We only see each other at weddings and funerals part 7
" Einiges, vermutlich ", erwiderte der Lockenkopf, während er sein Spiegelbild dabei beobachtete, wie es etwas aus der Manteltasche zog, dass eine Art großes, blaues Kästchen zu sein schien, das mit einem goldenen Muster verziert war. Er hatte keine Ahnung, was genau sich in dem Kästchen befand, aber sein älteres Souwgekbuld schien scheinbar der Meinung zu sein, dass es ziemlich wertvoll sein musste- zumindest wertvoll genug, um es aus dem Büro seines Vaters zu stehlen. Er war sich selbst nicht ganz sicher, was genau er davon halten sollte, was sein älteres Selbst abzog. Vielleicht hatte Luther in gewisser Weise Recht. Vermutlich war es tatsächlich ein wenig respektlos, unverschämt. Andererseits, dachte er düster, würde Reginald seine Sachen ohnehin nicht mehr vermissen.
Er wusste nicht, was in den Jahren geschehen war, die zwischen ihm und seinem älteren Selbst lagen. Er wusste nicht, was Reginald in den Jahren getan hatte- hatte er nicht eigentlich schon genug getan? Er wusste nicht, ob das Verhalten seines Vaters- die Art, wie es in dem Anwesen von Reginald Hargreeves zugegangen war, oder sein eigenes Einzeltraining verändert, verschlimmert hatte- auch, wenn ihm dies wahrscheinlicher erschien, als ihm lieb war- aber sein erwachsenes Selbst schien noch nach all den Jahren eine eher bittere Einstellung gegenüber Reginald zu haben. Und wenn er an die langen, kalten Nächte im Mausoleum dachte- an die Stunden, die in Stille vergingen, und nur von den Schreien und dem Stöhnen der Geister unterbrochen wurde. Stunden, die er frierend und zusammen gekauert in einer Ecke des Mausoleums lag, und einfach nur hoffte, dass es endlich vorbei sein würde. Bei dem Gedanken daran, nahmen seine Zweifel gegenüber der Aktion seines erwachsenen Spiegelbildes dann dich ein wenig ab.
" Was du nicht sagst", zischte Luther. " Sachen von einem Toten zu stehlen? Das ist einfach dreckig. " Es war ihm in diesem Moment ziemlich egal, dass er eorwnd klang- immerhin war er dies auch. Es musste einfach einmal gesagt werden- außerdem war es seine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass seine Geschwister such ordentlich benahmen. Es war seine Aufgabe, sie auf Fehlverhalten hinzuweisen, Reginald hatte dies selbst gesagt. Er war Nummer Eins. Er war der Anführer. Es war seine Aufgabe dafür zu sorgen, dass seinen Geschwistern auf Missionen nichts passierte- ebenso wie es seine Aufgabe war, sie im Zaun zu halten. Egal, ob Reginald anwesend war oder nicht.
" Da überschätzt jemand eindeutig seine eigene Position ", murmelte Diego mit einem Blick auf Luther. Ihn nervte sie wichtigtuerisch Art seines Bruders- Luther hatte es schon immer als sehr wichtig erachtet zu betonen, dass er Nummer Eins war, ob direkt oder durch Äußerungen wie eben diese. Er mischte sich zu häufig in Angelegenheiten ein, denen er fern bleiben sollte- viel mehr schien er oft zu denken, dass er das Recht hatte, sich in sämtliche Situationen einzumischen. Das Recht, jedem Anderen sagen zu sorgen, wie genau such derjenige zu verhalten hatte. Was genau derjenige tun sollte. Was genau richtig und was genau falsch war.
