3.Thema Texte

5. AndiLovesZiall:

Wie bald festzustellen sein wird, geht es hier um das immerzu aktuelle Thema „Klimawandel". Sehr klischeehaft, ich weiß, aber die erste Idee, die mir dazu in den Sinn gekommen ist, konnte ich nicht einfach so in meinen verstaubten grauen Zellen verrotten lassen :D Wie auch immer – es handelt sich um eine Niam/Larry-Kurzgeschichte, die in der Zukunft spielt ;) Ich hätte sie gerne länger gemacht, aber naja ... das wär dann vielleicht ein KLEIN wenig übertrieben gewesen xD

Seit Jahrzehnten war schon klar gewesen, welche Folgen es nach sich ziehen würde. Was passieren würde und wie die Erde aussehen würde. Alles war klar gewesen, wirklich alles. Aber anscheinend hatte es niemanden interessiert – zumindest nicht genug, um tatkräftig etwas dagegen zu unternehmen, denn sonst wären wir jetzt nicht so weit. Dann säße ich jetzt nicht hier, mit offenem Mund den Bildschirm des Fernsehers anstarrend, auf dem gerade die Bilder des derzeitigen Stands übertragen wurden. Davor war der Prozess nur schleichend gewesen. Man hatte schon immer die Veränderungen feststellen können, aber so waren die Menschen eben: Wenn nicht sofort eine schwerwiegende Konsequenz eintrat, interessierte es niemanden – wie beim Rauchen. Würde man jeder Zigarettenschachtel eine ungekennzeichnete Zigarette mit Sprengstoff unterjubeln, würde auf einen Schlag keiner mehr rauchen. Klar, Rauchen an sich war nicht weniger tödlich, aber man merkte die Folgen davon eben erst nach Jahren. Und wofür man nicht sofort die Rechnung bekam, das war alles nebensächlich.

Wobei man Rauchen wirklich nur im weitesten Sinne mit der Klimaerwärmung vergleichen konnte, in diesem einen Punkt funktionierte es eben einwandfrei.

„... in den Tälern über die letzten Monate Unmengen an Wasser eingeschlossen worden, das nun durch den letzten verbliebenen, dünnen Staudamm aus Eis an seinem Platz gehalten wird. Nun wurden in dieser gefrorenen Wand allerdings Risse entdeckt, die unweigerlich auf einen baldigen Zusammenbruch hinweisen. Es kann sich nur noch um Tage handeln, bis sie bricht und das ganze im Tal aufgestaute Wasser in einer tödlichen Flutwelle über die Stadt hereinbricht. Dabei ..."

Wie von selbst griff meine Hand nach der Fernbedienung und schaltete das Gerät aus. Meine Fingerspitzen fühlten sich taub an, als hätte ich stundenlang mit bloßen Händen im Schnee gespielt. Schnee. Was für eine Metapher. Schnee war nicht mehr existent, zumindest nicht mehr hier in der Stadt. Auf den Bergen, auf denen sich vor langer Zeit die Geltscher befunden hatten, dort fand man wohl an einigen Stellen noch Eis und Schnee, aber wie in den Berichten erzählt wurde, ging es jetzt offenbar Schlag auf Schlag. Die Menschen waren über die Jahre immer weiter von den Bergen zurückgewichen, da das Hochwasser in deren Bereich immer weiter angestiegen war – das Abschmelzen des Eises, das sich dann als Schmelzwasser in den Tälern sammelte. Und unglücklich wie wir waren, befand sich unsere Stadt eben in einem Tal – logischerweise, wie man sagen musste. Wie sollte man auch in einem Gebirge vernünftige Infrastruktur aufbauen? Ach, egal. Fakt war, dass wir in naher Zukunft noch weiter in der Scheiße stecken würden als ohnehin schon. Wenn diese hellen Birnen von Wissenschaftlern recht hatten, würde die letzte schützende Mauer aus Eis oben in den Bergen bald brechen und unsere Zivilisation in einer Sturzflut ertränken.

Ich – Niall Horan – war einer der wenigen, die den Nachrichten Glauben schenkten. So ziemlich alle anderen schüttelten darüber nur spöttisch die Köpfe und nannten es „reine Panikmache". War es so nicht immer? Einer versuchte verzweifelt, die anderen vor einer Katastrophe zu warnen, niemand glaubte ihm, und am Ende überlebte nur dieser eine, weil er sich als Einziger retten konnte. Oder wie war das mit den Vulkanausbrüchen? Die Tiere spürten es, wenn Unheil von Seiten der Natur nahte, aber niemand achtete auf sie. Hatte sich beim Ausbruch des Vesuv damals denn niemand über das Verhalten seiner Tiere gewundert?

Tja, seit mein bester Freund Harry bei seinem letzten Besuch seinen Hund dabei gehabt hatte, glaubte ich sowieso fest daran, dass wir kurz vor einer Naturkatastrophe standen – das Tier war in einem fort unruhig hin- und her gerannt, hatte gebellt und jaulend an der Tür gekratzt. Als ich Harry vorsichtig darauf hingewiesen hatte, hatte er nur ungeduldig abgewinkt und behauptet, dass er sich schon seit Wochen so verhalte. Sehr beruhigend.

In diesem Moment klingelte es an der Tür. Wenn man vom Teufel sprach ... „Hi, Harry." Ich schenkte meinem besten Freund ein kleines Lächeln und ließ ihn eintreten, wobei ich seinen Hund mit einem zweifelnden Blick bedachte. Versteht mich nicht falsch, ich hatte nichts gegen Hunde, aber wenn sie nichts Besseres zu tun hatten, als mir den Weltuntergang zu zeigen, konnte ich sehr gut auf ihre Anwesenheit verzichten ...

Harry musterte mich prüfend. „Was ist denn mit dir passiert? Du bist ganz schon blass um die Nase."

Ich winkte seufzend ab. „Nicht der Rede wert."

„Lass mich raten: Es geht wieder mal um unser bevorstehendes Lebensende, stimmt's?"

Wütend stierte ich ihn an. „Mach dich nur lustig über mich. Im Gegensatz zu euch mache ich mir wenigstens Gedanken über die derzeitige Problemlage."

„Du bist nur paranoid."

Ich widerstand dem Drang, ihm einen Tritt in den Hintern zu verpassen. „Wie erklärst du dir dann das da?" Ich deutete auf seinen Hund, der seine Aktionen vom letzten Mal wiederholte und dabei einen Radau machte, dass es in den Ohren schmerzte.

„Jacky spinnt nur."

„Und du machst dir keine Sorgen darüber, woran das liegen könnte?"

Theatralisch warf Harry die Arme in die Luft, bevor er sich auf einen Stuhl im Esszimmer fallen ließ. „Mann, Niall! Könntest du mal aufhören mit deinen wissenschaftlichen ..." Sein Blick fiel hinter mich. „Hi, Liam."

Ich drehte mich um und sah meinen festen Freund Liam den Raum betreten – offenbar hatte er es mal wieder geschafft, sich komplett lautlos durch die Haustür zu schmuggeln. Er fand es immer ausgesprochen witzig, mir einen Herzinfarkt zu verpassen, wenn er mich dann von hinten ansprang oder so tat, als wäre er ein Einbrecher.

„Hey, Baby." Liam drückte mir lächelnd einen Kuss auf die Lippen, bevor er Harry mit einem Handschlag begrüßte und Jacky auswich, der ihn mit seiner Herumwuselei beinahe zu Fall gebracht hätte. „Worüber streitet ihr denn schon wieder?"

Harry verdrehte die Augen. „Das Übliche. Er wird schon fast so wie Louis."

Louis Tomlinson war Harrys fester Freund und war ausbildungsweise in der Forschung aktiv – demnach stand er auf meiner Seite der Sichtweisen.

Liam legte mir einen Arm um die Schultern und zog mich an sich. „Nialler, ich will ja nichts sagen, aber diese Theorien haben nicht umsonst diese Bezeichnung. Du solltest das alles ein wenig entspannter sehen. Natürlich wird die Mauer irgendwann einbrechen, aber nachdem sie so lange gehalten hat ..."

„Ja, genau das ist ja das Problem!", fuhr ich dazwischen. „Sie hat schon so lange gehalten, dass sie jetzt schon fast brechen MUSS! Wieso kapiert das denn keiner?"

Liam tippte mir mit dem Zeigefinger auf die Nase. „Ich verstehe ja, was du meinst. Aber es ist eben so verdammt unwahrscheinlich."

Für einen Moment starrte ich ihn an, dann schüttelte ich nur den Kopf. Es war einfach zwecklos. Ich wollte gerade den Mund zu einer sarkastischen Bemerkung öffnen, da wurde unsere geistreiche Diskussion von Harrys Handy unterbrochen, das einen Tinnitus-Piepston von sich gab. Harry kämpfte ein wenig mit dem Entsperrmuster, bevor er das Gerät an sein Ohr hob. „Lou, was ist ..."

Lautes Geschrei und Rauschen schnitten ihm resolut das Wort ab. „Harry?!" Das war Louis' Stimme, eindeutig. „Harry, wo bist du?!" Man musste nicht mal den Lautsprecher aktivieren, damit alle Anwesenden das Telefonat mithören konnten.

„Ich bin bei Liam und Niall, wieso?" Langsam erhob sich Harry mit blankem Gesicht aus dem Stuhl. „Was ist passiert?"

Der Empfang schien abzureißen, denn nun drangen nur noch einzelne Sprachfetzen aus dem Hörer. „ ... Eis ... eingebrochen ... Wasser ... Weg ... nach unten ... paar Minuten ... Stadt erreicht!"

Louis klang so hysterisch, dass sich seine Stimme mehrmals überschlug. Harrys Hände zitterten, als er versuchte, Ruhe zu bewahren. „Louis! Wo bist du?! LOUIS!"

Für einen kurzen Moment war der Empfang plötzlich einwandfrei, und in dieser einen Sekunde sagte Louis nur die Worte „Flieht so schnell ihr könnt. Jetzt." bevor die Verbindung endgültig abriss und nur noch das gleichmäßige Tuten zu hören war. Eine eisige Stille herrschte in Raum, als wir alle wie Zombies auf das Handy starrten, auf dem Harry nun wie wild herumhämmerte und versuchte, Louis wieder dranzukriegen, aber er konnte keine Verbindung herstellen.

Dann dämmerte mir allmählich, wovon Louis gesprochen hatte. Eis eingebrochen. Wasser auf dem Weg nach unten. In ein paar Minuten Stadt erreicht. Meine Augen weiteten sich in Panik. „Heilige Scheiße, wir müssen hier weg!" Ich wetzte zu einem der Schränke hinüber und riss mein Handy an mich – wo auch immer wir nun hinfuhren, wir würden Geld brauchen, das man mit dem Handy problemlos abheben konnte. „Harry, wo wollte Louis heute hin?"

„Er wollte ..." Seine Wangen erbleichten, als er verstand, was Sache war. „Er wollte mit seinem Chef nochmal zum angestauten Wasser hochfliegen. Oh mein Gott!" Wie aufs Stichwort stieß Jacky nun ein besonders lautes Jaulen aus und schlug beinahe die Tür ein, was meine Angst noch weiter ansteigen ließ. „Bewegt euch, Mann! In ein paar Minunten hat er gesagt!", schrie ich die beiden an, während ich die Wohnungstür aufriss, worauf Jacky wie der Blitz ins Treppenhaus stürmte und die Stufen hinunterraste ohne auf uns zu warten.

„Jacky! Bleib hier!", brüllte Harry ihm nach, aber ich hielt ihn am Arm fest, bevor er sich womöglich über das Geländer stürzen konnte. „Lass ihn, er mach das Einzige, was jetzt sinnvoll ist: RENNEN!"

