2.12.2017

Von Sparky-Teddy (neuer Name, nur der wird nicht markiert...😣:@rockingtherebel) und _Always_7

„Nein! Dad!" rief der Dunkelhaarige, als er seinen Vater in einem weißen Kittel auf der Trage sah. Zwar hörte Sheriff Stilinski seinen Sohn nicht, aber dieser redete trotzdem beruhigend auf ihn ein und versprach ihm, dass alles gut werden würde. Dass immer alles gut werden würde.
Allerdings war Stiles' Zeit mit seinem Vater begrenzt, da dieser direkt in den OP-Saal geschoben wurde. Aufgrund einer tiefen Schusswunde knapp neben die Lungen mussten die Ärzte sich beeilen und hatten keine zeit für Panik.
Stiles allerdings hatte Zeit. Alles spielte sich wie in Zeitlupe ab, so dass er kaum bemerkte, dass Melissa McCall, die Mutter seines besten Freundes Scott, ihn in den Arm nahm und zu den Stühlen begleitete.
Ein dumpfer Schmerz breitete sich in Stiles' Herzen aus. Als er gerade einmal zehn Jahre alt war, hatte er seine Mutter an Frontotemporaler Demenz verloren. Jetzt sollte er vielleicht auch noch seinen Vater verlieren? Der Schmerz und die Erkenntnis, fühlten sich an wie ein Stein, der ihn herunterzog, wie Gas, das seine Sinne trübte, und hätte Melissa Stiles nicht festgehalten, wäre er vermutlich umgekippt.
Als Stiles anfing zu weinen, über den Verlust seiner Mutter, den möglichen Verlust seines Vaters, brachte Melissa, die im übrigen als Krankenschwester im Krankenhaus von Beacon Hills arbeitete, ihn in ein seperates Zimmer. Dort half sie Stiles ins Bett und nahm ihn tröstend in ihre Arme.
„Du sagst mir bescheid, wenn du etwas von Dad erfährst, ja?", fragte Stiles, müde von den vielen Tränen, die er vergossen hatte wie eine Fliege Eier legt.
„Aber natürlich. Ich sag dir Bescheid, sobald es etwas Neues gibt.", bestätigte Melissa sanft. Und ehe sie sich versah, hatte Stiles seine Augen geschlossen. Er war blass, seine Augen und die Haut darum gerötet und er hatte sehr trockene Lippen. Seufzend erhob sie sich. Es gab noch andere Patienten um die sie sich kümmern musste.

