Kapitel 13

Ich liege nicht lange dort, als Newt schon auftaucht. Gally hat es anscheinend doch ernst genommen, dass ich ihm gesagt habe, dass er sich beeilen soll, weil ich dringend mit ihm sprechen muss. „Hey", lächelt er, als er sich den Stuhl schnappt und sich auf ihn verkehrt herum hinsetzt, dass er mich aber dennoch ansieht. Ich setze mich ebenfalls hin und lächle auch. Ich bin nun, da er hier bei mir ist, sehr beruhigt, denn bei ihm weiß ich, dass ich das, was ich unbedingt loswerden muss, sagen kann. Ich vertraue ihm einfach sehr, er ist mir wichtig und das kann ich nicht ändern. Newt ist mir wirklich sehr wichtig geworden. „Hey, danke, dass du so schnell kommen konntest. Clint und Jeff haben mir gesagt, dass du dich um den Jungen kümmern musstest, der auf einmal aufgetaucht ist." Sein Blick wird wieder ernst. Ich erinnere mich an die Stelle vor wenigen Stunden, als ich in seinen Armen lag, kurz bevor ich ohnmächtig wurde. Ich habe mich, obwohl es mir so schrecklich ging, wohl gefühlt und behütet. Nun breitet sich dieses Gefühl wieder in mir aus, sodass alles in meinem Körper anfängt, zu kribbeln. „Ja, es ist alles total komisch. Ich schätze, dass es ein Versehen sein muss, dass der Junge hier gelandet ist. Er weiß nicht wirklich, was mit ihm passiert ist und ich habe das Gefühl, dass er es auch nie wissen wird. Wahrscheinlich wurde ihm, wie allen anderen, das Gedächtnis gelöscht und er muss sich einfach bei uns einfügen und das Leben wie bei uns leben." Ich schlucke nervös. Ich muss ihm sagen, dass es anders ist! Dass er kein komisches Zeug faselt und es die Gruppe B wirklich gibt und dass es nicht ganz ungefährlich ist, dass er hier ist. „Hör zu, Newt, ich habe dir ja einiges von Sonya und der Gruppe B erzählt, dass bei ihnen nur ein Junge lebt und dieser abgehauen ist, sie nicht wussten, wo er war. Es ist dieser Junge, Aris, der einfach nur hier bei uns aufgetaucht ist. Ob er von den Schöpfern hier hergeschickt wurde, weiß ich nicht, doch es kann kein Zufall sein, dass er von Gruppe B verschwunden ist und nun hier bei uns auftaucht." Newt sieht mich an, als könnte er mir nicht glauben, was ich da gerade gesagt habe. Er muss mir glauben! Wir müssen herausfinden, was es damit auf sich hat. Ich habe mir doch schon solche Sorgen gemacht, dass es auch mich betreffen wird. Wenn sie auch mich zu Gruppe B bringen wollen, was soll ich dann machen? „Hey, alles wird gut, das habe ich dir versprochen, hast du das schon vergessen?", fragt Newt mich. Ich schüttele den Kopf. Wenn es wirklich ernst wird, kann ich nichts machen, dann kann niemand etwas machen. „Lass uns einfach zu diesem Aris gehen. Wenn wir mit ihm gesprochen haben, werden wir sicherlich weiterkommen, bevor wir beide uns hier den Kopf zermartern und dann auf keine Lösung kommen." Er hat vollkommen recht, das müssen wir tun, auch wenn mir bei der Sache wirklich mulmig zu Mute ist, sehr sehr mulmig. Ich hasse es, wenn ich Angst um irgendwas haben muss, ich will einfach nur ein ruhiges Leben haben und mich allmählich an die Lichter gewöhnen. „Na los, du Strunk." Newt steht auf, schiebt den braunen Stuhl zur Seite und streckt seine Hand aus, um mir aufzuhelfen. Denkt er noch immer, dass ich angeschlagen bin, weil ich ohnmächtig war? Ich versuche, mir das Grinsen zu verkneifen, als ich seine Hand ergreife und aufstehe. Die Röte schießt mir in die Wangen und man kann meine Zähne schon sehen, da ich wie ein Honigkuchenpferd strahle. Er muss wirklich denken, dass ich entweder schon immer so komisch bin oder schon viele Schäden von der Lichtung davongetragen habe.

Aris ist nicht mehr ohnmächtig, aber die Sanis wollen gerade noch ein paar Tests an ihm durchführen und sich mit ihm ein bisschen unterhalten, bevor sie Newt und mich zu ihm lassen wollen. Ich verstehe sie natürlich, dennoch würde ich am liebsten gar nicht mehr warten, denn das hasse ich einfach. Nervös tigere ich vor der Tür hin und her, in dessen Raum er sich mit den Sanis befindet. Es ist nur ein paar Räume weiter als in dem Raum, in dem ich gelegen bin. Newt steht neben mir und rollt mit den Augen, wenn er sieht, wie nervös ich bin. „Hey, May, beruhige dich, es wird wirklich alles wieder gut werden." Er hält mich an den Schultern fest und somit kann ich nicht mehr weiter umhertigern. Er zwingt mich dazu, ihm in die Augen zu blicken, doch wie ein Wunder werde ich in dem Moment, in dem ich das wundervollen braun erblicke, ruhiger und kann mich auf ihn konzentrieren. „Egal, was Aris zu sagen hat, ich habe das schon mit Alby besprochen und er hat einige Lichter darauf angesprochen, es wird dir nichts geschehen und wir werden auch nichts machen, um dich hier wegzubekommen. Du bist nun ein Mitglied der Lichter und bleibst somit auch bei uns, keine Widerrede. Wenn sich irgendjemand gegen dich stellen sollte, werde ich ihm gründlich die Leviten lesen." Ich muss lächeln, während mir ganz warm ums Herz wird. Es bedeutet mir so viel, dass Newt sich so für mich einsetzt. Ich will hier nicht weg, der Gedanke, dass er mir helfen wird, dass es mir gut geht, beruhigt mich total. Mir wird total leicht ums Herz. Es schlägt schnell wie eine Maschine. Ich werde von Glück erfasst, das sich durch meinen ganzen Körper ausbreitet. Wieso ist er denn so nett zu mir? Ich frage mich wirklich, warum er sich gerade für mich so einsetzt. Erhofft er sich dadurch irgendeinen Vorteil? Ich kann nur hoffen, dass er es ehrlich meint. Denn ich mag ihn eigentlich schon.

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