Ausnahmsweise hatten weder Liam noch Harry einen blöden Kommentar parat, sondern stürmten ohne weitere Verzögerungen los. Aus den übrigen Wohnungen des Mietshauses drang ebenfalls Getöse und Geschrei, was mich darauf schließen ließ, dass sich die Hiobsbotschaft wie ein Lauffeuer verbreiten musste – was auch gut so war.

Unten angekommen wirbelte Harry gehetzt in jede Himmelsrichtung. „Ich muss Louis suchen, oh Gott, ich muss ...!"

„Mitkommen!" Dafür dass Liam mir gerade noch vorgeworfen hatte, über alle Maßen paranoid zu sein, behielt er nun einen relativ kühlen Kopf, als er einen sich sträubenden Harry auf unser Auto zu zerrte und ihn auf den Rücksitz stopfte. „Louis und sein Team sind in einem Hubschrauber unterwegs, sie sind also besser dran als wir, also los jetzt!"

Ich sprang in den Beifahrersitz und schaffte es gerade noch, den Gurt einschnappen zu lassen, bevor Liam das Gaspedal durchtrat und auf direktestem Wege in Richtung Stadtausgang raste. Ich hatte keine Ahnung, wie viel Schwung die Flutwelle haben würde, aber auf jeden Fall würde sie genug zerstörerische Wucht mit sich bringen, um die ganze Stadt dem Erdboden gleich zu machen.

Auf den Straßen herrschte Chaos. Alle versuchten, so schnell wie möglich von hier zu verschwinden, andere dachten, sie müssten unbedingt ihre halbe Wohnungseinrichtung mitnehmen.

Mit kreischenden Reifen ließ Liam den Wagen um eine Kurve schlittern. „Wohin?"

„Einfach raus." Ich fühlte mich wie betäubt. Alles um mich herum war ein einziger Farbenwisch.

Wie lange hatte ich schon mit dieser Katastrophe gerechnet? Nun wo sie da war, konnte ich es nicht begreifen. „So weit weg wie möglich." Entsetzt beobachtete ich, wie sich ein paar Männer eine Schlägerei um ein Auto lieferten. Verdammt, wieso hatte man den Forschern nicht früher Glauben geschenkt? Wieso hatte man keine Evakuierungspläne entworfen? Es war zum Verzweifeln. All diese Panik, dieses Chaos, diese Angst ... all das könnte halb so schlimm sein, wenn man die Einwohner davor schon aus der Stadt gebracht hätte. Davor, als man noch Zeit zum Handeln hatte.

Hinter mir entschlüpfte Harry ein leises Schluchzen. „Ich hoffe, Lou kommt da irgendwie raus ..."

Bei seiner kläglichen Stimme war es mir, als würde sich eine kalte Faust um mein Herz schließen. Die Vorstellung, ich wäre im Ungewissen, was Liam betraf, versetzte mich regelrecht in Übelkeit.

„Harry, er kommt da raus. Die sind gegen sowas gewappnet, glaub mir." Das vehemente Zittern meiner eigenen Stimme verriet unweigerlich meine Furcht.

„Leute, wir sind gleich draußen." Liam wollte noch etwas hinzufügen, da fiel sein Blick in den Rückspiegel und seine Augen weiteten sich. „Oh mein Gott. Dreht euch nicht um. Wir sind gleich draußen."

Natürlich fuhren wir sofort herum und hatten eine wunderbare Aussicht auf die gewaltige Wasserflut, die sich gerade ihren Weg über die letzte Hälfte des Gebirges herab bahnte und jeden Moment die ersten Häuser der Vororte treffen würde. Immer wieder konnte man in den Wassermassen Bäume oder Steine aufblitzen sehen, die mitgerissen worden waren.

„Oh fuck!", fluchte Liam lauthals, als er eine Vollbremsung hinlegen musste, weil ein zu Schrott gefahrenes Fahrzeug quer auf der Straße lag. Kurzerhand riss er das Lenkrad nach links, fuhr mehr oder weniger durch einen schön bepflanzten Garten und nahm dann wieder an Geschwindigkeit auf.

Ganz weit vorne konnte man schon den Rand des Tals sehen. Wir waren so nah dran. So dermaßen nah, dass es schon fast unmöglich sein konnte.

War es auch.

Viel zu spät sahen wir das Auto, das ohne Rücksicht auf Verkehrsregeln in unsere Straße einbog – und wir voll von hinten hineinkrachen. Mein ganzer Körper wurde nach vorne geschleudert, der Gurt schnitt mir schmerzhaft in die Schulter und ein lautes PUFF kündigte das Aufwallen des Airbags an.

Mit einem Ruck kam der Wagen zum Stehen. Im ganzen Innenraum waren Glasscherben verteilt und die Tür auf der Fahrerseite was eingebeult, aber ansonsten schien das Ding einigermaßen heil geblieben zu sein. Liam neben mir stieß einen weiteren Fluch aus. „Shit. Dieses Arschloch! Hätte der nicht aufpassen können?!" Stöhend setzte er sich auf. „Seid ihr okay?"

Harry hinter mir brummte etwas Zustimmendes. „Jetzt sind wir sowieso tot."

Die Flutwelle. Sie war direkt hinter uns.

Ich schluckte laut und sah Liam an, der mit offenem Mund dasaß, unfähig zu sprechen.

„Liam, ich liebe dich", war das Letzte, was ich sagen konnte, bevor der Wagen von den Wassermassen ergriffen wurde. Wo ich mir immer ausgemalt hatte, wie schlimm Ertrinken sein musste, hätte ich mir darüber die wenigsten Sorgen machen müssen, denn bevor ich überhaupt mit dem Wasser in Berührung kam, stieß ich mit dem Kopf so heftig gegen die harte Decke, dass mein Blickfeld förmlich erzitterte und Punkte vor meinen Augen tanzten. Ich hörte noch Geschrei und eine Menge unidentifizierbarer anderer Geräusche, dann wurde alles schwarz.

„Niall."

Verschwommen drang eine Stimme in meinen benebelten Geist. Eine Stimme, die immerzu meinen Namen rief. Nach einiger Zeit kam eine Hand dazu, die meine Wange tätschelte. Irgendetwas in mir rumorte unangenehm, bis ich plötzlich hochschoss und mein Magen die Menge an Wasser entleeren konnte, die ich geschluckt haben musste. Mit Tränen in den Augen hustete ich solange, bis die Flüssigkeit auch meine Lunge verlassen hatte und sich mein Atem nicht mehr ganz so röchelnd anhörte. Mit geschlossenen Augen blieb ich auf der Seite in dieser Position liegen und genoss das Gefühl des Sauerstoffs, der nun wieder meine Luftröhre hinabströmte.

„Bist du okay?" Jemand legte mir eine Hand auf den Rücken.

Irgendetwas war hier falsch. Ich war nicht tot. Ich müsste tot sein. Die Flutwelle hatte uns voll getroffen. Wir müssten allesamt hoffnungslos ertrunken sein.

Doch offenbar war dem nicht so, denn nun rüttelte jemand ungeduldig an meiner Schulter. „Niall!"

Mit einem Schlag riss ich die Augen auf und rollte mich instinktiv auf den Rücken. Jeder einzelne Knochen meines Körpers schmerzte, meine Muskeln schienen bei jeder Bewegung ungesund zu knirschen und das viel zu helle Licht brannte in meinen sensiblen Augen.

Irgendjemand beugte sich über mich ... jemand mit braunem Haar. „L-Louis?" Meine Stimme war nicht mehr als ein heiseres Flüstern.

Louis' Lippen verzogen sich zu einem erleichterten Lächeln. „Gott sei Dank. Ich dachte schon, wir hätten dich verloren." Er wandte sich jemandem hinter mir zu. „Ihm geht es gut!"

Kraftlos hob ich eine Hand. „Ich habe nicht gesagt, dass es mir gut geht." Konnte man Nicht tot sein mit gut gehen gleichsetzen? In dieser Situation hier vermutlich schon ...

Ächzend stemmte ich mich auf die Knie und sah mich orientierungslos um. Wir befanden uns am obersten Rand des Tals. Das Gras war durchnässt, die Erde aufgeweicht, genau wie mein Haar und meine Kleidung, die mir kalt am Körper klebte und mich frösteln ließ.

Von der Stadt im Tal war nicht mehr viel zu sehen, nur noch die obersten Häuser – der Rest hatte sich alles in einen See verwandelt. Einem See mit einer Stadt am Grund.

Ich drehte mich zu den anderen um und wollte etwas sagen, da fiel mir eine weitere Person auf, die weiter hinten bewegungslos am Boden lag.

Oh Gott.

„Liam!" Wie ein Irrer raste ich auf meinen Freund zu, rutschte ein paar Meter vor ihm aus und hätte beinahe einen einwandfreien Bauchklatscher auf dem Gras vollführt. Ein Typ, den ich anhand der grünen Jacke als ein Mitglied von Louis' Truppe einordnen konnte, saß neben ihm und fühlte seinen Puls. „Lebt er? Was ist mit ihm?" Meine Hände zitterten unkontrolliert, als ich sie meinem Freund an die eiskalten Wangen legte. Sein braunes Haar hing ihm in nassen Strähnen ins Gesicht und seine Haut war blass.

Der Forscher-Typ warf mir einen beunruhigten Blick zu. „Er lebt, aber er hat ganz offensichtlich etwas mehr Wasser geschluckt als du und Tomlinsons Freund."

Meine Sinne begannen wieder zu schwinden, oder zumindest fühlte es sich so an. „Was heißt das?"

Wie auf Kommando begann Liam wie ich vorhin plötzlich zu husten und ein Schwall Wasser ergoss sich aus seinem Mund. Ich nahm seine Hand und drückte sie, als er sich völlig erschöpft auf den Rücken fallen ließ und mir aus halb geschlossenen Augenlidern entgegenblinzelte. „Li, geht es dir gut?"

„Das ist zuviel gesagt", krächzte er schwach, schaffte es aber, den Händedruck zu erwidern und mich anzulächeln.

Die Zahln der Todesopfer konnte man nicht genau festlegen, aber es musste eine Menge sein. Viel zu viele Leute hatten einfach gar keine Chance gehabt, sich zu retten und waren von der Flutwelle überrascht worden. Das gesamte Wasser aus den Bergen war jetzt nach unten gelaufen, wo es vorerst wohl auch bleiben würde, schon alleine deshalb, weil man gar nicht wusste wohin damit.

Man hatte alle Überlebenden in Sporthallen oder anderen Lagerstätten in der Nachbarstadt untergebracht, wo sie mit Lebensmitteln versorgt wurden.

Dass wir überhaupt noch lebten, hatten wir alleine der Tatsache zu verdanken, dass wir schon so weit oben gewesen waren. Die Welle hatte uns bis auf die Kuppe emporgeschoben, hatte aber dann doch zu wenig Wucht gehabt, komplett darüber zu schwappen, sodass wir wortwörltich am Rande es Todes stehengeblieben waren.

Nun saßen Liam und ich Arm in Arm auf einer Bank vor der Turnhalle, in der wir unser Lager aufgeschlagen hatten und beobachteten den regen Verkehr auf der Straße.

„Und? Glaubst du mir jetzt?", fragte ich ihn leise, worauf er seufzte und mich noch näher an sich zog, sodass ich bequem meinen Kopf auf seine Brust legen konnte.

„Ni, es tut mir so verdammt leid, dass ich dir nicht geglaubt habe." Seine Stimme zitterte. „Es war einfach schrecklich von mir, mich so über dich lustigzumachen."

