We only see each other at weddings and funerals 17

" Ich weiß nicht", Allison wandte sich Luther zu, der neben ihr saß. Das Mädchen hatte die Stirn in Falten gelegt, und etwas das auf den ersten Blick wie Irritation wirkte, würde sich bei genauerem Hinsehen als Besorgnis entpuppen, die aus den dunklen Augen sprach. " Irgendwas stimmt hier definitiv nicht."   Sie dachte daran zurück, wie der Arm des Blonden- der Arm des erwachsenen Luther ausgesehen hatte. Breit, viel zu muskulös als es von den menschlichen Proportionen her normal wäre, und in dieser kränklich dunklen Verfärbung, die sich über ihn zu ziehen schien. Es wirkte fast ein wenig wie eine Mutation oder dergleichen. Und während Luther schon immer etwas breiter, etwas kräftiger gebaut geben als seine Geschwister, doch Allison musste unwillkürlich an Diegos Kommentar zurück denken. Daran, dass er Luther ebenfalls auf seinen ungewöhnlich brieten Körperbau angesprochen hatte. Darauf, dass irgendwas wirklich nicht zu stimmen schien- warum sonst sollte es so vielen Leuten auffallen? Luther neben ihr rührte sich kaum, sondern blickte einfach verwirrt den Bildschirm- und damit seine erwachsene Version an. Seine Gedanken schienen momentan ebenfalls so ziemlich Karussell zu fahren, doch gleichzeitig schien ihm nicht wirklich etwas einzufallen, das er dazu sagen könnte. 

" Warum habe ich bloß das Gefühl, dass wir das in nächster Zeit noch öfter hören werden?" Warf Ben ein, während er den erwachsenen Luther mit gerunzelter Stirn anblickte. Sein Kommentar war weniger auf Luther bezogen als darauf, dass diese gezeigte Zukunft mehr Rätsel als Antworten mit sich zu bringen schien. Zwar würden diese sich vielleicht im Laufe der Zeit lüften, dich das änderte nichts an der Tatsache, dass er sich um ehrlich zu sein ebenfalls fragte, was geschehen sein konnte- der Arm seines Bruders sah in der Tat nicht allzu gesund aus. Nicht nur wegen der merkwürdigen Proportion, auch die Verfärbung- ein Unfall, womöglich? ein Unfall, der jenen Arm so zugerichtet hatte? Möglich wäre es, wäre da nicht die Tatsache, dass die Proportionen am anderen Arm ebenso aussahen, und es kaum eine Frage war, dass die Haut an diesem ebenso verfärbt war. Es war nicht so, dass er sich unbedingt mit einem solchen Detail aufhalten wollte- oder, dass er Luther auf jenes Detail reduzieren wollte, doch es war einfach merkwürdig, und es sah einfach nicht gesund aus. Er konnte nicht verleugnen, dass sich auch bei ihm eine leichte Besorgnis einstellte- er stand Luther nicht ganz so nah wie es bei Five, Klaus oder gar Vanya der Fall war, aber sein Bruder war der Blonde trotzdem- und Ben war schon immer jemand gewesen, der sich zu viel kümmerte. Auf eine andere Art als seine Geschwister eine einfache, offensichtliche Art, von der er um ehrlich zu sein selbst nicht ganz wusste, woher sie kam. Reginald hatte niemanden von ihnen zu besonders feinfühligen, sensiblen Wesen erzogen. Ganz im Gegenteil- er schien sich alle Mühe zu geben, ihnen diese Eigenschaften so gut wie möglich auszutreiben, sie dazu zubringen, zu funktionieren. Für so etwas war da eigentlich kein Platz, und Ben war von Reginald bereits des Öfteren als zu feinfühlig betitelt worden. Vielleicht war letzten Endes sogar doch etwas an jenem Urteil dran. 

