Ungeschickt

POV: Manu

Robin geht wie immer alleine zum Chor. Patrick und ich sitzen alleine in ihrem Auto.

Der Kuss sitzt mir wie eine billige Brille auf der Nase. Kribbelt und verzerrt meine Sicht. Alles schaut seltsam aus, besonders er. Ich weiß nicht, warum ich so abweisend war.

Wahrscheinlich, weil mich der Kuss nicht in Ruhe lässt.

Von der Mühelosigkeit, die wir sonst in unseren Unterhaltungen haben, kann ich nichts finden. Immer wieder schweigen wir, wechseln drei Sätze, schweigen wieder. Finden keinen Rhythmus. Patrick scheint etwas auf der Zunge zu liegen, was er nicht sagen kann, und bei mir ist die Erinnerung an die Hitze noch viel zu frisch, um genauer nachfragen zu können.

Er druckst, und ich lasse ihn.

Irgendwann holt er Luft. "Manu?"

"Hm?"

"Bist du sauer auf mich?"

"Warum sollte ich sauer sein?"

"Ich hab dir die Chance weggenommen, Vanessa zu küssen. Ich konnte ja sehen, dass ihr vorher miteinander geflirtet habt, ich hätte mir denken können, dass du sie küssen willst. Es tut mir lei-"

"Alles gut", unterbreche ich ihn. "Ich bin nicht sauer."

"Du hättest sie nicht küssen wollen?"

"Nein. Es war angenehmer, dich zu küssen"

Ich schaue zur Seite aus dem Fenster. Patrick soll nicht sehen, wie sehr mein Gesicht jetzt glüht.


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