" Diego", mischte sich nun Five mit einem kurzen Seufzen ein, und blickte ebenfalls kurz zu Luther, dessen Gesicht in der Tat einen leicht rötlichen Farbton angenommen hatte " So gerne ich auch sehen würde, wie viel stärker Luthers Kopf sich noch überhitzen könnte, bevor er explodiert- angesichts der Umstände solltet ihr erwägen, euch erst später gegenseitig die Köpfe einzuschlagen." Er hatte momentan nicht wirklich Nerven, für den Steht zwischen seinen zwei Brüdern. Nicht nur aufgrund dessen, dass ihm die Tatsache, dass er- nicht er. Zumindest nicht direkt- scheinbar fast siebzehn Jahre lang verschwunden geblieben war, ihm immer noch zu denken gab.
Nicht nur, weil dies seine Gedanken noch immer kreisen ließ, sondern auch, weil das, was sich gerade auf dem Bildschirm abspielte- das,was scheinbar ihre Zukunft darstellen sollte- ohnehin schon verwirrend genug war. Dass es selbst zu Irritationen führte, wenn man die Szenerie aufmerksam verfolgte- er könnte es nicht wirklich gebrauchen, seinen Brüdern auch noch nebenbei beim Streiten zu zuhören. Und du kleiner Teil von ihm, hatte die ständigen Streitereien zwischen Luther und Diego womöglich auch einfach satt. Die Art, wie sie einander ständig auf dem Kicker zu haben schienen- letzten Endes einfach aufgrund von Reginalds Anerkennung, oder dem Wunsch danach.
" Da stimme ich allerdings zu", merkte Allison an, und nickte kurz in Richtung des Fernsehes. Sie hatten sich hierzu entschlossen, weil sie etwas über ihre Zukunft erfahren hätten wollen. Darüber, wie diese,aussehen würde, was sie bereit halten würde. Womöglich auch, wie man eine solche Zukunft vermeiden könnte. Sie sollten sich eigentlich wirklich nicht mit kindischen Streits aufhalten.
Luther wandte sich Allison zu, sobald Klaus das Büro verlassen hatte. " Also Klaus ist noch der Alte. Falls du irgendwelche Zweifel hattest." Ein einziges Lächeln erschien auf den Lippen seiner Schwester. " Nach all den Jahren finde ich das ehrlich gesagt ziemlich beruhigend. "
Luther stockte einen kurzen Moment. " Hast du Diego gesehen?" Fuhr er dann fort, worauf Allison kurz schnaubte. " In seinem blöden Anzug?"
Luther nickte. " Ja. Meinst du, er trägt den auch noch im Bad?"
Allison schmunzelte. " Unter der Dusche? Ja. Mit Sicherheit. " Sie lachte kurz auf, und auch Luther grinste ein wenig, ehe sie anfangs eher lockere Stimmung in etwas Anderes, Ernsteres umschlug.
" Witzig ", seufzte Diego. Er war noch nie sonderlich befristet davon gewesen, einfach immer man das, das zwischen Luther und Allison vorhanden war nennen wollte. Insbesondere nicht, wenn Allison aufgrund dessen bei Streits meistens zu Luther hielt. Weil sie ab und zu- wie eben in jener Szene- ein wenig über ihn herzogen.
"Ich wusste nicht, ob du kommen würdest", gab Luther schließlich ein wenig zögerlich zu. " Ich auch nicht ", erwiderte Allison und hantierte an etwas herum, das aussah wie ein kleines Fernrohr. Ganz angenehm schien ihr die Situation nicht zu sein- allerdings nicht wegen Luther, sondern eherxweil es den Anschein machte, als hätten die beiden such länger nicht gesehen, und wüssten nun nicht genau, wie sie sich verhalten sollten.
" Wo sind Patrick und Claire?"