Ich ließ meinen Blick in den Himmel schweifen, auf die wärmende Sonne. „Wir sind noch davongekommen", erwiderte ich wahrheitsgemäß ohne jede Abschwächung. Es wäre falsch, zu sagen, dass alles nochmal gut ausgegangen war.

Es würde noch schlimmer kommen. In anderen Teilen der Erde verdursteten die Menschen in der unerbittlichen Hitze; wir hingegen ertranken im Wasser des geschmolzenen Eises.

Und der einzige Grund dafür war der Mensch.

Wie auch immer diese Geschichte mit der Natur ausgehen würde ... wir würden es jedenfalls nicht mehr erleben.

OMG!!! Hättets du Liam sterben lassen wäre es aus mit mir gewesen ich hätte wirklich geweint, ich meine ich hab jetzt schon Tränen in den Augen. Der ist so verdammt traurig und so wunderschön geschrieben. Und diese Idee OMG!!! Ich sollte leise sein und eine gebrauchbare Meinung dazu abgegeben, aber wenn ich ehrlich bin kann ich das gerade einfach nicht, es tut mir leid.

9.schokofangirl:

11.XlesemaedchenX:

Ich will zuerst sagen, dass mir lange nichts zu diesem Thema eingefallen, mich nicht daran heran getraut habe und ich mich fast dazu entschieden habe gar nichts einzureichen. Da ich mich aber nun doch damit auseinander setzen will, habe ich mich schließlich doch dazu entschieden, diesen Text zu schreiben. Das erste, das mir eingefallen ist, als ich das Thema zu dieser Runde gelesen habe, was etwas über den IS zuschreiben. Wobei ich auch sagen möchte, das ich das auf dem Wissen basierend schreibe, das ich aus den Berichten in den Medien mitgenommen habe und mich nicht weiter oder tiefer damit beschäftigt habe. Und der Grund dazu ist einfach. Ich finde das beängstigend. Ich finde die Vorstellung , dass so etwas auch hier, in Deutschland passieren könnte beängstigend. Zum einen, natürlich, da ich Angst um mein eigenes Leben habe, was eigentlich unnötig ist, da die Chance, das es in einem kleinen Dorf, am Arsch der Welt, zu einem Anschlag kommen könnte, reichlich gering ist. Die andere Sache, vor der ich vielleicht noch viel mehr Angst habe, ist die, dass ein Mensch den ich liebe, bei einem solchen Anschlag verletzt werden oder sterben könnte. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie schrecklich es seien muss einen geliebten Menschen, auf solche eine Weise verlieren zu müssen. Vielleicht spielt es am Ende ja noch nicht mal eine Rolle, wo ein Anschlag passiert. Denn am Ende wird es immer Opfer geben. Menschen die dafür bestraft werden, indem sie verletzt oder getötet werden, einfach nur weil sie zur falschen Zeit am falschem Ort waren. Und diese Menschen, werden Angehörige haben, Menschen die sie lieben. Und diese Menschen werden jemanden für immer verlieren. Und das ist so unglaublich unfair. Niemand, niemand kann jemand das Recht geben, so etwas für einen anderen Menschen zu entscheiden. Niemand, ja? Niemand. Wenn du sterben willst, kannst du das. Aber zwinge niemanden dazu, diesen Weg mit dir gehen zu müssen. Entscheide über dein Leben, aber nicht über das eines Anderen. Und nein, ich will hiermit keinen Selbstmord verherrlichen. Ich möchte, damit lediglich sagen, das du ein Leben hast über das du entscheiden kannst. Und das ist dein eigenes. Und nicht das eines zweiten oder dritten. Ich frage mich, wie man diese Entscheidung treffen kann. Wie man überhaupt mit dem Gedanken sterben kann, das man gerade, während man seinen eigenen Tot gesiegelt hat, auch den eines zweiten, dritten oder vierten besiegelt hat. Oder ob es diesen Menschen einfach egal ist, was sie mit ihren Taten tun. Ob sie damit einem anderen Menschen, der leben will, der ein eigenes Leben hat, dieses Leben nehmen. Und ob sie damit vielleicht das Leben eines anderen Menschen zerstören. Das zu schreiben macht mich traurig. Es macht mich traurig, dass es so etwas auf der Welt gibt, sodass ich diesen Text darüber schreiben kann. Es macht mich traurig darüber nachzudenken, es macht mich traurig darüber nach zu denken, wie viele Menschen auf Grund so etwas bereits ihr Leben verloren haben und wie viele mehr schon einen geliebten Menschen verloren haben. Jeder dieser Menschen hatte ein Schicksal, ein Leben. Ich stelle mir während dem schreiben vor, wie es wäre wenn verschiedene Menschen die ich liebe bei so etwas sterben würden. Wie meine beste Freundin aus einem Urlaub nicht zurück kommt. Wie meine Internetfreundin eines Tages einfach nicht mehr online kommt. Diese Vorstellungen bringen mich zum weinen. Also sollte ich besser aufhören zu schreiben, weil ich sonst noch meinen Laptop zerstöre. Aber ich möchte noch einmal sagen, das nicht auf der Welt so unverzeihlich ist, wie einem anderen Menschen einfach, sein Leben zu nehmen. Und jemand der so etwas tut, hat es meiner Meinung nach nicht einmal verdient, seinen Seelenfrieden im Tot, oder was auch immer nach diesem Leben kommen mag, zu finden.

Dieser Text handel im Grunde genommen genauso von Terroranschlegen und doch ist er Anders, hier steht die Angst um einiges mehr im Vordegrund als zum Beispiel bei niallsinique ihr schreibt über das gleiche und doch ist es so anders. Und das finde ich immer wieder gut an so etwas, das selbe Thema und doch erkennt man sofort den Unterschied. Und auch du sprichst vielen aus dem Herzen, so auch wieder mir und jeder geht mit der Angst anders um. Ich versuche erst gar nicht groß darüber nach zu denken, nicht darüber nach zu denken das ich mich in Lebensgefahr begebe wenn ich nach Wien hinein komme, das ich eines Tages nicht mehr aus der Arbeit nach Hause kommen könnte nur weil ich getöt wurde oder schwer verletzt, aber es ist so, man weiß nie wo der nächste Anschlag stattfinden der um die Welt geht, es ist traurig, aber es ist leider so.

12.SayuriHanamoto:

18.Bienline:

Satire - und somit dürte jedem hier bewusst sein um was es in diesem Text gehen soll. Erstmal möchte ich anmerken, dass ich eigentlich so gut wie gar nichts mit, Nachrichten und News am Hut habe und deshalb relativ lange gebraucht habe um ein Thema zu finden für welches ich mich interessiere, bzw. von welchem ich wenigstens ein wenig Ahnung habe, aber das was schon wieder viel zu viel Einleitung.
Erstmal für alle die immer noch nicht wissen von wem oder was ich hier spreche. Vor wenigen Tagen hat Jan Böhmermann in seiner Sendung auf ZDF neo den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mündlich in Form eines Gedichtes angegriffen und mit Dingen wie "Am liebsten mag er Ziegen ficken und Minderheiten unterdrücken, Kurden treten, Christen hauen und dabei Kinderpornos schauen!" gesagt. Der entscheide Punkt ist allerdings dass das ganze passierte nachdem er über die deutsche Pressefreiheit gesprochen hatte und mit seinem 'Gedicht' das ganze nur verdeutlichte. Auf jeden Fall zeigte ihn Erdogan danach an und wollte, dass der 'Fall' weiter untersucht wird.

So, das ward jetzt mit der 'Übersicht' und ich muss schon sagen, ich hab mich während dem Schreiben schon ein bisschen wie eine Reporterin gefühlt, ist aber ein anderes Thema. Während ich nach einem passenden Thema für mich gesucht habe ist mir im Bezug auf Jan Böhmermann der Satz 'Satire ist frei, aber kein Freifahrtsschein.' im Gedächnis geblieben und dieser Satz wird wahrscheinlich der ungefähre rote Faden für diesen Text. Ich persönlich bin großer Fan der Satire, das selbe gilt auch für Sarkasmus und schwarzen Humor, deswegen muss ich ehrlich sagen, dass ich die Aussage von ihm im ersten Moment nicht als sonderlich schlimm empfand. Allerdings ist es wie bei fast allem so, alles was sich in Grenzen hält ist noch in Ordnung. Die Tatsache, dass es Menschen gibt die für Böhmermann (wenn auch nur eine kurze) eine Gefängnisstrafe fordern finde ich dann doch ein wenig übertrieben. Meiner Meinung nach würde schon eine geringe Geldstrafe reichen um das ganze aus den Medien zu schaffen, aber eine Gefängnisstrafe? Wirklich?! An sich bin ich kein Freund der Gesetzesgebung vieler Länder, die Tatsache das ich ein Problem damit habe, dass Mobbing und häufig darauffolgender Suizid bei Kindern noch nicht als ernsthafte Straftat gesehen wird macht mich ziemlich traurig, allerdings ist das mein persönliches Problem und ein ganz anderes Thema. Abschließend möchte ich sagen, dass ich der Meinung bin, dass das gesamte Thema viel zu breit getreten wurde. Nun würde ich gerne noch einzelne Teile seines 'Gedichts' kommentieren.

-Sackdoof, feige und verklemmt,
ist Erdogan, der Präsident.-

Manch einer würde den oberen Abschnitt bereits als zu heftig empfinden, ich bin aber der Meinung das sich das ganze noch in einem Maß hält welches ich akzeptieren kann.

-Sein Gelöt stinkt schlimm nach Döner,
selbst ein Schweinefurz riecht schöner.-

Auch das türkische Klischee im Bezug auf Döner wurde nicht verschont, allerdings ist das nach meinem Empfinden noch vollkommen in Ordnung.

-Ja, Erdogan ist voll und ganz,
ein Präsident mit kleinem Schwanz.-

Wenn ich ehrlich bin erinnert mich dieser Satz etwas an meine Kindheit, denn soweit ich mich erinnern kann war einer meiner ersten Reime ganz- Schwanz, daraus lässt sich ein erschließen. Kindergarten.

Jetzt würde mich eure Meinung interessieren, was denkt ihr über gesellschaftskritische Äußerungen? Danke für die Aufmerksamkeit

Ich denke darüber jeder sollte seine eigene Meiung haben und daher das es der zweite Text zu diesem Vorfall ist sieht man wie jeder darüber denkt. Deine Meinung erkannt man sofort und gut und du stehst zu ihr.

