Kapitel 35
Herzlich Willkommen meine Lieben :)
Ich weile wieder unter den Lebenden und habe meine freie Zeit genutzt, um zu schreiben!! In wenigen Minuten werde ich auch meine anderen Geschichten updaten :)
Jetzt aber wieder eure Meinung:
1. Mit Niall zum Golf gehen oder mit Louis zum Fußball?
2. Mit Liam einen Kuchen backen oder mit Harry Pizza bestellen?
3. Mit Zayn einen Frühstück im Bett oder mit Louis einen Ausflug unternehmen?
4. Liam heiraten oder mit Niall ein Kind adoptieren?
Wie immer möchte ich mich bei euch wunderbaren Lesern bedanken und kann ich euch gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass ich euch habe!!
Ich freue mich jedes Mal wie eine Verrückte über eure Votes und Kommentare (meine Familie hat bereits aufgegeben herauszufinden, was genau falsch mit mir ist)
Die Widmung geht heute an @Zitrone21
Love u guys
Soulwriter721
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„Sue Payne. Bist du gekommen um mir beim Sterben Gesellschaft zu leisten?", fragte Gus mich feierlich, als seine Mutter am Herd stand und uns nicht hören konnte.
Ich verdrehte meine Augen, grinste jedoch. Obwohl Gus gut gelaunt war, konnte ich dennoch die tiefen Augenringe erkennen und den Schmerz in seinen Augen sehen.
„Ich habe gehofft, dass ich noch etwas lernen kann.", erwiderte ich deshalb und setzte mich neben Gus.
Keine Minute später stellte Mrs. Waters Pancakes auf den Tisch und Gus und ich hauten rein. Obwohl Liam sich mit dem Kochen viel Mühe gab und seine Waffeln auch nicht schlecht waren, vermisste ich das Essen einer Mutter. Vielleicht war es lächerlich, aber ich hatte immer im Gefühl, dass eine Mutter am besten kochen und backen konnte.
Während Gus und ich uns unterhielten, zog seine Mutter sich dezent zurück. Dennoch stellte ich fest, dass sie Gus nie aus den Augen ließ und immer um uns herumschwirrte. Erst räumte sie die Küche auf, dann setzte sie sich und las ein Buch, wobei sie niemals eine Seite umblätterte. Ich konnte ihr jedoch keinen Vorwurf machen. Es musste sich schrecklich anfühlen, wenn man als Mutter wusste, dass das eigene Kind bald sterben würde. Liam gab mir bereits einen kleinen Vorgeschmack. Obwohl er nicht mein Vater war, hatte er in einer gewissen Hinsicht diese Rolle angenommen und verhielt sich auch so. Deshalb hatte er mir gerade auch die SMS geschickt, dass er es nicht gut fand, dass ich einfach zu Gus gegangen war. Doch ich hatte ihm nur kurz geantwortet, dass ich sicher bei Gus angekommen war und er sich keine Gedanken machen musste. Seitdem hatte Liam sich nicht mehr weiter gemeldet und ich nahm an, dass Zayn oder Niall ihn beruhigten.
„Isaac wird momentan von Monica vollgetextet.", sagte Gus grinsend und schob sich einen weiteren Pancake in den Mund.
Ich schaute überrascht auf und fragte: „Will sie ihn jetzt zurückhaben?"
Gus nickte und antwortete: „Sieht ganz so aus. Dabei lässt sie auch immer dezente Anmerkungen über One Direction fallen. Einmal hat sie geschrieben, dass sie Isaac vergeben würde, wenn er sie auf ein Konzert mitnimmt."
„Sie würde ihm vergeben?", fragte ich fassungslos nach.
„Ja, in ihrer kleinen Welt ist Isaac der Böse.", bestätigte Gus und verdrehte die Augen.
Kopfschüttelnd aß ich den zweiten Pancake auf, während Gus bereits nach einem aufgehört hatte. In diesem Moment konnte ich Liam etwas verstehen. Jedes Mal, wenn er wollte, dass ich mehr aß oder mich ausruhte...
Er tat dies nicht, um mich zu ärgern, sondern weil er sich einfach nur Sorgen um mich machte.
„Wie sieht es eigentlich mit deiner Therapie aus?", fragte Gus mich irgendwann.
