-𝟏𝟏- Styled

Die untergehende Sonne tauchte mein Hotelzimmer in ein warmes, goldenes Licht, das durch die großen Fenster fiel. Die Stadt draußen wirkte lebendig, doch ich war zu beschäftigt, um die Aussicht wirklich zu genießen.

Mehrere Stylisten und Assistenten huschten um mich herum, jeder konzentriert auf seine Aufgabe, um mich für die bevorstehende Premiere vorzubereiten. Die Anspannung im Raum war fast greifbar, aber zu meiner eigenen Überraschung fühlte ich mich erstaunlich ruhig. Ich saß vor dem Spiegel, während eine Visagistin das letzte Make-up auftrug.

Ihre Pinselstriche waren sanft, und die Atmosphäre um mich herum gedämpft. Meine Haare waren bereits gestylt, kunstvoll hochgesteckt und nur mit einem Hauch Haarspray fixiert, um den Look zu perfektionieren.

Ich betrachtete mein Spiegelbild und konnte nicht anders, als mit dem Ergebnis zufrieden zu sein. Ich sah elegant und zugleich selbstbewusst aus – genau das, was ich für diesen großen Abend wollte.

Neben mir auf einem Kleiderständer hing mein Kleid für den Abend. Es war ein atemberaubendes silbernes Kleid, das im Licht funkelte und dem Raum einen dezenten Glanz verlieh. Der tiefe Schlitz auf der rechten Seite gab ihm eine mutige Note, während die herabfallenden Träger an den Schultern dem Ganzen eine weiche, feminine Eleganz verliehen.

Ich konnte es kaum erwarten, es anzuziehen.

Während die Make-up-Künstlerin die letzten Handgriffe machte, vibrierte mein Handy auf dem Tisch neben mir. Eine Nachricht von Chris blitzte auf: „Tom und ich sind fast fertig. Wir fahren schon ein bisschen früher los, weil wir anscheinend noch einen Umweg machen müssen. Sehen uns dann dort!"

Ich runzelte die Stirn. Es war seltsam, dass die beiden einen Umweg machen mussten, wo wir doch alle im gleichen Hotel untergebracht waren. Aber ich entschied, nicht weiter darüber nachzudenken. Wahrscheinlich war es einfach ein organisatorisches Missverständnis oder eine kurzfristige Änderung ihrer Pläne.

„Fertig", sagte die Visagistin und trat einen Schritt zurück, um ihr Werk zu begutachten. Ich sah mich im Spiegel an und war beeindruckt. Mein Make-up war perfekt, betonte meine Augen und ließ meine Haut strahlen, ohne übertrieben zu wirken.

„Wow, das ist großartig. Vielen Dank", sagte ich, während ich mich im Stuhl zurücklehnte und einen Moment der Ruhe genoss. Noch zwei Stunden bis zur Premiere, und ich hatte anderthalb Stunden, bevor ich losfahren musste. Genug Zeit, um mich mental auf den Abend vorzubereiten.

Das Kleid wurde mir schließlich gebracht, und ich erhob mich langsam, bereit, in das Outfit zu schlüpfen. Ich strich mit den Fingern über den kühlen Stoff, bevor ich vorsichtig hineinschlüpfte. Das Kleid schmiegte sich perfekt an meinen Körper, und als ich mich vor dem Spiegel drehte, konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen.

Es war nun Zeit, zur Premiere zu fahren. Die Sonne war bereits untergegangen, und die Stadt begann in tausend Lichtern zu glitzern, als ich in die schwarze Limousine stieg, die vor dem Hotel auf mich wartete. Die Lederpolsterung fühlte sich luxuriös an, und das gedämpfte Licht im Inneren ließ alles noch exklusiver wirken. Neben mir saß meine Managerin Jen, die ich erst kürzlich engagiert hatte. Sie war professionell, erfahren und vor allem beruhigend in Situationen wie dieser.