" Ziemlich einfach, um ehrlich zu sein", warf Five- ebenfalls mit einem Stirnrunzeln- ein. " Der Satz könnte das inoffizielle Motto unserer gesamten Familie sein." Der Junge fuhr sich erschöpft durch die Haare- er wusste nicht, ob und wie sehr man es ihm ansah, doch der Zustand seines Bruders- seines erwachsenen Bruders löste auch in ihm eine gewisse Beklommenheit aus. Five wirkte auf den ersten blick definitiv nicht wie eine besonders fürsorgliche Person. Wenn man nicht genau hinsah, auch auf den zweiten, und die darauf folgenden Blicke nicht. Auf Außenstehende, auf Personen, die ihn nicht kannten, wirkte er vermutlich sogar eher ein wenig desinteressiert. Intelligent, sarkastisch, und desinteressiert vielem gegenüber- eine Wirkung, die durch seine sarkastischen Kommentare öfter mal verstärkt wurde. Er konnte ab und zu ziemlich abwiesen sein, zu seinen Geschwistern und generell. Distanziert. Wenn man unter Reginald Hargreeves aufwuchs, gab es nicht selten Situationen, in denen ein solch distanziertes Verhalten sogar nötig war. Es war nötig, eine gewisse Distanz zu allem Möglichen aufzubauen, und das hatte er- das hatten sie alle schon recht früh gemerkt. Man musste eine gewisse Distanz, eine gewisse Mauer aufbauen- zu dem Training, zu Reginald, zu ihrem Leben. In gewisser Weise sogar manchmal zu den eigenen Gefühlen sonst...er wollte sich nicht ausdenken, was für folgen er sonst in Kauf nehmen müsste. Also ja, Five wirte nicht sonderlich fürsorglich oder dergleichen, und es war vermutlich auch nicht das Wort, mit dem er sich am ehesten beschreiben würde, doch das bedeutete nicht, dass seine Geschwister ihm egal waren. er kümmerte sich- definitiv nicht auf eine offensichtliche Art und Weise, aber er kümmerte sich- und das manchmal mehr, als er sich eingestehen wollte, und als gut für ihn war. Aber die Nervensägen um ihn herum, waren nun mal seine Geschwister. Seine Familie- sie waren alles was er hatte- trotz sämtlichen Streits und Beleidigungen, trotz jeglichem konkurrenzdenken. Es wäre idiotisch, diese Tatsache aus den Augen zu verlieren. Dementsprechend machte der Zustand von Luthers Arm ihm ebenfalls einige Gedanken. er war zu breit, beinahe wie geschwollen, und die Farbe...er war sich beinahe sicher, dass die Färbung ihn an etwas erinnerte, etwas, was er schon einmal gesehen hatte, doch in diesem Moment konnte er er in seiner Erinnerung definitiv nicht zusammen puzzeln, an was genau. 

Die Szene wechselte und Grace Schritt durch die oberen Gänge der Akademie- es war überraschend, wie düster es in dem Gebäude wirkte, trotz all den Lampen, die von der Decke hingen, und diese beleuchteten. Vor einer Wand, die mit sämtlichen Bildern geschmückt war, blieb sie stehen, ehe sie auf den davor stehenden Sessel sank. Beinahe verträumt glitt ihr blick über die verschiedenen Bilder- über eine gemalte Landschaft, eine dunkelhaarige Frau in einem dunklen Kleid, die ihren Arm auf eine Sitzlehen gelegt hatte. An dem Bild der Dame blieb Graces Blick besonders lange hängen- als würde sie dieses ganz genau mustern wollen. Die Blondine runzelte die Stirn, ehe sie ihren eigenen Arm anwinkelte, so dass dieser sich in einer ähnlichen Position befand, wie der Arm der Dame auf dem Bild. Sie legte ihn ebenfalls auf der Armlehne ab, und ihr blick wich kaum von der Frau auf dem Bild- auch nicht als etwas, das an eine Art Ladestation erinnerte nach ihr ausfuhr, und ein darauf folgendes blaues Aufblitzen ihrer  Augen ihre menschliche Wirkung vorübergehend zunichte machte. 

