Kapitel 5
Hey ihr Lieben :**
Heute werde ich euch nicht mit meinem Gelaber nerven, aber ich wollte euch nur schnell mitteilen, dass bald das nächste Kapitel von "Husband Games" kommt!!
Und jetzt wünsche ich euch einfach nur viel Spaß beim Lesen und einen guten Start in die Woche!!
Natürlich freue ich mich immer über Votes und Kommentare!!
Love you guys :**
Soulwriter721
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Mühsam öffnete ich meine Augen.
Der Himmel über London war, wie eigentlich immer, von Wolken überzogen. Langsam ließ ich meinen Blick durch den Raum wandern und blieb schließlich an Liam hängen, der mich liebevoll anlächelte.
„Hey, wie geht’s dir?“, fragte er und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Gut.“, antwortete ich mit kratziger Stimme und setzte mich etwas auf.
Ein ungewohnter Schmerz schoss durch meine Schulter und augenblicklich fuhr meine Hand dorthin. Ein dickes Pflaster war unter meinem Schlüsselbein geklebt. Dort lag jetzt mein Port.
„Wie lange war ich weg?“, fragte ich Liam und trank einen kleinen Schluck Wasser.
„Es ist jetzt halb zwölf, also hast du knapp vier Stunden geschlafen. Die OP hat aber nur dreißig Minuten gedauert.“, antwortete Liam leise.
Ein kurzer Blick zeigte mit, dass er wieder geweint hatte. Seine Augen waren ganz verquollen und langsam konnte er Perrie ernsthafte Konkurrenz machen.
„Welchen Termin hast du deswegen verpasst?“, fragte ich nach und schloss meine Augen erneut.
Die Narkose wirkte noch immer.
„Warum glaubst du, dass ich einen Termin verpasst habe?“, stellte Liam die Gegenfrage.
„Weil nur du hier bist. Und gestern musstet ihr Gewalt anwenden, damit Louis dieses Zimmer verlässt.“, erklärte ich und musste leicht schmunzeln, als ich an gestern dachte.
Nachdem das Gespräch vorüber war, redeten wir kaum darüber. Ich war ziemlich sicher, dass es später in der Villa eine Krisensitzung geben würde. Als die Besuchszeit vorbei war, klammerte Louis sich wie ein kleines Kind an meinem Bett fest.
„Ich kann Sue hier nicht alleine lassen. Vielleicht wird sie heute Nacht für das nächste Mittagessen zerfleischt.“, rief er panisch.
„Louis, jetzt hör auf damit.“, sagte Liam streng, aber niemand konnte Louis umstimmten.
Ich bekam am Rande mit, wir zwei Schwestern darüber diskutierten, ob sie lieber den Sicherheitsdienst oder einen Psychologen rufen sollten.
„Ich will hier bleiben.“, sagte Lou erneut und klang wie ein bockiges Kind.
„NEIN!“, riefen Harry, Liam und El gleichzeitig.
„Hey, nur Jimmy darf protestieren.“, sagte Lou daraufhin.
Als es mir schließlich zu bunt wurde, mischte ich mich ebenfalls ein.
„BooBear, ich finde das wirklich süß von dir, aber du kannst wirklich nach Hause gehen. Wer passt denn gerade auf Kevin auf?“, fragte ich und setzte ein unschuldiges Lächeln auf.
Louis blinzelte zweimal und stand dann urplötzlich neben Zayn, der erschrocken zusammenzuckte.
„Zayn, du Mädchen, hör auf mit diesem Drama. Kommt Leute, wir müssen nach Hause. Regeln sind Regeln und die Besuchszeit ist nun mal vorbei.“, sagte Louis mit seiner normalen Stimme und stürmte aus dem Raum.
„Selbst wenn du unter Narkose warst, kann man die anscheinend nichts verheimlichen.“, lachte Liam leicht und riss mich somit aus meinen Gedanken.
„Gut kombiniert, Dr. Watson.“, sagte ich und versuchte ernst zu klingen: „Aber lenk jetzt nicht vom Thema ab.“
Seufzend gab Liam nach und meinte: „Es ist nur ein Termin mit Simon, da wir unseren ganzen Terminplan jetzt etwas verändern müssen.“
Sofort spürte ich ein unangenehmes Ziehen im Magen. Wieder einmal hatten die Jungs mehr Arbeit wegen mir.
„Das tut mir leid.“, flüsterte ich.
Erst antwortete Liam nicht, was mich ziemlich verwunderte, aber plötzlich spürte ich eine Bewegung neben mir. Als ich meine Augen daraufhin öffnete, erkannte ich, dass Liam sich neben mich gelegt hatte und mich in den Arm nahm. Vorsichtig kuschelte ich mich an ihn und seufzte leise auf.
„Es muss dir nicht leidtun, Sue. Mir tut leid, was jetzt bald alles auf dich zukommen wird. Deine Gesundheit ist viel wichtiger.“, sagte Liam leise und gab mir einen kleinen Kuss auf mein Haar.
Ich nickte nur, zu müde zum Reden. Die Narkose zeigte gerade ihre letzte Kraft und zog mich erneut in einen traumlosen Schlaf.
