We only see each other at weddings and funerals- Part one

Ben's Beschreibung von dem Fernseher in jenem Salon war keineswegs übertrieben gewesen. Es war tatsächlich der Einzige Fernseher im Anwesen der Hargreeves, und er würde normalerweise kaum benutzt. Reginald würde es seinen Kindern nicht erlauben, sich von solchen Dingen ablenken zu lassen. Besonders viel Zeit damit zu verbringen, und dabei das Training zu vernachlässigen. Dem Taining, das Reginald als so wichtig erachtete weniger Bedeutung zu zu messen. Hin und wieder hätten sie auf diesem Fernsehgerät einige ziemlich alte Filme von Reginald angeschaut- Filme, die meist ziemlch trocken und zäh zum Ansehen waren.

Filme, die teils zu ihrer Bildung beitragen sollten. Hin und wieder, besonders nach einer gelungenen Mission hätten sie auch die Nachrichten der Stadt auf dem alten Gerät angesehen- doch die meiste Zeit über blieb der Bildschirm schwarz. Sonderlich groß war das Gerät ebenfalls nicht. Es war zwar kein Kistenfernseher, jedoch trotzdem nicht viel größer. So engagiert Reginald im Bereich der Technik auch war- so gut er sich damit auch auskannte, schien er so etwas wie einen größeren Fernseher für überflüssig zu halten. Für rausgeschmissenes Geld, zumal er so oder so nicht besonders oft jetzt werden würde. Weil Reginald ihn so oder so nicht als sonderlich wichtig erachten würde.

Luther war gerade dabei, die erste DVD in das dafür vorher gesehene Gerät einzulegen, während der Rest der Geschwister dabei war, sich auf dem Sofa breit zu machen. Allison setzte sich neben die noch leere Stelle am rechten Ende des Sofas, auf der Luther vermutlich in wenigen Minuten Platz nehmen würde. Manchmal wirkte es, als wäre Allison die einzige der Akademie, der Luther wirklich nahe stand. Deren Verhältnis zu ihm nicht unter der Tatsache zu leiden schien, dass er die Nummer Eins, und damit sowohl am vertrautesten mit Reginald als auch am loyalsten zu ihm war. Die einzige, mit der der blonde Junge regelmäßig Zeit verbrachte.

Five quetschte sich währenddessen auf einen Platz  zwischen Ben und Vanya, die ein wenig abseits von Allison und Luther  am linken Ende des Sofas Platz genommen hatte. Die letzten beiden Nummern waren seinerseits wohl diejenigen, mit denen er am meisten Zeit verbrachte. Diejenigen, die er in der Akademie als seine besten Freunde bezeichnen würde- vermutlich auch zusammenmit Klaus. Während Allison sich eher an Luther hielt, und Diego am ehesten ebenfalls mit Ben oder Klaus zu Recht zu kommen schien, hatte Five sich meist an die hinteren Nummern von Vier aufwärts gehalten. Die Geschwister, die weniger auf jenen Konkurrenzkampf unter einander fixiert waren.

Weniger um Reginald's Anerkennung konkurrierten wie die ersten Nummern. Nicht ganz so sehr auf das Training und die Regeln in der Akademie fixiert waren. Nicht ganz so sehr auf Reginald's Lob fixiert waren. In deren Gegenwart er eher er selbst sein konnte, ohne dass diese Konkurrenzgedanken immer wieder auftauchten. Ohne stets auf die Leistungen im Training fixiert zu sein. Ohne dass oft eine gewisse Anspannung zwischen ihnen zu herrschen schien. Es war nicht so, dass er sich mit den ersten drei überhaupt gar nicht verstand, jedoch kam es zwischen ihnen definitiv öfter zu Konflikten- gerade mit Luther, was vermutlich nicht zuletzt auch an ihren verschiedenen Einstellungen gegenüber Reginald lag. Daran, dass Luther seinem Vater gegenüber loyal war. Überzeugt war, dass dieser meist Recht hatte. Alles für einen Grund tat. Daran, dass Mit er Rehinskd gefalle  wollte und tat, was von ihm verlangt wurde, ohne es zu hinterfragen, während Five dem alten Mann öfter einmal widersprach. Während er dessen Urteil nicht stets blind vertraute.  Der Reginald gegenüber mehr Trotz als den Wunsch nach Anerhenug verspürte. Der nichts stets auf ihn hörte.