Diego erwischte sich dabei, wie er unwillkürlich ein wenig das Gesicht verzog, als hätte er Schmerzen. Er hatte es noch nie gemocht, sie so zu sehen- Grace war seine Bezugsperson- seine Mutter. Sie war so viel mehr als das, zu dem sie in jener Szene reduziert zu werden schien. Sie war nicht nur ein Roboter, auch wenn Reginald womöglich diese Sichtweise hatte. Sie war nicht nur eine Maschine- Momente wie dieser machten es schwer zu begreifen, doch es steckte mehr dahinter als das Sie wussten es- seine Geschwister wussten es. Oder? Er wusste es. Er hatte es oft genug mitbekommen- sie war mehr als nur ein Roboter, der von Reginald programmiert worden war, und einfach nur dessen Worte wieder gab. Sie war in gewisser Weise ihre eigene  Person und die kümmerte sich um sie. Sie waren ihr wichtig, er wusste es. Die aufmunternden Lächeln, der Trost, den sie ihm schon so oft geleistet hatte, wenn das Training wieder einmal zu hart gewesen war. Wenn sie wirklich nur Reginalds Marionette war, würde sie so etwas dann tun? Reginald würde sie nie nach dem Training trösten, ganz im Gegenteil. Er ließ sie alleine, gab ihnen den Eindruck, mit all dem durchgemachten allein zu sein, und alleine  damit klar kommen zu müssen. Sie zu trösten würde sie seiner Meinung nach verweichlichen, also warum sollte Grace es tun, wenn sie wirklich nur nach Reginalds Willen lebte? Da musste einfach mehr dahinter sein- da war mehr dahinter. Und doch- als er auf den Bildschirm blickte, das blaue Licht in den ausdruckslosen Augen der Blondine sah, sah, wie reglos sie da saß- wie eine Puppe- war es doch etwas schwerer, an all das zu glauben. Aber das musste er. Das musste er, denn - denn er wusste nicht, was es bedeuten würde, wenn er es nicht tat. Er wusste nicht, ob es den Verlust einer der wichtigsten Personen in seinem Leben bedeuten würde. 

Die Straßenlaternen und in großen, hell, erleuchteten Buchstaben angeschrieben Name des Cafés waren so ziemlich die einzigen dinge, die die Dunkelheit der nächtlichen Szenen erhellten. nun, das, und ei Scheinwerfer der wenigen, umher fahrenden Autos. Gerade fuhr ein weiteres Auto heran, und hielt auf der gegenüberliegenden Straßenseite vor dem Café. Es war schwarz, länglich, und die Person, die sich vom Fahrersitz erhob und schließlich aus dem Auto stieg, sah viel zu jung aus, um überhaupt Auto fahren zu können. JA, für Außenstehende und bei Tageslicht hätte Five hinter dem Steuer sicherlich einen merkwürdigen Anblick geboten, doch nun in der Nacht waren nicht genug Menschen unterwegs, die dies bemerken würden. Und nicht genug Menschen, die sich darum scheren würden. Der Dunkelhaarige marschierte zielstrebig in das Café seiner Kindheit hinein, und ließ sich schließlich an einem Hocker an der Theke nieder. Zwei mal betätigte er die kleine, silberne Klingel die vor ihm lag, und ein leises Seufzen entrang sich seiner Kehle, als daraufhin noch immer niemand erschien. Keine Bedienung an eine leeren Theke, ebenso wie zu dem Zeitpunkt, als er eingetreten war. Noch im selben Augenblick öffnete die Glastüre im Hintergrund sich erneut, und ein Herr mittleren Alters trat ein. Der etwas stämmige Kerl durchquerte das Café ebenfalls, und ließ sich schließlich auf dem Hocker neben Five nieder, wo er eine Zeitung auspackte, und sich daran machte, während dem Warten ein Kreuzworträtsel zu lösen. Five heilt seinen Blick im ersten Moment starr nach vorne gerichtet, als würde er die Anwesenheit der zweiten Person nicht wirklich wahrnehmen wollen, doch sobald der Herr den von grauem Haar gekrönten Kopf senkte, wanderte Fives Blick zu diesem. Ein kurzer, misstrauischer Blick, erst nur aus dem Augenwinke, ehe der grünäugige junge leicht den Kopf zu dem anderen Mann umwandte. 

