2 Dezember.
Pünktlich um neun Uhr am Morgen herrschte bei Ahsoka noch eine angenehme und beruhigende Stille. Ihr gesamtes Zimmer lag noch in einer schönen Dunkelheit und das Einzige, was in dem Raum zu hören war, waren leise und gleichmäßige Atmenzüge.
Diese Ruhe herrschte allerdings nur in diesem Zimmer. Auf den Fluren des Tempels liefen bereits die Meister, Ritter und Padawane hin und her. Dabei unterhielten sich viele nur oder sie bereiteten sich auf eine Mission vor. Hier und da sah man einige spielende Jünglinge und ein paar Droiden. Weiter oben im Tempel saßen schließlich die Mitglieder des Hohen Rates unter der Führung des Großmeisters.
Meister Yoda.
Der kleine, grüne Mann saß auf seinem Stuhl und hörte den Diskussionen seiner Meister gespannt zu. Hier und da mischte er sich mal ein, aber sonst hielt er sich zurück. Die Meister saßen bereits seit fast zwei Stunden, und wirklich weitergekommenen, waren sie nicht.
,,Das kannst du vergessen, Mace", sagte Aayla Secura wenig begeistert. ,,Du hast dich bereits für morgen gemeldet. Einmal melden reicht."
,,Das klingt, als würden wir uns hier um die Missionen mit ihr streiten", antwortete der Mann grimmig. ,,Sie ist eine Padawan-Schülerin."
,,Ahsoka Tano ist einer der besten. Anakin und Obi-Wan haben sie bis jetzt hervorragend ausgebildet", antwortete Kit ihm. ,,Ich hab es auf der Unterwassermission gesehen."
,,So lassen wir es jetzt einfach", mischte sich Plo Koon mit ein. ,,Sonst passiert uns das selbe wie letztes Jahr."
Mace nickte langsam und stimmte widerwillig zu. Er konnte sich ja schlecht gegen den ganzen Rat durchsetzen.
,,Nächstes Thema: Backen mit den Jünglingen", sagte Kit.
,,Ich bin raus", sagten Aayla, Luminara und Adi gleichzeitig.
Shaak schaute sie kurz an und nickte dann.
,,Ich mach's, aber dafür müsst ihr mit ihnen trainieren."
Aayla nickte und Kit hakte den nächsten Punkt auf seiner langen Liste ab.
,,Padawan Tano mit dazu nehmen du wirst ", fügte der Großmeister noch hinzu. ,,Auch beim Schmücken helfen sie dir wird."
Die Togruta nickte. Das Schmücken und das Backen mit Ahsoka hatte sie nur mit ihr gemacht, als das Mädchen noch klein war. Eine Sache, die beiden immer viel Spaß gemacht hatte, und um ehrlich zu sein, vermisste die Frau es auch ein wenig.
Während die Ratsmitglieder weiter ihren gut strukturierten Plan für das Weihnachtsfest ausarbeiteten, regte sich Ahsoka gegen 12 Uhr Mittags in ihrem Bett. Nur ganz langsam und noch immer etwas im Halbschlaf, richtete sie sich schließlich auf. Das junge Mädchen streckte sich, erhob sich und lief in ihr Badezimmer.
Dort zog sie sich fertig an und die Togruta machte sich auf den Weg in die Mensa. Auf dem Weg dorthin unterhielt sie sich noch kurz mit einer anderen Padawan-Schülerin und zum Essen setzte sie sich neben Caleb.
,,Frühstück gibt es um acht", grinste er.
,,Ich wollte heute mal auf meine Figur achten. Das würde dir auch mal gut tun", antwortete sie.
,,Hast du wenigstens ausgeschlafen?"
Ahsoka nickte.
,,Das war auch bitter notwendig."
Das junge Mädchen aß ein paar ihrer Kartoffeln und blickte dann wieder zu ihm.
,,Trainieren wir heute etwas, oder musst du noch los?"
,,Ich muss leider noch los. Wir verschieben unser Training aber nur. Immerhin muss ich dich mal wieder fertig machen", erklärte er, völlig von sich überzeugt.
