8. Der Unterschlupf
Vorsichtig drückte Ich einen Ast zur Seite und quetschte mich durch den schmalen Spalt. Dahinter war eine kleine Lichtung. Perfekt für mich uns Hicks... Naja und für diese Calypso. Ich bin ihr ja wirklich dankbar dafür, dass sie Hicks gerettet hat, aber seitdem klammert sie total an ihm! Als ich mich umdrehte, sah Ich die Beiden. Calypso war eng an seine Seite geschmiegt und sah ihn mit ihren großen, blauen Augen an. Ihre zuckersüße Stimme schmolz wie Eis in der Sonne, während sie Hicks anhimmelte als ob er Odin persönlich wäre. So richtig wütend wurde Ich allerdings erst, als ich sah wie sich Hicks Wangen leicht rot färbten und er peinlich berührt zur Seite sah. Ein lautes Räuspern drang aus meiner Kehle und Calypso sah mich mit leicht zusammen gekniffenen Augen an. "Wenn ihr dann fertig seid, können Wir endlich anfangen!" knurrte Ich und wand mich wieder zur Lichtung. Plötzlich spührte Ich eine warme Hand an meinem rechten Arm und zuckte zusammen. Hicks warmer Atem kribbelte auf meinem Ohr. "Sei nicht sauer, My Lady!" Ich schluckte und riss mich von ihm los. Tief einatmen... "Hier werden Wir bleiben!" erklärte Ich mit einem leicht scharfen Unterton und sah in Hicks grüne Augen. Enttäuschung und Verwirrung funkelten darin, doch ich hatte jetzt keine Geduld mit ihm darüber zu reden. Calypso schob sich durch das Geäst und zeigte nach oben:"Ich glaube nicht, dass das praktisch ist. Auf dieser Insel regnet es sehr viel und diese Fläche ist nicht sonderlich gut geschützt!" Beleidigt verschränkte Ich meine Arme vor der Brust und funkelte sie wütend an. Sie klimperte unschuldig mit ihren Augen und griff nach Hicks Hand:"Was meinst DU denn?!" Hicks sah hilfesuchend zu mir, jedoch zuckte ich nur mit den Schultern und wartete auf seine Antwort. "I-Ich... W-Wir... bleiben erstmal hier!" Die Braunhaarige verzog ihre pfirsichfarbenen Lippen und fing an zu schmollen:"Wenn Du meinst!" Sie setzte sich auf den Boden und sah uns abwartend an. Ich schnaubte:"War ja klar das Wir das alleine machen müssen!" Hicks seufzte nur:"Ich geh Holz holen!" Damit verschwand Er im Wald und ließ mich mit ihr alleine zurück. "Mach bloß keinen Ärger bis ich wieder da bin!" ermahnte Ich sie wie ein Kleinkind und machte mich auf die Suche nach großen Palmenblättern. Das Einzige was Hicks und Ich noch besaßen waren sein Notizbuch und zwei Decken. Das kann ja heiter werden! Frustriert zog Ich an den großen Blättern und riss so viele raus wie ich tragen konnte. Am Ende hatte ich 17 Stück zusammen und zwei schmerzende Arme. Erschöpft zog Ich die Blätter zurück zu der Lichtung und erblickte Hicks, der schon dabei war die dicken Äste mit biegsamen Ästen zusammen zu binden. Ich ließ die Blätter fallen und murmelte:"Soll Ich dir helfen?" Er hob seinen Kopf und zog eine Augenbraue hoch:"Nein... Danke!" Ich schlug meine Augenlider nieder und nickte leicht. Dann machte Ich mich an die Arbeit die Palmenblätter zusammen zu flicken, sodass sie eine Art Dach bilden. Als ich fertig war, zog Ich die Blätterdecke zu Hicks, der mittlerweile fertig war. Zusammen zogen Wir die Decke über die Äste und banden Sie an verschiedenen Stellen zusammen. "Sieht ja gar nicht mal so schlecht aus!" meinte Ich erschöpft und betrachtete unser Werk. Es war ein rundes Gehäuse aus Ästen und einem Blätterdach. Hicks nickte und ließ sich auf den Boden fallen. Sein lautes, angestrengtes Atem drang in meine Ohren und ich linste zu ihm. Seine Stirn war von den Anstrengungen schweißgebadet und seine schwarze Rüstung klebte an ihm. Seine braunen Haare standen von allen Seiten ab und er strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Ich setzte mich im Schneidersitz neben ihn und zog meine Felljacke aus. Hier war es so warm, dass ich sie eigentlich nicht brauchte! "Ist alles in Ordnung?" fragte Ich vorsichtig. Er sah zu mir:"Ja... was sollte sein?" Ich zuckte mit den Schuktern:"Keine Ahnung..." Schweigen. Ich wusste, dass es ihm nicht gut ging. Er war immer noch blass von gestern und sein angestrengtes Atmen lag garantiert nicht nur an der Hitze! Ich zeichnete mit meinem Zeigefinger Kreise in den sandigen Boden und stützte mein Kinn auf meine Knie. "Es fängt gleich an zu regnen!" hörte Ich eine zarte Stimme hinter mir und stöhnte:"Ach ja und woher willst du das wissen?" Ohne Vorwarnung sammelten sich dunkle Wolken am Himmel und nicht mal zwei Sekunden später fing es an wie aus Eimern zu gießen! Erschrocken sprang Ich auf und hielt schützend meine Arme über meinen Kopf. Calypso fing an zu kichern und lief hüpfend in den Unterschlupf. Hicks stand auf, streckte mir eine Hand entgegen und sah mich abwartend an. Genervt stand Ich auf, stolzierte an ihm vorbei und setzte mich auf den trockenen Boden. Was Er konnte, konnte ich schon lange! Hicks zog ein Blatt vor den Eingang, als er reinkam und setzte sich zu uns. Calypso gähnte müde und erklärte:"Ich schlafe jetzt! Gute Nacht!" Blitzschnell schnappte Sie sich eine der Decken und rollte sich zusammen. Ich kniff meine Augen zusammen und starrte sie zornig an. Auf einmal legte sich die zweite Decke über meine Schultern und als ich hoch sah, stand Hicks über mir und lächelte mich sanft an:"Du solltest auch schlafen!" Ich schluckte und senkte den Blick:"Und was ist mit dir?" Er lächelte und küsste sanft meine Stirn:"Ich kann auch so schlafen!" Meine Kopf wurde heiß und ich stotterte:"W-Wenn du meinst! G-Gute Nacht!" Er schloss seine Augen und gähnte:"Gute Nacht My Lady!" Zufrieden kuschelte Ich mich in die Decke und schlief nach wenigen Minuten ein...
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