𝐝𝐚𝐢𝐥𝐲 𝐝𝐨𝐬𝐞 𝐨𝐟 𝐬𝐮𝐧𝐬𝐡𝐢𝐧𝐞 | 𝐤𝐝𝐫𝐚𝐦𝐚

Episodes: 12
Streaming Site: Netflix
Genres: Life, Drama, Medical

Handlung: Eine warmherzige und mitfühlende Krankenschwester wächst in ihrem anspruchsvollen neuen Job in einer Psychiatrie, bei dem kein Tag dem anderen gleicht, über sich hinaus.

My Rating: 9/10

Ich hätte nicht damit gerechnet, dass mir das Drama so gut gefallen würde. Ich bin da ganz aus Versehen drüber gestolpert und da ich eh krank war und an dem Wochenende nichts zu tun hatte, habe ich es einfach mal angefangen und plötzlich war ich nach zwei Tagen durch.

Es geht grundsätzlich um die Krankenschwester Jung Da Eun, die aus der Inneren Medizin auf die geschlossene Psychiatrie wechselt, woraufhin sie jeden Tag mit komplexen Situationen konfrontiert wird und neue Sichtwinkel entdeckt.

Das war's auch eigentlich schon. Natürlich gibt es auch ein paar andere Handlungen in dem Drama, aber erstmal liegt der Fokus auf den Patienten und dem Umgang mit ihnen, was ich wirklich schön fand. In jeder Folge waren andere Patienten im Vordergrund, während man die anderen aber nicht komplett ausgeblendet hat. Man hat immer wieder kleine Updates zu ihnen und ihrem Zustand gekriegt, ob sie entlassen wurden oder nicht und man hat sie auch oft im Gemeinschaftsraum gesehen. Es fühlte sich einfach so an, als wäre man selbst anwesend.

Obwohl es sich oft um so ernste Themen, wie bipolare Störungen, Depressionen, Wahnvorstellungen usw. handelte, gab es auch oft komödische Einspieler.

Zum Beispiel ein anderer Hauptcharakter, der von einem angehenden Arzt mit Hämorrhoiden wegen einer Zwangsstörung beraten wird. Dieser Charakter muss seine Finger nämlich immer wieder knacken, weshalb seine Knöchel anschwellen und er behauptet, dass er andere damit verletzen würde. Der angehende Arzt stellt die Diagnose, dass es sich um Wahnvorstellungen handeln könnte, bis er sich dazu entscheidet, sich wegen seinen Hämorrhoiden behandeln zu lassen und sein Arzt sein Patient, der Hauptcharakter, war und ihn nun mit seinen geschwollen Knöcheln behandeln muss.

Auch wenn es mehrere aufmunternde Szenen gab, haben die emotionalen oft überwogen, also man kommt schon auf seine Kosten, wenn man nach Serien sucht, die einem zum Weinen bringen.

Die Geschichte von Kim Seo Wan hat mich zu Tränen gerührt. Er gehört zu den paar Patienten, die schon da sind, als Jung Da Eun auf der Station anfängt und er gehört zu den wenigen, die im Laufe der Serie entlassen wurden. Er leidet an starken Wahnvorstellungen, die sich durch Prüfungsdruck entwickelt haben. Nachdem er mehrfach durch die Beamtenprüfung gefallen ist, weil er immer eine einzige Frage falsch beantwortet hat, flüchtet er sich in ein Fantasy Videospiel, wo er ohne jegliche Prüfungen abzulegen jubelnd begrüßt wird. Als sein Zustand dann ganz kippt und er sich umbringen möchte, fängt er an, die Charaktere und Kreaturen aus dem Videospiel zu sehen und so entsteht seine neue Realität.

Den Ratschlag, den Jung Da Eun kriegt, als sie ihn zum ersten Mal betreuen sollte, war, alles zu ignorieren, was er sagt. Daran hält sie sich natürlich nicht, also redet sie mit ihm, ganz zu seiner Überraschung, dass ihn jemand wahrnimmt. Nach dieser Begegnung wird Jung Da Eun als Heilerin (ich glaube, es war irgendein anderer Titel, aber den habe ich gerade verdrängt) Teil von seiner Welt und die beiden bauen mit die stärkste Patienten-Krankenschwester Beziehung in diesem Drama auf.

Ungefähr in der Mitte des Dramas schlägt die neue Dosis seiner Medizin dann an und seine Wahnvorstellungen hören auf. Nach einem Zusammenbruch, da seine ganze Welt gerade zusammengebrochen ist, wird er entlassen. Daraufhin stürzt er sich sofort wieder in seine Vorbereitungen auf die nächste Beamtenprüfung, bis er merkt, dass er unter diesem Druck immer noch zerbricht. Also geht er zurück in die Psychiatrie, während er seine Wahnvorstellungen vortäuscht, was Jung Da Eun jedoch auffällt und er daraufhin erneut entlassen wird, aber mit dem Unterschied, dass Jung Da Eun ihm ihre Kontaktdaten gibt und er sich immer bei ihr melden kann, wenn es ihm zu viel wird.

