Kapitel 21
Hallöchen meine Lieben :**
Wieder einmal ist es Sonntag und obwohl draußen die Sonne scheint, habe ich ein weiteres Kapitel geschrieben und ich hoffe, dass es euch gefallen wird :)
Bei One Direction brodelt mal wieder ordentlich die Gerüchteküche, weil es jetzt heißt, dass Harry bald eine Solokarriere machen möchte!
Was denkt ihr darüber?
Also, ich muss ja zugeben, dass ich schon etwas besorgt bin, weil dieses Jahr der Vertrag von One Direction ausläuft...
Meint ihr, dass die vier noch eine Verlängerung machen werden??
Jetzt wünsche ich euch aber erst einmal viel Spaß beim Lesen und wie immer freue ich mich über eure votes und süßen Kommentare!!
Love u guys :)
Soulwriter721
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Als ich zehn Jahre alt war, hatte ich mir einen starken Virus eingefangen.
Es begann als eine normale Erkältung, aber keine drei Tage später lag ich mit hohem Fieber und schlimmen Halsschmerzen im Bett. Am Ende hatte sich herausgestellt, dass der Virus eigentlich Bakterien waren und meine Grippe eine Mandelentzündung war. Ich hatte immer gedacht, dass die Halsschmerzen einer Mandelentzündung nicht zu toppen waren. Doch als ich jetzt schluckte, wusste ich, dass es möglich war.
Mein Hals fühlte sich an wie die Sahara und jeder Schluckreflex setzte meinen Hals in Flammen. Langsam öffnete ich meine Augen und sah mich um. Mein Kopf hämmerte und der Schmerz in meinem Hals war beinahe unerträglich.
„Sue. Du bist wach."
Ich drehte meinen Kopf leicht zur rechten Seite und sah in die braunen Augen von Liam, welche voller Sorge und Erleichterung zugleich waren. Ich lächelte schwach und Liam reichte mir ein Glas Wasser, welches ich dankbar entgegennahm. Obwohl das Schlucken höllisch wehtat, war mein Hals danach nicht mehr so trocken.
„Was ist passiert?", fragte ich schließlich und meine Stimme hörte sich an, als ob ich eine Kettenraucherin war.
Liam öffnete seinen Mund, antwortete aber nicht sofort, sondern sah über seine Schulter. Erst jetzt bemerkte ich, dass sich die anderen Jungs, meine Lieblingsaustralier, Dani, Perrie, El und Lou ebenfalls im Zimmer befanden. Alle lächelten mich leicht an, aber auch in ihren Gesichtern war die Sorge geschrieben.
„Du hast gestern Nacht schlimme Bauchkrämpfe bekommen und dich mehrmals erbrochen. Deshalb mussten wir in die Notaufnahme. Dort hat Dr. Johnson einige Tests gemacht, aber wir warten noch immer auf die Ergebnisse.", erklärte Liam schließlich und drückte meine Hand liebevoll.
„Hat man irgendetwas mit meinem Hals gemacht?", fragte ich nach.
Luke nickte und antwortete: „Man hat dir einen Schlauch in den Rachen gesteckt."
An seiner Stimme konnte ich erkennen, dass er mich ein bisschen ärgern wollte, aber zu geschockt dafür war.
Ich nickte nur und sagte nichts dazu.
Bruchstücke von dem gestrigen Abend kamen langsam zurück und ich erinnerte mich an die Schmerzen.
„Wie spät ist es?", fragte ich nach einer Weile des Schweigens.
Niall warf einen schnellen Blick auf sein Handy und antwortete mir schließlich: „Es ist halb eins."
Der wolkenverhangene Himmel draußen verriet mir, dass es nicht mitten in der Nacht war. „Vielleicht war das ganze gestern Abend einfach nur eine Reaktion auf deine Medikamente.", überlegte Zayn laut und kratzte sich am Kopf.
„Oder es lag an Liams Essen.", murmelte Louis für alle hörbar und obwohl mir nicht wirklich nach Lachen zumute war, konnte ich mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen.