19.NutellaIgel:

"Amelia, wach auf" sanft rüttelte ich an der Schulter meiner Frau, die gemeinsam mit unserem zweijährigen Sohn Yasin in dem kleinen Einzelbett lag und schlief. Sie öffnete leicht ihr Augen und sah mich fragend an."Was ist los, Yaser?", fragte sie und schien sichtlich verwirrt. "Wir werden von hier verschwinden. Ich kann euch hier nicht mehr beschützen und ich möchte ein besseres Leben für dich und Yasin. Er sollte nicht von Krieg und Tot umgeben sein", teilte ich ihr mit, doch sie schien noch verwirrter. "Was meinst du mit verschwinden?", fragte sie und setzte sich auf, darauf bedacht Yasin nicht zu wecken. "Draußen wartet ein Auto auf uns. Ich habe diesen Mann dafür bezahlt, dass er uns zu einem kleinen Boot bringt, welches uns nach Europa fährt. Lange hatte ich überlegt aus Syrien zu verschwinden. Es war meine Heimat, hier wurde ich geboren und hier bin ich aufgewachsen. Ich liebte mein Land, doch die IS hatte es zu einem grauenvollen Ort gemacht.Oft kamen sie Nachts, nahmen Männer oder Frauen mit. Töteten die Männer vor den Augen ihrer Frauen, um diese danach zu vergewaltigen und zu versklaven. Sie nahmen sich was sie wollten. Wenn jemand nicht nach ihren Gesetzten lebte, hatten sie es in deren Augen nicht verdient auf dieser Erde zu weilen."Macht schnell, bevor sie uns erwischen", sagte ich, als ich hektisch einen kleinen Rucksack mit etwas essen, Trinken und unseren Pässen füllte. Alles was wir besaßen, würden wir zurück lassen müssen. Ein kleiner Rucksack war das einzige was uns noch blieb. Ich zog mir eine dünne Jacke über meinen vom Krieg geschundenen Körper und reichte meiner Frau ihren Mantel.Einen Moment hielten wir in unserer Bewegung inne und schauten uns an."Werden wir es schaffen?", fragte Amelia und ich konnte die Angst in ihrer Stimme hören.Mein Blick glitt kurz auf meinen noch schlafenden Sohn, bevor ich zurück zu meiner Frau sah. "Ich werde alles tun um uns hier rauszubringen, das verspreche ich."Ich gab ihr noch einen sanften Kuss auf die Stirn, und lief dann auf Yasin zu. "Hey, mein kleiner." Langsam nahm ich ihn auf meinen Arm, half meiner Frau, Yasin eine Jacke anziehen und lief dann gefolgt von ihr nach drausen. "Setzt dich und nimm Yasin auf deinen Schoß", bat ich Amelia und wortlos tat sie es.Ich ließ mich auf den Beifahrersitz nieder und deutet, nach einem letzten Blick auf unser kleines Haus, dem Fahrer dass er losfahren konnte. Die Zeit im Auto verging schleppend. Amelia und Yasin waren während der Zeit wieder eingeschlafen und ich war froh, dass sie vor dem gefährlichsten Teil unserer Reise noch ein wenig ruhen konnten."In fünf Minuten sind wir da", verkündete mir der Fahrer und ich nickte als Zeichen dass ich ihn verstanden hatte.Mein Blick lag draußen auf der Dunkelheit. Auf den Straßen und Häusern die zum Teil in Schutt und Asche lagen. Ich war mir sicher, dass auch noch einige leblose Körper darunter lagen. Als wir an dem kleinen Boot ankamen, stieg ich aus und öffnete die Tür meiner Frau, um sie zu wecken."Amelia, wir sind da." Langsam öffnete sie ihr Augen und blickte sich um. Wir waren nicht die einzigen die in dieser Nacht das Land verließen. Die meisten taten es um ihr Familien zu schützen, andere wiederum gingen allein, da sie nicht so viel Geld hatten um die Schleuser zu bezahlen. Ich war froh, dass ich einen guten Job als Lehrer hatte und etwas Geld zur Seite gelegt hatte, sonst wären wir heute auch nicht hier."Wir müssen uns beeilen", sagte ich Amelia und nahm ihr Yasin ab, der etwas unruhig wurde.Ich übergab dem Schleuser das Geld und nachdem er uns zwei Rettungswesten gab, welche ich Amelia und Yasin überließ, konnten wir auf das BootDas kleine Boot war vielleicht für maximal 40 Menschen gedacht, doch es standen sicher mindestens 100 am Ufer und wollten auf dieses eine Boot.Mit jedem Menschen der einstieg, wurde es enger. Menschen drängelten sich auf dem Boden des Bootes, saßen beinahe auf dem anderen drauf.Amelia sah sich ängstlich um, ihre Arme fest um Yasin geschlungen. "Alles wird gut", flüsterte ich ihr zu und sie nickte, versuchte zu lächeln.Es dauerte noch eine halbe Stunde bevor das Boot endlich vom Ufer ablegte. Bis auf ein paar Kinder, die leise wimmerten und das rauschen des Meeres war nichts zu hören.Man konnte die Angst der Flüchtenden förmlich riechen. Einige zitterten, Frauen weinten still an die Brust ihrer Männer. Es war ein trauriges Bild. Alle lebten einmal ein mehr oder weniger gutes Leben und jetzt gaben sie alles auf um ein neues Leben zu starrten.Das Boot knackte hin und wieder verdächtig und ich hoffte und betete, das wir diese Fahrt heil überleben würden.Es vergingen zwei Stunden, als ein kleiner Junge anfing laut zu weinen. Er war vielleicht ein Jahr alt."Halte dein Kind ruhig, oder wir sorgen dafür. Wenn die Küstenwache uns entdeckt, war alles umsonst", warnte der Schleuser, die junge Frau, welche sofort versuchte ihr Kind zu stillen um es zu beruhigen. Ich hatte einmal davon gehört, dass ein Schleuser ein Kind, welches unaufhaltsam schrie einfach von Bord warf, wo es ertrank. Die Schleuser interessierten sich nicht für uns Menschen. Alles was Sie sahen war das Geld was sie mit uns verdienten. Und um ihre Haut zu schützen, gingen sie über Leichen. Ein Glück beruhigte sich der Kleine Junge und ich atmete erleichtert aus. Die Zeit ging dahin, das Wetter wurde unruhiger und das Boot fing auf Grund der höheren Wellen gefährlich an zu schwanken. Ich hielt Amelia fest in meinem Arm um sie zu beruhigen, doch es gelang mir nicht.Als das Wetter noch schlimmer wurde, wurden die Menschen immer unruhiger auf ihren Plätzen. Der Regen hatte bereits angefangen und füllte das kleine Boot immer mehr mit Wasser.Die Menschen begannen das Wasser mir ihren bloßen Händen aus dem Boot zu bekommen, doch der Regen war schneller.Die Schleuser schrien das alle ruhig auf ihren Plätzen sitzen bleiben sollten, da wir bald an der Küste ankommen würden, doch die Angst der Menschen war zu groß um still zu bleiben. Plötzlich begann das Boot immer mehr zur Seite zu kippen und ich wusste, dass es jetzt passieren würde.Gleich würde uns das kalte Wasser umschließen, welches unser Tod sein konnte.Die Menschen schrien, weinten und dann wurde es für einen kurzen Moment still. Es war der Moment in dem ich ins eisige Wasser eintaucht und die Stimmen nur noch gedämpft zu mir durchdrangen. So schnell wie möglich begab ich mich zurück an die Oberfläche und sah mich nach meiner Frau und meinem Sohn um."Yaser", hörte ich eine vertraute Stimme und sofort blickte ich mich um. Etwa fünf Meter von mir entfernt konnte ich meine Frau sehen, die auf Grund ihrer Rettungsweser Yasin problemlos im Arm halten konnte?Noch einmal wischte ich mir über das nasse Gesicht, ignorierte die Schmerzen die sich anfühlten wie kleine Nadelstiche und schwamm zu meiner Frau. Amelia hatte mich noch nicht entdeckt und schrie immer wieder verzweifelt meinen Namen. Auch Yasin schrie laut und klammerte sich an seine Mutter."Ich bin hier", sagte ich als ich sie endlich erreicht hatte.Mit großen Augen sah sie mich an und weinte nur noch mehr als sie erkannte dass ich es bin."Beruhigung dich. Alles wird gut, mann wird uns finden." Amelia schüttelte mit ihrem Kopf und auch ich selbst zweifelte an meiner Aussage. "Komm", forderte ich meine Frau auf und half ihr, damit wir zum Boot schwimmen konnten um uns dort festzuhalten. Das Boot war in mehreren Teile zerbrochen. Keine Chance also um dort wieder einzusteigen.Ich blickte mich um. Alle Passagiere schwammen, schrien, weinten oder suchten ihre Angehörigen."Amelia, wir schaffen das. Wir müssen nur durchhalten."Es vergingen Stunden, in denen die Schreie abnahmen und einige Menschen bereits ihr Leben verloren. Ich hatte jegliches Gefühl in meinem Körper verloren. Die Kälte hatte jede Faser meines Körpers übernommen."Yaser", hörte ich meine Frau kraftlos hauchen und sofort sah ich zu ihr.Sie blickte auf unseren Sohn, welchen sie noch immer fest in ihren Armen hielt.Ich folgte ihrem Blick und konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten als ich Yasin sah, welcher mit geschlossenen Augen und blauen Lippen in den Armen meiner Frau lag, kein Anzeichen dafür dass er noch atmete."Nein, Nein, Nein", schrie ich verzweifelt und nahm meine Familie in meine Arme. Warum musste Gott mir meinen Sohn nehmen? Warum nicht mich? Er war doch noch so jung.Alles was ich wollte, war meine Familie zu beschützen, doch alles was ich bekam, war der Tod.Als nach einiger Zeit, auch meine Frau regungslos in meinen Armen lag, hoffte ich, dass die Dunkelheit auch mich überkommen würde. Ohne meine Familie wollte ich nicht leben. Erst wenn wir im Himmel wieder vereint werden, konnte ich glücklich sein.__________________________Da ich bis jetzt nur One Shots geschrieben hatte, in denen ich meine Meinung erzählte, wollte ich jetzt mal etwas anderes probieren. Wird ja langweilig sonst :)Welches aktuelle Thema ich hier in diesen OS verarbeitet habe, ist denke ich ersichtlich. Ich hoffe dass er dir/euch, auch wenn er traurig war, gefallen hat.All the Love NutellaIgel

Auch der war so verdammt traurig und gut, das kannst du dir nicht vorstellen, ich mag ihn und das Thema ist voll und klar ersichtlich. Es ist traurig was du hier beschreibst, aber so wahr. Leider Gottes ist es das. Schon bei der Hälfte des Textes war mir klar das sie sterben würden, leider.

21.elli_02:

3. Thema: Aktuelles

Ein aktuelles Thema, egal wie, egal was, einfach nur aktuell. Aktuell kann vieles sein, ob persönlich oder international, ob im Kleinen oder im ganz Großen. Ich habe hin und her überlegt, was ich schreiben könnte und ich habe mich entschieden, dass ich ganz einfach ein paar Erlebnisse zusammentrage, die mir im Gedächtnis hängen geblieben sind.

Da wäre einerseits ein Thema, das nur für mich sehr aktuell ist. Der Familienstreit.

Schon jemals gefragt, wie es ist, wenn der Großvater am Geburtstag deiner Cousine deinen Onkel enterbt, weil er "keinen Sohn mehr hat" und dein Vater dann meint, er würde auch eher gehen, als deinem Großvater zuzustimmen? Schon jemals den Opa erlebt, wie er sich die Seele aus dem Leib geschrien hat und das nur wegen einer fehlenden Begrüßung?

Nun, es lässt sich leicht sagen, dass dies einer der schlimmsten Tage meines Lebens war, neben dem Tag, an dem meine Großmutter starb und dem Tag, an dem ich zum ersten Mal befürchten musste, meine Eltern könnten sich scheiden lassen (was sich glücklicherweise als falsch erwies).

Ein anderes aktuelles Thema wäre die Schule. In meinem Fall, die bald endende Schule. Ich mache heuer meine Matura (Abitur) und es ist gelinde gesagt angsteinflößend. Ich habe keinen Plan, was danach kommen soll und habe deshalb beschlossen, ein Jahr lang ins Ausland zu gehen, nach Irland als AuPair. (Auch das ist noch nicht ganz fix, da ich noch keine Rückmeldung der Organisation erhalten habe, aber es ist zumindest ein Anfang.)

