𝟸𝟺| 𝙻𝚒𝚎𝚋𝚎?
Wieder einmal lag Murphy in seinem Bett und starrte Löcher in die Luft. Er dachte an das Treffen mit Lio. Es war nun schon ein paar Tage her und überraschenderweise war es nicht bei diesem einen treffen geblieben. Fast täglich trafen sich die Jungs nun. Lio verstand sich super mit Timmy und sie machten auch gelegentlich was zu dritt. Letztes hatten sie eine Radtour zum See gemacht. Es war schön gewesen und er war glücklich darüber, dass er Lio eine SMS geschrieben hatte. Es war richtig gewesen.
Heute wollte er wieder zum See aber diesmal nur mit Lio alleine. Sie wollten sich ein Eis holen, da dort öfter Mal ein Eiswagen entlang fuhr und mit einem fröhlichen Klingeln verkündete, dass er jetzt da war und das leckere Eis nur darauf wartete, gekauft und verspeist zu werden.
Der Dunkelhaarige sah auf die Uhr. Er sollte sich langsam fertig machen. Also stand er auf und ging die Treppe nach unten. Dort kramte er seine Geldtasche aus seiner Jackentasche und steckte fünf Euro ein. Murphy rief eine Verabschiedung ins Haus und verließ dieses dann, schnappte sich sein Rad und fuhr los.
Es war kühler als sonst und er merkte, dass der Sommer langsam dem Herbst wich, aber davon ließ er sich nicht abhalten. Der kühle Fahrtwind fuhr durch seine Haare, während er den Hügel hinab rauschte und er bremste erst, als es den schmalen Weg hinunter zum See ging. Er stieg ab, da es hier viele Wurzeln gab und er wollte keinen Sturz mit dem Rad riskieren. Schließlich ließ er sein Fahrrad einfach ins Gras fallen und lief den Weg entlang. Ein paar Meter weiter lag schon Lio's Fahrrad und der Rotschopf kam schon bald auf ihn zu gelaufen.
"Murphy!" Er umarmte ihn und lächelte glücklich.
Plötzlich spürte der Dunkelhaarige etwas ungewöhnliches. Sein Bauch kribbelte und er schluckte. Wow, war er tatsächlich wieder verliebt? In den Jungen, der eigentlich für ihn bestimmt war?
Ein wenig aus der Bahn geworfen erwiderte der Dunkelhaarige die Umarmung und sah Lio kurz etwas verdattert an.
"Alles okay?"
Murphy nickte bloß und die beiden gingen durch das kurze Waldstück zum See.
Er lag friedlich und einladend da. Die Sonne spiegelte sich auf der Wasseroberfläche. Es sah wunderschön aus. Der Wald umringte den See, so als wolle er ihn beschützen und Murphy war sich sicher, dass das nun sein Lieblingsplatz war.
Er setzte sich mit Lio auf den Steg, zog Schuhe und Socken aus und ließ seine Beine in das kühle Wasser hängen. Verträumt sah er in die Ferne und seufzte leise auf.
"Schön hier nicht?" Lio hatte ihn wohl die ganze Zeit beobachtet und bei diesem Gedanken wurde Murphy angenehm war. Er nickte und sah zu den Rothaarigen.
"Ich muss dich Mal was fragen." Murphy hatte die Stille durchbrochen, die zwischen ihnen entstanden war und blickte nun Lio an, welcher ihn sofort wieder seine volle Aufmerksamkeit schenkte. Himmel, dieser Junge war schon echt süß. Wie er immer gleich zuhörte, wenn Murphy was zu sagen hatte, wie seine Augen funkelten, wenn er lachte. Irgendwie hatte das den Schwarzhaarigen verzaubert.
"Frag nur", gab Lio zurück.
"Als ich damals im Wald war, wegen dem Fluch. Du weißt schon, damals in der Hütte. Was hast du hier eigentlich gemacht?", wollte Murphy wissen. Es interessierte ihn wirklich.
