Hass
POV: Paddy
Kurz sind es nur Worte, dann setzt sich eine Bedeutung zusammen. Ich verstehe, von wem der Brief ist.
Etwas in mir explodiert.
Ich bin auf den Beinen bevor ich den Entschluss fasse, aufzustehen. Manu steht bei der Tür, und meine Schritte sind hart und sicher, als ich mich auf ihn zubewege wie ein jagendes Tier. Ich hasse die Haltung in seinem Rücken, ich hasse seinen Blick.
Der Brief bleibt auf dem Tisch liegen, neben Robin. Manu wendet sich von mir ab als ich vor ihm stehe, und ich packe seinen Mantel. "Lass mich", faucht er. Ich zerre ihn trotzdem nach draußen.
"Was soll die Scheiße?" Meine Stimme ist laut. Ich schreie fast. Nasse Wut brodelt in meiner Kehle.
Manu ignoriert mich.
Ich packe seine Schulter und reiße ihn zu mir herum. Zwinge ihn, mich anzusehen. Schüttele ihn. "Was? Was soll die verfickte Scheiße?", wiederhole ich. Noch immer schreiend.
Manu schlägt nach meinen Händen, wortlos, nur um aus meinem Griff zu entkommen, aber mit einer Aggression, die reicht, um mich den letzten Millimeter zu pushen. Ich ergebe mich meiner Wut. Überlasse ihr blind die Zügel.
Und jetzt schießt Manu auch zurück.
Ich werfe ihm vor, dass er in meine Privatsphäre eingreift. Dass Robin nicht seine Angelegenheit ist, sondern meine. Dass er mich hätte warnen können. Dass er mich hintergeht. Dass all der Betrug seine Schuld ist. Dass er mir meine Freundin wegnimmt, wenn sie das letzte ist, was ich habe.
Er brüllt zurück, dass ich ihm fremdgegangen wäre. Dass ich ihn angelogen und mit falschen Versprechen gelockt habe.
"Ich habe nie irgendwas versprochen!"
Plötzlich klinge ich als würde ich gleich heulen. Mir brennen Tränen hinter den Augäpfeln, aber ich zittere noch immer vor Wut. Mein Körper ist ein Verräter.
"Du-" Meine Stimme bleibt hängen wie die Nadel in einer zerkratzten Schallplatte. Jetzt heule ich doch. "Du hast alles kaputt gemacht."
Er dreht sich weg. Seine Tränen sehe ich nicht. Aber ich bin sicher, dass er genauso flennt.
Ich will ihm nochmal und nochmal sagen, dass ich ihn hasse. Aber ich habe es oft genug gesagt. Und er weiß, dass ich es gemeint habe.
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