„Ist ja gut. Ich habe verstanden, dass ich nicht mehr kochen soll.", sagte Liam und verdrehte die Augen.
Ein Klopfen rettete uns aus der peinlichen Situation und keine fünf Minuten später stand Dr. Johnson mit einer Traube von Ärzten in meinem Zimmer.
„Sue, du bist wach.", meinte Dr. Johnson und nickte einmal in die Runde.
Mittlerweile hatte ich mich bereits daran gewöhnt, dass Dr. Johnson kein Mensch war, der eine starke Beziehung zu seinen Patienten aufbaute. Aber auf der anderen Seite konnte ich ihr das kaum verübeln.
Nicht auf dieser Station...
„Ok, dann fangen wir mal an.", meinte Dr. Johnson und nickte einem jüngeren Arzt zu.
Er trat einen Schritt vor und hatte meine Akte in den Händen. Ich war mir ziemlich sicher, dass es sich um einen Arzt in der Ausbildung handelte, da er ziemlich nervös wirkte. Seine Hände zitterten leicht und er tippte immer wieder mit seinem Fuß auf und ab.
„Sue Payne, siebzehn Jahre alt. Diagnostiziert mit einem Lymphom im Gehirn. Sie wurde gestern Abend mit starken abdominalen Schmerzen und Erbrechen in der Notaufnahme aufgenommen. Das Erbrochene war verschleimt und daraufhin wurde ein PET-Scan und eine Gastroskopie durchgeführt."
Die Stimme des Arztes zitterte leicht und anscheinend war er mehr als erleichtert, als er endlich meine Akte an Dr. Johnson weiterreichen durfte. Ich behielt meinen neutralen Gesichtsausdruck und versuchte nicht zu zeigen, wie sehr es mich nervte, dass man mich mehr als eine Laborratte, als einen Patienten dargestellt hatte.
„Was haben die Tests ergeben?", fragte Liam, der ziemlich angespannt schien.
Ich drückte seine Hand leicht und Dani gab ihm einen Kuss auf die Wange.
„Die Tests haben gezeigt, dass der Tumor in Sues Gehirn gewachsen ist.", antwortete Dr. Johnson.
Es war ein einfacher Satz, aber plötzlich fühlte ich ein komisches Gefühl in meiner Magengegend.
„Es ist nur ein minimaler Wachstum, aber dennoch von Bedeutung. Des Weiteren haben wir den Grund für Sues Bauchschmerzen.", fuhr Dr. Johnson fort: „Durch den Schleim im Erbrochenen wurde meine Vermutung bestätigt, dass Sue Metastasen im Magen hat." „Bedeutet das etwa, dass mein Tumor wächst und jetzt auch noch streut?", fragte ich atemlos.
Dr. Johnson nickte und antwortete: „Das ist genau, was es bedeutet. Durch den Wachstums deines Tumors wissen wir nun, dass die Bestrahlung und Chemo nicht viel bringt. Deshalb erhöhen wir die Dosis der Bestrahlung noch weiter. Und gegen die Metastasen in deinem Bauch könnten wir operieren, aber die Wahrscheinlichkeit, dass wir während der OP neue Metastasen finden oder sich danach mehr Metastasen bilden, ist mehr als höchstwahrscheinlich."
Ich schluckte und blieb stumm. Mein Tumor schien zu wachsen und jetzt auch noch zu streuen. Anscheinend lief meine Uhr schneller, als ich zuerst gedacht hatte. Liam neben mir war ganz still und starrte Dr. Johnson an.
„Würden Sie die OP empfehlen?", fragte ich leise.
Dr. Johnson seufzte kurz auf, ehe sie antwortete: „Das ist nicht meine Entscheidung. Mit einer OP könnten wir deine Zeit verlängern, aber da der Tumor noch immer wächst und schnell streut, wird es wahrscheinlich nicht mehr allzu lange dauern, bis wir die nächsten Metastasen finden. Es kann passieren, dass wir uns in einem Kreislauf wiederfinden. "
Ich nickte zur Bestätigung, dass ich sie verstanden hatte. Obwohl Dr. Johnson es niemals laut aussprechen würde, war sie der Meinung, dass ich keine OP bekommen sollte. Anscheinend war mein Krebs zu aggressiv. Und ich war mir sicher, dass ich nicht für den Rest meines Lebens in einem Krankenhaus bleiben wollte, nur damit mich Leute aufschneiden konnten.