Allisons Augenbrauen schossen nach oben, ein Ausdruck ziemlicher Überraschung machte sich auf ihrem Gesicht breit. " Ich habe ein Kind?" Wenn sie an ihre Zukunft gedacht hatte, hatte sie sich nie mit Kindern vorgestellt. Vielleicht, weil sie noch nie so richtig über dieses Thema nachgedacht hatte, viell eicht auch, weil sie bis jetzt nicht wirklich der Meinung gewesen war, dass sie überhaupt Kinder wollte. Allison hätte nichts gegen Kinder an sich- meistens zumindest- aber trotzdem kam es ihr tue mich überraschend, fast etwas schwer zu glauben vor, dass sie selbst ebenfalls ein Kind haben würde. Irgendwann, in der Zukunft. Vielleicht zweifelte ein Teil von ihr auch insgeheim darin, dass sie eine gute Mutter sein würde. Dass es ihr gelingen würde, wirklich das zu sein, was ein Kind brauchen würde, wenn man betrachtete, wie sie aufgewachsen war. Oder wer sie aufgezogen hatte.
" Ich habe eine Nichte?" Warf Klaus ebenso überrascht ein. Auch der Rest ihrer Geschwister wirkte ein wenig erstaunt, wenn sie ihre Gesichtsausdrücke richtig deutete. Allison blickte ihren Bruder kurz an. Allerdings könnte sie schwören, dass sie zumindest den Ansatz eines Schmunzelns in seinem Gesicht erkennen konnte, während der Gedanke daran bei ihr größtenteils einfach Verwirrung auslöste. " Anscheinend, denke ich, murmelte sie, noch immer ein wenig überrumpelt.
Neben ihr verkrampfte Luther sich ein wenig. " Herzlichen Glückwunsch ", murmelte der blonde Junge stumpf. Die Vorstellung davon, wie Allison, seine beste Freundin mit jemandem eine eigene, eine andere Familie gründete, schmerzte ihn ein wenig. Die Vorstellung davon, sie nur noch selten zu Gesucht zu bekommen, und sich womöglich irgendwann aus den Augen zu verlieren. Der Gedanke daran, dass sie noch eine andere Familie haben würde, die ihrem erwachsenen Spiegelbild vielleicht sogar noch wichtiger war, als ihre Geschwister. Es war ein egoistischer Gedanke, aber er merkte, dass er nicht wirklich dagegen ankam.
" Patrick hat sich vor acht Monaten scheiden lassen ", Allison runzelte irritiert die Stirn, als würde sie darüber rätseln, wie Luther diese Tatsache entgangen sein konnte, dann hielt sie kurz inne, als wäre ihr etwas eingefallen. " Du...weißt das natürlich nicht. Du warst nicht da", ihre Stirn glättet sich wieder, und sie zeigte mit einer Hand nach oben in Richtung Himmel.
Luther zögerte einen kurzen Moment, blickte Allison mitfühlend an. " Und was ist mit Claire?" Fragte er dank vorsichtig nach.
Allison schluckte. Die junge Frau blickte zu Boden, schien Luther erstmal nicht direkt ansehen zu wollen. " Er hat das Sorgerecht ", antwortete sie dann mit einem kurzen Blick auf den Blonden, ehe sie den Blick wieder senkte.
" Scheiße ", hauchte Luther, und blickte sie geschockt an.
Allison biss sich auf die Innenseite ihrer Unterlippe. Es war nicht schwer, ihrem erwachsenen Selbst anzusehen, dass die Situation ihr ziemlich zusetzte. Auch sie,selbst merkte, dass der Gedanke an eine solche Zukunft sie ein wenig unruhig werden ließ- vor Allem fragte sie sich, wie es zu all dem gekommen war. Wie es da zu gekommen war, dass sie scheinbar eine Familie gegründet, und diese auch wieder verloren hatte. Dass sie einen Mann, und eine Tochter hatte, nur damit ihr die beiden wieder genommen worden waren. Genommen? Von wem? Was konnte passiert sein? Sie wusste es nicht genau. Und ein Teil von ihr was sich auch nicht sicher, ob sie es wirklich erfahren wollte.
