Kapitel 4
Hey ihr Lieben :**
Ich habe mich überwunden und an den Laptop gesetzt, damit ich heute noch ein weiteres kapitel updaten kann :)
Denn ich muss euch mitteilen, dass ich in den letzten Tagen unter einer schweren Schreibblocke litt... -.-
Was macht ihr, wenn ihr eine Schreibblocke habt?
Ich hoffe trotzdem, dass ich dieses Kapitel gefällt und freue mich über votes und kommentare!!
Außerdem sollten wir natürlich alle dem Geburtstagskind heute gratulieren!!!!!!
(Ich hoffe ja, dass Harry sich eine neue Haarfrisur zum Geburtstag gewünscht hat)
Die Widmung geht heute an Niallerin!!!
Jetzt viel Spaß beim Lesen!!
Love u guys :*
Soulwriter721
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Mein Geburtstagswunsch für dieses Jahr würde auf jeden Fall ein Duden für medizinische Fremdwörter sein.
Denn in einem Raum mit lauter Ärzten zu sitzen, wo ich jedes zweite Wort nicht verstand, war frustrierend.
Es war zwei Uhr und ich saß zusammen mit den anderen in einem Konferenzraum. Mir gegenüber saßen Dr. Johnson, Dr. Meyer und fünf weitere Ärzte, bei denen ich mir die Namen nicht gemerkt hatte.
Angespannt ließ ich die Finger in meinem Schoß knacken, wobei Zayn immer wieder angewidert das Gesicht verzog. Als er es nicht mehr aushielt, nahm er meine Hände in seine und drückte sie beruhigend.
„Nun gut, Sue. Die meisten Ergebnisse liegen uns jetzt vor.", begann Dr. Johnson und schaute auf die ganzen Papiere, die auf dem Tisch verteilt waren: „Du hast ein sogenanntes Lymphom. Das ist ein Geschwulst aus Immunzellen in deinem Gehirn. Es tritt selten auf und ist schwer zu behandeln. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du deine Spastiken immer nur auf der linken Seite hast und auch des Öfteren starke Kopfschmerzen, die ebenfalls linksseitig auftreten."
Ich nickte stumm zu Dr. Johnsons Vermutung und biss auf meiner Unterlippe herum. Die starken Kopfschmerzen waren zwar neuere Symptome, aber dennoch ärgerte ich mich nun darüber, dass ich sie nicht früher wahrgenommen hatte.
„Das liegt daran, dass dein Tumor in der linken Gehirnhälfte liegt. Normalerweise würden wir bei dieser Art Tumor dringend eine OP vorschlagen, aber in diesem Fall geht das nicht.", sagte Dr. Johnson und sah endlich von den Papieren auf.
„Warum nicht? Müssen bösartige Tumore nicht so schnell wie möglich entfernt werden?", fragte Liam nach.
„Generell schon, aber Sues Tumor liegt zu ungünstig. Würden wir operieren, dann wäre die Wahrscheinlichkeit, dass Sue langzeitige Schäden behält, bei knapp 100 Prozent sein. Der Tumor liegt beim Sprach- und Gedächtniszentrum.", erklärte Dr. Johnson fachmännisch.
„Also zusammengefasst bedeutet das, dass ich einen bösartigen und seltenen Tumor in meinem Gehirn habe, der aber inoperabel ist, weil die Wahrscheinlichkeit, dass eine OP Gemüse aus meinem Gehirn machen würde zu groß ist?", fragte ich ungläubig nach.
Dr. Johnson nickte und lächelte leicht, während sie antwortete: „Das ist eine interessante Wortwahl, aber im Großen und Ganzen hast du Recht."
„Was heißt denn hier im Großen und Ganzen? Was machen Sie denn jetzt gegen den Krebs?", rief Liam aufgebracht und Danielle warf ihm einen beruhigenden Blick zu.
Doch die anwesenden Ärzte ließen sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Anscheinend waren sie es gewöhnt, dass man sie anschrie. Was für eine wunderbare Berufswahl Onkologe doch war.
„Wir werden so schnell wie möglich mit einer aggressiven Chemotherapie und Bestrahlung anfangen. Denn ein weiterer Nachteil dieses Tumors ist, dass er gerne streut. Das bedeutet, dass in Sues Körper jederzeit Metastasen auftreten können. Außerdem wächst der Tumor recht schnell und diesen Wachstum müssen wir dringend unter Kontrolle kriegen.", sagte Dr. Johnson.
„Damit ich am Ende nicht doch noch Gemüse werde?", fragte ich nach, aber meine Stimme klang leise und schwach.
Die Ärzte nickten alle nur und sahen mich an.
"Und diese Behandlungen werden den Tumor verschwinden lassen?", fragte Liam eindringlich nach.
Dr. Johnson seufzte einmal stumm auf und kramte erneut in den Unterlagen herum, während sie sich mit einer Antwort Zeit ließ.