Jedoch war es so, dass er den Anderen drei schlicht näher stand. Ihnen mehr vertraute. Dass sein Verhältnis zu diesen einfach meist besser, lockerer gewesen war. Trotz dessen, dass er seine Kräfte im Gegensatz zu Ben oder Klaus, die ihre Kräfte nicht wirklich leiden konnten sehr wohl mochte, war er mit den beiden Jungen und Vanya  schon immer besser klar gekommen. Trotz ihrer ablehnenden  fast schon furchtsamen Einstellung gegenüber ihren eigenen Kräften, und seiner recht vertrauten Einstellungen zu seinen eigenen Kräften. Womöglich war dies sogar einer der Gründe, warum dem so war. Eben weil sie nicht do sehr auf ihre Kräfte fixiert waren. Auf ihre Kräfte und Reginald's Anerkennung.  Der Konkurrenzkampf der erste  Nummern war oft einfach rrmöyend, anstrengend. Es war anstrengend und in gewisser Weise oft unnötig darin verwickelt zu werden. Anstrengend, mit diesen zu konkurrieren.

" Übrigens stand noch etwas in dem Brief ", durchbrach Luther die Stille, und ließ sich zögerlich auf den Platz neben Allison sinken. Die Stirn des Jungen war in Falten gelegt, und er hatte einen nachdenklichen Ausdruck im Gesicht, als wäre er von jenem Teil, von dem er noch nichts erzählt hatte etwas irritiert. Würde noch kurz darüber nachdenken, was dieser Teil wohl zu bedeuten haben möchte. Als würde ihn sogar eine leichte Besorgnis packen. Er blickte kurz in die Runde, zu Vanya, über Klaus der sich auf die andere Seite neben Ben auf das Sofa gesetzt hatte. Zu Diego  der wiederrum neben Klaus und Allison Platz genommen hatte, und nun seinerseits Luther mit einem irritierten Ausdruck im Gesicht musterte. " Ich weiß nicht genau, was damit gemeint war- aber in dem Brief stand, dass wir uns nicht gegenseitig für die Dinge die wir gleich sehen werden beschuldigen sollen."

Five tauschte einen irrierten Blick mit Ben neben ihm- der Schwarzhaarige erwiderte den verwirrten Blick seines Bruders, und zuckte kurz mit den Schultern. " Klingt ja reizend ", murmelte Klaus und blickte auf den Bildschirm, auf dem sich noch nicht allzu viel tat- der erst einmal auf DVD umzuschalten schien. Trotz dessen dass der Junge oft dazu neigte, die Dinge etwas zu locker zu sehen, und Vieles nicht wirklich ernst zu nehmen, schien er dieses Mal tatsächlich ein wenig nervös zu sein. Ein wenig verwirrt.  Obwohl er seinen Humor meist benutzte, um seine Nervosität zu verstecken, konnte man an seiner leicht angespannten Haltung, die eigentlich gar nicht richtig zu ihm passte sehen, dass er nicht ganz so entspannt war, wie er es vorgab zu sein. Neugierig war er zwar noch immer, jedoch wusste er nicht ganz, was er von der Nachricht halten sollte.
Davon, was sie bald  sehen würden.

