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Aber auch während den nächsten Meditationen konnte ich mich nicht komplett konzentrieren und so schlug Luke schließlich vor einfach im gleichen Tempo zu atmen wie er.
Ich achtete also nur auf seine Atmung und irgendwann merkte ich, wie die Gedanken verschwanden und Ruhe zuließen. Am Ende fühlte ich mich so entspannt wie noch nie.
"Jetzt erzähl mir ein bisschen von dir.", bat Luke. Ich zögerte. Doch, er war mein Lehrer, mein Meister. Wenn er mir vertrauen sollte, musste ich ihm wohl alles erzählen. Die Wahrheit.
Ich begann ganz von vorne. Dass ich auf der Erde aufgewachsen sei und meine Eltern nie gekannt hatte. Die Sache mit Lando und dem Auto hatte ich gestern bereits erzählt, doch jetzt führte ich sie genauer aus und erzählte Details, die ich gestern ganz vergessen hatte. Ich endete damit, dass Lando mir von George Lucas und meinen Eltern erzählt hatte. Die Sache mit den Star Wars Filmen ließ ich lieber aus.
Luke sah mich nachdenklich an. "Warum genau willst du ein Jedi werden?", fragte er.
"Wegen meinen Eltern!", sagte ich spontan. War doch klar. Aber dann kamen noch andere Gedanken zum Vorschein. Ich hatte Angst, dass diese Sache mit dem Auto nochmal passierte. Ich wollte diese fremde Kraft kontrollieren können. Wer weiß was sonst das nächste Mal passierte.
Luke überlegte und stellte mir noch einige weitere Fragen. Ich beantwortete jede wahrheitsgemäß. Am Ende nickte Luke. "Ich denke, du bist bereit." Er lächelte und auf meinem Gesicht breitete sich ein Grinsen aus.
In den nächsten Tagen lernte ich noch gar nicht so viel. Luke erzählte mir erst einmal nur, was es wirklich hieß ein Jedi zu sein. Wirauf man achten musste, welche Regeln es gab und was man auf keinen Fall durfte. Wie heiraten oder so. Och verdrehte die Augen. Ich war eh noch viel zu jung zum Heiraten. Ich fragte mich plötzlich, ob Beziehungen und Sex verboten waren, traute mich jedoch nicht ihn zu fragen.
Aber Luke erwähnte auch, dass es früher, während der Republik und des Jedi-Rates noch viel mehr Regeln gab, von denen er gar nichts wusste. Diese Zeiten waren für alle Zeit verloren, ebenso wie die Lebensweise der Jedi von damals. Dennoch hatte Obi-Wan ihm eines gelehrt: Jedi waren Friedenshüter. Keine Soldaten. Und genauso wollte Luke leben. Er wollte mit den Rebellen zusammen für Frieden sorgen, jedoch kein Kriegsheld sein. (Auch, wenn er das eh schon war.)
Die Lebensweise der Jedi faszinierte mich, wie sie im Freiden mit sich selbst und ihrer Umwelt lebten. Immer darauf bedacht im Gleichgewicht mit der Macht zu sein. Und genau dort, wollte Luke mein Training beginnen.
In den ersten Wochen nach meiner Ankunft entwickelten wir gemeinsam Trainingsabläufe. Dazu gehörten ganz zu Beginn Meditation und Wahrnehmung in der Macht. Aber auch Fitness, worin ich grundsätzlich scheiterte. Ich war so unsportlich!
Danach folgten Übungen in der Macht. Ich sollte Steine in die Luft befördern und die Schwingungen der Macht in meiner Ungebung feststellen. Doch ehrlich gesagt spürte ich rein gar nichts. Außer Lukes Anwesenheit, dessen ich mir komischerweise immer bewusst war, schien es im Wald keine Lebewesen zu geben. Was natürlich Quatsch war, wie ich wusste.
Es war fast drei Wochen, nach meiner Ankunft auf Haven. Bisher hatte ich gefühlt noch keine Fortschritte gemacht. Nicht in der Macht und auch nicht in sportlicher Weise. Langsam zeeifelte ich an mir und fragte mich, ob ich überhaupt ein Jedi werden könne. Dazu kamen die heimlichen Blicke, die die Rebellen mir unbewusst zu warfen. In der Kantine zum Beispiel fiel mir das besonders auf. Ich aß inzwischen immer mit Han, Luke, Chewie und Leia zusammen. Die vier waren fast so etwas wie meine neuen Freunde geworden und mit Luke verstand ich mich immer besser. Aber die Rebellen, die zich gegenseitig zumurmelten, wenn ich die Kanzina oder andere Aufenthaltsorte betrat, machten mir zu schaffen. Ich durfe ja auch nicht an Rebellen-Besprechungen oder ähnliches teilnehmen und so fühlte ich mich immer ausgeschlossener. Irgendwann fragte ich mich, was ich überhupt hier wollte.
Luke schien meine Zweifel zu spüren und fragte mich danach. Er war nur viel mehr als nur ein Freund. Er war mein Lehrer, mein Mentor. Aber auch so etwas wie ein Berater, die einzige Vertrauensperson, die ich hier hatte. Luke versicherte mir, dass das vorbei ginge. Dass man mich nur so seltsam ansah, weil ich neu war. Und weil die anderen mitbekommen hatte, dass ich seine Schülerin war. Klar, ein Jedi in seiner Truppe zu haben, war außergewöhnlich. Aber wenn der dann noch eine Schülerin hatte - das war sehr selten. Zumal es ja so gut wie gar keine Jedi mehr gab. Also würde wohl jeder darüber reden, oder?
Wie gesagt, ich war bereits drei Wochen hier und mein Training hatte sich kaum verbessert. Doch an diesem Tag wurde alles anders. Han, Leia und Chewie sahen uns beim Trainig zu. Das taten sie manchmal, um sich von der stressigen Arbeit bei der Allianz abzulenken. Auch Luke hatte oft Tage, wo er mich nicht trainieren konnte und an einer Besprechung teilnehmen konnte. Doch diese Zeit nutzte ich zum meditieren.
Heute Morgen noch, hatte ich mit Luke über meine Sorgen gesprochen. Und jetzt stand ich hier mitten auf der Lichtung und steckte den Arm nach einem faustgroßen Stein aus, der einige Meter weit weg lag. Ich kniff die Augen zusammen vor Konzentration und versuchte die Macht zu spüren. Doch da war nichts. Nur Leere. Ich spürte die Blicke der amderen in meinem Rücken und wurde nervös. Ich wollte Luke nicht schon wieder enttäuschen. Ich hatte irgendwie das Gefühl, er gab sich selbst die Schuld dafür, dass mein Training keine Fortschritte machte.
Da geschah es. Ich spürte etwas. Es war wie ein Ziehen, ein Sog in meiner Hand und ich fuhr erschrocken zusammen. Ich riss dem Arm zurück und starrte den Stein an. Er hatte sich nicht bewegt. Luke kam zu mir.
"Da war etwas!", rief ich aufgeregt.
"Versuch es noch einmal!", ermutigte er mich.
Ich streckte den Arm aus, konzentrierte mich und versuchte das Gefühl von eben zurückzuholen. Und plötzlich: Der Stein hob sich einige Zentimeter in die Luft. Ich grinste übers ganze Gesicht. Ich nutzte die Macht!
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