" Aber du könntest natürlich tun, was Rumor tun würde", schlug Mitger nach einiger Stille vor, doch Allison schüttelte nur den Kopf. " Das mache ich nicht mehr. "
" Was ist passiert?" Hakte Luther nach. Sein Blick ein wenig besorgt, als er seine beste Freundin musterte.
" Das was immer passiert ", erwiderte die Angesprochene. " Ich wünschte mir etwas, es wurde wahr, und dann blieb es so." Sie blickte Luther kurz an, der ein verständnisvolles Nicken zu Stande brachte- such wenn er nicht wirklich zu wissen schien, was er darauf hin in Worten erwidern sollte- vermutlich auch angesichts dessen, dass Allison ihm zwar einen Teil, aber nicht alles, nicht im Detail erklärt hatte, was passiert war.
Allison schluckte. Ihre Kräfte. Sie wusste nicht genau, was sie als Grund erwartet hatte- vielleicht eine normale Meinungsverschiedenheit zwischen ihrem erwachsenen Spiegelbild und dessen Ehepartner. Die Feststellung, dass die Ehe einfach nicht mehr funktionierte. Wäre fast zu einfach gewesen, was? Aber sie hatte nicht erwartet, dass ihre Kräfte scheinbar die Wurzeln des Übels waren. Dass aufgrund diesen etwas schief gelaufen war- aufgrund der Kräfte, auf die sie so sehr vertraute. Die Kräfte, die sie gut unter Kontrolle hatte, und die sie meist gerne einsetzte. Häufig. Vielleicht ein wenig zu häufig. Vielleicht ein wenig zu leicht.
Konnte es sein, dass sie ihre Kräfte zu leichtfertig eingesetzt hätte, und dabei etwas dabei raus gekommen war, das nicht hätte sein sollen?
Hatten all die Jahre mit ihren Kräften sie wirklich leichtsinnig werden lassen, so, dass sie nicht weiter über Konsequenzen nachdachte? Tat sie es denn jetzt? Zugegeben- sie mochte es, wenn Dinge nach ihrem Kopf verliefen, somit sie sicherlich nicht die Einzige war. Es hatte Situationen gegeben, in denen sie ihren Willen mit Hilfe ihrer Kräfte durchgesetzt hatte, aber das wären meist kleine Dinge gewesen. Vielleicht hatte sich das im Laufe der Jahre verändert. Nervös runzelte sie die Stirn.
Die Szene wechselte. Statt nur Allison und Luther, saßen nun alle sieben der Geschwister im Salon zusammen. Unangenehme Stille herrschte im Raum, ehe Luther zu sprechen begann. "Also fangen wir an, ja? Ich finde, es sollte eine Art Begräbnis werden. Im Hof, bei Sonnenuntergang. "
" Wir diskutieren wirklich alle Einzelheiten?" Diego hob eine Augenbraue. Als ob es das wert wäre. Den ganzen Aufwand, die Planung- beides Dinge, die Reginald vermutlich nicht auf sich genommen hätte, wenn statt ihm einer der Geschwister gestorben wäre. Beides Dinge, die ihm fast ein wenig zu gut für Reginald Hargreeves klangen, so grausam dieser Gedanke erscheinen mochte. Er musste zugeben, dass Reginald vermutlich schon ein Begräbnis verdiente. Ein einfaches. Ohne besonders viel Aufwand.
" Ja", erwiderte Luther ein wenig angespannt- sei es when der Situation, die sich auf dem Bildschirm abspielte oder aber aufgrund von Diegos Kommentar. " Die Organisation ist auch wichtig." Reginald verdiente ein anständiges Begräbnis- zumindest so viel. Er verdiente ein paar positive Wirte, die seine Geschwister ihm wohl nicht gewähren würden. Dafür schienen sie alle zu verbittert zu sein. Vielleicht war auch ein wenig Undankbarkeit mit im Spiel. Er musste zugeben, Rehibsld könnte streng, konnte rücksichtslos sein. Das Einzeltraining könnte unangenehm, geradezu schmerzhaft sein. Zumindest an manchen Tagen. An manchen Tagen brachte es einen an die eigenen Grenzen. Aber da war nötig, um sich zu verbessern. Reginald sollte nur das Beste für sie alle.
