# 29

Ehe der Imperator dazu kam mir Fragen zu stellen oder mich womöglich sogar zu foltern, öffnete sich die Tür am Ende des Raumes.
Mein Herz sprang fast aus meinem Brustkorb. Ich hoffte, dass es nicht Luke war. Doch ich wurde enttäuscht. Die hochgewachsene Gestalt Vaders betrat den Raum. An seiner Seite mein alter Meister.

Er trug neue Kleidung, fiel mir auf. Eine schwarze Robe und an seinem Gürtel hingen zwei Lichtschwerter.
Irgendwie war ich plötzlich erleichtert ihn wiederzusehen. Anderseits hätte ich ihn am liebsten angeschrien und ihn eigenhändig aus dem Fenster geworfen. Was war er so dumm hierher zu kommen? Doch dann erinnerte ich mich an unser Gespräch. Und dass Luke immer etwas Gutes in Vader erkannt hatte. Nun wurde ihm dieser Gedanke zum Verhängnis.

"Willkommen junger Skywalker. Ich habe dich bereits erwartet." Der Imperator saß inzwischen wieder majestätisch auf seinem Thron. Mit einem Schlenker aus dem Handgelenk, löste er die metallenen Fesseln um Lukes Hände, welche zu Boden fielen. Da erblickte Luke mich.
Alle Farbe schien aus seinem Gesicht zu verblassen und er rang deutlich um Fassung.
"Mara!"
Ehe Vader ihn daran hindern konnte, war Luke bereits bei mir. Ich wich etwas zurück. "Luke, das ist eine Falle!"

Doch er hörte nicht, nahm mein Gesicht in beide Hände und küsste mich ungestüm. Mir wurde schwindelig bei so viel plötzlicher Zuneigung, wo er mich vorher immer ignoriert hatte.
Er sah mich zärtlich an. Ihm schien es egal zu sein, dass seine Erzfeinde uns zusahen. "Es tut mir so Leid! Ich hatte solche Angst um dich. Haben sie dir was getan?" Er untersuchte die Ketten und ich schüttelte den Kopf.

"Sieh an.", knurrte der Imperator unwirsch. Ihm schien diese kleine Unterbrechung ganz und gar nicht zu passen.
"Liebe. Ich dachte, das wäre bei Jedi verboten." Sein Blick wanderte zu Vader. "Töricht!"

Vader senkte gebieterisch den Kopf. Er kam zu uns und riss Luke an der Schulter von mir fort. Ich streckte meine gefesselten Hände nach ihm aus, aber es war zu spät.
Vader nahm Luke die Lichtschwerter ab. Dann führt er seinen Sohn die Treppe hinauf zum Imperator. Dieser grinste selbstgefällig übers ganze Gesicht. "Nun. Mein Plan ist bald  vollendet." Er mustere mich mit einem Seitenblick und ich kniff die Augen zusammen.

"Euer Plan wird nicht funktionieren.", ging Luke dazwischen. "Ihr werdet scheitern. Sowie der ganze Rest Eures Imperiums."
"Falsch.", konterte Palpatine. "Ich BIN das Imperium!" Er stand auf und breitete die Arme aus. Fast erwartete ich, dass Vader klatschen und jubeln würde. Leider tat er das nicht.

"Ihr werdet die Rebellen nicht aufhalten können. Wir haben Euren Plan durchschaut.", sagte Luke ergriffen. Ich sah mit aufgerissenen Augen zu, und wusste, dass das nicht stimmte. "Luke nicht!"
Der Imperator sah Luke nachdenklich an, bevor er mir einen Blick zu warf. "So vorhersehbar. Wie deine Schülerin."

Lukes Gesucht zuckte kurz, doch er hatte sich schnell wieder unter Kontrolle.
"Du weißt nicht, warum sie hier ist, hab ich recht?", grinste Palpatine. "Wegen dir."
Luke sah verwirrt auf.
"Sie war nur das Mittel zum Zweck. Ich war mir sicher, irgendwann würdest du herkommen. Und wenn ich deine Schülerin in Gewahrsam habe, umso schneller."

Luke warf mir einen Blick zu und ich versuchte ihm irgendwie mit der Macht zu sagen, dass er keine Dummheiten machen sollte.
"Und jetzt", fuhr der Imperator fort, "wirst du das tun, was ich dir sage." Der Alte ging langsam auf Luke zu. "Ich werde sie töten."
Der Schreck fuhr mir in die Glieder und Luke keuchte auf. "Was!?"
Palatine kicherte. "Doch du kannst sie retten. Ich werde sie verschonen - wenn du dich mir anschließt!"
Ich starrte entsetzt auf den Imperator. Mein Herz hämmerte vor Angst wie verrückt.

"Ich werde nicht den gleichen Fehler machen, wie mein Vater!", rief Luke.
"Oh doch. Das wirst du.", raunte Palpatine. "Deine Gefühle sind zu stark. Zu mächtig. Sie werden dich zerstören. Nur die Kraft der dunklen Seite, wird die dabei helfen, sie zu kontrollieren."
Ich sah, wie Lukes Hände zu zittern begannen und er ballte sie zu Fäusten.

"Es ist sinnlos sich zu widersetzen, mein Sohn.", rasselte Vader. "Du weißt, ich habe dasselbe durchgemacht, wie du. Dem Jedi ist es nicht gestattet zu lieben. Die dunkle Seite jedoch, verbeitet es nicht. Schließ dich ihr an und rette sie."
Luke schloss die Augen. Ich hätte das am liebsten auch getan und sie nie wieder geöffnet. Das hier war die Hölle. Ich hatte mein Hemd durchgeschwitzt und meine Handgelenke waren wund gescheuert von den Fesseln. Ich wollte einfach nur hier weg. Mit Luke. Entsetzt sah ich zu ihm und hoffte, er würde Vaders Drohung nicht wirklich nachgeben.
"Luke hau ab! Lass mich einfach hier!", rief ich verzweifelt.

"Niemals!"
Luke streckte die Hand aus und sein Lichtschwert flog hinein. Der Imperator lachte erfreut. "Gut, gut. Bring es zuende, mein neuer Schüler. Spüre deinen Hass!"
Luke atmete schwer und ich hatte plötzlich furchtbare Angst um ihn. Er wandte sich Vader zu. Dieser griff in aller Ruhe nach seinem Lichtschwert und aktivierte es.

Doch plötzlich hielt Vader inne. Es drehte den maskierten Kopf zur verschlossenen Tür und senkte das Lichtschwert.
"Lord Vader.", murmelte der Imperator verwirrt.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top