Kapitel 25

Einen wunderschönen guten Tag meine Lieben :)

Es freut mich sehr, dass ihr an diesem heißen Wochenende das neue Kapitel lest!!!

Jetzt möchte ich aber erst einmal eure Meinung haben:

1. Zayns Solokarriere

2. Dass One Direction sagt ohne Zayn laufen Konzerte super

3. Horrorfilme

4. Schokoladeneis oder Vanilleeis?

5. Italienisch oder griechisch?

Ich wünsche euch jetzt viel Spaß beim Lesen und freue mich wie immer über alle Kommentare und Votes!!

Love u guys :)

Soulwriter721

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

„Du fühlst dich schuldig.", stellte Gus fest und ich warf ihm einen überraschten Blick zu.
Er hob jedoch nur abwehrend seine Hände hoch und lachte: „Hey, du bist wie ein offenes Buch. Außerdem kann ich dich verstehen, weil ich in der gleichen Situation war. Du fühlst dich schuldig, dass du allen so viel Arbeit und Schmerz auferlegst, weil du weißt, dass es am Ende nichts bringen wird."
Erneut nickte ich und seufzte einmal.
Gus schob seine Hand in meine und schweigend liefen wir weiter. Als er mich nach einer Stunde wieder in mein Zimmer brachte, hatte ich weitere Besucher. Im ersten Moment konnte ich das Erstaunen auf ihren Gesichtern lesen.Ich starrte meine Freunde stumm an, während sie zurückstarrten.
„Ich geh dann besser mal.", murmelte Gus und musste sich ein Grinsen unterdrücken.
Er umarmte mich schnell zum Abschied und verschwand. Ich lief langsam auf mein Bett zu und setzte mich darauf, während ich meine Jacke auszog.
„Du warst draußen?", fragte Liam überrascht und erneut legte sich seine Stirn in Sorgenfalten.
„Hast du damit auch ein Problem?", fauchte ich und sah meinen Bruder wütend an.
Man konnte deutlich spüren, wie sich die Stimmung im Zimmer veränderte. Harry starrte mich intensiv an, aber ich ignorierte seinen Blick.
Alte Wunden konnte ich nun wirklich nicht gebrauchen. „Wir sind hier, um deine Sachen zu packen.", meinte Perrie schließlich und ich richtete meinen Blick auf sie.
„Was meinst du damit?", fragte ich verwirrt nach.
„Nach der heutigen Chemo darfst du für einige Zeit nach Hause."
Da mich so viele abgeholt hatten, waren sie mit mehreren Autos gekommen.
„Sue, du fährst bei Liam mit. Es wird Zeit, dass ihr euch endlich einmal in Ruhe unterhaltet.", meinte Zayn bestimmt und drückte mich auf den Beifahrersitz.
Liam stieg stumm ein und fuhr los.
Die Stille im Auto war kaum auszuhalten, aber ich würde garantiert nicht den ersten Schritt machen und sie durchbrechen.
Doch dann flammte wieder das altbekannte Gefühl in mir auf.
Schuld.
„Ich weiß, dass du mich nur beschützen willst.", flüsterte ich leise und für einen Moment war ich mir sicher, dass Liam mich gar nicht gehört hatte.
„Mehr als alles andere. Ich kann dich nicht noch einmal verlieren, Sue.", erwiderte Liam ebenso leise und griff nach meiner Hand.
Plötzlich sah ich Liams Situation mit ganz anderen Augen.
Als er ein kleines Kind war, hatte man ihm mitgeteilt, dass seine kleine Schwester gestorben war. Dann kam heraus, dass ich doch lebte, nur um mich dann beinahe selber umzubringen. Meinen Zusammenbruch während der Tour hatte Liam sich immer noch nicht verzogen und ich wusste, dass er sich große Vorwürfe machte.
Und als gerade alles wieder ruhiger wurde, hatte ich die Diagnose bekommen.
War ich wirklich so ein selbstsüchtiger Mensch?
Plötzlich fuhr Liam um eine scharfe Kurve und ich schaute ihn erschrocken an. Ein leichtes Grinsen hatte sich auf sein Gesicht gelegt und nun fuhren wir durch eine verlasse Allee.
„Wohin fahren wir, Liam?", fragte ich verwirrt, aber anstelle einer Antwort fuhr er einfach weiter.Irgendwann hielten wir an und er stieg aus, während ich mich verwundert umsah. Wir befanden uns am Eingang eines Wanderpfades, fernab von anderen Menschen. Liam lief um das Auto herum und öffnete meine Tür.
Dann reichte er mir seine Hand und fragte gespielt snobbisch: „Darf ich Ihnen beim Aussteigen helfen, Ms. Payne?"
