Whisky
Schnell ging ich aus dem Weg, damit mich Thomas nicht sah. Das Letzte was ich nun wollte, war es, ihm über den Weg zu gehen.
Ich klopfte an Kleos Zimmer und wollte sie erst zur Rede stellen. Ein Herein gab sie als Antwort und ich betrat das Zimmer. Sie sah mich lächelnd an und ich versuchte ernst zu bleiben. ,,Was ist?", fragte sie unschuldig und ich sagte gerade die Wahrheit.
,,Du bist also von Thomas bezahlt worden, damit du mit mir rumknutschst?", fragte ich und sie schüttelte den Kopf. ,,Nein, wieso denkst du das?", fragte sie und ich machte die Tür zu. Ich setzte mich neben sie und sie setzte sich ebenfalls aufrecht. ,,Ich habe euer Gespräch gelauscht.", antwortete ich. Sie seufzte nur und legte ihre Hand auf meinen Oberschenkel. ,,Ja, okay. Er hatte mich bezahlt, aber ich mag dich wirklich."
Ich wollte aufstehen, doch irgendwie wollte mein Körper bleiben. Die Berührungen von Kleo verursachten einfach, dass ich nicht mehr klar Denken konnte.
,,Es tur mir mega leid.", sagte sie und setzte sich näher an mir. Ich wurde leicht nervös und versuchte klar zu denken. ,,Kleo, ich weiss nicht, ob du das ernst meinst. Hast du was genommen?", fragte ich sie und sie nickte. ,,Etwas leichtes. Macht kein Drama." Ich sah sie weiter an, man könnte sagen, dass ich sie schon anstarrte.
Sie war wirklich das Traummädchen, von der ich immer geträumt hatte. Braune lange Haare und ein Lächeln, dass mich um meinen Verstand brachte. Ihr Körper war perfekt und ihre schönen schokobraunen Augen sahen immer so unschuldig aus.
Dylan! Konzentrier dich!
,,Kleo, morgen kommt die Sozialarbeiterin. Du solltest nichts nehmen, wenn sie dich erwischt, schickt sie dich wahrscheinlich wieder weg." Sie grinste. ,,Wer sagte, dass ich mich erwischen lasse?" Ich lachte: ,,Das merkt man. Vor allem bei dir." Ihr Gesicht näherte sich an meinem Ohr. ,,Ach ja?", hauchte sie und ich bekam Gänsehaut. Schnell stosste ich sie ein wenig zur Seite. ,,Ja, du magst mich dann und das wäre normalerweise nicht der Fall." ,,Wieso denkt das jeder? Vielleicht mag ich dich wirklich.", entgegnete sie und ich seufzte. ,,Schlaf jetzt und nimm morgen nichts. Ich habe keine Lust jetzt dein Zimmer zu durchsuchen.", sagte ich und sie zuckte die Schultern. ,,Würdest auch nichts finden."
Dann ging ich aus dem Zimmer.
Kleo pov
Am nächsten Morgen hatte ich wieder einen klaren Verstand. Man hatte ich gestern eine scheisse gemacht. Wieso musste ich auch gerade mit Dylan kochen?
Danke Thomas! Treibst mich wieder in die Drogenfalle! Idiot!
Ich machte meine Schultasche auf und nahm ein Päckchen hervor. Zwar nahm ich es in die Hand, aber starrte es nur an. Gerade war ich davon weg und jetzt sitze ich wie eine Bekloppte da und überlege, ob ich es nehmen sollte oder nicht, obwohl die Antwort klar war.
Leute die nicht schon einmal süchtig waren, konnten das einfach nicht verstehen. Sie fragen sich sicher, wieso nimmt sie es einfach nicht?
Vielleicht würde ich die Sache mit Alkohol verdrängen können?
Ich stand auf und machte mich fertig. Als ich aus meinem Zimmer ging, war noch niemand wach, weswegen ich mich entschied, gleich nach draussen zu gehen. Auf dem Weg zum Laden überlegte ich mir, wie ich an Alkohol kommen könnte.
Da ich erst 16 war musste ich wohl oder übel jemanden dafür bezahlen. Ich nahm das Geld hervor, das mir noch übrig blieb von gestern. 150 hatte ich bekommen. 50 waren schon weg, also bleiben noch hundert übrig. 35 dollar kostet der Whisky und dass heisst, dass ich locker noch 65 Dollar hatte um einen zu bezahlen.