Als Stiles aufwachte, hatte er keine Ahnung wie lange er geschlafen hatte. Er sah sich um, doch Melissa war nicht mehr da. Dafür saß jemand anderes an seinem Bett. „Derek, was machst du hier? Wie geht es meinem Dad?", fragte der Jüngere verwirrt.
„Dein Dad ist aus der OP raus, doch, soweit ich das mitbekommen habe, liegt er im Koma.", erwiderte Derek mit gesenktem Kopf. Er wusste, wie sehr Stiles seinen Dad liebte, denn Derek wusste noch, wie er sich gefühlt hatte, als sein Haus, zusammen mit seiner Familie niedergebrannt wurde.
Niedergeschlagen ließ Stiles seinen Kopf sinken. Er wollte seinen Vater, sein letztes verbleibendes Familienmitglied nicht verlieren. Versteht ihn nicht falsch, er hatte schließlich noch Personen, die er schon fast als Familie bezeichnen könnte. Zum Beispiel Scott, Melissa und... Derek.
Derek, der ihm gerade über die Wange strich und seine stummen Tränen fortwischte.
Derek, der ihm aufmunternd zulächelte, als Stiles seinen Kopf hob.
Derek, den er liebte, und der seine Gefühle niemals auch nur ansatzweise erwiedern würde. Noch etwas bestürzter als ohnehin schon setzte er sich auf.
„Wo ist er jetzt?", fragte Stiles mit einer leisen, rauen Stimme. Derek sah Stiles einige Sekunden lang prüfend an, dann antwortete er: „In Raum 326b, zweiter Stock." Durch Stiles ruckartiges aufstehen waren sie nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt und Derek trat einen Schritt zurück.
Doch Stiles bemerkte dies nicht einmal da er wie in Trance den Flur runter zum Zimmer seines Vaters ging. Derek folgte ihm dabei leise.
Als Stiles in Raum 326b ankam, sah er seinen Vater, der an alle möglichen Geräte angeschlossen in seinem Bett lag. Wenn Stiles nicht wüsste, dass Sheriff Stilinski im Koma lag, würde er denken, dass er seelenruhig schlief. Doch leider war das nicht der Fall.
Während Stiles seinen Vater so da liegen sah, fühlte er sich in sein jüngeres Ich zurückversetzt, denn seine Mutter lag genauso friedlich in ihrem Krankenhausbett bevor sie ihren letzten Atemzug tat, bevor sich ihre Brust das letzte Mal senkte, bevor sie starb.
Plötzlich fühlte der Braunhaarige sich schwach und taumelte hin und her, er wäre fast umgekippt, wenn sich da nicht ein starker, warmer Körper an ihn schmiegen und festhalten würde.
„Stiles! Stiles! STILES!", versuchte Derek den Jungen anzusprechenn, doch Stiles konnte nicht antworten, er hörte Derek, obwohl er neben ihm stand, nur wie durch einen Schleier. Er merkte nicht, wie die Tränen in Bächen seine Wangen hinunter strömten, denn um ihn herum wurde alles schwarz und er realisierte erst, dass er ohnmächtig war, als er aufwachte und nicht mehr im Krankenhaus war.

Es war dunkel um ihn herum, ihm war warm und überall roch es nach Derek. Stiles tastete seine Umgebung ab und fühlte etwas weiches. Dann dämmerte es ihm. Er befand sich in Dereks Haus, in seinem Bett!
Erschrocken versuchte Stiles sich aufzusetzten, doch sowohl ein Gewicht auf seinem Oberkörper als auch einen Brummen von Derek hinderten ihn. Unmännlich quiekte Stiles auf, diesmal vor Überraschung, dass er festgehalten wurde.
„Stiles.", knurrte Derek verschlafen. „Leg dich verdammt noch mal hin, es ist mitten in der Nacht und ich will schlafen!" Ohne etwas zu erwiedern legte Stiles sich wieder gemütlich hin, kuschelte sich in die Decke und versuchte einzuschafen, obwohl ein halbnackter Derek neben ihm lag.