,,Wenn ich mich recht erinnere, dann bin ich diejenige, die dich immer besiegt", grinste sie. ,,Ich muss dich echt mal wieder in die Schranken weisen."
,,Nächstes Mal", mischte sich Depa Billaba ein und legte dem Jungen eine Hand auf die Schulter. ,,Wir müssen los."
Caleb erhob sich vom Tisch und winkte der Togruta nochmal zum Abschied. Ahsoka aß ihr Mittag noch in Ruhe auf und danach machte sie sich auf den Weg in den großen Garten. Als sie durch die Tür ging, kam ihr ein kühler, aber dennoch angenehmer Wind entgegen.
Die kahlen Bäume wirkten zu dieser Zeit immer sehr traurig und kühl, aber trotzdem war der Garten noch für viele ein Rückzugsort. Unter anderem auch für Ahsoka. Das junge Mädchen setzte sich auf einer Bank und schaute sich um. Hier und da liefen einige Ritter umher und ein paar Jünglinge spielten freudig.
Sie trugen kleine süße flauschige Jacken mit einem Schal, der ihre Gesichter etwas verdeckte und eine Mütze mit einer kleinen Bommel. Ahsoka beobachtete sie eine Weile und lächelte. Nach einigen Minuten kam ein kleines Mädchen zu ihr und blickte sie mit ihren großen grünen Augen an.
,,Spielst du mit uns mit?", fragte sie fröhlich.
Ahsoka erhob sich nickend und ließ sich an die Hand nehmen. Zusammen liefen sie zu der kleineren Gruppe.
,,Hallo, Meisterin Rani."
,,Hallo, Ahsoka. Du spielst heute mit uns Fangen und Verstecken?"
,,Es sieht ganz danach", grinste sie. ,,So erspare ich mir wenigstens das Lauftraining."
Die Frau nickte ihr zu. Sie strich sich eine ihrer blonden Haarsträhnen nach hinten. Während sie die Mütze eines kleinen Jungen richtete funkelten ihre blauen Augen förmlich. Sie beschäftigte hauptsächlich die kleinen Jünglinge und blieb im Tempel aber trotzdem wusste Ahsoka, dass sie eine unglaublich gute Kämpferin war.
Immerhin hatte das junge Mädchen sie immer mal im Training gesehen. Anakin und Obi-Wan hatten ihr immer wieder etwas über die Frau erzählt. Ahsoka fing an mit den Kleinen zu spielen und verbrachte so fast den halben Nachmittag.
,,Nochmal!", rief ein kleines Mädchen und tippte ihr ans Bein. ,,Du bist!"
,,Wir müssen wieder rein", meldete sich die Meisterin zu Wort. ,,Ihr müsst euch erstmal von Padawan Tano verabschieden."
,,Och man!", beschwerten sich die Kleinen sofort.
,,Ihr werdet sie bestimmt noch öfter sehen."
,,Auf Wiedersehen!", riefen sie und winkten ihr zum Abschied.
Ahsoka winkte ihnen ebenfalls und sie setzte sich wieder auf die Bank zurück. Mit einem Blick auf die Uhr stellte sie fest, dass es mittlerweile fünfzehn Uhr war.
,,So habe ich die Hälfte ja auch gut verbracht", murmelte sie zu sich selbst und erhob sich wieder.
Die junge Togruta lief langsam wieder ins Innere des großen Gebäudes und sie versank in ihren Gedanken. Auf einer Seite wusste sie bereits, was sie machen wollte, aber auf der anderen wollte sie auch etwas anders machen. Schlussendlich entschied sie sich dazu, zu Meditieren.
Ahsoka öffnete die Tür zum Saal der Tausend Quellen und sie setzte sich in den Schneidersitz auf den Boden. Dort schloss sie ihre Augen und versank völlig in ihrer Macht. Sie spürte dabei viele Gefühle, die durch den Tempel gingen, aber sie merkte auch, wer auf dem Weg hierhin war. Als sie anfing zu grinsen öffnete sich die große Tür erneut und Aayla trat mit Mace ein.
Die beiden Meister setzten sich etwas weiter weg mit dazu und der Mann blickte zu ihr hinüber.