Die Schule, das Ende, der Neuanfang, die Angst, das alles bringt mich zu einem anderen aktuellen Thema. Meine Unsicherheit. Ich muss zugeben, ich bin ein ziemlich unsicherer Mensch und ich rede nicht gerne darüber. Um ehrlich zu sein, habe ich erst mit einer einzigen Person wirklich darüber "gesprochen" (von meinem Tagebuch abgesehen). Ich wollte schon immer gerne wissen, wie es manche Menschen schaffen, ganz genau zu wissen, was sie machen wollen, wenn ich hier im Leben stehe und keinen Plan habe, was mal daraus werden soll. Und sind mehr Menschen eigentlich unsicher, und zeigen sie es einfach nicht?

Ein weiteres aktuelles Thema wären die Politiker, die von meiner Schule eingeladen worden sind, damit die Schüler sich ein Bild machen konnten. Da gab es doch tatsächlich eine Partei, sie nennen sich die "Christlichen" und deren Parteiobmann Dragomir Keine-Ahnung-wie-der-Nachname-war hatte eine sehr 'deutliche' Meinung. Er sagte, man dürfe keine Flüchtlinge nach Österreich lassen, denn sie alle wären Terroristen und würden den Einheimischen die Arbeitsplätze wegnehmen. Außerdem gehöre den Muslimen der Kopf abgehackt, sie gehören nicht hierher. Abtreibungen würden verboten gehören und Verhütung sowieso.

Als ich diese Worte gehört habe, hat sich mir buchstäblich der Magen umgedreht und ich kann mir vorstellen, dass meine Augen ziemlich groß und ungläubig waren. Wie falsch muss ein Mensch im Hirn sein, um so etwas sagen zu können? Und um der Sache die Krone aufzusetzen, war dieser Dragomir Was-weiß-ich-wie-noch selbst ein Flüchtling. 'Das wäre natürlich etwas anderes, denn er sei schon so lange hier, dass er schon ein Österreicher wäre.', lautet die Verteidigung.

Um ehrlich zu sein, ich glaube, ich habe im ersten Moment gelacht. Ich konnte es einfach nicht glauben, dass jemand so krank sein konnte, solche Worte in den Mund zu nehmen und als ich es dann kapiert hatte, dass er es wirklich ernst meinte, konnte ich es nicht glauben. Auch das Gespräch mit meiner Mutter an diesem Nachmittag half nicht weiter, denn die einzige Lösung, auf die wir kamen, war, dass er wohl einen Gehirnfehler haben musste.

Da wären wir auch schon bei den "wichtigen" aktuellen Themen angelangt. (Es lässt sich streiten, ob diese Themen wirklich für mich die Wichtigsten sind oder ob sie einfach nur deshalb, die "Wichtigsten" sind, weil sie international sind.) Politik. Flüchtlinge.

Ich habe im letzten Jahr viele verschiedene Meinungen zum allseits 'beliebten' Thema Flüchtlingskrise gesammelt. Von "sie gehören alle weg" bis zu "wir müssen ausziehen, damit sie Platz haben" war alles dabei. (Etwas übertrieben dargestellt, aber doch in etwa so.) Ich habe auch mit ein paar Flüchtlingen persönlich zu tun gehabt. (In meiner Klasse war einer, in der Parallelklasse auch. In den Ferien auf dem Bauernhof haben eine Freundin und ich geholfen Sachen zu sammeln. Ich habe mit ein paar gesprochen, habe den Deutschunterricht mitverfolgt. Ich habe mich bereit erklärt, bei dem Erstaufnahmelager in der nächsten Stadt mitzuhelfen.) Ja, ich hatte definitiv viele Möglichkeiten, um mir ein Bild zu schaffen und trotzdem fällt es mir schwer. Ich könnte hier noch viel weiter in die Tiefe gehen, doch ich will es einfach dabei belassen, dass es kompliziert ist und auch wenn ich denke, dass es unverantwortbar ist, Flüchtlinge zurückzuschicken beziehungsweise sie in so manche Lager zu stecken, ist es doch eine Herausforderung eine gute Lösung zu finden.

Nein, ich finde nicht, dass die Politiker hierbei einen wahnsinnig guten Job machen, aber was weiß ich schon.

Das nächste aktuelle Thema, die Politiker. Da wäre die bevorstehende Bundespräsidentenwahl in Österreich. Wer kandidiert? Naja, natürlich ein "bodenständiger Volksmensch", der Besitzer eines Einkaufszentrums (besser schon eine Einkaufsstadt) ist und den man in vielerlei Hinsicht mit dem US-Kandidaten für die Präsidentenwahl Donald Trump vergleichen kann. Der Unterschied? Die Begleitung - Herr Lugner, wie der Name so "schön" lautet, wird von seiner gefühlt hundertsten Frau begleitet, natürlich unter dreißig. (Was macht es schon, dass er etwa achtzig ist.)

Dann wäre da noch die derzeitige Innenministerin Frau Mikl-Leitner. Zu dieser Person kann ich gar nicht viel sagen, außer sie ist mir absolut unsympathisch. Sie ist mir mehr als nur unsympathisch und wenn ich sie sehe, würde ich am liebsten brechen und wenn ich ihre Stimme höre, dann bekomme ich Ohrenkrebs. (Nein, damit ist nicht zu spaßen, aber wer diese Frau kennt, wird hoffentlich ebenfalls nicht verstehen, wie sie es zur Ministerin geschafft hat.) Über ihre Ansichten will ich gar nicht mehr reden, das ist zu deprimierend. (Meinte sie letztens doch ehrlich Strafen gehören verstärkt und die Fußfessel sollte öfter angewandt werden – und wie soll's auch anders sein – natürlich in Bezug auf Flüchtlinge.)

Wie sagte meine Mutter letztens so schön: "Wenn Lugner Präsident wird und die Mikl-Leitner bleibt, dann wandern wir aus." Wie ich ihr doch nur zustimmen kann.

Das soll natürlich nicht heißen, dass es in den anderen Ländern so viel besser ist als hier, denn nein, das ist es auf keinen Fall. Man sollte nur bekanntlich immer bei sich selbst anfangen.

So schließe ich den Kreis wieder mit mir selbst, im Kleinen (und doch in einer Weise im wirklich Großen), und dem für mich wichtigen aktuellen Thema, mit der Familie. Denn was auch immer passiert, bin ich unendlich froh, eine so tolle Familie hinter mir zu haben, die mich unterstützt und mir Mut macht. Und neben diesen vielen negativen Themen, die das Bild prägen, sollte dieses eine positive doch so viel mehr wiegen. Die Unterstützung und Liebe der Familie sollte doch immer ein aktuelles Thema sein und ich kann es nur jedem wünschen, diese Gefühle zu erfahren.

Nachtrag: Die Mikl-Leitner ist am 09.04.2016 doch tatsächlich als Innenministerin zurückgetreten! Vielleicht muss ich doch nicht auswandern.. ;)

Gott sei dank ist sie zurück getreten, weil ich bin genau der selben Ansicht wie du. Und ich finde es gut das du so viele Themen in deinem Text hast und dir scheinbar auch viele Gedanken drüber machst. Man merkt das viel dahniter ist und du auch zu deiner Meinung stehst.

22.SilkeLanger:

Ein aktuelles Thema.
Keine schlechte Idee fand ich als ich die Aufgabe zum ersten Mal sah.
Um ehrlich zu sein, sogar die beste Aufgabe in diesem Wettbewerb bis jetzt.
Denn dieses Mal müssen wir hinsehen, dieses Mal können wir uns nicht mit irgendetwas schön reden und etwas verharmlosen und nicht in geschwungenen Wörtern schwelgen, denn hier geht es um die Realität.
Hier geht es dieses Mal um unsere eigene, unverfälschte Meinung.
Etwas was jeder heutzutage besitzen sollte, in meinen Augen ist eine eigene Meinung, ein eigenes Bild von der Lage, der Grundstein für Freiheit

Sie ist die Voraussetzung für unsere Freiheit, sie ist ein absolutes Muss, ohne wenn und aber.
Meinung und Kritik sind Dinge, für die man kämpfen muss.
Sie gehören zu uns und bestimmen uns in so vielerlei Hinsicht.
Ja sie können manchmal hart und unfair sein, aber das ist noch lange kein Grund eine Meinung zu verbieten.
Deswegen regt mich aktuell der Böhmermann Skandal so unheimlich auf.
Es ist ein Thema das im Vergleich zu der Flüchtlingskrise nicht so stark publik gemacht wird, aber es ist in meinen Augen um vieles mehr gravierender.
Ja, was er dort im Fernsehen öffentlich gesagt hat, war hart und provozierend, keine Frage.
Aber meine Lieben, es ist kein Grund ihn deswegen verhaften zu lassen!
Er hat ausdrücklich klar gemacht, dass es sich um einen Schmähtext handelt, das es keine Satire mehr ist und es in Deutschland verboten ist.
Und ihr Idioten nehmt es auch noch ernst, ihr verhandelt jetzt mit der Türkei in einer Angelegenheit in der es nichts zu verhandeln gibt!
Einen Beitrag aus der ZDF Mediathek zu löschen ist weitaus strafbarer als Schmähkritik.
Es ist Zensur!
Das ist ein tiefer Einschnitt in die Bürger und Menschenrechte und dafür gibt es keine Rechtfertigung, denn diese Gesetze stehen sogar noch über dem Grundgesetz.
Es war nicht rechtens, die Politik hat kein Recht gehabt sich so an den Medien zu vergreifen.
Nur weil Deutschland der Türkei so gerne in den Arsch kriecht, kann es doch nicht erlaubt sein.
Meine Güte, in diesem Land werden alle Rechte der Demokratie mit Füßen getreten, dort regiert ein Diktator hinter einem Präsidentennamen, der Oppositionelle verhaften lässt, der Journalisten mundtot macht und jeden Kritiker beseitigen lässt.
Wacht doch bitte auf!
Ja, wir haben ein Flüchtlingsproblem, wir werden mit der schieren Anzahl nicht fertig, aber das ist noch lange kein Grund alle Werte für die Deutschland mal stand über Bord zu werfen.
Wir haben in der Geschichte so viel Grauen verschuldet, doch wir haben die Schatten der Vergangenheit abgeschüttelt und geben uns nun endlich als ein Land des Rechts aus.
Und jetzt werden wir diese Grundsätze verteidigen, wir werden uns von einem Land in dem Menschenrechte mit Füßen getreten werden, nicht sagen lassen, wie wir unser Land regieren sollen.
Das haben wir doch nicht nötig!
Da wo Hass und Lügen kosieren, kann nichts Gutes gedeihen.
Im Fall Jan Böhmermann seid euch mal bitte eins bewusst.
Es war keine Satire mehr, ja, aber was findet man denn jetzt noch im Internet nachdem man den Fernsehausschnitt komplett gelöscht hat?
Es taucht bei der Suche nur noch das Gedicht auf.
Das das natürlich unglaublich verstörend wirkt, wenn man den Zusammenhang in dem es gesagt wurde nicht kennt, ist klar.
Und genau das, bezeichnet man als Lügenpresse.
Ich für meinen Teil möchte nicht in einem Land leben wo Medien zensiert und Aussagen verfälscht werden, denn der Übergang zur Abschaffung weiterer Rechte wird dann fließend vonstatten gehen und ich denke, dass die meisten von uns es gar nicht zu schätzen wissen, wie gut sie es eigentlich haben, in einem Land wie Deutschland zu leben.
Diese Demokratie muss geschützt werden, denn sie ist unsere einzige Zukunft.
Was dieses berüchtigte Gedicht angeht.
Ja man sollte Böhmermann verklagen, in meinen Augen.
Denn er hat etwas ganz wichtiges vergessen.
Er hat keine Quellen angegeben.