„Also sollte ich die Therapie ganz abbrechen?", fragte ich weiter.
Dr. Johnson schaute mich einen Moment lang an, ehe sie antwortete: „Der Tumor ist zwar weiter gewachsen, aber nur minimal. Das bedeutet, dass die Chemo und die Bestrahlung etwas hilft. Dennoch ist der Tumor stark und schnell."
„Das war keine Antwort auf meine Frage.", flüsterte ich.
Dr. Johnson lächelte kurz, ehe sie antwortete: „Es liegt bei dir. Wir könnten einen neuen Plan ausarbeiten und zusammen weiterkämpfen. Oder du kannst nach Hause gehen und dein Leben genießen."
Nun war ich es, die sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen konnte.
„Nein!"
Ich zuckte zusammen und schaute zu Liam. Er war aufgestanden und sah zwischen mir und Dr. Johnson hin und her.
„Wir werden damit gar nicht erst anfangen, Sue. Wir werden deinen Krebs bekämpfen und du wirst ein langes und glückliches Leben haben!", rief Liam aufgebracht.
Niall trat einen Schritt vor und wollte Liam eine Hand auf die Schulter legen, aber Liam schüttelte ihn ab.
„Du wirst die OP bekommen, Sue.", meinte Liam todernst.
Ich schüttelte leicht den Kopf und sagte: „Es ist mein Leben, Liam."
„Aber du bist noch unter achtzehn und ich habe die Vormundschaft für dich!"
Mein Mund klappte auf.
„Liam, du kannst nicht für mich bestimmen...", begann ich, aber Liam ließ mich nicht aussprechen.
„Ich bin für dich verantwortlich, Sue. Und in diesem Moment bist du eindeutig nicht in der Lage eine Entscheidung zu treffen. Und deshalb mache ich das jetzt. Du wirst diese OP bekommen und dann werden wir einen neuen Plan ausarbeiten.", knurrte Liam.
Dann richtete er seinen Blick auf Dr. Johnson und fragte: „Wann kann Sue operiert werden?"
Dr. Johnson musterte Liam einen Moment, ehe sie antwortete: „Wir könnten sie gleich morgen früh um acht Uhr operieren."
Liam nickte und kurz darauf wurde er hinausgeführt, um Papiere zu unterschreiben.
„Hat er das gerade wirklich gemacht?", flüsterte ich und richtete meinen Blick auf die anderen.
„Sue, er will doch nur das Beste für dich.", meinte Niall leise.
„Aber er kann doch nicht so einfach über meinen Kopf hinweg entscheiden. Das ist mein Leben.", sagte ich wütend.
Zayn kam auf mich zu und wollte mich in den Arm nehmen, aber ich sagte nur: „Fass mich nicht an, Zayn."
Dann riss ich mir die Kabel von meinem Körper, was einen fürchterlichen Alarm auslöste. „Sue, was machst du da?", fragte Luke und kam zusammen mit Louis und Ashton auf mich zu, aber ich war bereits aufgestanden.
Doch bevor ich die Tür erreichen konnte, kamen Pfleger in mein Zimmer geplatzt. Angelockt, von dem Alarm.
„Was ist hier los?", fragte ein Pfleger, sichtlich verwirrt.
„Ich werde meinem Bruder jetzt den Kopf abreißen.", antwortete ich und lief einfach an den Pflegern vorbei.
Liam saß im Büro von Dr. Johnson, als ich hineinstürmte.
„Ich werde keine OP haben.", rief ich, vollkommen aus der Puste.
Liam stand augenblicklich auf und fragte: „Sue, warum bist du aufgestanden."