Ich zuckte mit den Schultern und antwortete: „Nächsten Montag muss ich wieder ins Krankenhaus für die nächste Runde Chemo und Bestrahlung. Außerdem bekomme ich ein weiteren Pet-Scan und sollte ich Metastasen haben, dann werden diese entfernt und dann geht es wieder von vorne los."
Gus beobachtete mich und fragte: „Spricht dein Bruder mit dir darüber?"
„Über was?", fragte ich verwirrt nach.
„Über das Sterben."
Ich öffnete meinen Mund und wollte antworten, als mir auffiel, dass ich nicht wusste, was ich sagen sollte. Liam und ich hatten schon öfters über das Sterben gesprochen, aber dies war meistens indirekt und er wollte nichts davon hören.
„Mach dir keine Gedanken. Meine Eltern wollten erst auch nichts darüber wissen und haben mich zu den ganzen Therapien geschliffen. Als man uns vor ein paar Wochen den Pet-Scan gezeigt haben, wollten meine Eltern sogar noch eine weitere Therapie für mich. Ich habe mich jedoch geweigert.", meinte Gus und lächelte mich schief an.
Doch ich erwiderte leicht verzweifelt: „Ich habe eigentlich auch die Nase voll, aber Liam will einfach nichts davon hören. Und solange ich noch nicht volljährig bin, hat er das Sagen. Ich bin machtlos."
„Hast du jemals ganz in Ruhe und offen mit Liam über die Situation und deine Gefühle gesprochen?", fragte Gus mich.
Ich schüttelte nur den stumm den Kopf.
„Das dachte ich mir. Doch du musst es dringend machen. Wenn Liam nicht weiß, wie es in dir aussieht, dann kann er dir auch nicht helfen. Und du bist jemand, die es hasst, andere Menschen zu enttäuschen. Wenn du jedoch sagst, dass du die Therapien abbrechen möchtest, dann hast du das Gefühl, dass du Liam enttäuscht.", sagte Gus fachmännisch und ich schaute ihn nur sprachlos an, bis ich mich zusammenriss und leicht schelmisch fragte: „Bist du jetzt Therapeut?"
Doch Gus schüttelte grinsend den Kopf und antwortete: „Nein, ich war aber bei vielen Selbsthilfegruppen."
Bevor ich noch etwas sagen konnte, klingelte es an der Haustür und Mrs. Waters stand auf. Ich schaute Gus fragend an, aber dieser zuckte nur mit den Schultern und schien ratlos zu sein.
Doch keine Minute später kam ein aufgebrachter Liam in die Küche gestürzt und schaute mich vorwurfsvoll an.
„Liam, was machst du hier?", fragte ich verwirrt und stand auf.
Mein Bruder schaute mich nur reserviert an und antwortete: „Ich bin hier, um dich abzuholen."
„Oh, muss Sue schon gehen? Das ist aber schade. Dennoch war schön, dass ich dich mal wieder gesehen habe.", sagte Mrs. Walters fröhlich und schien Liams angespannte Haltung nicht zu bemerken.
Stattdessen gab sie mir eine Umarmung und auch Gus verabschiedete sich schnell, da wir beide merkten, dass ich Liam jetzt nicht provozieren sollte. Dennoch war ich wütend, dass er gekommen war und sprach während der Autofahrt kein Wort.
„Kannst du dir vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn ich aufwache und du irgendwo durch London läufst? Erst reagierst du nicht auf dein Handy und hast nur eine kleine Nachricht hinterlassen. Was hast du dir dabei gedacht, Sue?", fragte Liam aufgebracht, als wir durch die Garage das Haus betraten.
Ich folgte Liam stumm, der in die Küche ging und seine Schlüssel auf den Tresen legte. Alle anderen saßen am Frühstückstisch und schauten mich überrascht an.
„Wo seid ihr denn gewesen?", fragte Louis erstaunt.
Liam übernahm das Antworten: „Sue ist heute Morgen durch halb London spaziert und zu Gus gegangen."
Ich verdrehte meine Augen und ließ mich neben Niall auf einen freien Stuhl nieder. An den Gesichtsausdrücken der anderen konnte ich erkennen, dass sie nicht so geschockt waren wie Liam.
