Kapitel 19
POV Lio
"A-ach nein ich möchte nicht tanzen, I-ich kann auch nicht tanzen" murmelte ich etwas peinlich berührt und genervt.
"Ach, Miss Elizabeth, jede Frau kann tanzen, es liegt ihnen im Blut" sprach er belehrend und ich merkte wie ich begann wütend zu werden.
"Nun ich möchte nicht" sagte ich etwas lauter und er schien meine Antwort nicht zu akzeptieren.
"Bitte, Miss Elizabeth" sprach er ebenfalls gereizt und drückte mein Handgelenk fest zusammen.
Leicht kniff ich die Augen zusammen und schnaubte.
"Na, wenn du meinst" bevor er reagieren konnte, griff ich seine Hände und drückte ihn nach hinten wie bei dem Tanz den mir Lavajette gezeigt hat.
Raphael schien ganz überrascht und überfordert zu sein, da ich bei dieser Art von Tanz die Führung hatte. Mehr oder weniger zog ich ihn jedoch nur vor und zurück und trat ihm absichtlich auf die Füße.
Er kniff die Augen zusammen und schien die Schmerzen zu unterdrücken, was ich nur ausnutzte um ihn weiter zu provozieren.
Ebenfalls versuchte er mir seine Hände weg zu ziehen, aber ich ließ ihn nicht los. Nicht wenn es so viel Spaß doch macht, schließlich fangen wir jetzt erst an.
Raphael knurrte mich leicht an und ich lächelte breit.
"H-hör auf, so schlecht kannst du nicht tanzen" murmelte er so leise das es nur ich hörte und mein Grinsen wurde breiter.
"Nun vielleicht, aber macht dies nicht gerade soviel Spaß?" fragte ich und zwang ihn sich zu drehen wie es eigentlich Frauen beim Tanzen tun.
Es schien ihn zu stören, aber nun gut, er war der Thronfolger und für ihn war es die Blamage seines Lebens das eine "Frau" ihn so behandelt, obwohl ja ganz klar ist das Frauen sich unterwürfig verhalten sollen.
"Miststück" fauchte er leicht und ich verdrehte meine Augen genervt.
"Ja, ja, du bist auch nicht besser. Aber im Gegenzug zu dir, werde ich ich bleiben, egal was passiert." sagte ich fest und ließ seine Hände los, da er so gezogen hatte.
Er konnte sein Gleichgewicht nicht halten und fiel rückwärts auf den Boden und schaute hasserfüllt zu mir.
Vorsichtig beugte ich mich herunter ganz dicht bei seinem Ohr.
"Und nur damit du es weißt. Hör auf Miss Elizabeth zu sagen, Lio reicht völlig aus" flüsterte ich in sein Ohr und stand auf.
Danach drehte ich mich um und ignorierte die Blicke der erschrockenen Gäste, die sich in meinen Rücken bohrten.
Ruhig ging ich zu Johanna, die bei einer kleinen Gruppe Prinzessinnen waren. Sie machten Platz als ich kam, nur Johanna nicht.
Zögernd hielt ich Johanna meine Hand hin und lächelte sie an.
"Würdest du mir einen Tanz schenken?" fragte ich und sie kicherte.
Als sie nickte, ging ich ruhig mit ihr auf die Tanzfläche und versuchte meinen viel zu schnellen Herzschlag zu beruhigen.
Vorsichtig nahm ich Johannas Hände und hielt sie ganz sanft um ihr nicht weh zu tun. Gemeinsam begannen wir zu tanzen und es fühlte sich an als ob die Zeit stehen geblieben war.
Glücklich drehte ich Johanna und lächelte sie an, während sie zurück lächelte und es ihr scheinbar sehr gefällt.
Die Gäste schauten verwirrt zu uns und tuschelten über uns, aber mir war es zum ersten Mal wirklich egal was jemand über mich dachte.
Selbst wenn ich, nicht ich bin, würde es nichts ändern, oder?
Sie würden immernoch zu uns schauen und über uns urteilen.
Aber ich will mich nicht für immer verstecken und vielleicht ist heute der Tag wo ich endlich ich sein werde.
Lächelnd tanzte ich mit Johanna noch die ganze Nacht und blendete jeden anderen aus. Auch meine ständigen Gedanken und konzentrierte mich einfach auf den Tanz und die richtige Schrittfolge.
Als wir fertig waren, wollte ich erst nicht Johannas Hände los lassen, ließ sie dann aber dennoch los, da sie leicht ihre Hände los zog.
Jedoch blieben wir uns gegenüber stehen und schauten uns eine Weile an, bevor ich an ihr vorbei ging.
Ich eilte zu der Flügeltür und wollte unbedingt es Lavajette erzählen. Mit schnellen Schritten ging ich zu seiner Tür und öffnete sie.
"Lavajette! I-ich hab mit Johanna getanzt! Und Raphael ziemlich oft auf die Füße getreten...sollte ich mir deswegen Sorgen machen? Vielleicht..." murmelte ich aufgeregt und lief zu seinem Bett.
Jedoch sagte er nichts und ich würde nervös.
"Lavajette...? Alles in Ordnung?" fragte ich mich zittriger Stimme.
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