15.06.
Deine Toten werden leben, deine Leichname werden auferstehen.
(Jesaja 26,19)
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Wir wissen, dass der, der den Herrn Jesus aufgeweckt hat, wird uns vor sich stellen samt euch.
(2. Korinther 4,14)
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1 Und Salomo verschwägerte sich mit dem Pharao, dem König von Ägypten, und nahm eine Tochter des Pharaos zur Frau und brachte sie in die Stadt Davids, bis er sein Haus und des HERRN Haus und die Mauer um Jerusalem gebaut hatte.
2 Aber das Volk opferte auch auf den Höhen; denn es war noch kein Haus gebaut dem Namen des HERRN bis auf diese Zeit.
3 Salomo aber hatte den HERRN lieb und wandelte nach den Satzungen seines Vaters David, nur dass er auf den Höhen opferte und räucherte.
4 Und der König ging hin nach Gibeon, um dort zu opfern; denn das war die bedeutendste Höhe. Und Salomo opferte tausend Brandopfer auf dem Altar.
* 5 Und der HERR erschien Salomo zu Gibeon im Traum des Nachts, und Gott sprach: Bitte, was ich dir geben soll!
6 Salomo sprach: Du hast meinem Vater David, deinem Knecht, große Barmherzigkeit getan, wie er denn vor dir gewandelt ist in Wahrheit und Gerechtigkeit und mit aufrichtigem Herzen vor dir, und hast ihm auch die große Barmherzigkeit erwiesen und ihm einen Sohn gegeben, der auf seinem Thron sitzen sollte, wie es denn jetzt ist.
7 Nun, HERR, mein Gott, du hast deinen Knecht zum König gemacht an meines Vaters David statt. Ich aber bin noch jung, weiß weder ein noch aus.
8 Und dein Knecht steht mitten in deinem Volk, das du erwählt hast, einem Volk, so groß, dass es wegen seiner Menge niemand zählen noch berechnen kann.
9 So wolltest du deinem Knecht ein gehorsames Herz geben, dass er dein Volk richten könne und verstehen, was gut und böse ist. Denn wer vermag dies dein mächtiges Volk zu richten?
10 Das gefiel dem Herrn, dass Salomo darum bat.
11 Und Gott sprach zu ihm: Weil du darum bittest und bittest weder um ein langes Leben noch um Reichtum noch um deiner Feinde Tod, sondern um Verstand auf das Recht zu hören,
12 siehe, so tue ich nach deinen Worten. Siehe, ich gebe dir ein weises und verständiges Herz, sodass deinesgleichen vor dir nicht gewesen ist und nach dir nicht aufkommen wird.
13 Und dazu gebe ich dir, worum du nicht gebeten hast, nämlich Reichtum und Ehre, sodass deinesgleichen keiner unter den Königen ist zu deinen Zeiten.
14 Und wenn du in meinen Wegen wandeln wirst, dass du hältst meine Satzungen und Gebote, wie dein Vater David gewandelt ist, so will ich dir ein langes Leben geben. *
15 Und als Salomo erwachte, siehe, da war es ein Traum. Und er kam nach Jerusalem und trat vor die Lade des Bundes des Herrn und opferte Brandopfer und Dankopfer und machte ein großes Festmahl für alle seine Großen.
(1. Könige 3,1-15)
Vergegenwärtigen wir uns zunächst Salomos Lage:
Sein Vater, David - der David im Kampf mit Goliat -, ist im hohen Alter gestorben. Doch noch vor dem Tod des alten Königs versucht Salomos älterer Bruder, Andoija , sich auf den Thron zu putschen und die wichtigsten Leute auf seine Seite zu ziehen, um den bestimmten Erben, Salomo, zu entmachten. Der Putsch scheitert jedoch und Salomo wird König. Für seine Niederträchtigkeit hat sein jüngerer Bruder die Todesstrafe für den Thronräuber Andoija beschlossen. Salomo, der neue König des Volkes Israel, heiratet eine Tochter des ägyptischen Pharaos - für mich persönlich ist das bereits ein wichtiges Signal, denn Mose hat die Israeliten ja aus ägyptischer Sklaverei befreit - und lässt einen Palast sowie einen Tempel bauen in Jerusalem. Eben jenen Tempel, der durch die Babylonier zerstört wird 526 v. Chr.. Als Dank bringt er Opfer Gott dar und sucht den Kontakt zu ihm.