Ich werde ein paar Worte sagen- es war ja Dads Lieblingsort."
Allison blickte ihren Bruder irritiert an. Sie legte die Stirn in Falten. " Dad hatte einen Lieblingsort?"
Nun war es Luther, der verwirrt wirkte. " Unter der alten Eiche ", erwiderte er, als wäre dues ein Fakt, den sie alle kannten. " Ich saß so oft dort mit ihm- ihr etwa nicht?"
" Nimm's mir nicht übel, aber ich höre davon das erste Mal ", sagte Ben mit einem Schulterzucken. Er hatte noch nie sonderlich viele Gespräche unter vier Augen mit Sir Reginald Hargreeves geführt- zumindest nicht außerhalb des Trainings- und wenn doch, dann hätte es sich dabei eher um Tadel gehandelt. Um den Aspurn, dass er sich mehr bemühen musste, der Kritik, seine Kontrolle über seine Kräfte wäre mangelhaft. Darüber, dass er sie besser beherrschen lernen musste, weil er sonst das gesamte Team in Gefahr bringen würde. Manchmal fügte Reginald sogar weitere Traininsstunden an sein bereits bestehendes Einzeltraining an.
Er hatte Reginald noch nie besonders nahe gestanden, ein solches Verhältnis zu ihm gehabt, wie Luther. Er war noch nie besonders beliebt bei dem alten Mann gewesen- er provozierte ihn nie wirklich absichtlich. Er widersprach ihm normalerweise nicht direkt, wenn er kritisiert wurde- schaffte es nicht, zu widersprechen, während er gescholten wurde. Manchmal vor all seinen Geschwistern. Aber er stand ihm dennoch nicht sonderlich nahe. Er fühlte sich dennoch distanzierter von ihm, weniger ihm zugetan. Und trotzdem verspürte er manchmal ein unangenehmes Ziehen in der Brust, wenn er wieder einmal den Tadel seines Vaters über sich ergehen lassen musste. Oder Schlimmeres.
" Klar", antwortete Five auf die Frage des erwachsenen Luther. " Jeden Freitag. Der alte Mann bringt die Kekse mit, und dann sitzen wir zusammen auf dem Hinterhof und sprechen über unsere Gefühle. " In der Tat hatte er, ähnlich wie Allisons erwachsenes Spiegelbild ebenfalls angedeutet hatte keine Ahnung davon, dass Reginald einen Lieblingsplatz in der Akademie hatte. Gescheite denn, wo genau dieser Ort war. Zumindest hatte er es bis jetzt nicht gewusst.
Ein Teil von ihm fragte sich, wann zur Hölle Reginald die Zeit zu finden schien, mit seiner Nummer Eins auf dem Hinterhof zu sitzen- wenn man in Betracht zog, dass er die meiste Zeit einfach in seinem Büro saß. Wann und warum er sich die Zeit dazu nahm. Warum er sich gerade für Luther diese Zeit zu nehmen schien- etwas, was ihn vor einigen Jahren vielleicht noch genervt hätte. Was ihn vor Jahren vielleicht sogar ein wenig eifersüchtig gemacht hätte- warum verbrachte Reginald mehr Zeit mit Luther, als mit dem Rest? Aber mittlerweile war dem nicht mehr so- nicht ganz - und mittlerweile erschien ihm auch die Antwort auf diese Frage ziemlich einleuchtend. Um ihn noch mehr an sich zu binden. Sich mehr in Luthers Vertrauen zu drängen. Sich seiner Loyalität noch sicherer zu sein. " Keine Sorge", fügte er dann hinzu, nachdem er Luther einen kurzen Blick zugeworfen und festgestellt hatte, dass sich für einen Moment lang sichtliche Verwirrung auf dessen Gesicht abgezeichnet hatte. " Er gehört ganz dir."
