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Leonard's Sicht:
Alles ist schwarz, es ist weder warm noch kalt. Immer wieder sehe ich verschiedene Farben. Rot, blau und schwarz vor meinem inneren Auge aufblitzen. Wo bin ich? War ich eben nicht noch im Wald? Was ist passiert? Plötzlich schießen wieder die Bilder durch meinen Kopf. Der Wolf den ich verfolgt hatte, der Drache der plötzlich auftauchte...die Saphire...
Bin ich etwa tot? Hab ich versagt? Ich kann mich an nichts weiteres erinnern.
„Leonard...Leonard...", höre ich nun dumpf eine mir unbekannte Stimme, die immer wieder meinen Namen aus der Finsternis ruft. Mit einem Mal wache ich auf.
Mit einem Schrei schrecke ich hoch. Mein Körper schmerzt, fühlt sich an als würde er zerreißen. Mein Schädel pocht so stark, als würde jemand mit einem Vorschlaghammer da gegen hämmern. Meine Atmung ist stoßweise, kann sie nicht richtig kontrollieren. Schweiß läuft meine Stirn hinunter.
„Leonard, können sie mich hören?", ruft die unbekannte Stimme, bevor sie mich wieder auf die weiche Unterlage zurück drückt. Ich nicke bloß schwach.
„Gut, können sie versuchen die Augen zu öffnen.", fragt mich die Stimme erneut und ich nicke wieder bloß als Antwort. Doch es stellt sich als schwieriger heraus, als es ist. Meine Augenlider sind schwer wie Blei.
Ich brauche einzige Zeit bevor ich meine Augen öffnen kann. Grell scheint mir die Sonne ins Gesicht. Also befinden wir uns nicht in einem Krankenhaus, sondern noch draußen.
„Leonard, sie sind stark verletzt. Sie haben zwei gebrochene Rippen und ein verstauchtes Bein. Man könnte sagen ihr hattet Glück. Es hätte auch schlimmer ausfallen können.", sagt nun die junge Frau, die wohl auch schon die ganze Zeit mit mir gesprochen hatte.
„Wir werden sie ins Krankenhaus bringen und erstmal flicken. Später dürfen sie nach Hause, falls sie keine weiteren Schäden haben sollen.
Ich nicke bloß, zu mehr bin ich nicht fähig, da sich alles dreht.
„Dürfte ich kurz mit meinem Sohn sprechen?", ertönt nun die dunkle Stimme meines Vaters, weshalb sich alles in mir verkrampft.
„Natürlich Mr. Jones, doch sie müssen ein wenig Rücksicht auf ihn nehmen. Er ist stark geschwächt."
„Natürlich..."
„Wie gehts dir Leonard?", fragt er einzige Minuten nach dem verschwinden der jungen Frau.
„E-es geht...mir t-tut bloß alles weh.", stottere ich gequält, da ich versuche nicht wie ein kleines Kind los zu heulen.
„Was hat dich angegriffen? Ein Werwolf kann zwar stark sein, doch fügt es niemanden so einen Schaden zu.", fängt mein Vater nun an zu flüstern.
Alles erstarrt in mir. Soll ich ihm vom Drachen erzählen? Nein, ich bin mir schließlich nicht sicher. Außerdem wer glaubt mir, dass ein Drache und ein Werwolf zusammen arbeiten.
„I-ich weiß nicht Sir...", sage ich bloß, doch scheint ihm diese Antwort weniger zu gefallen. Enttäuscht entfernt er sich von mir. Anscheinend hat er auf die Wahrheit gewartet. Verdammt...
Hätte ich es ihm erzählen sollen?
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