#2*Nothing can stop me*


Ich werde gehen. Sobald ich diese Entscheidung getroffen habe, fällt mir ein Stein, so groß wie der Mount Everest vom Herzen. Ich werde gehen! Ich werde wirklich nach Amerika gehen! Auf einmal bin ich ganz hibbelig und kann es gar nicht erwarten, endlich im Flieger zu sitzen. Da an schlaf gar nicht mehr zu denken ist, schnappe ich mir meinen Laptop und mache mich darüber schlau, wie ich ein Auslandsvisum beantrage. Mhh ...eigentlich nicht aufwändig. Ich nehme mir vor, gleich morgen früh Tommy zu fragen, ob er mir dabei hilft.



Nachdem ich mich dazu entschieden habe, den Schritt zu wagen, geht alles ganz schnell. In den letzten Tagen habe ich mich, mit Hilfe meines Bruders, um alle formellen Angelegenheiten gekümmert und ich fand sogar eine kleine, nicht ganz so teure Wohnung im Herzen von Los Angeles. Der Vermieter schickte mir den Mietvertrag per E-Mail, ich füllte ihn aus und faxte ihn im zurück und damit steht mir nun nichts mehr im Wege.


Naja und jetzt gerade sitze ich im Flugzeug. Ich kann gar nicht in Worte fassen, was ich gerade fühle. Ich bin einfach so unfassbar glücklich, aber ich habe auch Angst. Große Angst um genau zu sein. Wie ihr wahrscheinlich schon bemerkt habt, habe ich vor vielem Angst: vor dem versagen, andere zu enttäuschen, meine Familie und Freunde zu verlieren, davor, dass ich aufgebe,... Aber am meisten Angst habe ich davor, dass ich bereue. Dass ich es bereue, nach Amerika gekommen zu sein. Dass ich es bereue, nicht studiert zu haben oder eine Ausbildung gemacht zu haben. Klar, ich kann das immer noch nachholen, aber das will ich nicht.


Ein tippen an meiner Schulter, lässt mich aus meinen düsteren Gedanken aufschrecken. Ich schaue nach rechts zu einem Mädchen, das mich freundlich anlächelt. Sie müsste in etwa gleich alt sein wie ich.

„Hey. Ich bin Maya."

„Hey. Ich bin Terra. Schön dich kennenzulernen. Wohin fliegst du?", frage ich sie.

„Nach LA und von dort aus fahre ich nach Beverly Hills. Ich besuche dort meine Tante. Sie heiratet in zwei Wochen und ich muss ihr helfen, alles vorzubereiten und so. Und du?"

„Ich flieg auch nach LA.", antworte ich.

„Und was machst du da?" „Weiß ich ehrlich gesagt noch nicht so richtig.", seufze ich.

Auf ihren verwirrten Blick hin erkläre ich es ihr. „ Weißt du, ich musste einfach mal weg. Es gibt noch sooo viele Orte, die ich sehen will und naja... ganz oben auf der Liste steht Amerika."

„Und wieso LA?"

Da ist aber jemand neugierig, denke ich schmunzelnd. „Mhhh Los Angeles hat mich schon immer irgendwie fasziniert."

Sie nickt zustimmend und die nächsten Stunden verbrachten wir damit, über alles Mögliche zu reden. Wie sich herausstellt, reist Maya genauso gerne wie ich. Außerdem studiert sie Film-und Mediendesign, was mich ziemlich beeindruckt. Ich erzähle ihr von meinem Plan, in LA erstmal einen Job in einem Restaurant oder einer Bar zu suchen und sie ermutigt mich dazu und meint, dass das sicher nicht schwer sein wird, weil es in Los Angeles ziemlich viele von solchen Wirtschaften gibt.


Kurz bevor wir landen, tauschen Maya und ich noch schnell unsere Handynummern aus, sodass wir in Kontakt bleiben können. Wir verabschieden uns mit einer festen Umarmung voneinander und sie wünscht mir noch viel Glück bei der Jobsuche. „Danke.", ich lächle sie noch ein letztes Mal an, bevor ich mich auf die Suche nach einem Taxi mache, dass mich zu meiner neuen Wohnung bringt.


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