War er schon immer so paranoid gewesen? Der Frühlingsfesten Blick des jungen Hargreeves wanderte über seine Geschwister, die das verhalten seines älteren Selbst allerdings entweder nicht wirklich bemerkt, oder nicht als paranoid gedeutet zu haben scheinen. vielleicht achtete er auch einfach nur darauf, vielleicht fiel ihm so viel an der Art, wie sein älteres ich sich gebärdete auf, weil es sich quasi um ihn selbst handelte. Nur um einige viel Jahre älter. Aber er war dennoch noch immer er selbst, und von daher glaubte er sich anmaßen zu können, sein verhalten selbst am besten deuten zu können. Da hatte  etwas Misstrauisches in seinem Blick gelegen, wenn auch nur für einen Moment. Er hatte sein Gegenüber gemustert, beinahe als würde er versuchen, diesen abzuschätzen, ihn  irgendwo einzuordnen- aber wo? Und warum? Was sollte er abgeschätzt haben, ob eine Gefahr von dem älteren Mann ausging? Wieso?  Nun, bis zu einem gewissen Grad konnte er es definitiv nachvollziehen- er war dazu aufgezogen woran, Verbrecher zu bekämpfen. Damit, mit gefahren an fast jeder ecke rechnen zu müssen- gefahren, die sich außerhalb der Wände der Akademie befanden, und auf die Reginald nicht selten hinwies. Mit denen man rechnen musste. wer wusste, dass er aufmerksam sein musste- ein leben wie seines erforderte stetige Aufmerksamkeit. Angesichts dessen, mit was für Leuten sie es draußen teilweise zu tun hatten, was ein solches Verhalten definitiv  nicht unergründet. weder die erhöhte Achtsamkeit, noch seine misstrauische Art, die auch jetzt schon immer wieder in Erscheinung trat. Wer konnte es ihm verdenken, mit einem leben wie das das sie lebten, und einem Vater wie ihrem? Ja, misstrauisch war er definitiv- es war ihm irgendwie fast schon anerzogen worden. Vorsichtig war er auch, zumindest meistens. Überlegt, zumindest meistens. Aber das Verhalten des älteren Five machte ihn dennoch stutzig. Vielleicht interpretierte er zu viel hinein, vielleicht nahm er sich selbst zu sehr unter die Lupe. Aber was wenn nicht? Was war in diesen 45 Jahren passiert? 

Schlussendlich erschien tatsächlich die Besitzerin des Cafés- eine älterer Dame, die in eine pinke Uniform, ebenso wie eine darüber liegenden weiße Schürze trug. eine ebenso pinke Kopfbedeckung thronte auf dem blonden Schopf. " Ach, Entschuldigung- die Spüle war verstopft", seufzte sie mit einem leichten Lächeln, ehe sie vor den beiden Gästen stehen blieb. " Und? Was darf ich bringen?" Fragte sie, noch immer mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen, zückte einen Stift und einen dazu gehörigen kleinen Notizblock. " ich nehme ein Schokoladen-Eclair", verkündete Fives Sitznachbar stumpf, woraufhin die Dame nickte. " Mhm. Klar. Soll ich dem Kleinen vielleicht ein Glas Milch bringen?" 

