# 27
Der kleine blaue Planet kam immer näher und meine Sehnsucht immer größer. Zuhause. Eine Welle von Heimweh und Erinnerungen überrollte mich. Wie sehr ich diesen kleinen Planet vermisste hatte!
Nachdem ich Luke und den Rebellen den Rücken gekehrt hatte, hatte ich eine Art Taxi-Shuttle angeheuert, mich zur Erde zu bringen. Ich hatte mich nicht einmal von Han, Leia und Chewie verabschiedet. Im Nachhinein tat mir das unendlich Leid. Aber ich wollte alle Möglichkeiten Luke zu begegnen aus dem Weg räumen. Allein die Erinnerung an ihn schmerzte. Deshalb versuchte ich so wenig wie möglich an ihn zu denken. Ohne Erfolg. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, dass ich ihn angeschriehen und beleidigt hatte. Er stahl sich in meine Träume und ich erwischte mich immer öfter bei dem Gedanekn ihm eine Holo-Entschuldigung zu senden. Was natürlich Quatsch war. Er war mindestens genauso sauer und verletzt wie ich.
Das Shuttle setzte mich am Berliner Flughafen ab. Ganz so, wie Lando mich vor so langer Zeit mitgenommen hatte. Das schien Jahre her zu sein. Wieviele Erdenjahre waren vergangen? Ich wusste, dass im All die Zeit langsamer verlief und dass ich mindestens ein halbes Jahr dort gewesen war.
Ich bedankte mich beim Piloten und betrat das Flughafengebäude. Ich folgte den Gängen hindurch, Richtung Lobby. Ich verlief mich etwas, lief an den einzelnen Terminals vorbei und kam schließlich in den großen Hauptraum, wo man sich ein- und auschecken musste. Im gesamten Gebäude liefen Menschen herum und ich musste mich erstmal wieder daran gewöhnen, dass sie alle in Erden-Kelidung herumliefen. Sie musterten meinen Aufzug und plötzlich war ich froh, dass ich mein Lichtschwert nicht mehr hatte. Auch, wenn ich es schmerzlich vermisste. Ich kaufte mir in einem Shop etwas zu Essen, glücklicherweise hatte ich die wenigen Euros, die ich besaß immer in der kleinen Gürteltasche aufgehoben.
Seufzend betrat ich schließlich die Lobby. Ich realisierte es zuerst gar nicht. Aber der gesamte Raum war voller Sturmtruppen. Ich ließ mein Brötchen fallen und wollte nach meinem Lichtschwert greifen. Doch es war ja weg.
Das Imperium war hier! Auf der Erde! Ich hatte gedacht, dieser Planet wäre vollkommen uninteressant für den Rest der Galaxis.
Adrenalin durchflutete mich. Was sollte ich jetzt machen? Warum waren die hier? Die würden mich in meiner fremden Kleidung doch sofort erkennen. Da fiel mein Blick auf die großen Anzeigetafeln.
'Gesucht' stand dort suf Deutsch und Englisch und darunter prangte mein Gesicht. Es war ein altes Foto, wahrscheinlich eines von früher, bei meiner Aufnahme ins Heim. Ich sah dort nicht älter aus als zwölf. Und dennoch, ganz klar ich.
Hektisch sah ich mich um. Und tatsächlich: Einer der Sturmtruppen kam auf mich zu. Schnell stellte ich mich hinten an eine Warteschlange und tat so, als gehöre ich dazu. Plötzlich packte mich jemand an der Schulter. Voller Horror drehte ich mich um. Der weiße, ausdruckslose Helm einer Sturmtrupppe sah mich an. In seiner linken Hand lag locker ein Blaster.
"Ihre Ausweispapiere bitte."
Meine Gedanken überschlugen sich, suchten nach einem Ausweg.
"Was?"
Der Sturmstupper strecke die gepanzerte Hand aus. "Ihre Ausweispapiere!"
Plötzlich hörte ich weitere Trupper von hinten.
"Das ist sie!"
"Betäubungsschuss, er will sie lebend!"
Nein!, dachte ich. Impulsiv riss ich mich los und sprintete davon. Auf den Ausgang zu.
"Haltet Sie!"
Sturmtruppen versammelten sich vor den Ausgämgen, doch ich war schneller. Ich wusste nicht, ob es funktionieren würde, doch ich rief nach der Macht. Vielleicht konnte sie mir Schnelligkeit geben. Und tatsächlich, ich rannte durch die Tür, noch bevor der erste Sturmtrupper sein Gewehr heben konnte.
Die Menschen draußen riefen erscheocken durcheinander. Irgendwo schrie ein Kind. Ich sah mich um. Auch hier war alles voll vom Imperium. Vadammt!
Ohne groß zu überlegen, hechtete ich auf das Parkhaus zu, in der Hoffnung dort ein Versteck zu finden. Doch schon von weitem sah ich die Suchdroiden, die überall auf dem Platz herumschwirrten. Das bekannte Jaulen von TIE-Jägern ertönte und die Menschen schrien auf, als das Ungetüm über uns hinweg und Richtung Berlin-Mutte flog.
Mein Herz klopfte unaufhaltsam und ich atmete schwer. Das Imperium war auf der Erde angekommen! Wie konnte das sein? Nur wegen mir? Ich war doch niemand!
Doch da fiel es mir auf: Ich war ein Jedi. (Naja fast.) Das Imperium suchte mich deswegen. Klar, Vader wusste natürlich, dass es jetzt mehr als einen Jedi gab. Er musste das alles hier veranlasst haben, in der Hoffnung, dass ich zurückkehren würde. Und er hatte ja Recht behalten. War ich wirklich so berechenbar?
"Da!"
Die Stimme einer Sturmtruppe riss mich aus meinen Gedanken. Ich pfiff auf die Suchdroiden und hechtete ins Parkhaus. Ich versteckte mich hinter Ecken und Autos. Doch es nützte nichts - sie waren in der Überzahl.
Keuchend rannte ich um eine Ecke, mur um mit einem der imperialen Soldaten zusammenzuprallen. Und auch, wenn Sturmtruppen manchmal nicht die hellsten waren - diese hier zögerte keine Sekunde und schickte mich mit einem gut platzierten Betäubungsschuss ins Dunkel.
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