Dieses Angebot nimmt er auch einmal an und möchte sich auch mit ihr treffen, was sie leider ablehnen musste, da sie bereits mit einer anderen Person untwegs war und dies sollte sie wohl noch lange verfolgen, da dieser Anruf der letzte Hilferuf von Kim Seo Wan war, bevor er sich umbrachte, da er sich ohne die Unterstützung und dem Schutz der Psychiatrie hilflos fühlte und keine Zukunft mehr für sich sah.

Da ich Seo Wan und die Beziehung zwischen ihm und Jung Da Eun so ins Herz geschlossen hatte, hat mich das echt getroffen. Eine gute Sache kam zumindest dabei raus, denn ich weiß jetzt, dass es definitiv mehr Kdramen in einem ausgeklügelten Fantasy Setting geben muss, denn die paar Segmente, in dem man Einsicht in Seo Wans Realität bekam, waren so unglaublich schön und gut gemacht. Ich würde gerne ein Bild davon einfügen, aber auf Google finde ich nix und ich möchte jetzt nicht Netflix nach der Szene durchsuchen.

Auf jeden Fall hat nicht nur mich der Tod von Seo Wan getroffen, sondern auch Jung Da Eun, die sich für seinen Tod verantwortlich fühlt und eine Depression entwickelt. Ihre Mutter versucht das zwar zu leugnen, „denn wer stellt denn eine kranke Krankenschwester ein?”, aber im Nachhinein stimmt sie einer Zwangseinweisung zu, damit sich der Zustand ihrer Tochter wieder verbessern konnte.

Das tat er auch und ich bin sehr froh, dass man sich ungefähr zwei Folgen dafür Zeit genommen hat, da ich wirklich Angst hatte, dass das jetzt ein Mittel wird, um die Serie zu strecken, ohne dass die Thematik richtig behandelt wird.

Nachdem sich Jung Da Euns Zustand verbessert hat, fängt sie wieder in der Psychiatrie an, auch wenn sich nun manche dagegen weigern, von einer "kranken Krankenschwester" behandelt zu werden. Mit der Zeit nimmt das aber auch wieder ab und so endet das Drama auch schon fast. Als Abschlussszene sieht man Jung Da Eun noch einen Auszubildenden einweisen, der ein paar Folgen zuvor als Praktikant vorgestellt wurde, der selbst an Angststörungen leidet und die anderen Krankenschwester über ihn urteilten, ohne seine Geschichte zu kennen.

Der Praktikant war übrigens Yoo In Soo, der auf magische Weise in jedem Drama auftaucht, das ich schaue 🤨

Die Message, dass man über niemanden urteilen sollte, weil psychische Erkrankungen jede Person in jedem Moment treffen können, fand ich wirklich schön.

Die einzige Kritik, die ich hätte, wäre der Umgang mit den Erkrankungen. Nicht nur gab es sehr kleine Repräsentation in den verschieden psychischen Erkrankungen, mit überwiegend Wahnvorstellungen und Angstzuständen, sondern auch die Methoden, um diese zu behandeln, fand ich sehr einseitig. Klar, wenn man sich auf einer geschlossenen Station befindet, ist es eigentlich offensichtlich, dass man medikamentös behandelt wird, aber irgendwie fand ich den Umgang damit sehr leichtfertig.

Es wurden sehr wenige Taktiken gezeigt, um mit Panikattacken oder ähnlichem klarzukommen. Die einzige Methode in diesem Drama, die nicht mit Medikamenten zusammenhing, hatte mit Jung Da Eun selbst zu tun. Als sie nämlich eingewiesen wurde, sollte sie ein Komplimente-Tagebuch führen, in dem sie sich jeden Tag für die kleinsten Dinge Komplimente macht und davon hätte ich gerne mehr gesehen. Auf Medikamente kann man in solchen Fällen zwar eher weniger verzichten, aber so ein paar mehr Möglichkeiten, um tiefe Punkte aus eigener Kraft zu überwinden, hätte ich sehr gerne gesehen. So hat man nämlich immer den Nachgeschmack, dass man als psychisch kranke Person einfach nur ein paar Medikamente nehmen muss, um wieder am Leben teilzunehmen und das ist eigentlich genau die Ansicht, die man nicht weiter verschärfen sollte.

Das war eigentlich auch schon alles an Kritik und ich kann das Drama nur empfehlen. Da das aber wirklich so eine „Nischen-Serie” ist, gefällt sie wahrscheinlich nicht jedem. Solltet ihr aber generell Interesse an den Themen Psychiatrie, Medizin, psychische Erkrankungen, Ärzte usw. haben, ist das bestimmt etwas für euch.

Die Schauspieler waren super und die Handlung war super interessant. Ich habe mich wegen dem Drama jetzt auch für ein Praktikum in einer Psychiatrie beworben, weil ich gerne noch mehr darüber lernen möchte. Jetzt hoffe ich nur, dass ich auch angenommen werde.

Aber wenn das alles nicht überzeugend war, dann kann ich euch nur noch mit Lee Jung Eun umstimmen. Als ich diese Frau gesehen habe, wusste ich, dass das Drama nur gut werden könnte. Juvenile Justice, Strangers from Hell, Mr. Sunshine: Alles Dramen, die ich unglaublich mag. Die Frau findet ihren Weg immer in die Serien, die genau meinen Geschmack treffen.

Besetzung der Hauptrollen: Park Bo Young, Yeon Woo Jin, Jang Dong Yoon, Lee Jung Eun

Wie findet ihr das Drama?

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