Zweitens: Fall

Der Junge eilte wie immer am frühen Morgen zur Schule. Der Vorfall vom gestrigen Tag beschäftigte ihn immer noch.

"Was meinte es bloß mit Magie?", fragte er sich. "Außer dass heute Morgen meine Bücher vom Tisch fielen, ist nichts Merkwürdiges passiert."

"Das war vielleicht nur ein Luftzug, weil das Fenster in meinem Zimmer weit offen war", murmelte er vor sich hin, bis die Schulglocke zur Pause läutete.

Alle Schüler verließen schnell den Raum, um nicht lange in der Cafeteria warten zu müssen. Der Junge jedoch blieb sitzen und starrte aus dem Fenster. Plötzlich bemerkte er etwas Seltsames. Alle Menschen liefen in eine Richtung, als wären sie ferngesteuert. Mitten in der Menge standen ein paar Männer mit schwarzen Masken, die ihn beobachteten.

Der Junge bekam leichte Panik, stand auf und ging zögerlich zur Tür. Als er die Tür öffnen wollte, bemerkte er, dass es im Flur ungewöhnlich still war. Obwohl normalerweise viele Schüler im Gang sein sollten, war niemand zu hören.

Verängstigt ging der Junge einige Schritte zurück, stürmte dann zum Fenster und blickte hinaus. Er erstarrte sofort. Die Männer standen jetzt direkt vor der Schule. Auf dem Pausenhof war niemand mehr zu sehen, ebenso nicht am Eingang der Schule oder in der ganzen Umgebung.

"Nein, das kann nicht sein", keuchte er panisch. "Warum ist hier niemand mehr? Warum sind alle weit hinten bei der Straße an einer Abriegelung und werden von der Polizei bewacht?"

"Ach so, sie wissen Bescheid, dass ich Kontakt mit diesen Stimmen hatte", murmelte er resigniert.
"Wie konnte ich nur so naiv sein zu glauben, dass ich der Einzige wäre, der davon weiß? Diese verdammten Regierungen und ihre Geheimnisse."

Er lehnte sich zurück an den Tisch und atmete tief aus. Der Junge schaute zur Decke und lächelte. Er lächelte nicht vor Panik, sondern weil er dachte, dass er tatsächlich etwas hätte ändern können. "Nein, ich kann es nicht enden lassen. Ich kann nicht zulassen, dass sie immer machen, was sie wollen. Diese Zeiten haben ein Ende", ermutigte er sich selbst.

Er packte sich am Riemen, stürmte zur Tür, öffnete sie und fand die Männer alle im Gang stehend. Er schenkte ihnen keine Beachtung, drehte sich zur anderen Seite des Ganges und rannte zu den Treppen, die auf das Dach führten. Er rannte und rannte, bis er auf dem Dach ankam.

In der Hoffnung, mehr Zeit zu gewinnen, verriegelte er die Tür von außen. Doch diese Hoffnung wurde ihm schnell genommen, als die Männer die Tür aufbrachen und langsam auf ihn zuliefen.

Der Junge seufzte:
"Das ist also das Maximum? Das Maximum, was ich aus eigener Kraft bewirken kann.. ein paar Minuten mehr zu leben?
Erbärmlich..",
verspottete er sich selbst und lachte dabei.

"Ich dachte, dass ich wie in Filmen gerettet werde oder dass meine Fähigkeiten erwachen, wenn ich in eine brenzlige Lage komme, aus der es keinen Ausweg mehr gibt. Aber ich bin viel zu naiv und zu dumm.. ", setzte er fort.

Die Männer näherten sich langsam und vorsichtig dem Jungen.

Als einer der Männer dann seine Hand nach ihm ausstreckte, um ihn zu packen, zuckte der Junge, sprang zum Rand des Dachs und sagte:
"Was auch immer ihr von mir wollt, ihr werdet es nicht bekommen!"

Nachdem er seine letzten Worte beendet hatte, sprang er in die Tiefe. Die Männer rührten sich kein Stück.

''Bekommen sie das, was sie von mir wollen, auch wenn ich nicht mehr am Leben bin?", fragte er sich und fing an zu fallen.

Das Schwarz umhüllte seine Sicht, als er seine Augen schloss.

Plötzlich spürte er ein seltsames Brennen, als würde eine Hälfte seines Körpers in Flammen stehen. Doch dieses Gefühl schmerzte nicht, sondern fühlte sich eher gut an.

Er öffnete hektisch seine Augen, da er den Fall nicht mehr spürte.

"Was ist das bitte?! Was geht hier bitte vor sich!!", fragte er schockiert von dem, was er sah.

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