Allmählich veränderte  sich der Bildschirm des kleinen Fernsehers. Die schwarze Fläche verschwand, und stattdessen sah man nun einen Pool. Die Perspektive war anfangs für einen kurzen Moment lang unter Wasser, und Five fühlte sich einen Moment lang an die Schwimmstunden, die sie froher einmal gehabt hatten. Mit ungefähr acht Jahren- zumindest glaubte er dies. Nicht früher, und definitiv auch nicht später. Es war keine sonderlich fröhliche Erinnerung. Das Brennen, das das Chlorwassef im Hals und im Rachen verursacht hatte, wenn man aus Versehen etwas davon verschluckt hatte.

Die Schwimmstunden mit Reginald, die sich meist ziemlich lang gezogen hatten- bei denen man oft das Gefühl gehabt hatte, dass einem bald jegliche Kraft ausgehen würde, während Reginald Beckenrand gestanden, und einem seine Anforderungen zugerufen hatte. Einem wachsame, missbilligend Blicke zugeworfen hatte wenn er bemerkt hatte, dass man kurz davor stand, schlapp zu machen. Blicke, in denen die meiste Zeit über eine gewisse Unzufriedenheit abzulesen gewesen war, so dass man sich gezwungen hatte durchzuhalten- trotz der schmerzenden Arme und Beine. Trotz des stechenden Schmerzes in der Brust den man bei zu großer Anstrengung verspürte. Trotz des Brennend des Chlorwassers in Augen und Rachen.

Five selbst hatte zwar nicht allzu lange gebraucht um das Schwimmen einigermaßen zu beherrschen, doch Reginald's Ansprüche hätten dennoch jenseits von jeglichem Realismus gelegen. Damals hatte er es gewusst, und wenn er jetzt daran zurück dachte, würde es ihm noch einmal bewusster. Selbst mit acht Jahren hatte er gewusst, dass es quasi unmöglich für irgendwen von ihn wäre, nach einigen Schwimmstunden, - in denen man gerade gelernt hatte sich über Wasser zu halten - bereits zum Boden des Beckens zu tauchen.  Zumindest wenn Dad erwartet hat, dass wir danach auch wieder auftauchen , fügte der Dunkelhaarige in Gedanken hinzu.

Trotz dessen, dass die meisten von ihnen damals noch eher nach der Anerkennung des alten Mannes gedreht hätten als mittlerweile- dass sie damals noch angestrengter versucht hatten, dessen Erwartungen nachzukommen- hatte niemand von ihnen sich dazu durchringen können, jener Erwartung,  tatsächlich nachzukommen. Selbst Luther hatte nach einigen Versuchen aufgegeben, nach Luft ringend und vor Anstrengung rotem Gesicht. Nach den Schwimmstunden selbst hatte stets die Zeitspanne gefolgt, in der man zitternd und mit einem Handtuch umwickelt in der Umkleidekabine gesessen, und darauf geqsrzet hatte, dass Reginald es einem erlauben würde, sich unter die Dusche zu begeben. Mit hatte mit klappernden Zähnen darauf gewartet, dass der alte Mann einem seine Destruktive Kritik geben, und einen anschließend entlassen würde. Im Nachhinein,  dachte Five mit einem gewissen Zynismus, war es fast schon ein Wunder, dass Reginald sie nicht einfach  unerwartet  in das Becken gestoßen und dabei zugesehen hatte, wie sie versuchen würden, sich über Wasser zu halten. Schließlich richtete er seinen Blick wieder konzentrierter auf den Bildschirm.

Verschiedene Menschen waren bei einer Art Wassergymnadtik zu beobachten. Noch blieb die Perspektive unter Wasser, so dass man lediglich deren Beine sehen konnte- dann erschien ein weißer Schriftzug über jenem Anblick.

