen, an was für einem Tag sie sich schon einmal so oft berührt haben sollten, wie an diesem.

"Weil ich möchte, dass du weißt, dass du mir wichtig bist!" antwortete John, genauso leise wie Sherlock zuvor.
So verblieben sie noch einige Momente länger in ihrer Umarmung und genossen die Wärme des Anderen.

"Wollen wir noch einen Film zum Abschluss des Tages sehen? Du wirst ihn wahrscheinlich nicht mögen, aber er läuft gerade im Fernsehen und da dachte ich mir...."
John hatte sich ein wenig von Sherlock entfernt, löste aber dennoch nicht ihre Umarmung. Schüchtern blickte ihm der Kleinere in die Augen. Sie schienen beide nicht zu wissen, wie sie mit dieser Situation und diesen neu entdeckten Gefühlen umgehen sollten und so war doch immer ein Film eine gute Lösung.
"Ich denke, dass ich heute mal eine Ausnahme machen kann," sprach Sherlock ohne dabei seine Augen von denen seines Partners abzuwenden. Das erste Mal, als er Johns Augen so nah war, war als er von diesem eine Faust ins Gesicht bekommen hatte, aber dies war nun Vergangenheit.

Eine Stunde war vergangen und im Fernsehen lief nun der Film Bambi. Zu Beginn hatten sie sich beide unter die neue Decke von John gekuschelt und hatten erst so viel Abstand wie möglich zueinander. Während des Films passierte es jedoch, dass Sherlock und John immer näher auf einander zu rutschten.
John war immer noch gefesselt von den Geschehnissen im Fernsehen, doch aufeinmal spürte er etwas auf seiner Schulter. Ein Seitenblick verriet ihm, dass es Sherlock war, welcher wohl eingeschlafen und seinen Kopf auf seine Schulter gebettet hatte. Lächelnd betrachtete er den schlafenden Detective, bevor er schließlich mit einer Hand durch diese dunklen Locken fuhr. Seine Haaren waren weich und rochen nach... Moment, hatte da jemand etwa Johns Shampoo benutzt?

Kopfschüttelnd kraulte John weiterhin Sherlocks Kopf, als sich dieser aufeinmal an ihn schmiegte und einen Arm um Johns Körper legte. Er murmelte noch etwas unverständliches und dann schlief er weiter.
Der Film im Fernsehen war längst vergessen, John hatte nur noch Augen für den Detective. Glücklich legte er auch einen Arm um Sherlock und gab ihm einen federleichten Kuss auf die Stirn.

An diesem Tag war für John so viel unerwartetes passiert, dass er es schon beinahe nicht mehr aufzählen konnte. Das wichtigste, was er herausgefunden hatte, war, dass er die Nähe zu Sherlock sehr mochte und er generell den Detective aufeinmal mit ganz anderen Augen sah. Wer weiß, was die Zukunft für diese beiden bringen würde, aber für den Moment genoss John einfach die Zeit, in der er an Sherlock gekuschelt war.

"Frohe Weihnachten, Sherlock."

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So, dies würde ich meinen Eröffner nennen. Ich wollte es eigentlich noch gestern hochladen, aber wer hätte erwartet, dass ich hier einfach 3.000 Wörter reinhaue.
Übrigens wollte ich nur mal sagen, dass ich absolut keine Ahnung von Wein oder generell alkoholischen Getränken habe. Ich habe einfach gegoogelt und das teuerste genommen xD

Als nächste wird ein Billdip Oneshot kommen, also keine Sorge, ich hab deine Request im Blick ;)

Ich hoffe, dass euch dieser kleine Oneshot gefallen hat, auch wenn hier mal nicht so viel Action ist.
Dann wünsche ich euch einmal einen schönen zweiten Advent. Habt ihr eigentlich noch einen Adventskalender? Ich habe mein Türchen heute noch gar nicht aufgemacht. Shame on me!

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