Plötzlich kam mir jedoch ein Gedanke, der mein Herz stillstehen ließ.
„Aber, wenn der Tumor inoperabel ist...bedeutet das, dass ich nie krebsfrei werde?", fragte ich leise nach und ich konnte spüren, wie sich Zayn neben mir verkrampfte.
Dr. Johnson sah mich einen Moment lang nachdenklich an, bis sie schließlich antwortete: „Das können wir jetzt noch nicht genau sagen, da wir nicht wissen, wie du auf die Bestrahlung reagieren wirst. Aber ich bin ganz ehrlich, Sue. Die Wahrscheinlichkeit, dass du jemals krebsfrei werden wirst, ist unter einem Prozent."
Unter einem Prozent...
Es war nur eine Zahl.
Eine verdammt kleine Zahl mit einer verdammt großen Bedeutung.
Am Rande bekam ich mit, wie El, Perrie und Danielle leise weinten, aber ich blieb ganz ruhig. Es fühlte sich auf einmal so an, als ob jemand anderes die Kontrolle meines Körpers übernommen hatte. Meine Gefühle waren ausgeschaltet.
„Muss ich durchgehend im Krankenhaus bleiben oder kann ich bald nach Hause?", fragte ich schließlich weiter nach.
„Chemotherapien werden immer in sogenannten Zyklen durchgeführt. Da dein Tumor jedoch recht schnell zu wachsen scheint, müssen wir bei dir aggressiv vorgehen. Du wirst eine Woche durchgehend die Chemo bekommen und dann eine Woche Pause haben. Dadurch wird dein Körper weniger Zeit haben, um sich zu erholen. Außerdem werden wir zeitgleich mit der Bestrahlung beginnen, da dein Tumor inoperabel ist. Wir müssen auf jeden Fall verhindern, dass der Tumor weiter wächst.", antwortete Dr. Johnson.
Einer der anderen Ärzte legte ihr einen Zettel hin, den sie kurz überflog und schließlich nickte sie.
Dann sagte sie an mich gewandt: „Du wirst morgen früh deinen Katheter gelegt bekommen. Der befindet sich in der Nähe des Schlüsselbeins und ist quasi wie ein dünner Schlauch unter deiner Haut, durch den die Infusion laufen wird. Man nennt ihn auch Port. Deshalb wirst du morgen früh eine kleine Operation haben, aber das sollte schon nach spätestens dreißig Minuten wieder vorbei sein. Dann müssen wir vierundzwanzig Stunden abwarten und ab übermorgen beginnt dann deine Chemotherapie."
Langsam kam wieder Leben in Liam, denn er zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen. Ich kannte ihn mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass gerade über etwas gesprochen wurde, mit dem er nicht zufrieden war.
„Ist das nicht zu gefährlich, wenn Sue nicht im Krankenhaus ist?", fragte er schließlich und am liebsten hätte ich ihm einen Klaps auf den Hinterkopf verpasst.
„Es kann jeden Tag eine ambulante Schwester bei Ihnen vorbeikommen und Sue untersuchen, was dennoch nicht notwendig ist. So gut wie alle Patienten lassen die Chemo ambulant durchführen, was bedeutet, dass Sue täglich für gute fünf Stunden ins Krankenhaus muss. Dennoch möchten wir die ersten Male, dass Sue die Chemo nicht ambulant durchführt, da jeder Patient unterschiedlich auf eine Chemotherapie reagiert. Aber sobald Sue nach Hause kann, wird sich die Schwester auch um den Port kümmern und Sue bekommt einen Port-Pass, in dem alle wichtigen Informationen noch einmal zusammengefasst stehen.", antwortete Dr. Johnson leichthin.
„Ich finde das gut. Es ist besser für alle, wenn Sue zu Hause ist.", sagte Zayn und schaute Liam lange in die Augen.
„Es hat sich schon oft herausgestellt, dass Patienten sich wohler in ihrer gewohnten Umgebung fühlen. Dennoch muss ich Ihnen sagen, dass es nicht leicht sein wird. Sue wird viele Schmerzen haben und auch ihre Psyche wird leiden. Sie müssen mit heftigen Stimmungsschwankungen rechnen.", sagte Dr. Meyer und ich schaute ihn verwundert an.
Wollte er gerade versuchen Liam davon zu überzeugen, dass ich im Krankenhaus bleiben sollte?
Ich saß zwischen Zayn und Liam, während sie noch immer ihr stummes Gespräch führten.
Schlussendlich seufzte Liam ergebend auf und stimmte zu, dass wir das meiste ambulant machen würden. Nachdem alle weiteren Fragen beantwortet waren, verließen wir den Konferenzraum und gingen zurück in mein Zimmer. Dr. Johnson hatte gesagt, dass wir abwarten mussten.
Ich hasste warten!
Und dabei wusste ich nicht einmal genau, ob ich auf das Leben oder auf den Tod wartete...
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