Russland, 1. Oktober 1989

" Unser Geburtstag ", murmelte Ben geistesabwesend. Er sah dabei zu, wie die Perspektive zwei weitere Male zwischen oberhalb und unterhalb des Wassers wechselte. Ein leichtes Unbehagen überkam ihn- es war keine richtige Angst, doch es war das Gefühl- die Vorwarnung, das gleich irgendwas passieren würde. Dass bald irgendwas weniger Positives passieren würde. Das war der Tag, an dem sie alle sieben geboren worden waren. Auch wussten sie alle über die merkwürdigen Umstände ihrer Geburt Bescheid- darüber, dass keine der Frauen, die ihre biologischen Mütter waren zuvor schwanger gewesen waren. Darüber, dass auf eine kurze, vermutlich gerade einmal einige Minuten lange Schwangerschaft die Geburt erfolgt war.

Er ging zwar nicht unbedingt davon aus- es war eher eine Art unterbewusster Verdacht- warum sonst sollte man ihnen genau diesen Tag an genau diesem Ort zeigen-    dass eine jener Frauen sich unter denen befand, die sich gerade im Pool bei ihrer Wassergymnastik befanden, jedoch war er sich darüber im Klaren, dass das definitiv eine ungünstige Situation für eine Geburt wäre. Dass so etwas definitiv für eine Art Schockerlebniss bei der betroffenen Person führen würde.

Die Kamera Schnitt von der Frau, die am Beckenrand stand und die Anweisungen für die Gymnastik gab etwas mehr hinüber, zu zwei Bänken neben einem Waschbecken. Auf einer der Bänke saß eine junge Frau- vielleicht Mitte oder Ende Zwanzig- auf der anderen ein junger Mann. Beide waren in Badeklamotten gekleidet. Die beiden lächelten sich einige Zeit lang Schicht an, die Person, die sich für kurze Zeit zwischen die beiden lehnte, um sich in dem Waschbecken die Hände zu waschen kaum beachtend. Schließlich stand der Junge Mann von seiner Bank auf, und ließ sich neben die Frau auf ihre Bank fallen. Sie schienen kurz miteinander zu flirten- allerdings auf Russisch.

" Bitte was?" Klaus legte leicht irritiert die Stirn in Falten. Reginald hatte ihnen Allen verschiedene Sirachfn beigebracht, jedoch gab es dabei einige, die sie alle zusammen lernten, so wie andere, die nur einige oder gar nur einzelne von ihnen lernten. Russisch war so eine Sprache, im Gegensatz zu Französisch, oder Spanisch oder Mandarin, die sie alle lernen mussten. Ebenso wie Latein, Griechisch und die Sprachen, die Reginald sonst noch für die Zukunft vorgesehen hatte. Klaus bezweifelte keineswegs, dass Reginald vorhatte ihnen noch weitere Sprachen beizubringen. Der alte Mann schien auf ihre Bildung ziemlich viel Wert zu legen, und gerade im Bereich Spracfen schien er der Meinung zu sein, dass dies ziemlich wichtig wäre. Für Missionen im Ausland, zum Beispiel.

Soweit Klaus wusste war Vanya dabei Russisch zu lernen. Er hingegen nicht. Eine der Sprachen, die er nicht mit den Anderen zusammen lernte war Deutsch- und das war definitiv keine leichte Sprache. Er hat's sich normalerweise nicht allzu schwer mit Sprachen- es fiel ihm definitiv leichter als die mathematischen oder naturwissenschaftlichen Fächer, aber dennoch war es oft frustrierend. Es war nicht so, dass er keinen Satz auf jener Sprache heraus brachte, doch verglichen mit Englisch war diese Sprache um einiges komplizierter. Die Grammatik war komplizierter. Generell gab es in der Hinsicht viel mehr Dinge zu beachten als im Englischen. Sein Deutsch war vermutlich noch ziemlch weit entfernt von perfekt, jedoch gut genug, damit  er die beiden Personen auf dem Bildschirm vielleicht verstanden hätte, wenn sie Deutsch gesprochen hätten. Doch dem war nicht so.  Er blickte kurz zu Vanya, die jedoch ziemlch abwesend auf den Bildschirm starrte.