,,Du kommst nicht mehr oft hierher oder?", fragte Aayla und erwiderte das Grinsen des Mädchen leicht.
,,Nein, dazu hat in letzter Zeit tatsächlich die Zeit gefehlt", antwortete er.
,,Dann musst du dir wieder die Zeit nehmen."
,,Wenn ich so tolle Begleitung habe wie dich, dann doch gerne", gab er zurück.
,,Schleimer", antwortete Aayla.
Damit sprach sie genau das aus, was Ahsoka dachte. Das junge Mädchen entspannte sich wieder und versank kurz danach in ihre tiefe Meditation zurück. Mace war, um ehrlich zu sein sehr überrascht, sie hier zusehen. Anakin Skywalker war immerhin nicht dafür bekannt, dass er Meditieren liebte.
Diese Eigenschaft schien das Mädchen also von Obi-Wan übernommen zu haben. Während in dem ganzen Raum eine angenehme Stille herrschte, vergingen die Stunden bis zum Abendessen recht schnell. Leise, um weder Aayla noch Mace zu stören, schlich sich die Padawan Schülerin aus dem Raum und ging zum Abendessen in die Kantine.
Dort setzte sie sich an einen freien Tisch und fing an, ihr Brot mit Käse zu essen. Nach einigen Minuten setzten sich zwei Padawan-Jungs zu ihr und grinsten.
,,Habt ihr einen Clown gefrühstückt oder warum grinst ihr mich so?", fragte sie und hob ihren Kopf. ,,Miro, Luca."
,,Wir haben gehört, dass du morgen mit Meister Windu auf Mission gehst", lächelte Luca.
Er hatte kurze, blonde Haare und braune Augen. Dazu trug er eine kleine Narbe an seinem Hals, welche allerdings von der dunkelbraunen Tunika verdeckt wurde.
,,Ja, das werde ich."
,,Lieber jetzt als später oder?", fragte Miro.
Seine Haare waren eher schwarz und er hatte grüne Augen. Seine Tunika hatte er sich in hellbraun ausgesucht. Das betonte seine leichten Muskeln etwas.
,,Seid ihr nur hier, um mir das zusagen oder habt ihr meine Gesellschaft vermisst?", fragte sie leicht grinsend.
,,Ein bisschen von beidem", antwortete Luca.
Die drei begannen wieder zu essen und sie unterhielten sich über ihren Tag und über die Wünsche zu Weihnachten. Sie trennten ihre Wege erst nach einem ordentlichen ,Gute Nacht’ und, als die Meister der beiden kamen. Ahsoka machte sich schnell in ihrem Bad fertig und schlüpfte dann unter ihre warme Bettdecke. Von dort aus kontaktierte sie dann ihren Meister.
,,Hey, Snips. Ausgeschlafen?", fragte Anakin.
,,Schon lange. Ich habe heute mit ein paar Jünglingen gespielt und meditiert habe ich auch schon. Ihr hättet Meister Windus Verwirrung spüren müssen", erklärte sie ihm grinsend. ,,Er hatte nicht erwartet, dass ich gerne dort bin."
,,Das klingt, als hättest du einen schönen, erholsamen Tag gehabt."
,,Das hatte ich, ja. Wie läuft es bei Euch und Meister Kenobi?"
,,Ganz gut soweit. Bis jetzt sind wir nur auf kleine Droidengruppen getroffen, aber wir sind ja noch mindestens 3 Tage hier", erklärte er.
,,Dann wünsche ich Euch viel Glück."
,,Das nehmen wir sehr gerne. Erzähl mir morgen, wie es läuft, Snips."
Das Mädchen nickte.
,,Gute Nacht, Meister. Bestellt Meister Kenobi schöne Grüße."
,,Mach ich. Gute Nacht, Snips."
Er lächelte ihr sanft zu und brach die Verbindung dann ab. Ahsoka packte ihren Projektor weg und stellte ihren Wecker. Sie wusste bereits, wann sie im Hanger sein sollte. Das junge Mädchen kuschelte sich enger in ihr Bett und schloss die Augen. Bereits nach wenigen Minuten fiel sie in einen ruhigen Schlaf mit schönen Träumen.
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