4. Becher
Er greift zu dem vierten Becher.
Sein Vater hat ihn früher gelehrt, dass Wasser die einzige Flüssigkeit sei, die nicht ungesund, alkoholisch oder schädlich ist.
Jeden Morgen, jeden Mittag, jeden Abend gab es ein Glas Wasser zum Essen. Nie gab es einen Saft, eine Limonade, ein Bier oder Wein.
Einer Blume gibt man zum Blühen schließlich auch nur Wasser, hat er immer gesagt.
Das Wasser ist schon immer ein Phänomen für seinen Vater gewesen. Eines Tages ging er mit ihm hinaus in den Garten, als es kräftig regnete. Sein Vater war besessen vom Regen und nahm mit seiner Zunge Tropfen für Tropfen auf. Es sei so befreiend, natürlich, atemberaubend. Jedoch wurde ihm nicht der Atem, sondern auch sein Leben geraubt, als eine Sekunde später ein Blitz in den Körper seines Vaters traf.
Nun ist schon über die Hälfte geschafft, bemerkt er, während er den letzten Schluck des Bechers trinkt.
Sein Vater war blind vor Liebe für Wasser gewesen, so blind, dass er selbst den Tod nicht kommen sah.
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