Ausgeschlafen wachte Stiles auf, doch er merkte sofort, dass etwas anders war. Dann fiel es ihm plötzlich wieder, er wurde rot und versuchte aufzustehen, doch egal wie er es versuchte es funktionierte nicht. Er drehte sich nach rechts und merkte erst jetzt, dass ein muskulöser Arm um seinen Bauch geschlungen war und er somit an Dereks Bauch gedrückt wurde.
Stiles errötete noch mehr und schaffte es diesmal, sich aus Dereks Armen zu befreien. So schnell er konnte lief er aus dem Zimmer.
Dabei bemerkte er nicht den bedauernden Blick von Derek, welcher schon seit etwa einer Stunde wach lag und diesen Moment mit Stiles mehr als nur genossen hatte.
Langsam stand Derek ebenfalls auf, zog sich ein T-Shirt über und folgte Stiles in die Küche. Als er unten ankam, sah er, wie Stiles am Küchentisch saß, den Kopf auf die Hände gestützt.
„Ist alles okay?", fragte Derek besorgt. Er hatte Angst, dass Stiles ihn jetzt vollkommen von sich stoßen würde, nur weil sie eine Nacht lang in dem selben Bett gelegen haben.
„Ja. Nein. Ich glaub schon. Bestimmt. Ach, keine Ahnung, okay? Ich weiß nicht ab alles okay ist!", rief Stiles aufgebracht. Das Gefühlschaos in ihm machte den Teenager fertig, aber es gab auch niemanden, dem er sich anvertrauen konnte. Derek nicht, weil er schließlich der Verursacher aller Gefühle war. Scott nicht, weil er wahrscheinlich mal wieder dabei ist die Welt zu retten. Der einzige, mit dem er reden wollte, war sein Dad, doch dieser lag im Koma.
Als er wieder daran dachte, sammelten sich Tränen in seinen braunen Augen. Er fing an zu weinen, ohne es richtig zu merken, doch was er merkte, war, dass Derek sich neben ihn setzte und in den Arm nahm.
Und Stiles fühlte sich wohl in seinen kräftigen Armen. Mehr, als er sollte.
Er legte seinen Kopf gegen Dereks Brust und fing erneut an heftig zu weinen. Seine Tränen durchweichten Dereks Shirt, doch das störte keinen der beiden. Was allerdings störte, war Stiles' Handy, dass anfing zu klingeln. Langsam löste er sich aus Dereks Armen und sah, dass das Krankenhaus anrief.
„Kannst du für mich rangehen?", fragte er Derek. Er wollte nicht am Telefon weinen und wusste nicht, wie er eine möglicherweise schlechte Nachricht verkraften sollte.
Derek nickte und nahm den Anruf entgegen. Er hörte eine Zeit lang zu and sah aus, als verstünde er nicht wirklich, was ihn gerade erzählt wurde. Dann fing seine Miene an sich aufzuhellen. Er verabschiedete sich und legte auf.
Dann drehte er sich lächelnd zu Stiles um.
„Dein Vater ist vor fünf Minuten aufgewacht.", berichtete der Werwolf. Auf Stiles Gesicht erschien das schönste Lächeln, das Derek je gesehen hatte.Stiles quietschte auf und Tränen waren in seinen Augen zu sehen, diesmal vor Freude.
Und ohne Vorwarnung küsste er Derek. Ihre Lippen schmiegten sich aneinander und auch wenn Derek erst überrascht war, erwiederte er den Kuss. Stiles hatte gar nicht darüber nachgedacht was er tat, denn es fühlte sich einfach nur verdammt gut. Die Schmetterlinge im seinem Bauch schienen zu explodieren und sein Herz hatte einen Puls erreicht, der nicht mehr gesund sein konnte.
Als die beiden sich voneinander lösten, lächelte Stiles schüchtern. Dann lief er nach draußen und ließ einen verdutzten Derek in der Küche stehen. Er rief: „Kommst du, oder soll ich zum Krankenhaus laufen?"
~Weihnachten~
„Dad, möchtest du noch etwas Tee?", fragte Stiles seinen Vater. Der Sheriff war aus dem Krankenhaus entlassen worden und saß nun auf der Couch vor dem Tannenbaum in seinem Wohnzimmer.
Er verneinte und Stiles ging zu Derek, der etwas abseits stand. Er nahm seinen Freund in die Arme und legte den Kopf auf Dereks Schulter.
Sowohl sein Vater als auch Scott und der Rest seiner Freunde hatten die Beziehung der beiden gut aufgenommen und sich nicht negativ geäußert, auch wenn Stiles sah, dass ein Freund von Scott nicht ganz glücklich darüber war, dass er größtenteils mit einem Schwulen abhing. Aber da Stiles ihn nicht zu seinen Freunden zählte, war das kein Problem für ihn.
Derek und er sind schon auf drei Dates gewesen, und alle waren wundervoll. Stiles war es egal ob sie auf der Couch saßen und Star Wars guckten oder Essen gingen, solange Derek dabei war, war alles perfekt.
Und so fühlte es sich momentan an. Perfekt. Natürlich waren weder das Leben, noch die Beziehung zwischen Stiles und Derek perfekt, aber in Momenten wie diesem fühlte es sich so an.
Es fühlte sich perfekt an.

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