"Oh, das ist eine lange Geschichte. Nun ja, meine Eltern erzählen mir nicht viel von meinen Großeltern und meinen Urgroßeltern. Ich hab ein bisschen recherchiert und naja... irgendwie bin ich dann auf die Hütte gestorben. Ich hab erfahren, dass eine Hexe damals den Namen Sybille getragen hat und meine Mutter heißt auch Sybille. Es ist bei uns Tradition, dass wir die Namen unserer Eltern weiter tragen. Mein Vater heißt zum Beispiel Lio." Der Rothaarige kaute auf seiner Unterlippe herum.
Lio brauchte gar nicht weiter zu sprechen. Murphy wusste, was er sagen wollte und war überrascht.
"Du willst damit sagen, du bist mit der Frau verwandt, die diesen Fluch hier über das Land gelegt hat?" Murphy konnte es kaum glauben, aber es macht Sinn, dass Lio zu der Hütte gegangen war. Schließlich wollte er auch etwas über seine entfernte Oma erfahren.
Langsam nickte Lio und seufzte.
"Ja und jetzt verstehe ich auch, warum meine Eltern sich so gegen die Vergangenheit wehren. Ich meine wer will schon mit jemandem verwandt sein, der ein Land verflucht hat." Lio hob die Hände und Murphy nickte verständnisvoll.
"Ja, schon klar. Ich finde es nur echt krass."
Lio nickte langsam. "Ja, krass ist es definitiv."
Der Eiswagen meldete sich zu Wort mit seinem Klingeln, aber diesmal rannten die beiden nicht los. Sie bleiben sitzen und ein paar Minuten später war der Wagen auch wieder weg.
Sie saßen einfach nur da, während Murphy in seinem Kopf Sätze zurecht rückte, die er sagen konnte.
"Ach wegen dem Fluch..."
Sofort sah Lio ihn wieder an und legte ein wenig den Kopf schief, wie ein treuer Hund.
"Ja?"
"Du erinnerst dich vielleicht dran, dass ich ihn lösen wollte und naja...ich hab es geschafft. Nun muss keiner mehr sich vor der ersten Liebe fürchten", teilte Murphy den anderen mit und konnte nicht verhindern, dass in seiner Stimme Stolz mit schwang.
"Wow, das ist ja der Wahnsinn! Wie hast du das denn angestellt?", fragte Lio neugierig und Murphy seufzte.
Eigentlich wollte er mir keinem darüber sprechen, aber er entschied sich dazu, dass er es gerne mit Lio teilen möchte, da er ihm auch das mit seiner Großmutter berichtet hatte.
Also fing Murphy an zu erzählen. Er sagte jedes kleinste Detail und sah immer wieder zu Lio, der entweder lachte oder einfach nur zuhörte.
Als er geendet hatte, schwiegen beide, aber plötzlich griff der Rothaarige nach der Hand von Murphy.
"Ich bin stolz auf dich."
Murphy wurde rot und er senkte verlegen den Blick.
"Danke, das ist...süß von dir."
Der Rothaarige lächelte nur und biss sich auf die Schulter.
Plötzlich kam Lio mit seinem Gesicht immer näher und Murphy wich nicht zurück. Er wollte das. War er wirklich verliebt?
"Da der Fluch ja vorbei ist, müssen wir keine Angst mehr davor haben", hauchte Lio und schon lagen seine Lippen auf denen von Murphy. Es war unglaublich. Ein Feuerwerk explodierte in ihm und die beiden waren so sehr miteinander beschäftigt, dass sie nicht bemerkten, wie sie beobachtet wurden.
Sybille stand hinter einem Baum versteckt und lächelte leicht. Es war ihr zu verdanken, dass die Liebe wieder einen Platz in Murphy's Herz gefunden hatte. Sie wollte ihm etwas zurück geben, da er ihr zu ihrem Glück verholfen hatte und nun war ihre Arbeit hier getan. Sie verschwand im Nichts und war für immer fort, während die Jungs ihre Zeit am See noch weiter genossen und dankbar waren, dass es den jeweils anderen gab.
Leute, diese Geschichte ist nun vorbei ❤️❤️❤️vielen Dank an alle, die immer so fleißig gelesen haben und mich mit Kommentaren unterstützt habt🙈❤️als nächstes erwartet euch eine Dylmas Geschichte. Ihr müsst das shipping nicht kennen, da die Handlung der Geschichte von mir erfunden wurde. Ich hoffe ich sehe euch dort wieder ❤️❤️❤️ nochmals vielen Dank!
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