Ich kenne meinen Namen
Wir sind Menschen. Menschen mit Verstand, Wünschen, Vorlieben und Gefühlen. Doch sind wir noch Menschen, wenn wir unseren Verstand und unsere Würde verloren haben? Man sagte mir, keiner könne einem die Würde nehmen. Doch was wenn ich der war, der sie nahm und versteckte? Und jetzt nicht mehr weiß wo sie ist.
Ich verlor sie. Zusammen mit allem was mich ausmacht. Ich bin nur eine Hülle. Ich weiß nicht wer ich bin.
Ich kenne meinen Namen. Wer bin ich? Eine leicht zubeantwortende Frage. Ein Mensch, genauso wie du und sonst wer. Wer bin ich? Ruf mich mit meinem Namen ich werde antworten. Doch wer bin ich wirklich? Es ist nicht der Name der mich ausmacht. Nicht mein Reichtum. Nicht meine Herkunft. Was macht mich zu dem wer ich bin? Kannst du es mir beantworten? Ich kann es nicht.
Sind es die Dinge die wir sagen, die uns Formen? Oder doch unser Gedankengut? Möglich. Ich kann diese Fragen nicht beantworten. Keiner kann das. Schade. Ich lebe in Ungewissheit. Ich lebe in Unzufriedenheit. In ständiger Dystopie. Von Pech verfolgt. Als würde jemand Fäden ziehen. In meinen Weg. In mein Leben. Es ist ein Hindernis. Ich kann es nicht überwinden.
Wer bestimmt wer ich bin? Ich will selbst bestimmen. Tu ich das nicht schon? Nein. Ich kenne meinen Namen, ich kenne mich aber nicht. Ich will mich kennen lernen, doch wie mach ich das? Ich lass das. Ich bin mir egal. Glaube ich. Ich kenne meine Probleme nicht, ich weiß nicht woran ich leide. Ich kenne meinen Namen. Ich bin Subjekt meiner Realität, doch sehe mich als Objekt. Als Rechtsobjekt. Ich bin nichts anderes. So sehe ich mich. Ich weiß nicht was ich fühlen soll. Weiß nicht, wer ich bin. Weiß nicht, warum ich hier bin. Frag mich wer ich bin; mein Name ist die Antwort.
Trotzdem weißt du nicht wer ich bin. Schau. So fühle ich mich. Ich fühle mich unbekannt. Unverstanden. Unglücklich.
Diese Gefühle begleiten mich. Tag und Nacht. Ständig. Immer. Für immer. Für immer und ewig. In die Unendlichkeit.
Komm zeig mir deine Freunde und ich sag dir wer du bist. Ist das wahr? Ich will wissen, wer ich bin. Ich zeig dir meine Freunde. Komm sag mir. Wer bin ich für dich? Will ich wissen. Ich kann dir meine Freunde zeigen. Doch sie sind nicht hier, sie waren nie hier. Aber sie kommen bald zurück sagten sie. Sag mir wer ich bin. Wer bin ich für dich? Ich kenne meinen Namen. Wer bin ich für mich? Ich kenne mich nicht. Ich kenne meine Freunde nicht. Ich habe keine Freude. Nicht jetzt und je gehabt. Doch ich will Freude. Ich will Freunde. Sagst du mir dann, wer ich bin? Ich will es wissen. Ich will mich kennen. Ich will mich lieben. Ich will mich lösen, von all dem un-. Ich will nicht meinen Namen wissen. Ich will nicht wissen wie ich heiße.
Ich bin kein leeres Blatt, das weiß ich, das hoffe ich. Komm lass mich die Schattierungen aus radieren. Komm lass mich sehen was ich zeichne. Komm lass mich wissen was die Skizze ist. Was die Grundidee ist. Ich radiere meinen Namen aus. Ich will nicht meinen Namen wissen. Ich will mich kennen lernen. Nicht die Idee die dahinter steckte. Ich will wissen wer ich bin. Ich kenne meinen Namen. Aber es dauert lange das Bild meiner Selbst zu vollenden.
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Eccedentesiast
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