Der Junge beugte sich schließlich in Richtung des Mädchens, kurz davor sie zu küssen, als diese ihn da von abhielt, indem sie ihm mit einer Hand leicht gegen die Brust drückte. Sie entgegnete etwas, das man vielleicht als " Stop", übersetzen könnte. Die Aufsichtsperson des Schwimmbades klopfte an die Scheibe ihres Büros, und hob den Finger in einer verneinenden Geste. Das junge Paar wandte sich für einen kurzen Moment fast schon enttäuscht voneinander ab, ehe das Mädchen dem Jungen einen Kuss auf die Wange drückte, Anlauf nahm und schließlich ebenfalls in das Becken sprang, in dem die Anderen gerade ihre Gymnastik ausübten. Jedoch tauchte sie erst einmal nicht wieder auf. Was jedoch auftauchte,  allmählich an die Oberfläche des Wasser Aufstieg und dieses verfärbte war Blut.

" Oh Scheiße ", keuchte Allison, und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf das, was gerade auf dem Bildschirm geschah. Allmählich wurde ihr klar, wlejm es gerade ging, und ihren Geschwistern gibt es wohl ähnlich. Aus dem Augenwinkel könnte sie erkennen, wie Vanya sich eine Hand vor den Mund geschlagen hatte, und ebenfall erschrocken auf den Bildschirm starrte. Es war nicht das Blut, das sie erschreckte- auf den Missionen, die sie bis jetzt hinter sich gebracht hatten hatte sie bereits genug davon gesehen, um dem gegenüber mehr oder weniger abgestumpft zu sein.

Es war teilweise die Tatsache, dass  es wohl kaum eine ungünstigere Situation gäbe, um ein Kind zu bekommen. Der Gedanke daran, wie schockierend so ein Erlebnis für die Frau, Nee auch für die Personen um sie herum sein mochte. Die Anderen, älteren Frauen blickten mit einer Mischung aus Verwirrung und Beklommenheit auf die Stelle, an der das Mädchen ins Wasser gesprungen und nicht mehr aufgetaucht war. An der sich nun das Blut im Wasser immer weiter ausbreitete.

Der Junge, der bis jetzt noch auf der Bank gesessen hatte stand auf und trat näher zum Becken hin. " Tatiana!" Die Anderen tuschelten auf Russisch miteinander, ehe die junge Frau- Tatiana- beinahe ruckartig wieder auftauchte. Ihr Bauch sah aus, als wäre sie im neunten Monat schwanger, und die Blutwolke im Wasser bereits sich immer Meer um die aus.

" Denkt ihr- denkt ihr das Baby ist irgendwer von uns?" Fragte Allison mit großen Augen, während sie spürte, wie die Nervosität der Personen auf dem Bildschirm sich allmählich auch ein wenig auf die übertrug. Die Tatsache, dass sie gerade womöglich bei der Geburt von jemandem von ihnen zusahen, machte das Ganze nicht weniger verwirrend. Nicht weniger verwirrend, jedoch auf eine merkwürdige Art noch ein wenig schockierender.

" Muss wohl", erwiderte Luther bemüht ruhig, und ohne Allison direkt anzusehen.So erschreckend die Szene vor ihnen im ersten Moment auch war, schien niemand wirklich in der Lage zu sein, den Blick komplett anzuwenden.

Die Szene schnitt zu der tatsächlichen Geburt des Kindes. Die Anderen hätten sich um das junge Mädchen geschafft, auch ihr Freund stand etwas weiter abseits bei ihnen. Einige hatten die Hände über dem Mund zusammen geschlagen, eine Frau schüttelte ungläubig den Kopf, als das Baby schließlich auf der Welt war.

" Zur zwölften Stunde des ersten Tages des Oktobers 1989 brachten weltweit 43 Frauen Kinder zur Welt.  Das war in soweit ungewöhnlich, als dass keine dieser Frauen am Morgen dieses Tages schwanger gewesen war."