Also ich find deinen Text irgendwie gut und du hattest Recht am Anfang, bei diesem Thema kann man die Augen nicht verschließen. Und du hast auch damit Recht das manche nicht wissen wie gut es einem geht, wenn sie in einem Land wie Deutschland (oder auch Österreich) leben.

23.niallsunique:

Terroranschläge- - - - - -In letzter Zeit kommt es häufiger zu Terroranschlägen. Menschen haben Angst; wissen nicht mehr wo sie sicher sind.Eigentlich ist man so gesehen nirgendwo mehr sicher. Jeder von uns hat Mitleid mit den Familien, die Angehörige verloren haben. Kinder. Kleine, unschuldige Kinder.Doch wissen wir eigentlich nicht, wie schlimm sich das anfühlt. Vielleicht wissen es sogar einige. Wir fühlen mit den Menschen. Spüren ihre Trauer und den Kummer.Manche halten eine Schweigeminute, um an die Opfer zu gedenken. Andere halten eine Schweigestunde.Doch es gibt auch Menschen, die zu diesen Zeiten an Rache denken. Wie könnten sie es diesen Menschen - die andere und meist auch sich selbst töten, weil sie denken, dass sie dann ins 'Paradies' kommen - heimzahlen.Doch was bringt es einem sich an Leuten zu rächen, die man nicht kennt. Niemand weiß wo sich diese Leute aufhalten. Und trotzdem denken Menschen sofort an Rache, wenn sie die Bilder sehen. Weinende Kinder oder schwer verletzte Menschen, die in einen Krankenwagen getragen werden.Sowas zu sehen ist natürlich schlimm. Aber Rache ist nie eine Lösung; war es nie und wird es auch nie sein.
- - - - - -Jeder von uns weiß von den Anschlägen bescheid. Paris ist wahrscheinlich das erste was uns in den Kopf kommt, wenn wir das Wort "Anschlag" hören. Anderen kommt vielleicht Brüssel in den Kopf, weil es garnicht so lange her ist. Oder Ankara, Istanbul und vielleicht sogar noch Russland.Ich persönlich finde es erschreckend, was im Moment alles passiert. Brüssel hat mich am meisten geschockt, weil ich so nah daran lebe. 142,6 km.So weit, wie manche es jetzt vielleicht denken mögen, ist das eigentlich garnicht. Und die Angst hier ist groß. In meiner Nachbarschaft wird davon geredet, dass einige der Attentäter, zudem auch aus Paris, jetzt in meiner Stadt sind. Sowas zu hören macht einem natürlich Angst. Und vor allem jemanden wie mir. Ich bekomme schnell Angst.Aber jetzt weg von mir.Es wird in den Nachrichten gesagt, dass der Hauptverdächtige der Brüsseler-Anschläge gefasst wurde.Aber um ehrlich zu sein: Das wurde zweimal davor auch schon behauptet. Und es war alles falsch. Zwei Unschuldige wurden davor festgenommen. Obwohl überall behauptet wird, dass sie auch schon einige Verbrechen auf den Konten hatten. Trotzdem waren sie unschuldig.Doch dieser Mann, der "Mann mit Hut", soll ja der 'wahre' Täter sein. Er soll die Taschen gekauft haben in denen die Sprengkörper drinnen gewesen sein sollten. Er soll mit den anderen Tätern gesprochen haben; sie schon länger gekannt haben.- - - - - - Das einzige worauf man jetzt noch hoffen kann ist, dass das alles bald ein Ende hat. Der Terror. Einfach das alles. Die Welt soll einfach wieder im Frieden leben.Das ist was ich mir wünsche.Das ist was jeder sich von uns wünscht.Doch trotzdem wissen wir alle, dass es nicht so schnell zuende gehen wird.Vielleicht hört es in einpaar Jahren ja auf.Vielleicht, und hoffentlich, sogar auch in einpaar Monaten.Vielleicht aber auch nie.Wir können das jetzt noch nicht wissen. Niemand weiß was als nächstes passieren wird. Wirklich niemand!

Und vielleicht führ das ganze zu einem Krieg, vielleicht zum 3.Weltkrieg, obwohl viele behaupten der hat schon begonnen und irgendwie haben sie Recht. Und auch du hast vollkommen Recht mit diesem Text, du sprichst wahrscheinlich vielem aus dem Herzen, viele denken sich das selbe und wenn ich ehrlich bin ich auch.

26.JSK1104:

Little Girl | Larry

Zurzeit gibt es viele Themen, die aktuell sind. Manche sind nicht so wichtig, wie zum Beispiel Justin Biebers neue Frisur, aber manche sind „wichtiger", da wären zum Beispiel der Panama-Papers-Skandal oder aber auch die Flüchtlingskrise, die schon länger aktuell ist.

Es ist ein schwieriges Thema, denn es empfindet jeder anderes über all diese Vorfälle. Ich kann nur die Dinge aus meiner Sicht beschreiben, und andere Leute werden mit Sicherheit eine andere Meinung als ich haben.

Ich habe mich dazu entschieden eine Fanfiktion zu schreiben, die auch auf einem der aktuelleren Themen basiert, nämlich den Anschlag auf den Brüsseler Flughafen vom 22. März und dem dazugehörigen Anschlag in der U-Bahn Station Maalbeek. Ich weiß nicht, ob ihr es noch aktuell findet, ich für meinen Teil tu dies und werde deshalb auch darüber schreibe.

Vorab wollte ich noch sagen, dass es so einen Vorfall mit dem kleinen Mädchen meines Wissens nach nicht gegeben hat.

Dann wünsche ich euch noch viel Spaß beim Lesen.

-*-*-*-*-*-*-

LOUIS' SICHT

Früh mussten wir aufstehen um unseren Flug noch zu erwischen, er würde um 9:30 Uhr herum gehen, weshalb wir schon um 7:00 aufstanden. Harry und ich mussten noch unsere Koffer fertig packen und wollten auch schon eine Stunde früher am Flughafen sein.

Das Packen dauerte auch nicht lange, denn viel hatten wir zu unserem kleinen Wochenendausflug nach Brüssel gar nicht mitgenommen und das meiste war sowieso schon eingepackt. Wir wollten einfach wieder mal Zeit für uns selbst, Zeit für die Liebe. Und es war nicht einmal eine halbe Stunde vergangen, da saßen wir schon im Auto und waren auf dem Weg zum größten Flughafen Belgiens.

Dort angekommen holten wir unsere Koffer aus dem Leihwagen, den wir uns dort gemietet hatten, und betraten das große Gebäude. Harry und ich hatten vorhin schon entschieden zuerst unser Gepäck abzugeben, danach eine Kleinigkeit essen zu gehen. Auch wenn die Preise am Flughafen überteuert sind, der kurze Urlaub soll so entspannt wie möglich für Harry und mich sein.

„Was willst du essen?", fragte ich ihn.

„Eigentlich habe ich keinen Hunger mehr.", antwortet mir mein Schatz.

Plötzlich hörten wir einen lauten Knall und keine halbe Minute später schon einen zweiten.

Die Leute stürmten schon in unsere Richtung.

Dann ging auch noch in der Halle die Glasfront zu Bruch.

Noch mehr Leute versuchten zu fliehen, rennten kreischend und hektisch zu dem Ausgang.

Schnell versuchte ich Harrys Hand zu greifen, was mir nach einiger Zeit auch gelang.

In seiner anderen Hand hatte er ein kleines Mädchen. Dieses schrie nach „Mami und Papi".

Mit leichten Schaukelbewegungen versuchte Harry es während dem Gehen zu beruhigen, was ihm meiner Meinung nach auch ziemlich gut gelang, denn durch seine süßen Gesten und Worte beruhigte sich das geschätzte fünf Jahre alt ist.

Vor uns waren nur noch einige Meter bis zum Ausgang, da fielen auf einmal Teile der Hallendecke runter.

Nicht einmal fünf Minuten waren vergangen, da waren mit Sicherheit schon mehr als 40 Prozent des Flughafens zerstört.

Es ist grauenhaft... und mein Liebster und ich sind mittendrin.

ZAYNS SICHT

Niall und ich huschten gerade zur U-Bahn, es war 9:00 Uhr. Wir waren zu spät.

Gerade als die U-Bahn anhielt, stürmen wir händchenhaltend in den ersten Waggon. Zu unserem Glück waren in der ersten Reihe noch zwei Plätze frei, wo wir uns dann keuchend hinsetzen.

Wir mussten bis zur drittletzten Station, Maalbeek. Das bedeutete, dass wir noch drei Stationen abfahren mussten.

Niall und ich waren vor drei Jahren in das friedliche, schöne Brüssel gezogen. Wir mussten weg. Weg von meiner Familie, weg von Nialls Familie. Weg von all den Leuten, die uns nicht duldeten. Belgien erschien uns als entfernt genug, und mein Nialler liebte belgisches Essen.

Währenddessen wir fuhren und warteten, bis die Zeit vergeht und wir endlich an unserer Station ankommen, spielte ich mit meinem Handy. Niall blickte zu all den anderen Leuten, er schien sie zu mustern.

Die Ansage in der Bahn war einmal auf Französisch, einmal auf Niederländisch und das letzte Mal auf Deutsch.

In den letzten drei Jahren hatten wir beide, Ni und ich, auch jeweils zwei Sprachen gelernt. Niall Deutsch und Französisch, und ich Niederländisch und Deutsch.

Langsam standen wir auf, die Türen öffneten sich und wir stürmten raus.

Es war 9:11 Uhr, plötzlich explodierte der mittlere Waggon von der U-Bahn, in der wir gerade noch waren.

Gekreische, Heulen und verzweifelte Rufe hörte man von alle Seiten. Alle Leute versuchten sich zu den Ausgängen durchzudrängeln.

Alle, außer Niall. Mein Niall überschätzt sich...

Seitdem er Medizin studiert, will er jedem helfen, auch wenn er sich in Gefahr bringt.

Er ist nicht wie alle anderen zu den Notausgängen gelaufen, nein. Er musste zu den vielen Verletzen, musste ihnen helfen.

Und ich, ich musste meinem süßen, blonden Freund helfen.

Der Notarzt kam auch schon bald, bis dahin verarztete mein süßer Nialler die Verwundeten.

[...]

LOUIS' SICHT

Harry, das kleine Mädchen und ich wurden von ein paar Ärzten und Polizisten geborgen.

Wir warteten vor einem Krankenwagen in Decken eingewickelt, die Kleine immer noch in Harrys Armen.

Wir sahen wie die Leichen geborgen wurden, sahen wie das Sonderkommando eine weitere, dritte Bombe entschärfte.

Die Polizisten hatten auch eine AK-47 gefunden, an der Stelle, an der die Bomben hochgegangen sind.

Sie verhörten uns gerade, viele von den Anderen waren einfach verschwunden, und die Eltern der Kleinen waren auch noch nicht gefunden.

Dann fing sie an zu kreischen und zu weinen und deutete auf eine Frau, die gerade auf der Totentrage von den Sanitätern getragen wurde, und schrie „Mami! Mami!".

Als Harry sah, wer ihre Mami war, drehte er sich um und verschwand mit dem Kind. Er wollte nicht, dass es sieht, wie seine tote Mutter weggetragen wird.

*

[...]

„Mindestens zehn tote und über hundert Verletzte.", lautete die Aussage des Polizisten.

Und dann erfuhren wir, dass es auch einen Anschlag in der U-Bahn Station gegeben haben soll.

Auch dort gab es einige Todesfälle und ein paar Dutzend Verletzte.

[...]