„Damit ich dir in den Hintern treten kann. Du kannst nicht einfach so über meinen Kopf hinweg entscheiden, ob ich eine OP haben werde oder nicht.", antwortete ich wütend. Liam schüttelte den Kopf und sagte: „Sue, das ist das Beste für dich."
„Liam, woher willst du das wissen?", fragte ich und äffte seinen Tonfall nach: „Es ist mein Körper und du kannst nicht darüber entscheiden."
„Gesetzlich schon. Und deshalb werde ich das machen.", meinte Liam locker und griff nach einem Stift, um zu unterschreiben.
Ich schaute Liam bitterböse an, aber er ignorierte dies und unterschrieb.
„Nun gut, dann morgen um acht Uhr.", meinte Dr. Johnson nur und Liam und ich verließen ihr Büro.
„Ich kann nicht glauben, dass du das tatsächlich gemacht hast.", rief ich wütend, während wir wieder in mein Zimmer liefen.
„Sue, ich muss auf dich aufpassen.", verteidigte sich Liam.
„Aber doch nicht so!", konterte ich und warf meine Arme in die Luft: „Du kannst doch nicht einfach entscheiden, wer mich wann und wie aufschneiden darf. Das ist mein verdammter Körper!"
Die anderen waren noch immer in meinem Zimmer und beobachteten das Schauspiel nur. Liam öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, aber ich war schneller.
„Geh."
„Wie bitte?", fragte Liam perplex nach.
„Ich habe gesagt, dass du gehen sollst. Ich will dich nicht mehr sehen.", meinte ich langsam und drehte meinen Rücken zu ihm.
Im ersten Moment hatte ich erwartet, dass Liam mir wieder eine Rede halten würde, aber es blieb still, bis ich eine Tür ins Schloss fallen hörte.
„Was?", blaffte ich die anderen an, als sie mich wortlos anstarrten.
Sie antworteten nicht, sondern standen auf.
„Du möchtest wahrscheinlich alleine sein, oder?", fragte Dani leise und ich nickte nur, ohne sie anzusehen.
Kurz darauf war mein Zimmer leer und ich ließ meinen Tränen freien Lauf. Warum konnte Liam nicht einfach begreifen, dass der Krebs zu aggressiv war.
Dass er mich töten würde...
Zu aufgebracht, um in meinem Zimmer zu bleiben, lief ich auf der Station auf und ab und endete erneut in dem Spielzimmer. Dieses Mal waren ein paar kleine Kinder mit ihren Eltern dort und ich setzte mich stumm in eine Ecke, um aus dem Fenster zu starren. „Irgendwie ist es erbärmlich, wie man versucht, diesen Ort fröhlich zu gestalten, oder?"
Ich fuhr herum, als ich eine Stimme hinter mir hörte.
„Ja, es ist erbärmlich. So erbärmlich wie mein Leben momentan.", antwortete ich und grinste halb.
Mein Gegenüber grinste ebenfalls und sagte: „Du bist wohl noch recht neu. Aber keine Sorge, man gewöhnt sich an alles."
Ich verdrehte grinsend die Augen und mein Gesprächspartner fragte mich: „Warum bist du hier?"
„Ich habe ein inoperables Lymphom in meinem Hirn, was jetzt in meinem Magen gestreut hat. Und du?"
Es war merkwürdig, so über meine Krankheit zu sprechen. Beinahe, als wäre es etwas alltägliches.
„Ich werde jetzt mal nicht mit so vielen medizinischen Wörtern um mich schmeißen und ganz einfach sagen, dass ich einen Knochentumor in meinem Bein hatte."
„Hatte?", fragte ich nach.
„Ja, wenn du kein Bein mehr hast, dann kannst du dort auch keinen Tumor mehr haben.", bekam ich als Antwort und automatisch wurde ich rot, als mein Blick zu der Prothese glitt.
„Ich heiße Sue.", meinte ich schließlich und streckte meine Hand aus.
Mein Gegenüber schüttelte meine Hand und antwortete: „Ich heiße Gus. Oder mit vollem Namen, Augustus Waters."
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