" Dreiundvierzig Frauen?" Five, der die Szene vor sich bis jetzt how mich ruhig und mit eher stillem Schock betrachtet hatte, schien nun aus eben diesem gerissen worden zu sein und runzelte die Stirn. " Das heißt- es gibt noch mehr Kinder wie uns?" Vielleicht war es ein wenig weit hergeholt, insbesondere weil Reginald so etwas nie erwähnt hatte, jedoch war es das Erste, was ihm dazu eingefallen war. Wenn zweiundvierzig weitere Frauen auf dieselbe Art Kinder bekommen hatten, wie Tatiana- auf diese selbe plötzliche, merkwürdige Art- war es dann wirklich so weit hergeholt, dass jene Kinder ebenfalls außergewöhnliche Kräfte hatten? Und wenn dem so war, hatte Reginald davon Bescheid gewusst?

" Warum hat Dad uns nie etwas davon erzählt?" Überlegte Ben, der scheinbar auf ähnliche Gedanken gekommen zu sein schien laut. Eigentlich ergab es nicht wirklich Sinn- dass Reginald nicht wollen würde, dass sie über die anderen Kinder Bescheid wüssten. Dass er ihnen diese Information bewusst verschweigen würde. Doch noch weniger Sinn würde es ergeben wenn ms  stattdessen davon ausgehen würde, dass Reginald gar nicht erst darüber Bescheid gewusst hatte. Dass er nur über sieben Kinder Bescheid gewusst hatte.

" Vielleicht wusste er es nicht", murmelte Luther wenig überzeugt. Allerdings schien er davon überzeugt zu sein, dass es einen Grund dafür gab. Davon, dass Reginald das getan hatte, was er für richtig hielt- womöglich ging Öktjer auch einfach davon aus, dass das was Reginald für richtig hielt tatsächlich auch richtig war.  Dass er meist Recht hatte.

" Ach, das glaubst du doch selbst nicht", entgegnete Diego und verdrehte kurz die Augen, genervt darüber, dass Luther offenbar schon wieder beschlossen hatte, Reginald in Schutz zu nehmen. Den alten Mann zu vereidigen, oder dessen Taten zu rechtfertigen. Darüber, dass er nach einem Weg zu suchen schien, Reginald nicht so schlecht dastehen zu lassen. Über die Loyalität des Blonden zu ihrem Adoptivvater.

" Ich muss Diego ausnahmsweise zustimmen", ergänzte Five nachdenklich. " Das ergibt keinen Sinn. Dad hat uns von überall auf der Welt aufgegabelt- wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass er nichts von den Anderen wusste?" Er stimmte Diego zwar tatsächlich nicht allzu oft zu, jedoch ergab Luther's Erklärung für ihn einfach keinen Sinn. Selbst wenn Reginald nicht gewusst hätte, wie viele Kinder genau es gewesen waren, so hätte er sicherlich gewusst, dass es mehr als sieben gewesen waren. Wenn es überall auf der Welt zu solchen Vorfällen gekommen war, dann war die Wahrscheinlichkeit dass es sich zumindest ein wenig herum gesprochen hatte- über die Medien, die Zeitung oder einfach die Presse generell ziemlich hoch.

Die Wahrscheinlich dass es bekannt war, dass es sich um mehr Kinder gehandelt gatte, war ziemlich hoch. Und überhaupt war Reginald zwar kein guter Vater, jedoch war der alte Mann nicht dumm. Nicht dumm, und auch nicht leichtgläubig genug, als dass er davon ausgehen würde, es gäbe nur sieben solcher Kinder. Sicherlich hätte er, überlegt, ob es nicht noch mehr gäbe. Vielleicht sogar, ob er nicht noch mehr adoptieren könnte. Sie irgendwo auffinden könnte. Womöglich hatte dies aus welchen Gründen auch immer nicht funktinioniert- nicht so, wie Reginald es sich vorgestellt hatte- jedoch stand nicht fest, dass er es nicht versucht hatte. " Also gibt es sechsunddreißig weitere Kinder, die Dad nicht in die Finger bekommen hat", schlussfolgerte Klaus. " Die Glücklichen. "