Und der HERR antwortet Salomo nicht nur, er zeigt sich ihm auch im Traum. Gottes Aufforderung ist klar: Bitte, was ich dir geben soll! Salomo hält sich an die Gebote und Ordnungen seines Volkes, er ist gottesfürchtig; er vertraut auf Gott und seine Leitung. Deshalb ist der HERR auch offen für die Bitte des jungen Königs. Und Salomo kann alles erbitten, was er möchte ohne Einschränkung - was für ein großzügiges Angebot! (Vers 5) Statt jedoch sofort zu bitten, dankt Salomo Gott für seine Barmherzigkeit, Liebe und Treue, die er seinem Vater David erwiesen hat. Der König zeigt sich demütig und bescheiden. (Vers 6) Doch Salomo ist ein junger Mann, er hat nicht die Erfahrung seines Vaters. Er fühlt sich überfordert und wünscht sich Rat, weil er sich der großen Verantwortung auf seinen Schultern bewusst ist. (Vers 7-8) Der König bittet Gott deshalb um ein Herz, das dem HERRN gehorsam ist und darum, dass der HERR ihn verstehen lässt, was gut und böse ist, damit Salomo die richtigen Entscheidungen treffen kann für das Volk Israel. (Vers 9) Die Weitsicht und Bescheidenheit Salomos gefällt, denn die Wünsche des Königs sind nicht selbstsüchtig. Er versucht sich nicht seiner Verantwortung zu entziehen oder bittet um den Tod seiner Feinde, damit er es leichter hat. Nein, Salomo möchte der Herrscher sein, den Gott für das Volk Israel vorgesehen hat. (Vers 10-11) Und der HERR gibt dem jungen König das, worum er bittet; ein Verständnis für seinen Willen und sein erwähltes Volk wie es sonst niemand hatte und haben wird, damit er ein weiser und gerechter Herrscher wird. (Vers 12) Aber Gott schenkt Salomo voll ein für sein Vertrauen. Er gibt ihm mehr als erbeten. An Reichtum und Ehre soll ihn kein Herrscher übertreffen - weltlich bekommt Salomo alles, was einen Wert hat; Geld und Ehre, einen tadellosen Ruf. (Vers 13) Und damit nicht genug. Der HERR gibt Salomo den Zuspruch, das Versprechen, auf ein langes Leben, wenn der junge Mann es seinem Vater gleich tut und alles in seiner Macht stehende tut, um den Willen Gottes zu erfüllen. Der König hat also den Anspruch ein Leben in den Wegen des HERRN zu führen und sich an seine Gebote und Satzungen zu halten. (Vers 14)
Aber was kann uns diese Bibelstelle heute noch lehren? Warum ist sie noch immer interessant?
Salomo ist vollkommen überfordert, aber er möchte das Richtige tun für sein Volk, für die Gemeinschaft, die ihm viel bedeutet. Auch heute haben wir Situationen, in denen wir überfordert sind, in denen wir nicht wissen, wie wir die an uns gestellten Erwartungen erfüllen können. Sei es die Organisation unseres Tagesablaufs, die immer wieder durcheinander gebracht wird und uns zwingt unsere Vorhaben zu verschieben, bis wir an den Punkt gelangen, an dem wir gerne mehr als 24 Stunden hätten - möglichst ohne Pausen jeglicher Art. Seien es die Erwartungen unserer Eltern oder Freunde, die uns unerfüllbar scheinen. Sei es der gesellschaftliche Druck, Entscheidungen zu treffen, die unseren nächsten Lebensabschnitt prägen werden, und das am besten schon gestern. Dabei wollten wir doch nur eines: Das Richtige tun. Aber das Richtige für wen? Für uns selbst? Für unsere Liebsten, unsere Freunde? Für unsere Gemeinschaft im Haus, im Ort, in der Gemeinde, im Bundesland oder sogar für die Gemeinschaft in Deutschland oder einem anderen Land? Oder möglicherweise einfach das Richtige im Willen Gottes?
Der junge König vertraut auf Gott, er dankt ihm und hält sich an alle Regeln und Gebote. Für Salomo ist es nicht selbstverständlich, dass Gott hilft; deshalb lebt er nach den überlieferten Gesetzen - die Beziehung zu Gott ist wechselseitig. In der Gewissheit möglichst seinem Willen zu entsprechen durch seine Taten, sein Denken und sein Wort, wendet der junge Mann sich vertrauensvoll an den HERRN und seine bescheidene, gemeinnützige Bitte wird erhört. Ja, Gott gibt ihm sein persönliches Glück, seine materielle und gesellschaftliche Absicherung, obwohl Salomo nicht darum gebeten hat. Es ist das Geschenk des HERRN aus bedingungsloser Liebe heraus. Das Vertrauen zahlt sich also auf jeden Fall aus - damals wie heute sorgt unser liebender Vater für alles, was wir brauchen; insbesondere in schweren Zeiten, in denen wir selbst nicht weiter wissen.
Wenn das keine gute Botschaft ist, weiß ich auch nicht. Was brauchen wir also mehr als Gottvertrauen? Was brauchen wir mehr als Verstand auf das Recht zu hören? Was brauchen wir mehr als ein verständiges Herz, das in inbrünstiger Liebe für Gott Vater, unsern Herrn Jesus Christus und den Heiligen Geist schlägt?
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Allen Leserinnen und Lesern einen guten neuen Tag.
Möge der Herr euch leiten, damit ihr wandelt auf seinen Pfaden und nicht zuschanden werdet. Amen.
Seid gesegnet!
Veni tui amoris ignem
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