" Mal w-wieder eine Möglichkeit, dich wichtig zu machen, nicht wahr, Luther?" Murmelte Diego mit einem Seufzen. Er hasste den Gedanken, der ihm gerade durch den Kopf ging- die Emotion, die er gerade empfand. Denn das war in der Tat Eifersucht. Er mochte Reginald nicht. Er hasste den alten Mann. Aber gab es nicht auch einen Teil von ihm, der sich wünschte, dass er an Luthers Stelle wäre? Es war kindisch, aber der Wunsch war dennoch da, verborgen in seinem Inneren. Er mochte Reginald nicht, aber auf eine Art sehnte er sich dennoch nach dessen Lob, dessen Anerkennung. Danach, von ihm wertgeschätzt zu werden, eine Verbindung zu seinem Vater zu haben. Nicht immer nur mit Luther. Und der Gedanke daran, dass Luther dies hatte- dass Reginald such scheinbar sogar die Zeit nahm, Zeit mit Luther zu verbringen- schmerzte mehr, als es ihm lieb war.
" Halt die Klappe ", Entgegnete Luther knapp. Er wusste tatsächlich, wovon sein älteres Selbst sprach. Er hatte in der Tat schon einige Male mit Reginald an diesem Ort gesessen, hatte mit ihm gesprochen. Ihm zugehört. Vielleicht nicht ganz so häufig, wie Diego zu denken schien, aber dennoch. Luther war froh, wenn er Zeit mit seinen Adoptivvater verbringen konnte, und stolz darauf, dass dieser sich- zumindest hin und wieder- Zeit für ihn nahm. Es waren diese,wenigen, kleinen Momente, die ihm das Gefühl gaben, dass Reginald viel mehr, als nur der strenge Vater. In denen die kalte, strenge Fassade such ein wenig hob, und eine vertraulichere Seite des Mannes zum Vorschein kam.
Er war immer noch distanziert. Er war immer noch kühl. Aber während Luther auf dem Hinterhof das, und seinem Vater zuhörte glaubte er, wirklich einen Vater in ihm erkennen zu können. Nicht nur eine Lehrer, nicht nur einen Mentor, sondern einen Vater. Reginald war immer noch ein Mensch, unter all der Srenfw und Kälte. Er kümmerte sich um seine Kinder. Das müsste er. Immerhin hatte er sie adoptiert. Wenn sie unter vier Augen miteinander sprachen, wenn Reginald ihn lobte, dann war das manchmal Verdammt leicht zu glauben. Er hatte sich nie wirklich Gedanken darüber gemacht, ob Reginald das Gleiche auch für seine Geschwister tat, und jetzt wusste er nicht, wie er sich angesichts dessen fühlen sollte, dass dem nicht so war. War es ein Vorteil? Vielleicht. Er wusste es nicht genau. Aber dennoch kaum ihm der Gedanke daran ein wenig merkwürdig vor.
" Werden Erfrischungen gereicht? Tee? Kekse? Was immer geht, sind Gurkensandwiches ", Klaus hatte die kleine Bar, die auch etwas weiter hinten im Salon befand verlassen, und gesellte such nun ebenfalls zu seinen Geschwistern. Eine Zigarette in einer Hand, ein Glas mit Alkohol in der Anderen.