"Reginald Hargreeves, der exzentrische Billionär und Abenteurer machte es sich zur Aufgabe möglichst viele dieser Kinder zu finden und zu adoptieren." Die nächste Szene zeigte Reginald, der einen Gang in einem Haus entlang Schritt. Einen Gang, der zu einem weiteren Zimmer mit mehreren Leuten darin führte. " Außergewöhnlich", murmelte der alte Mann vor sich hin, als er das Zimmer betrat. In dem Zimmer saß eine junge, dunkelhaarige Frau mit einem Baby auf dem Arm. Reginald musterte sie einige Zeit lang, mit diesem prüfenden, beobachten Blick in den letzten. Der Blick, der ein wenig an einen Naturforscher erinnerte, der etwas Neues entdeckt hatte. Jemand, der bei einem Experiment ein neues, erfolgreiches Ergebnis erhalten hatte. " Wie viel wollen Sie dafür?" Fragte er die Frau vor such, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen.

" Er wusste es tatsächlich ", hauchte Vanya. Five wandte sich ihr kurz zu  und nickte knapp, die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen gepresst. Reginald hatte also nicht nur gewusst, wie viele von ihnen es gab- er hatte auch gewusst, dass sie über außergewöhnliche Kräfte verfügten. Oder zumindest hatte er es geahnt. Er hatte vielleicht nicht genau gewusst, um was für Kräfte es sich dabei handelte, aber dennoch. Der grünäugige Junge massierte sich die Schläfe. Er wusste nicht genau, was er erwartet hatte, als er dem hier zugestimmt hatte. Was er aber sehr wohl wusste war, dass das hier bereits mehr Fragen aufwarf als es beantwortete. Und dues war erst der Anfang.

" Dad würde uns nicht von unseren Familien weg kaufen", Luther schüttelte ungläubig den Kopf. Im ersten Moment könnte dues vielleicht irritierend wirken, jedoch glaubte Five zuerkennen, wo gerade das Problem lag. Was seinen Bruder aufzuwühlen schien. Er hatte dem Blinden zwar noch nie besonders nahe gestanden- auch konnte er nicht behaupten, Luther immer sonderlich gut zu verstehen, doch in diesem Fall hatte er das Gefühl, dass er es mehr oder weniger konnte. Luther war- eigentlich so, wie sie alle- davon ausgegangen, dass Reginald sie alle adoptiert hatte. Vermutlich war er davon ausgegangen, dass Reginald sie aus einem Beim adoptiert hatte, nachdem ihre Eltern sie bereits weg gegeben hätten. Was sie aber gerade stattdessen gesehen hatten war, wie Reginald zu ihren Eltern marschiert und ihnen ihre Kinder, unverblümt gesagt abgekauft hatte. Ihnen Gejd dafür angeboten hatte, wie wenn er einen neuen Schreibtisch ersteigern wollte.

" Ich schätze, das hat er aber", erwiderte Ben trocken, und blickte Luther einen kurzen Moment mit seinen dunkelbraunen Augen an. Obwohl Ben vermutlich zu den empathischsten, vielleicht auf eine Art sensibelsten Personen in der Akademie gehörte- war jene Aussage ziemlich direkt heraus gesagt worden. Ben war zwar normalerweise ziemlich verständnisvoll- was vermutlich auch einer der Gründe war, warum er gerade Five, Klaus und Vanya ziemlich nahe stand- jedoch konnte er auch sehr direkt sein. Wenn er eine Meinung hatte, dann kam es hin und wieder auch vor, dass er diese recht stumpf und unverblümt aussprach.