Mit uns im Wagen waren zwei Security-Männer, die uns unauffällig begleiteten, ihre Blicke aufmerksam auf die Umgebung gerichtet. Der Fahrer startete den Wagen, und wir glitten sanft durch die nächtlichen Straßen. Die Limousine fühlte sich wie eine kleine, abgeschirmte Welt an, die mich vor dem Trubel draußen schützte – zumindest für den Moment.

Jen beugte sich leicht zu mir herüber und begann, den Ablauf für den Abend durchzugehen.

„Also, erst wird dir die Tür geöffnet, dann steigst du aus, und ich helfe dir kurz mit deinem Kleid. Draußen lächelst du schön für die Kameras und gehst langsam am roten Teppich entlang. Wenn du am Ende angekommen bist, stellst du dich vor den Hintergrund, posierst für die Fotografen und gehst auf ein paar Interviews ein."

Ich nickte still, während sie sprach, versuchte, mir jedes Detail einzuprägen. Es war nicht das erste Mal, dass ich an einer Premiere teilnahm, aber diese hier fühlte sich anders an. Größer. Bedeutender. Vielleicht lag es daran, dass es mein bisher größtes Projekt war, oder vielleicht an der Masse an Presse, die sich angekündigt hatte. Die Panik in mir stieg langsam auf, mein Herzschlag beschleunigte sich, und meine Hände wurden leicht feucht.

„Du machst das großartig, Zoey", sagte Jen und legte beruhigend eine Hand auf meinen Arm.

„Es ist nur eine weitere Premiere, du weißt genau, was du tun musst."

„Ja, du hast recht", murmelte ich, während ich tief durchatmete. Ich musste mich beruhigen, durfte mich nicht von der Nervosität überwältigen lassen. Es war einfach ein großer Abend, das war alles.

Der Verkehr schien auf unserer Seite zu sein, denn die Fahrt war schneller als erwartet. In der Ferne konnte ich bereits das helle Licht der Scheinwerfer sehen, die den roten Teppich beleuchteten. Meine Hände klammerten sich unbewusst an die Sitzkante, während ich die letzten Minuten vor meiner Ankunft gedanklich durchging.

„Denk daran", fügte Jen noch hinzu, „alles, was du tun musst, ist, dich selbst zu sein. Die Leute lieben dich, Zoey. Das wird großartig."

Ich schenkte ihr ein leichtes Lächeln und nickte erneut. Die Limousine hielt schließlich an, und ich spürte, wie die Panik in mir einen letzten Höhepunkt erreichte. Ein paar tiefe Atemzüge, sagte ich mir. Das kriegst du hin.

Einer der Security-Männer öffnete die Tür, und das grelle Licht von draußen fiel in den Wagen.

Das Summen der Menge, die auf der anderen Seite der Absperrung wartete, war deutlich zu hören. Ich spürte einen kurzen Moment des Zögerns, aber dann schob ich ihn beiseite, setzte ein strahlendes Lächeln auf und stieg aus.

Jen half mir sofort, mein Kleid zu richten, bevor ich mich aufrichtete und in die Richtung der Kameras ging. Die Blitzlichter erhellten die Nacht, und das Klicken der Kameras wurde lauter, je näher ich kam. Der rote Teppich schien sich endlos zu erstrecken, und obwohl ich schon einige Premieren erlebt hatte, war dies eine völlig neue Dimension.

Mit jedem Schritt, den ich machte, wurde das Geräusch von Stimmen lauter, die meinen Namen riefen. Aber ich behielt den Rhythmus bei, atmete tief ein und aus, ließ das Lächeln auf meinen Lippen festgefroren, während ich meinen Weg entlangging.

Am Ende des Teppichs angekommen, stellte ich mich vor den Hintergrund, der mit dem Logo des Films und der Sponsoren bedruckt war, und posierte für die Fotografen. Die Kameras blitzten unaufhörlich, und ich konzentrierte mich darauf, mich in verschiedenen Posen zu zeigen – mal lächelnd, mal ernsthaft, aber immer kontrolliert.

Die Interviews begannen kurz darauf, und ich wechselte in den automatischen Modus, beantwortete die Fragen, die mir gestellt wurden. Während ich sprach, merkte ich, dass die Nervosität langsam abflaute.

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