Ich sah mich um und entschied mich für einen, der relativ gross war. Der Mann hatte einen dreitage Bart und schien vielleicht die Jugend von heute zu verstehen. Ich versuchte mein Glück und sprach ihn an.
Zuerst gab ich ihm das Geld für den Whisky und er ging tatsächlich in den Laden und besorgte mir die Flasche. Nachdem er sie mir überreichte gab ich ihm einen fünfzig Dollar Schein. Er war recht zufrieden damit und verschwand.
So bevor ich noch zur Schule gegangen war, suchte ich mir eine Sackgasse, damit mich auch niemand sah.
Somit hatte ich nun eine Auswahl.
Alkohol oder Drogen?
Ich entschied mich für den Alkohol. Ich trank die halbe Flasche und man konnte sagen, dass mir ganz warm wurde. Mit jedem Schluck schmeckte der Whisky besser. Ich tat die Flasche wieder in meinem Rucksack und taumelte zur Schule.
Thomas pov
Nach der ersten Stunde passierte das, wofür ich mich wirklich schuldig fuhlte.
Lydia kam mit Kleo auf mich und Minho zu. Irgendwie sah es so aus, als hätte Lydia Kleo fest am Arm gepackt und sie schon fast hierher zerren musste.
,,Du hast ihr Geld gegeben?! Gehts noch?! Du bist total bescheuert!", schrie Lydia und sie hatte Glück, das fast niemand hier stand. ,,Was ist?", fragte Minho und Lydia sah uns an und liess Kleo los, die uns gar nicht ansah.
Kleo versuchte gerade zu stehen, was ihr nicht gerade gelang und Lydia sie wieder festhielt. ,,Kleo?", fragte ich verwirrt und sie sah uns an. Ihre Augen waren ganz benebelt. ,,Lass mik Lyd.", murmelte sie und mir war es nun klar. ,,Sie ist besoffen? Es ist zehn.", sagte Minho und Lydia nickte und schubste Kleo zu mir.
Sie fiel fast um und ich konnte sie noch rechtzeitig festhalten. ,,Gehts noch?", sagte ich genervt. ,,Wegen dir kam sie überhaupt an Alkohol. Du hast ihr verdammt nochmal Geld gegeben! Kümmer dich jetzt um sie! Du bringst sie nach Hause und wirst, wie als wäre sie ein Baby, auf sie aufpassen. Ich will nicht, dass sie in der Schule kotzt oder noch schlimmer, noch eine weitere Stunde zur Schule geht!"
Ich gabs nicht gerne zu, aber Lydia hatte recht. Niemand durfte sonst noch mitbekommen, dass sie total besoffen war. Kaum zu glauben, dass es der Lehrer in der ersten Stunde nicht aufgefallen war. Da hatte es wohl noch nicht so gewirkt am Anfang. Erst gegen Ende Stunde.
Lydia ging und Minho sah uns an.
,,Ich komme mit und helfe dir." Ich schüttelte den Kopf. ,,Ich bin schuld, also will ich dich auch nicht miteinbeziehen." Minho lachte. ,,Wir wohnen in einer Gemeinschaft, also helfe ich dir auch. Heute kommt die Sozialarbeiterin, bis da muss sie mindestens einen Satz sagen können."
Ich war froh, dass ich nicht mit Kleo alleine zur Wohnung fahren musste.
Wir gingen zum Auto und ich fuhr so schnell wie möglich. ,,Mir ist übel.", murmelte Kleo und ich kam gerade an. ,,Bis zur Wohnung musst du es noch durchhalten.", entgegnete ich und machte die Autotüt auf. Minho und ich halfen ihr auszusteigen und mussten sie bis imzur Toilette stützen.
,,So, musst du dich nicht mehr erbrechen?", fragte ich und sie schüttelte gedankenverloren den Kopf. Sie zog ihren Rucksack aus und sichte etwas. Als ich die Flasche sah, riss ich ihr den Rucksack aus der Hand. Ich war total fassungslos.