Er war eben ehrlich, und sagte oft was er dachte- ein weiterer Punkt, den er mit Five gemeinsam hatte- abgesehen von dem ähnlichen, sarkastischen Humor und dem Interesse für Bücher. Auch der andere Junge war jemand, der oft dachte was er sagte- und das meist ziemlich direkt. Der oft ziemlich ehrlich sagte, was er dachte- meistens gar nicht aus dem Willen heraus den Anderen zu verletzen. Es schien einfach seine Art zu sein. Einfach eine Art Angewohnheit zu sein. Ben hatte damit nie wirklich ein Problem gehabt- zumindest meistens nicht- einige andere der Geschwister jedoch schon. Einige nahmen so etwas doch als Beleidigung  auf, auch wenn es nicht so gemeint war. Bei Ben war es vermutlich hin und wieder ähnlich, auch wenn er manchmal versuchte sich vorsichtiger auszudrücken.  Er war niemand, der andere gerne durch Kritik oder durch seine Meinung verletzte. Der dies absichtlich tat.

Jedoch war er nicht wirklich naiv, zumindest meistens nicht. Er war nicht wirklich wütend auf Luther, doch er wusste, was sie gerade gesehen hatten, und es hatte nicht ehrlich einen Zweck, dies anzuzweifeln. Sich dagegen zu wehren, dies anzunehmen. Er konnte in gewisser Weise verstehen, dass dies Luther schwer fiel. Dass das, was er gerade gesehen hatte ihn vielleicht ein wenig geschockt hatte. Er blickte Luther kurz entschuldigend an.   " Ich meine- das ist vielleicht viel zu verdauen- für mich auch- aber ich glaube nicht, dass leugnen irgendwas bringt." Luther seufzte resigniert, nickte aber schließlich.

Einen kurzen Moment lang wurde der Bildschirm erneut schwarz. " Er bekam sieben von ihnen", stand in großen, weißen Buchstaben darüber geschrieben. Allmählich hellte der Bildschirm sich nach und nach wieder auf. Zu sehen waren sieben in Rot gekleidete Frauen, die sieben Kinderwägen mit Nummern an der Seite vor sich her schoben. Der weiße Schriftzug verschwand schließlich, als würde er zur Seite geschoben werden. Die Frauen schoben die Kinderwägen in Richtung der Akademie- allen vorran lief Reginald.  Reginald, der vor dem Tor der Akademie stehen blieb, und sich mit einem zufriedenen, selbstgefälligen Blick umdrehte.

" Das sind tatsächlich wir", stellte Allison in einem fast schon sachlichen Tonfall fest. Ihre frühere Nervosität und Unbehagenheit war nun erneut Neugier gewichen, auch wenn die Verwirrung noch immer ein wenig anzuhalten schien. Der Gedanke daran, dass sie selbst als Baby in einem dieser Kinderwagen lag, war noch immer ziemlich absurd. Der Gedanke, sich selbst als Baby zu sehen- mehr oder weniger.

" Mhm", stimmte Klaus zu, und nickte gespielt enthusiastisch. " Ich kann es kaum erwarten zu sehen, wie sich diese Zufriedenheit in seinem Gesicht in die altbekannte Missbilligung und Unzufriedenheit gegenüber uns verwandelt."

Der Bildschirm färbte sich erneut schwarz- lediglich einige einzelne helle, runde Flecken waren an den Seiten zu erkennen. Flecken, die an die Lampen auf einer Bühne erinnerten. Erneut stand etwas in großen Buchstaben auf dem Bildschirm: " Heute".

AN: Ich werde die einzelnen Folgen definitiv immer in zwei oder drei Teile splitten, einfach weil die Kapitel sonst zu lang werden XD

Vielleicht schaffe ich es, heute noch den nächsten Part zu schreiben...we'll see. Wie findet ihr den ersten Part der Story?

Freue mich wie immer über Feedback😁

Ansonsten bis bald💕

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top