„Und wo ist nun das Problem?", fragte Zayn vorsichtig.
Liam funkelte seinen Bandkollegen wütend an und sagte: „Das Problem ist, dass Sue nicht einfach alleine durch London spazieren kann."
„Ich bin fast achtzehn, Liam.", meinte ich müde und lehnte mich zurück.
„Dann verhalte dich auch so, Sue.", erwiderte Liam und fuhr sich durch die Haare.
Jetzt fragte auch El vorsichtig: „Liam, warum macht es dich so wütend?"
Liam schaute El einen Moment stumm an und antwortete schließlich: „Es macht wütend, weil Sue doch nicht einfach alleine durch London laufen kann."
„Das war keine richtige Antwort.", meinte ich leise, doch es hörte mich jeder.
Liam knirschte mit den Zähnen und stürmte aus der Küche. Ich seufzte auf und zuckte mit den Schultern.
Bevor jemand von uns noch etwas sagen konnte, kam Liam wieder zurück und meinte kurz angebunden: „Zayn, kommst du einmal bitte mit."
Verwunderte Blicke wurden am Tisch gewechselt, als Zayn verwirrt aufstand und Liam aus der Küche folgte.
„Liegt es an mir oder scheint Liam langsam den Verstand zu verlieren?", fragte ich in die Runde.
Niall lachte und auch Luke grinste. Harry schien jedoch in seinen eigenen Gedanken versunken zu sein und reagierte nicht auf sein Umfeld.
„Wann bist du heute Morgen denn losgegangen?", fragte El mich.
„So gegen sieben Uhr. Aber es ist ja nicht so, als ob ich noch nie in der U-Bahn war.", antwortete ich trocken.
Ashton grinste und sagte: „Tja, Liam nimmt seine Rolle manchmal ein bisschen zu ernst."
Ich verdrehte nur meine Augen und wechselte das Thema, indem ich fragte: „Wie sieht es eigentlich mit eurer Wohnungssuche aus?"
Luke sprang sofort darauf an: „Wir müssen alle zusammen wohnen, da wir aus Australien kommen und keine rechtlichen Bürger dieses Landes sind. Simon konnte etwas für uns drehen, aber es hat nur für ein Haus gereicht und somit gibt es bald eine 5SoS-WG."
„Habt ihr schon etwas gefunden?", fragte ich weiter und war froh, dass es einmal nicht um mich oder meine Krankheit ging.
Michael nickte aufgeregt und sagte: „Eine Straße weiter von hier ist ein echt cooles Haus mit Indoorpool und allem."
Ich dachte an das Gespräch zurück, bei dem Calum sie alle daran erinnert hatte, dass sie noch keine Millionäre waren. Doch das schien die vier Jungs im Moment nicht weiter zu interessieren und ich sagte nichts weiter dazu.
„Dann sind wir quasi Nachbarn.", sagte Niall und gab Luke lachend ein High Five.
Ich lächelte auch, doch bevor noch jemand etwas sagen konnte, kamen Zayn und Liam wieder in die Küche. Wir schauten alle auf und warteten auf den Grund, warum Liam alleine mit Zayn reden wollte.
Seufzend fuhr sich mein großer Bruder durch die Haare und lehnte sich gegen den Türrahmen.
„Sue, es tut mir leid, dass ich dich abgeholt habe, aber ich möchte einfach nicht, dass du alleine durch die Stadt fährst. Erst recht nicht, wenn wir alle noch schlafen.", sagte Liam und seine Stimme klang todernst.
Ich seufzte stumm auf und erwiderte: „Liam, ich bin fast achtzehn Jahre alt. Du kannst mich nicht auf ewig in dieser kleinen Blase gefangen halten."
Liam verschränkte seine Arme vor der Brust und erst dachte ich, dass er nichts mehr sagen würde, aber dann flüsterte er beinahe: „Ich will dabei sein, wenn es passiert."
Im ersten Moment hatte ich keine Ahnung, was er meinte. Doch dann traf es mich wie einen Schlag und ich spürte einen großen Stein in meinem Bauch.
Langsam stand ich auf und umarmte Liam, während ich ihm in sein Ohr flüsterte: „In ein paar Wochen wird es niemanden mehr geben, den ich besuchen könnte."
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