" Der Kleine möchte Kaffee. Schwarz", erwidert Five trocken, offensichtlich nicht allzu  begeistert von der Bezeichnung, die die Dame des Cafés für ihn verwendet hatte- schließlich war er definitiv kein kleines Kind  mehr. Doch letzten Endes sah er dennoch aus wie ein Kind, was es der Dame wohl quasi unmöglich machte, die Situation irgendwie richtig einzuschätzen. Die Dame hinter der Theke stutzte ein wenig- sie zögerte kurz, ehe sie auf die Aussage ihres Gegenübers reagierte, ganz so, als wüsste sie nicht genau, wie sie mit dieser umgehen sollte. ein wenig überfordert blickte sie von Five zu dem anderen Mann, ehe sie ein knappes, leicht angespannt  wirkendes lächeln zu Stande brachte." Netter Junge", kommentieret sie also, woraufhin sie einen ebenso irritierten Blick von dem Mann erntete, den sie wohl fälschlicherweise für Fives Vater hielt. Als sie wieder zu dem Jungen blickte, schenkte dieser ihr ebenfalls ein Lächeln- zumindest etwas, das ein lächeln oder ein Grinsen hätte darstellen sollen. Ob man den Gesichtsausdruck letzten Endes als ein solches bezeichnen konnte, war eine andere frage- die Mundwinkeln des Dunkelhaarigen hoben sich ein wenig, doch was ein grinsen hätte sein sollen wirkte wie eine seltsame  Imitation dessen. Agnes'Augen weiteten sich einen kurzen Moment lang als wäre sie erschrocken worden, ehe sie sich wieder fing. " Okay", murmelte sie, noch immer ein wenig überfordert mit der gesamten Situation, ehe sie sich von den beiden Besuchern abwandte, eine Tasse zur Kaffeemaschine stellte und sich daran machte, die Bestellungen vorzubereiten. 

" Ist es nicht noch mitten in der Nacht?" Fragte Allison ein wenig verdutzt, und blickte nun den Five auf der Couch an. " Herzlichen Glückwunsch, du hinterlässt definitiv einen bleibenden Eindruck." Und das vermutlich nicht unbedingt im positiven Sinne- es war offensichtlich, dass Fives Verhalten in der Szene so ziemlich alle Anwesenden zu irritieren schien. Kein Wunder- das kindliche Aussehen und das überhaupt nicht kindliche Verhalten passten schließlich nicht zueinander, und die meisten Außenstehenden waren wohl verständlicherweise ziemlich irritiert davon- immerhin kannten sie die Umstände nicht. Immerhin konnten sie nicht genug wissen, um die Situation genug beurteilen zu können. unwillkürlich fragte sie sich, ob dem erwachsenen  Five überhaupt bewusst war, was für ein seltsame Erscheinung er gerade darstellte- dass niemand genau wusste, wie er auf ihn  reagieren sollte. Dass er die anderen Anwesenden irgendwie zu überfordern schien. Wen sie an Fives provokatives verhalten gegenüber Reginald, oder in Konflikten auch gegenüber seinen Geschwistern dachte, würde sie behaupten, dass Five normalerweise recht gut wusste und einschätzen konnte, wie ein bestimmtes Verhalten auf seine Umgebung wirkte. Jetzt zumindest. Aber bei seinem erwachsenen Selbst...nun, sie war sich nicht ganz sicher. Zumindest bezweifelte sie, dass die deutlich spürbare Überforderung der anderen beiden  genau die Reaktion war, die Five hatte erreichen wollen. 

" Ich glaube nicht, dass mich das interessiert"; erwiderte Five und klang nun eher nachdenklich als schnippisch. Offensichtloch schien sein erwachsenes Selbst nicht ganz zu wissen- oder zu realisieren- dass er 45 Jahr jünger aussah als er war, und alle Außenstehenden in ihm nur ein merkwürdiges Kind zu sehen schienen. Schließlich kannte niemand sein wahres Alter- niemand außer ihm und seinen Geschwistern. Wirklich bewusst u sein schien ihm dies in diesem Moment allerdings nicht- er hatte die gefurchte Stirn seines Spiegelbildes definitiv bemerkt, als die Dame diesen als Kleiner bezeichnet hatte. Er hatte dessen Widerwillen gegen eine solche Bezeichnung bemerkt, und irgendwo konnte er dies nachvollziehen. es musste irgendwie herablassend auf ihn wirken. Er musste es vielleicht sogar als ein wenig demütigend empfinden, in seinem Alter wie ein Kind behandelt zu werden. Und dann dieses Lächeln. Seltsam, beinahe ein wenig unheimlich. Es war nicht sein richtiges Lächeln- noch nicht einmal das, das er gelernt hatte für Fotos und Interviews aufzusetzen. Er konnte Lächeln- ob gekünstelt oder nicht, es war nichts, das ihm fremd war. nicht zuletzt wegen der Interviews mit der presse, bei denen  man sich ein lächeln oft aufzwang, bis einem die Wangen schmerzten. Echt war ein solches lächeln nicht, doch dennoch noch eher als das, was sein älteres selbst zu Stande gebracht hatte. Es hatte beinahe eingerostet gewirkt, als wäre es eine Tätigkeit, der er schon lange nicht mehr nachgegangen war, und die er gewissermaßen verlernt hatte. Seltsam, wie die Gesamtheit dieser Situation. 