" Nein", erwiderte Luther ein wenig genervt. " Und mach die aus. Dad hat Rauchen hier nicht erlaubt. "
" Ehrlich gesagt, überrascht es mich, dass Dad uns überhaupt noch erlaubt, hier zu atmen", murmelte Klaus. Tatsächlich waren die Regeln, die Reginald aufgestellt hatte Verdammt streng, und ließen kaum Freiraum dafür, sie zu umgehen. Zumindest nicht, ohne mit einer Strafe rechnen zu müssen, die von Küchendienst bis zu Extratraining reichen konnte- mit einigen weiteren Stationen dazwischen. Obwohl er selbst nicht wirklich jemand war, der sich ständig an jede einzelne Regel hielt, war es denn ich beengend. Es sperrte einen denn ich auf eine Art ein. Ebenso wie die Tatsache,dass Rwhibakd stets darauf zu achten schien, ob jemand die Regeln brach. Ob such jemand ihm widersetzte, bereit zu handeln, wenn dem so war. Auch Pogo hatte ab und zu einige der Geschwister dabei erwischt, wie sie ein paar Regeln gebrochen hatten- auch wenn er dies nicht immer auch Reginald mitteilte.
" Wenn es keine lebenswichtige Funktion wäre, hätte er auch dafür einen Weg gefunden. Aus Prinzip. " Five zuckte mit den Schultern. Oder wohl eher, wenn Atmen nicht auch für Reginald selbst lebenswichtig wäre. Er hatte sich noch nie besonders viel aus den Regeln gemacht, die sein Vater aufgestellt hatte- sei es aufgrund seiner Szueheit oder aber, weil er schlicht nicht bereit, sich von seinem Vater herum schubsen zu lassen, wie es diesem gefiel.
Er hatte meistens kein großes Problem damit, sich zu brechen- oder nicht zu beachten. Allerdings musste man dabei dennoch vorsichtig sein. Er selbst war bis jetzt noch nicht besonders oft erwischt worden- oft genug- aber es hatte trotzdem ausgereicht. Zumindest dafür, dass,ihn jedes Mal, wenn er etwas tat, das Reginald nicht gutheißen würde eine ziemliche Nervosität begleitete. Dass irgendwo in seinem Hinterkopf immer wieder der Gedanke daran auftauchte, was wäre, wenn Reginald ihn erwischen würde. Er war nicht sonderlich erpicht auf Extratraining- oder auf das Gefühl einer flachen Hand, die auf schmerzhafte Weise mit seiner Wange Bekanntschaft machte.
Klaus zuckte mit den Schultern und war gerade dabei, sich auf dem Sofa niederzulassen. " Ist das mein Rock?" Fragte Allison ungläubig, und musterte ihren Bruder ein wenig erstaunt.
" Was?" Klaus schien einen kurzen Moment zu brauchen, um sich erneut zu sammeln. " Oh. Ja. Habe ich in deinem Zimmer gefunden. Ein bisschen aus der Mode, ich weiß, aber so luftig...unten rum."
Allison könnte sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. " Warum wundere ich mich überhaupt noch?" Murmelte sie dann. Das war nicht das erste Mal, dass Klaus ihre Klamitten klaute. Bei weitem nicht. Selbst wenn es nur um die Röcke der Uniform ging, die sie jeden Tag tragen mussten, machte ihr Bruder keinen Halt davor, ihren Kleiderschrank zu plündern. An sich hatte sie kein Problem damit, dass ihr Bruder dues tat. Manchmal Röcke trug. Allerdings könnte sie nicht verleugnen, dass es ihr trotzdem manchmal ein wenig auf die Nerven ging, wenn er ihre Klamotten entwendete, ohne sie zu fragen. Es war erstaunlich, dass ihr erwachsenes Selbst noch so erstaunt über diese Tatsache zu sein schien- eigentlich sollte sie nach all den Jahren daran gewöhnt sein. Oder vielleicht waren es die Jahre, in denen die ihren Bruder eben nicht gesehen hatte, die daran schuld waren.