*

Harry und ich konnten natürlich nicht mehr so schnell nach Hause, wir mussten noch unsere Aussagen abgeben, und Harry wollte sich um das kleine Mädchen kümmern.

Er hat extra eine nette Familie gesucht, und gefunden, die es adoptieren.

Wir haben auch erfahren, dass die ganze Welt an uns und Brüssel dachte.

Paris färbte den Eiffelturm in die Nationalfarben, auch in Mexico wurde das Senatsgebäude eingefärbt. Sogar in Deutschland dachten sie an uns, das Brandenburger Tor erstrahlte auch in den drei Nationalfarben.

Es ist rührend, und doch grausam. Warum macht man so etwas? Warum? Das ist die Frage, die wahrscheinlich einigen in den Sinn kommt.

Warum?

Das ist etwas was nur die Attentäter selbst wissen...

Jetzt ist es um mich geschehen ich weine, es ist so schlimm das das alles passiert ist, es ist so verdammt traurig. Ich kann einfach nicht eine Meinung dazu abgegeben, aber ich denke alleine die Tatsache das ich heule ist schon genung Aussage.

Cover 1:

Cover 2:

27.admirxble:

Es ist Nacht. Die scheinbar unendlich lange Straße wird nur durch ein paar Straßenlaternen schummrig hell beleuchtet. In keinem der Wohnhäuser brennt ein Licht. Alles sieht verlassen aus, wenn man nicht auf die selten einzeln vorbeifahrenden Autos achtet. Ein kühler Wind bläst durch die Dunkelheit und mir ist wirklich kalt, zudem ich nur ein eine kurze, enge Jeans und ein lockeres pinkes Shirt trage. Hätte ich doch nur eine Jacke mit genommen. Aber eigentlich bin ich ja davon ausgegangen, dass ich mit einem Freund mit fahre. Blöderweise gammelt der besoffen irgendwo in der Ecke des Hauses herum, wo die Party statt gefunden hat. So langsam bereue ich es, dass ich ganz alleine los gegangen bin. Es ist fast ganz dunkel und ich bin leichte Beute -wenn man eben auf jemanden wie mich steht. Ich wohne noch ein ganzes Stückchen von hier entfernt. Wären meine Eltern zu Hause, hätte ich diese schon längst angerufen, doch das ist nicht der Fall. Ich fische mir mein mit Glitzerstücken besetztes Handy aus der hinteren Hosentasche um auf die Uhr zu sehen. Es ist drei Uhr in der Früh. Ich stopfe es wieder in die Hosentasche und schaue mich kurz um, um sicher zu gehen, dass ich am richtigen Weg bin. Mittlerweile ist mein gesamter Körper mit Gänsehaut überzogen und ich zittere unkontrolliert. Fest schlinge ich meine Arme um meinen Brustkorb und reibe mit den Händen an meinen Oberarmen, um diese zumindest etwas zu wärmen. Meine paar Freunde, die ich habe, heben nicht ab, das habe ich schon vor einer Viertelstunde fest gestellt. Wahrscheinlich kotzen sie sich gerade im Vollrausch die Seele aus dem Leib. Ich bin wirklich die einzige Person die sich in diesem Freundschaftskreis zusammenreißen kann. Plötzlich höre ich Schritte weiter entfernt hinter mir. Sie kommen immer näher. Mein Herz setzt kurz aus und ich halte die Luft an. Oh Gott. Ich will gar nicht nach hinten sehen.Schon fast aus Reflex setzen sich meine halb erfrorenen Beine in Bewegung. Ohne, dass ich mich umdrehe, laufe ich wie von der Tarantel gebissen gerade aus. Ich werde immer schneller und schneller.Adrenalin gemischt mit furchtbarer Angst pumpen durch meine Adern und ich verfluche mich im Moment, weil ich so unsportlich bin. Der Wind bläst mir stark ins Gesicht und ich kneife meine Augen zusammen. Nach einer gewissen Strecke können meine relativ dünnen Beine nicht mehr. Keuchend und schnell ein- und ausatmend bleibe ich langsam stehen. Erschöpft lehne ich mich an eine Laterne. Für ein paar Augenblicke bleibe ich einfach nur stehen. Mit geschlossenen Augen versuche ich meinen Herzschlag wieder zu normalisieren "Na. Du hast dich aber hübsch gemacht."Erschrocken öffne ich schlagartig die Augen, als ich die tiefe, bedrohliche Stimme eines Mannes ungefähr einen halben Meter hinter mir höre."Wieso bist du von mir weggerannt?"Ich antworte nicht, mein Herzschlag verdoppelt sich wieder. Wie kann er so schnell sein? Wie hat er mich eingeholt, ohne dass ich es bemerkt habe?"Schämst du dich nicht, dass du so angezogen bist? Das du lackierte Fingernägel hast und geschminkt bist?"Wie er das so genau sehen kann, ist mir unklar, da es eigentlich ziemlich finster ist. "N-Nein.", versuche ich mutig und selbstbewusst zu klingen, wobei ich aber zu stottern beginne. "Nicht?"Ich schüttle verneinend den Kopf. Noch immer habe ich mich nicht umgedreht. "Du bist eine Schande. Sieh dich an! Deine Vater hätte ein scheiß Kondom verwenden sollen."Obwohl mir das schon ein paar Mal gesagt wurde, verpasst es mir jedes Mal einen Stich ins Herz. "Du bist eine Schande für die gesamte Männlichkeit dieser Welt.", brummt er bedrohlich und ich höre, wie er mir näher kommt. Fest presse ich meine Lippen aufeinander. Ich habe so lange gebraucht, bis ich mich traute so an zu ziehen, wie ich es jetzt tue. Es ist nicht normal, dass sich ein Mann schminkt oder sich die Nägel lackiert. Es ist nicht normal, dass ein Mann sehr kurze Hosen und Röcke trägt. Es ist nicht normal, dass ein Mann auf Männer steht. Ich bin nicht normal. Ich habe so lange gebraucht um einzusehen, dass ich ein aber normaler Mensch bin. Und er reißt alle alten Wunden auf. Wunden, die schon fast komplett geheilt sind, weswegen es noch mehr schmerzt. Eine einzelne Träne verlässt mein Augenwinkel. "Das stimmt nicht!", ich fasse meinen gesamten Mut zusammen, wische mir die Träne weg und drehe mich um. Böse funkelnd starre ich ihn an. Trotzdem merke selbst ich, meine Unsicherheit. Er hat eine Augenbraue überrascht hoch gezogen. "Das stimmt nicht!", wiederhole ich mich noch einmal. "Ich bin anders, aber trotzdem nur ein Mensch.""Halts Maul, Schwuchtel.", knurrt er und plötzlich spüre ich den unglaublichen Schmerz seiner Faust an meinem Kiefer. Ich gebe einen schrillen Schrei von mir, meine Beine geben nach und ich falle auf den kalten, dreckigen Pflasterstein-Boden. Nun brechen alle Dämme. Heiße Tränen fließen unkontrolliert meine Wangen hinunter und vermischen sich mit dem spürbaren Blut das aus der Platzwunde an meiner Wange fließt. Leise wimmere ich und krümme mich zusammen."Stirb!", brüllt er und tritt auf meinen Rücken ein, sodass ich weinend meine Beine etwas ausstrecke. Ich stöhne schmerzerfüllt, als er mehrere Male meinen Bauch trifft. Laut schreie ich auf, als er oft auf meinen Brustkorb ein tritt. Ich bin mir sicher, dass mindestens eine Rippe gebrochen ist. "Bitte...", schluchze ich weinerlich. "Fresse halten!", faucht er. Unter den Tränen sehe ich, wie er ein Messer aus seiner Hosentasche zückt und nun auf mein Bein einsticht. Laut kreische ich auf, liege wehrlos am Boden eines Gehsteiges und frage mich, weshalb kein Auto vorbeifahrt und mich rettet, oder ein Bewohner der Wohnhäuser. Mir wird schwindelig. Er sticht wiederholt auf mich ein. Meine Hüfte, dann auch noch mein Arm. Ich bekomme es mit der Todesangst zu tun. So werde ich also sterben, auf einem Bürgersteig mitten in der Nacht. Ich schreie nicht mehr, es verlässt nur weinerliches Wimmern meine Kehle. Mein Körper verliert immer mehr Blut, ich werde schwächer. Er schlägt noch weiter auf mich ein, bis ich schließlich kaum noch bei Bewusstsein bin. "Hey!", höre ich plötzlich eine andere Männerstimme. Sie ist gedämpft, ich höre nichts mehr klar. Ich sehe noch leicht, wie der brutale Mann, der mich verletzt hat, sich fluchend von mir abwendet und weg rennt. Jemand hebt meinen Oberkörper leicht an und fuchtelt mit seiner Hand vor meinen Augen, was ich noch so ziemlich erkennen kann. "Oh mein Gott. Alles wird gut, okay? Ich rufe jetzt den Krankenwagen. Hörst du mich noch?"Das sind die letzten Worte, die ich mit bekomme, dann verliere ich vollkommen das Bewusstsein.

Also ganz klar ist mir das jetzt nicht, wenn ich ehrlich bin, also die Handlung. Da bin ich nicht ganz mitgekommen, aber er ist nicht schlecht (;

28.dreamlikeAlice:

Das Mädchen auf der Flucht

Ein Mädchen, viel zu jung, um alleine durch die Straßen zu laufen, hielt ihren Teddybär fest im Arm, da er der Einzige war, der ihr Halt zu geben schien. Er war der Einzige, der sie vor dem Bösen da draußen beschützte, der Einzige der ihr noch geblieben war. Er war ihr Freund, ihr Begleiter, das Wesen, welches sie am meisten liebte. Er sagte ihr, dass alles wieder gut werden würde, wenn sie einfach nur weiter ging und nicht stehen blieb.

Immer wieder tauchten die traumatischen Bilder vor ihren Augen auf, immer wieder wurde sie an die schrecklichen Taten erinnert, die ihr so viel genommen hatten. Doch dann sah sie ihren Teddy an und wusste, dass er noch da war, dass ihn ihr niemand weggenommen hatte, dass er ihr geblieben war. Und allein dank des Wissens ging sie weiter und kämpfte sich durch die dunklen Straßen. Wo war sie nur? Wie weit war sie gegangen? Ob jemand nach ihr suchte?

Ihre kleinen Füße steckten in Schuhen, deren Löcher größer waren, als ihre Zehen, und die zuließen, dass das Wasser von den Pfützen durch ihre Socken auf ihre nackte Haut sickern konnte. Sie brauchte dringend Neue, doch woher sollte sie die nehmen? Und ein warmer Platz zum Schlafen wäre auch schön, etwas wo sie ihre Füße aufwärmen könnte, die sie inzwischen nicht mehr spürte und von deren Existenz sie nur wusste, da sie bei jedem Schritt ein Quietschen auf dem Asphalt hinterließen.

Aber sie musste trotzdem weiter gehen, durfte nicht stehen bleiben. Das kleine Mädchen hatte es nun schon so weit geschafft, bald würde sie in Sicherheit sein, bald würde alles besser. Das hatte ihre Mutter ihr zumindest versichert, bevor sie sich verloren hatten. Damals hatte sie dem Mädchen den Teddy in die Hand gedrückt und sichergestellt, dass ihre Kleine einfach immer weiter ging. Sie hatte sich liebevoll von ihr verabschiedet, doch es trotzdem so klingen lassen, als würden sie sich bald wiedersehen.