Ich kicherte und ergriff seine Hand, während ich antwortete: „Es ist mir eine Ehre, Mr. Payne."
Der kalte Oktoberwind ließ mich leicht erzittern und Liam lächelte mich an, als er sagte: „Jetzt kommt noch einmal kurz der Beschützerinstinkt eines großen Bruders durch."
Erst verstand ich nicht, was er damit meinte, aber kurze Zeit später hatte er mir eine Mütze auf den Kopf gesetzt und mich in eine warme Jacke gewickelt. Doch heute war ich froh darüber, denn ich wusste, dass mein Immunsystem durch die Chemo sehr schwach war.
„Wo sind wir hier?", fragte ich und schaute mich um.
Überall war Wald.
„Das ist ein Naturschutzgebiet. Außerdem ist es im Sommer ein beliebter Ort zum Wandern.", erklärte Liam, griff nach meiner Hand und gemeinsam liefen wir los.
Es war wunderschön.
Die Blätter hatten sich alle verfärbt und die Spätblumen blühten noch in ihrer vollen Kraft. Den wolkenverhangenen Himmel konnte man kaum durch das Blätterdach erkennen. Der Geruch von Wald stieg mir in die Nase und neben uns plätscherte ein kleiner Bach.
Schweigend liefen Liam und ich einfach geradeaus, aber es war ein gutes Schweigen.
„Es tut mir leid, Liam.", flüsterte ich irgendwann und schaute zu Boden.
Liam legte mir seinen Arm um meine Schulter und zog mich nah zu sich heran.
„Mir tut es auch leid. Ich hätte die Entscheidung mit der OP nicht einfach so treffen dürfen."
„Wie wäre s mit einem Kompromiss.", schlug ich vor und erntete einen verwirrten Blick von meinem Bruder: „Jedes Mal, wenn eine größere medizinische Entscheidung ansteht, werden wir in Ruhe darüber reden. Wir werden unsere Meinungen sagen und dann versuchen, eine gemeinsame Lösung zu finden."
Liam stimmte mir zu und ich war froh, dass wir uns wieder vertragen hatten.
„Ich liebe Wälder.", meinte ich irgendwann: „Als ich ein Kind war, bin ich oft mit Zac in den Wald gegangen. Dann haben wir immer Fangen gespielt."
Ich schwelgte in der Erinnerung.
Zac hatte Höhenangst und deshalb war ich immer auf einen Baum geklettert, weil ich wusste, dass er mich dort nicht kriegen konnte.
Dann hatte ich eine Idee.
Ich entzog Liam meiner Hand und rief: „Du musst mich fangen."
Lachend rannte ich los und konnte Liams Schritte hinter mir hören. Ohne auf den Weg zu achten, befand ich mich plötzlich auf einer Wiese wieder. Die Bäume hatten hier bereits ihre Blätter verloren und so raschelte jeder meiner Schritte, wenn ich auf die vertrockneten Blätter trat. Ich drehte mich um, konnte Liam aber noch nicht entdecken. Als ich meinen Blick wieder nach vorne wandte, fiel mir etwas auf. Ein wunderschöner Baum stand vor mir und ich zögerte keine Minute, sondern kletterte sofort die dicken Äste hoch.
Immer höher und höher kam ich.
Irgendwann hielt ich an und ließ mich auf einem besonders dicken Ast nieder. Von hier aus hatte man einen guten Überblich über den Wald und plötzlich fühlte ich mich so frei wie schon lange nicht mehr. Ich streckte meine Arme aus und stellte mir vor, dass ich bei der nächsten Windböe einfach wegfliegen würde.
„Sue, komm da runter!", rief Liam panisch.
Ich hielt meine Augen geradeaus gerichtet, aber dennoch überraschte es mich nicht, als Liam plötzlich neben mir saß.
„Das ist nun doch etwas zu gefährlich.", murmelte er leise, aber ich wusste, dass er mir diesen Tag nicht verderben wollte.
„Warum streckst du deine Arme aus?", fragte er mich direkt.
„Ich stellte mir gerade vor, dass ich bei der nächsten Windböe einfach wegfliegen könnte. Weg von Krankenhäusern, Ärzten und Schmerzen.", antwortete ich leise.
Liam legte mir sanft einen Arm um die Schultern und ich bettete meinen Kopf auf seiner Schulter ab.„Du musst nicht wegfliegen, Sue. Wir schaffen das zusammen."
Ich nickte, während sich Tränen in meinen Augen sammelten.
„Du und ich gegen den Rest der Welt.", flüsterte ich.
„Du und ich gegen den Rest der Welt.", stimmte Liam mir zu.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top