" Früher war dieser Laden nicht so scheiße", kommentierte Five als Agnes ihnen den rücken zuwandte, und klang dieses Mal tatsächlich ein wenig abschätzig. " Ich war als Kind oft hier. Mit Meinen Geschwistern, und wir haben Donuts gegessen bis uns schlecht war", fuhr er fort, und schien einen kurzen Moment lang geradezu in der Erinnerung an frühere- bessere Zeiten zu schwelgen. " Damals war das leben noch einfach." 

Der andere Mann blickte das scheinbare Kind vor ihm erneut verwirrt an, als würde er erneut nicht wissen, was er von der Erzählung halten sollte. " Ja", sagte er schließlich nach einigem Zögern, scheinbar mangels einer besseren Antwort. " Bestimmt."  

" Gemein, Fives. Der Laden hat sich Allem Anschein nach kaum verändert", kommentierte Klaus die erste Aussage seines Bruders, auch wenn der tadelnde Tonfall des Lockenkopfes nicht allzu ernst klang. Aber tatsächlich schien das Café sich von der Einrichtung und dergleichen nicht allzu sehr verändert zu haben- er würde es wissen. Schließlich hatte er sich bis jetzt fast jedes mal mit seinen Geschwistern hinaus zum Café geschlichen. Manchmal waren sie alle dabei gewesen- selbst Vanya-  manchmal nur einige von ihnen- Luther schien sich in dieser Angelegenheit oft ein wenig zurück zu halten. Der Blonde kam zwar ab und zu ebenfalls mit, doch er schien trotzdem ein eher zwiegespaltenes Verhältnis zu dem Ganzen zu haben- schließlich war es nichts, womit Reginald einverstanden wäre, wenn er davon wüsste. Five hingegen, der sich aus Gehorsamkeit gegenüber Reginald ungefähr genauso viel zu machen schein wie Klaus selbst, war so gut wie jedes Mal dabei gewesen. Manchmal waren sie bei ihrer Unternehmung tatsächlich auch nur zu zweit gewesen, wenn die anderen keine Lust hatten sie zu begleiten, oder der Ausflug zu spontan ausfiel. Der Brünette blickte von dem Bildschirm zu dem Five, der einige plätze weiter von ihm entfernt auf dem Sofa saß. " Außerdem- hast du nicht was vergessen? Du verwirrst den armen Typen komplett." Ein leichtes Grinden begleitete die Worte die allerdings durchaus ernst gemeint waren. Five- der ältere Five- schien tatsächlich seine äußere Erscheinung si ziemlich vergessen, oder aber ignoriert zu haben. Er sprach von vergangenen Zeiten wie der alte Mann, der er scheinbar war, doch sein Aussehen machte es für Außenstehende nun einmal unmöglich, dies ohne weiterer Informationen zu realisieren. 

AN: " Fives is in for a fun time, part two. Poor dude doesn't even fully know what he got himself into, lmaoo. Neither do the others, but

Also- können wir uns bitte darauf einigen, dass Agnes viel zu pure für den ganzen BS ist, der in der ersten Staffel um sie herum passiert? Idk, irgendwie tut sie mir leid in dem ganzes Chaos😭 

Anyway, ja das hier ist ein neuer Versuch, wieder regelmäßiger Kapitel hochzuladen, lmao. Ihr könnt mir wie immer gerne Feedback in die Kommis schreiben^^ 

Bis bald

💕

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