" Hast du so viel vergessen?" Der Lockenkopf schon schmollend die Unterlippe ein Stück nach vorne. " Ich bin gekränkt. " Scheinbar hatte sein erwachsenes Selbst diese Angewohnheit ebenfalls nicht abgelegt- und er war, um ehrlich zu sein ziemlich froh darüber. Es wäre deprimierend gewesen, wenn er es aufgrund von dem Tadel, den er schon so oft von Reginald bekommen hatte, wenn dieser ihn so angezogen erwischte hatte, bleiben hätte lassen. Wenn er sich auch noch über sein Leben in der Akademie hinaus von Reginald hätte bestimme lassen, was, und wer, und wie er sein sollte. Er versuchte nicht an Reginalds Tadel in diesem Zusammenhang zu denken. Daran, wie Reginald such über ihn lustig machte. Daran, wie Reginald als Strafe mehr Training hinzufügte. An den herablassenden, enttäuschten Blick seines Vaters. An die Reaktion seines Vaters, als er ihn das erste Mal so erwischt hatte-
" Hält die Klappe", schnauzte Luther matt. " Wir haben noch ein paar wichtige Dinge zu besprechen, klar?"
" Was denn?" Hakte Diego nach. " Zum Beispiel seinen Tod", wiedersehe Luther, woraufhin Diego frustriert seufzte und die Augen verdrehte. " Jetzt geht's wieder los", murmelte er.
" Ich verstehe das nicht, es war dich ein Herzanfall, oder?" Vanya runzelte die Stirn und blickte Luther fragend an. " Ja. Das sagt der Arzt."
" Der muss es doch wissen", warf die Brünette erneut ein.
" Theoretisch", Entgegnete Luther knapp, und es war nicht schwer ihm anzusehen, dass er eigentlich noch mehr dazu sagen wollte- noch mehr dazu zu sagen hatte. " Theoretisch?" Wiederholte Allison geschockt .
Ben hob eine Augenbraue. " Du denkst, irgendwer hat nachgeholfen?" Es war kein sonderlich großes Geheimnis, dass Reginald neben Bewubderern auch einige Kritiker, vielleicht sogar Feinde hatte. Vielleicht hätten einige von diesen Reginald gerne weg vom Fenster- doch wozu? Was würde sich dadurch für irgendwen ändern? Von seinen Kindern einmal abgesehen? Außerdem konnte er sich nicht wirklich vorstellen, dass jemand sich in die Akademie stahl, um Reginald Hargreeves etwas unterzumischen.
" Ich weiß nichts Genaues, aber irgendwas muss passiert sein. Als ich das letzte Mal mit Dad gesprochen habe, klang er seltsam. "
Klaus legte den Kopf in den Nacken, um mit dem Mund voller Alkohol überhaupt sprechen zu können. " Oh! Quelle surprsise", merkte er an, wobei der Alkohol ihm beinahe wieder über die Lippen floss.
" Wie seltsam?" Hakte Allison nach, ohne besonders auf das Verhalten ihres anderen Bruders einzugehen. " Er klang gestresst. Sagte ich muss aufpassen, wem ich vertraue."
Luther sog scharf die Luft ein. Irgendwas stimmte da nicht, egal was die Anderen sagten. Irgendwas war mit seinem Vater geschehen- warum sonst, sollte er such so verhalten? Warum sonst sollte er ihm eine solche Warnung aussprechen? Die Frage war nur, was genau geschehen war- könnte es wirklich sein, dass es kein Zufall gewesen war? Dass jemand nachgeholfen hatte? Aber warum? Und warum war sein älteres Selbst so überzeugt davon, dass es kein natürlicher Tod gewesen sein konnte? Er merkte, wie seine Hände langsam zu schwitzen begannen. All das machte ihn allmählich unruhig.
AN: Wir kommen vorran. Zwar im Schneckentempo, aber wir kommen vorran XD Ich hoffe mal, dass ich die erste Edpusode in maximal zwei weiteren Kapiteln durch habe 😅
Und da ich jetzt tatsächlich Motivation und Zeit habe hoffe ich, dass ich hier auch mehr updaten werde ^^
Ich bin by the way immer offen für Feedback ^^ ansonsten bis bald💕
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