Doch je weiter das kleine Mädchen ging, desto sicherer war sie, dass ihre Mama nicht mehr kommen würde. Sie drückte ihren Teddy fester an sich und ging weiter. Ihr Verstand war viel reifer, als ihr Aussehen vermuten ließ, daher wusste sie, wie wichtig es war, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Sie würde sterben, wenn sie anhielt, bevor sie in Sicherheit war und dann würde sie völlig umsonst so weit gegangen sein. Das Prinzip verstand die Kleine, schließlich war ihre Mama es oft genug mit ihr durchgegangen, doch der Grund machte noch immer keinen Sinn für sie. Warum musste sie weglaufen, obwohl sie nichts falsch gemacht hatte? Warum war ihre Mutter gezwungen ihr eigenes Kind zu verlassen, obwohl sie nie etwas unrechtes getan hatte? Warum hatte sie überhaupt anfangen müssen so weit zu gehen?

Der Teddy lag auch dann noch in ihren Armen, als sie in die nächste eiskalte Pfütze trat und das Wasser bis an ihre zerrissenen Hosenbeine hochspritze. Sofort bildete sich eine Gänsehaut auf ihrem Körper. Wenn sie mehr Zeit hätte, würde sie mehr auf sich aufpassen, doch sie durfte nicht langsamer werden, durfte sich nicht mit so etwas belanglosem aufhalten.

Und dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, sah sie ein Licht – das war das Ende ihrer Reise, das Ende ihres langen Fußmarsches. Sie hatte es geschafft, hatte tatsächlich die Dunkelheit verlassen und war endlich in Sicherheit. Vielleicht würde man ihr da helfen und sie aufwärmen.

Der Gedanke an die bevorstehende Wärme ließ ihre erfrorenen Füße schmerzhaft kribbeln, doch sie wusste genau, dass der Schmerz etwas Gutes bedeutete, schließlich konnte sie ihre Zehen auf diese Weise wieder spüren und musste sich nicht mehr an dem Quietschen ihrer durchgelaufenen Sohle orientieren.

Humpelnd und von Schmerzen getrieben machte sie sich auf den Weg in Sicherheit, doch kaum hatte sie das Licht betreten, spürte sie eine große Hand auf ihrer Schulter, die das kleine zerbrechliche Mädchen auf den Boden schubste. Sie würde nicht so unglücklich fallen, hätte sie ihren Teddy losgelassen, doch das war keine Option, deshalb nahm sie den blutenden Ellenbogen in Kauf.

„Hey, was willst du hier?!", schrie der ältere Junge und nahm keine Rücksicht auf die Krokodilstränen, die ihre Augen verließen. Er interessierte sich nicht dafür, fast so, als würde er sie nicht als Menschen sehen.

Seine Worte konnte sie nicht verstehen, sie wusste, dass er etwas in seiner Sprache sagte, doch allein seine wütenden Augen verrieten ihr, dass er ihr nicht die erhoffte Wärme schenken würde.

„Verschwinde wieder – du nimmst uns alles weg!", rief er weiter und trat so stark in den Bauch der Kleinen, dass sie anfing laut zu schreien und sich krümmte. Doch niemand kam ihr zu Hilfe. Aus den Augenwinkeln erkannte sie ein paar andere Gestalten und betete, dass jemand einschreiten würde, doch scheinbar schaute das Publikum lieber zu.

„Und was ist das?!" Auf einmal beugte sich der große Junge so weit zu ihr herunter, dass sie seinen warmen Atem auf ihrer Haut spüren konnte. Warum war sie nur weiter gegangen? Sollte das hier wirklich die Sicherheit sein, von der ihre Mutter gesprochen hatte? War das hier wirklich ihr eigentliches Ziel? Sie fragte sich unweigerlich, ob es nicht einfacher gewesen wäre, einfach dem gleichen Schicksal entgegen zu treten, dem auch ihre Mama ausgesetzt gewesen war.

„Wie süß." Sein Ton änderte sich in Schadenfreude, als er nach ihrem Teddybären griff und ihn gewaltsam aus ihren kleinen Händen riss. Nicht, dachte sie panisch, doch kein Wort fand den Weg über ihre Lippen. Ihr ganzer Körper schmerzte vor Kälte, doch auch die Tritte des Jungen hatten es nicht besser gemacht. Sie fühlte sich auf einmal so alleine. Die Stelle in ihrem Arm, an der ihr Teddy gelegen hatte, schien zu Eis zu gefrieren.

Und dann, als sie aufsah und dem gemeinen Blick des Jungen begegnete, zerriss er den Teddy vor den Augen der Kleinen und lachte dabei. Er zerstörte das Letzte, was ihr geblieben war. Er nahm ihr den Halt, der ihr Hoffnung gegeben hatte. Und er schien Spaß dabei zu haben.

Als er endlich von ihr abließ und die kleinen Einzelteile ihres Bären in eine der Pfützen warf, blieb das Mädchen einfach liegen. Warum sollte sie noch aufstehen? Ihr wurde alles genommen, alles was ihr etwas bedeutet hatte. Alles wofür sie gelebt und gekämpft hatte. Jetzt besaß sie nichts mehr und es schien keinen zu interessieren. Diese Welt war nicht besser, das hier konnte doch nicht ihre Sicherheit sein! Wie konnte sie sich nur so geirrt haben?

Sie lag einfach in der Kälte – noch immer gekrümmt und unfähig wieder aufzustehen – bis ihre Augen endgültig zufielen und sie von dem Gedanken an zuhause überwältigt wurde.

Cover:

Auch dieser hier ist so trauirg und einfühlsam und auch die Flucht ist zur Zeit leider ein aktuelles Thema in unserer Gesellschaft und das sie nicht immer gut ändet ist glaub ich allen klar. Dieser Text zeigt das schlechte Ende, wie sie enden kann. Es ist traurig, aber es ist leider so.

30.ziamswonderworld:

Bei dieser Aufgabenstellung, schreibt einen Text zu einem aktuellen Thema, denkt so gut wieder jeder sofort an die Flüchtlingssituation. Genauso war es bei mir auch. Schließlich gibt es kaum Nachrichten, Zeitungen und Diskussionen in denen dieses Thema nicht fällt. Auch in Privaten Umgeld wird man täglich damit konfrontiert. Die einigen mehr die anderen weniger. Doch darüber gesprochen hat jeder einmal. Dabei fällt auf, das es die unterschiedlichsten Meinungen gibt. Es wird sich nie den Zeitpunkt geben, wo wir auf einem Strang ziehen, denn es wird immer welche geben die anders denken. Was aber auch nicht immer schlimm ist. Ich habe seitdem länger überlegt über was ich nun schlussendlich schreiben soll. Passend dazu wurde am nächsten Tag im KindergartenTeam das neue Thema für die Kinder bekannt gegeben. Das Thema lautete "Flüchtlinge", der Ausschlaggebende Grund dafür war, das direkt neben dem Kindergarten ein Flüchtlingsheim gebaut werden sollte. Nun saßen wir da im Team, haben unsere Erfahrungen und Kenntnisse zusammen getragen. Was jedoch aber auffiel, dass es so gut wie unmöglich dieses Thema wirklich zusammen zufassen. Jeder hatte andere Eindrücke gesammelt, im positiven wie auch im negativen.Überall in Deutschland wurden und werden Flüchtlingsunterbrinungen erbaut. Turnhallen wurden umfunktioniert usw. Doch wurde auch schnell deutlich, das der Ursprung der ganzen Bewegung sehr schwer zu erfassen ist. Wir haben es versucht zusammen zu bekommen, doch es ist uns nur im groben gelungen. Für die Feinheiten, haben unsere Kenntnisse nicht gereicht. Dafür sind die Hintergründe für die Kriege und die Beweggründe zu weitläufig, dass wir das alles verstehen. Dazu muss ich auch erwähnen, dass ich mich momentan viel mit den Nachrichten auseinander setzte. Dazu fehlt mir im Moment einfach die Zeit. Im Kindergarten hört man eben kein Radio, dort haben wir keine Zeitung die wir mal eben zwischendurch lesen können, geschweige denn hätten wir eh keine Zeit dafür. Ich werde hier jetzt auch nicht versuchen, irgendjemanden aufklären zu wollen oder jemanden meine Meinung auf zwingen. Wie schon erwähnt in diesem Thema spalten sich die Meinungen einfach in unterschiedliche Richtungen. Fest steht einfach nur, dass schon viel zu schlimme Dinge passiert sind und es hätte einfach organisierter geholfen werden sollen. Ob die Dinge dadurch verhindert hätten werden können, sei dahin gestellt. Jedoch liegt mir auch am Herzen wie wir unseren Kindern das vorleben. Wie wir mit so einer Situation umzugehen haben. Denn schließlich werden die kleinen Menschen von heute auch einmal groß und wir die Älteren legen für die Zwerge den Grundstein. Doch wie sehen die Kinder die "fremden" Menschen in unserem Land? Differenzieren sie genau wie wir Erwachsenen oder sehen sie die Kinder einfach nur als Spielgefährten, die einfach nur nicht unsere Sprache sprechen? Passend dazu habe ich sogar ein Beispiel. In unseren Kindergarten kamen heute 4 Asylantenkinder zum Spielen. Die Kinder wussten einfach nur, dass wir an diesem Rag Besuch kommen und sie haben sich auf die neuen Spielkameraden gefreut. Bis zu diesem Zeitpunkt wussten sie noch nicht einmal, dass diese Kinder kein Deutsch sprechen. Die Gäste kamen nun und nach kurzer Zeit waren die Kinder in die Gruppe integriert. Die Kinder konnten sich auch ohne die Sprache verständigen und haben mit einander gespielt. Das hat uns noch einmal bewusst gemacht, das es wichtig ist die Kinder zwar aufzuklären, aber keine schlafenden Hunde zu wecken. Die Kinder sollten wissen warum sie hier herkommen und auch wieso sie nicht unsere Sprache sprechen. Doch die Kinder wissen instinktiv besser wie sie handeln sollen, als viele Erwachsenen. Jedoch haben sich die Gäste auch den anderen Kindern angepasst und haben sich an den anderen Kindern orientiert. Was auch ein großer Aspekt ist, damit alles so klappt wie es sollte. Damit wir zusammen leben können und mit einander arbeiten und spielen können.

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Ziamswonderworld ❤️

Bei Kinder ist die Integration oft so viel leichter als bei Erwachsenen oder soagr Jugendichen, weil sie haben noch keine so stark ausgeprägte Meinung wie die Älteren. Ob das gut oder schlecht ist, darüber lässt sich wieder diskutieren und auch da gehen die Meinungen auseinander. Wie du am Anfang gesagt hast. Auch dieser Text geht um die Flüchtlingskrise, doch hier ist etwas ganz anderes im mittelpunkt, als bei andere. Es geht um die Integration und um die Kinder wie sie damit umgehen.

Also von Zwei hab ich jetzt keinen Text gefunden, ich schätze das ich keinen erhalten habe, aber wenn doch dann schickt ihn mir bitte erneut und ich werde ihm noch einfügen, also das sind wie versprochen einmal eure Texte und ich werde dann noch später die bekannt geben die es nicht weiter geschaft hat.

Dann möchte ich noch sagen das es mich gefreut hat das ihr so eine klare Meinung habt und sie auch verdrehten habt und ich weiß oft gebe ich in meinen Kommentaren auch meinen Senf dazu (dabei habe ich versucht mich möglcihst zu züglen, über manche dinge könnte ich einfach stundenlang diskutieren) und bei einem war ich kaum im Stande eine Meinung ab zu geben weil er so traurig war. Auch ich möchte jetzt halt einfach einmal danke sagen und bei solchen Themen sieht man einfach wie unterschiedlich Meinungen sein können.

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