,,Eine halbe Flasche?! Wolltest du dich umbringen?!", schrie ich sie an und sie sah mich an. ,,Nein.", antwortete sie und Minho seufzte. ,,Sie war doch schon mal Alkoholsüchtig, wahrscheinlich hatte sie das locker am Tag getrunken."
Kleo hatte den Alkohol doch nicht so gut vertragen und sie kniete sich vir der Zoilette und erbrach alles raus. Also dachte ich zumindest. Sie war wirklich nicht zu gebrauchen und wischte sich mit ihrem Ärmel des Pullovers den Mund ab.
Minho sah ihr angewidert zu und ich ging aus dem Badezimmer. Ich ging in ihr Zimmer und nahm ein paar Kleider und ein Badetuch.
,,Willst du sie baden?", lachte Minho und ich schüttelte den Kopf. ,,Kleo hier sind deine Sachen. Dusche kurz und wag es ja nicht irgendeinen Blödsinn zu machen."
Ich zog Minho mit mir und wir gingen ins Wohnzimmer. Minho sah mich an und mich nervte es. ,,Wa ist?", fragte ich und er grinste. ,,Du magst sie. Mehr als nur mögen." Ich seufzte und lachte dann. ,,Ich kann jede haben, da ist Kleo nichts."
Man hörte die Dusche laufen und nun war ich erleichtert.
,,Wieso tust du dann das? Wieso lässt du sie nicht einfach mit der Sozialarbeiterkn mitgehen, falls sie wirklich nochmal ein Drogen und Alkoholproblem hat, ist das das Beste." Ich seufzte. ,,Ich war zwar nicht in der Klinik, aber ich denke nicht, dass das ein geeigneter Ort ist für Dorgensüchtige." ,,Wieso?", fragte Minho nach. ,,Du bist den ganzen Tag da drin und wirst jede Minute daran erinnert, dass du wegen Drogen da drinnen bist. Kleo hat niemanden, denkst du sie wird da drin an was anderes denken können?"
Minho sah nachdenklich aus und nickte dann zustimmend. ,,Trotzdem hast du ihr Geld gegeben."
Dafür hätte ich mir worklich gerne selbst eine geohrfeigt. Das das wirklich so schlimm war, konnte ich nicht wissen. Klar, eigentlich war ich auch daran schuld, dass ich sie auf der ersten Party mitgenommen hatte, aber wieso sagte sie einfach nicht, dass sie ein Problem hatte?
Kleo kam nach einer guten halben Stunde aus dem Bad. Ich sah sie an und sie zitterte leicht. Es fiel ihr schwer zu gehen, weswegen ich gleich aufstand und sie stützte. Als ich sie berührte, wollte ich eigentlich gerade wieder zurückweichen.
Sie war eiskalt.
,,Wieso hast du so kalt geduscht?", fragte ich sie und sie setzte sich auf die Couch. ,,Mir war echt warm.", antwortete sie unverständlich und Minho berührte ihren Arm. ,,Du bist doch total bescheuert. Du zitterst und sagst, dass dir warm ist." Kleo zog ihre Beine an sich und sah nachdenklich aus. ,,Über was denkst du nach Süsse?", fragte ich sanft und sie antwortete nicht.
Dann kamen die anderen, da wir am Nachmittag eigentlich frei hatten.
Teresa verschwand sofort in ihr Zimmer und Lydia sah immer noch wütend aus. Dylan war wohl total verwirrt. ,,Was ist passiert?", fragte er und Lydia antwortete auch gleich. ,,Thomas hatte Kleo Geld gegeben und Kleo hatte sich damit zugedröhnt." ,,A-aber die Sozialarbeiterin kommt jeden Moment.", stotterte Dylan.
,,Kleo sagt einfach kein Wort, ist das Beste.", sagte Minho und Kleo murmelte etwas. Ich musste sie nachfragen, weil man es kaum verstand. ,,Was?" Ich ging ganz nah an sie. ,,Hat mein Dad auch immer gesagt."
Plötzlich spürte ich einen grossen Hass auf Kleos Dad. Wie konnte er sie einfach verprügeln?
Lydia seufzte. ,,Wenn Sie gefragt wird?" Ich sah Lydia an. ,,Seit wann ist es dir so wichtig, dass Kleo hier bleibt?"
Dann klopfte es an der Tür.
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