„Und mehr hat er erst nicht gemacht?“
„Nö, hat er nicht. Wir haben ihm von Sue erzählt und daraufhin hat Simon uns zehn Minuten lang angestarrt wie ein Auto. Nachdem er sich wieder unter Kontrolle hatte, haben wir alles neu geplant.“
„Lasst das bloß nicht Sue hören. Sie macht sich schon wieder viel zu viele Vorwürfe.“
„Dann erzählen wir ihr besser nicht, dass ich auch einige Termine von Little Mix abgesagt habe und El überlegt, ein Semester an der Uni auszusetzen.“
Die Sätze drangen nur langsam in mein Hirn.
Erst hielt ich alles für eine merkwürdige, von der Narkose ausgelöste, Phantasie. Aber dann kamen langsam meine Erinnerungen zurück.
„Wenn El wegen mir ihr Studium unterbricht, dann werde ich ihr höchstpersönlich einen High Heel an den Kopf knallen.“, murmelte ich schläfrig.
Langsam öffnete ich meine Augen und sah in acht belustigte Gesichter.
„Deine Drohungen waren auch schon mal besser.“, sagte Niall mit funkelnden Augen.
„Deine Zukunft sah auch schon mal besser aus, wenn du meine Drohungen weiter beleidigst.“, murmelte ich und drehte mich langsam auf die Seite.
Der Port schmerzte und fühlte sich unangenehm an. Hinzu kam, dass mir der Kopf schmerzte und ich mich einfach nur schrecklich fühlte.
„Hast du Hunger?“, fragte Liam mich, der mittlerweile neben Danielle am Fenster stand.
Ich schüttelte nur den Kopf und zog die Decke ein Stück höher.
„Sue, es ist schon halb vier und du hast bis jetzt noch nichts gegessen.“, sagte Zayn leise, aber eindringlich.
„Es ist nicht, weil ich Angst davor habe, zuzunehmen. Mir ist einfach schlecht.“, meinte ich und das war nicht mal gelogen.
Mittlerweile war es mir egal, was ich aß. Bald würde ich sowieso mit einer Glatze herumlaufen und alle würden sehen, dass ich krank war.
Schnell vertrieb ich den Gedanken.
Zayn und Liam redeten so lange auf mich ein, bis ich nachgab und ein trockenes Brötchen knabberte. Aber keine fünf Sekunden, nachdem ich das Brötchen aufgegessen hatte, wurde mir übel und ich sah mich panisch nach einem Behälter um. Harry hatte anscheinend meine Lage erkannt und griff geistesgegenwärtig nach dem Mülleimer.
„Wie gesagt, mir ist schlecht.“, keuchte ich danach und Liam und Zayn schauten leicht betreten zu Boden.
„Aber jetzt mal ein anderes Thema. Ich will nicht, dass ihr eure ganzen Termine absagt oder sogar die Uni schwänzt, nur wegen mir.“, sagte ich und funkelte alle Anwesenden im Raum böse an.
„Lass das mal unsere Sorge sein, Sue. Wir regeln das schon.“, meinte Liam beruhigend.
Ich unterdrückte ein Stöhnen. Seitdem ich im Krankenhaus war, behandelten mich alle wie ein kleines zerbrechliches Baby. Als ob sie Angst hätten, dass ich im nächsten Moment tot umkippen würde.
„Wir sollen dir von Simon alles Gute ausrichten und Dr. Johnson hat gesagt, dass du in ein paar Tagen nach Hause kannst.“, sagte Harry auf einmal.
Ich nickte nur, vermied es aber ihn anzusehen.
Aus diesem Jungen wurde ich einfach nicht schlau. Erst tat er so, als ob er mein großer Bruder war, dann hasste er mich, dann war er wieder freundlich zu mir, dann war er überfreundlich zu mir und jetzt war er wieder ganz normal?
Den Rest des Tages verbrachte ich überwiegend mit Schlafen, wobei mir auffiel, dass ich nie alleine war, wenn ich wieder aufwachte.
Erst, als es draußen schon dunkel wurde und Niall sich über den quälenden Hunger beschwerte, verabschiedeten sich alle und ich war wieder alleine.
Seufzend drehte ich mich auf den Rücken und starrte die Wand an. Ein leichtes Pochen ging von meinem neu gelegten Port aus. Der Schmerz störte mich nicht weiter, aber es fühlte sich so an, als ob das Pochen mich sekündlich an meine Situation erinnerte.
Ich hatte Krebs.
Ich war momentan wirklich sterbenskrank und keiner wusste, ob ich jemals wieder gesund werden würde.
Oder wie viel Zeit ich noch hatte.
In diesem Moment wurde mir klar, dass es wirklich gut war, als ich damals die Grenze zwischen Harry und mir gezogen hatte. Es reichte schon, dass sie sich alle so große Sorgen um mich machten.
Ich wusste, dass es selbstsüchtig von mir war, dass ich mir in genau diesem Moment wünschte, dass Harry bei mir sein würde. Ich vermisste ihn.
Ich vermisste seinen Geruch.
Ich vermisste sein Lachen.
Ich vermisste die Vertrautheit zwischen uns.
Hätte ich ein normales Leben gehabt, dann wäre diese Grenze vielleicht gar nicht notwendig gewesen. Aber in der jetzigen Situation war es nur umso wichtiger, die Grenze wirklich aufrechtzuerhalten.
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