Die Kantine war brechend voll. Unzählige Rebellenmitglieder besetzten die Tische oder warteten vor der Essensausgabe.
Ich war mit Han, Leia, Luke und Chewie unterwegs zu einem der letzten wenigen freien Tische. Alle zwei Muniten mussten wir anhalten, weil jemand Luke oder Han grüßen wollte oder ein paar Worte mit Leia sprach. Chewie machte das ganze nicht besser, er war wir ein Leuchtturm, der allen genau zeigte, wo wir waren.

Als wir endlich an unserem Tisch waren, atmete ich erleichtert auf. "Oh man. Ist heute ein besonderer Tag oder war das schon immer so voll?"
Han lachte. "Du hättest mal Yarvin IV sehen sollen. Damals waren wir noch viel mehr."
Irgendwie stimmte diese Aussage mich traurig. Wie viele Soldaten hatten bei dem Kampf gegen das Imperium ihr Leben gelassen? Wie viele hatten ihr Leben für den Frieden geopfert, der noch nicht einmal in Sichtweite war?
Ich wusste nicht, ob die Zukunft genauso aussehen würde, wie in George Lucas Filmen. Doch ich war mir sicher, dass der Frieden noch einige Zeit auf sich warten lassen würde. Ich hing meinen Gedanken nach und der neu entdeckte Wunsch, den Rebellen zu helfen und etwas zum Frieden beizutragen, wurde immer größer. Wenn ich doch nur schon ein voll ausgebildeter Jedi gewesen wäre. Andererseits... Han, Leia und all die anderen ware auch keine Jedi. Sie waren normale Menschen, die an etwas Gutes glaubten. An eine bessere Zukunft. Und nur durch ihren Glauben, konnten sie so vieles erreichen. Ich hoffte nur, dass George Lucas sich nicht geirrt hatte und es irgendwann Frieden geben würde.

Plötzlich stand Luke auf. "Ich hole mir noch etwas. Will noch jemand?" Er nickte zur meterlangen Schlange hinüber. Chewie reichte ihm seinen leeren Teller. Luke lächelte. "Klar doch, Chewie." Damit drehte er sich um und stürzte sich ins Getümmel.
Keine zwei Sekunden später beugte sich Han nach vorne, der an der Tischecke neben mir saß. Er sah mich neugierig und wissend an.
"Also, jetzt sag mal. Was läuft da?"
Leia hörte auf zu essen und sah uns nachdenklich an.
"Was? Wo?", fragte ich. Obwohl ich schon eine Vermutung hatte, was er meinte.
Han verdrehte die Augen. "Zwischen dir und Luke."
Ich verschluckte mich an meinem Eintopf. Chewie lachte und ich starrte ihn wütend an. Räuspermd versuchte ich wieder Luft zu bekommen.
"Wovon redest du?"
Han legte den Kopf schräg. "Du weißt schon. Jedi. Jedi-Schülerin. Na?"
Ich schüttelte ungläubig den Kopf. "Da läuft gar nichts."
"Komm schon, das kannst du mir nicht erzählen. Sogar meine Kumpels von der Flugstaffel haben mich schon danach gefragt. Ich bin also nicht der einzige, dem was aufgefallen ist.", erklärte Han ausführlich und mir wurde heiß. "Wirklich. Da ist nicht. Er ist nur mein Meister."
Han fuchtelte mit seinem Löffel umher. "Ja schon klar!"

"Han!", unterbrach Leia ihn tadelnd. "Wieso fragst du Luke nicht einfach selber?"
Han schnaubte. "Der würde mir noch nie was sagen. Deshalb frag ich sie ja."
"Ich bin ein Jedi. Ich darf nicht lieben!", protestierte ich.
"Ach und was hat dann Vader getan?", Han hob die Augenbrauen. Leia schlug ihm gegen den Arm.
"Han, lass gut sein. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Luke dir früher oder später davon erzählen würde!" Sie warf einen Seitenblick auf mich. "Wenn da etwas wäre."
Ich sah zur meterlangen Schlange der Essensausgabe hinüber. Luke stand geduldig am hinstersten Ende. Ich schluckte. Waren meine Gefühle wirklich so offensichtlich? Hatte Luke es vielleicht bereits selber gemerkt? Bei einere Meditation vielleicht? Und empfand er wirklich nichts für mich außer Freundschaft und seine Mentorrolle? Ich sah betrübt in meinen Eintropf. Mir war der Appetit vergangen. Han und Leia stritten immer noch.
"...schon komisch, dass plötzlich ganz aus dem Nichts ein neuer Jedi auftaucht und dann auch noch die ganze Zeit mit Luke rumhängt. Da hätte ich mich an deren Stelle auch gefragt, was da-"
"Sie verbringen so viel Zeit zusammen, damit Mara möglichst viel lernen kann. Du weißt doch, dass Luke-"

Doch ihre Worte gingen in tosendem Geheul unter. Ich zuckte erschrocken zusammen und hielt mir die Ohren zu. Auch die anderen Kantinenbesucher sprangen erschrocken von ihren Plätzen auf. Chewie brüllte. Han schrie Leia an. "WAS IST DAS!?"
"Die Alarmanlage! Wir werden angegriffen!" Leia sah sich suchend um. Der auf und anschwellende Ton der Alarmanlage ging mir durch Mark und Bein.
Plötzlich war Luke wieder da, immer noch mit zwei leeren Schüsseln. "Wurden wir entdeckt!?" Er warf Leia einen aufmerksamen Blick zu. Leia presste die Hände auf die Ohren. "Folgt mir!"

Gemeinsam kämpften wir uns durch die vielen anderen Leute, die auf den Ausgang hinzu strömten. Auf den Gängen erscholl eine Durchsage von Mon Mothma, dass sich alle umgehend in ihre Schiffe und zum nächsten Stützpunkt aufmachen sollten. Ich fragte mich wohl als einzige, wo der war.
Eilig lief ich hinter Leia und den anderen hinterher und versuchte nicht in Panik zu geraten.

Im Hangar herrschte heilloses Durcheinander. Schiffe starteten, Piloten rannten umher. "Da lang!", Han deutete in den hinteren Bereich des Hangars und mein Herz machte einen Satz. Dort stand das berühmteste Schiff der ganzen Galaxis. Der Rasende Falke.