Prolog

Ra·che /Ráche/

Substantiv, feminin [die]

[von Emotionen geleitete] persönliche Vergeltung für eine als böse, besonders als persönlich erlittenes Unrecht empfundene Tat


Was würdest du für Rache tun? Wie weit würdest du gehen?

Viele würden nun sagen, es hinge davon ab, wie rachsüchtig man ist und das mag bis zu einem gewissen Punkt stimmen. Menschen mit einem ruhigen Gemüt, viel Geduld und einem harmoniebedürftigen Wesen werden sicher nicht auf jede Provokation eingehen. Nicht jede Kränkung vergelten wollen...

Aber liegt es nicht auch daran, was einem angetan wurde? Die Schwere der Tat bedingt doch sicher auch die Schwere der Rache. Und rechtfertigt diese. Oder nicht? Je schlimmer das Verbrechen, desto drastischer die Vergeltung. Quid pro quo.

Oder, wie die Bibel es sagt, Auge um Auge. Zahn um Zahn. Nicht, dass ich sehr gläubig wäre, Gott bewahre, aber ist es zu viel verlangt, ein Verbrechen angemessen vergelten zu wollen? Zu wünschen, dass den Tätern eben das passiert, was sie einem angetan haben?

Oder nicht eher mehr? Denn Auge um Auge würde doch bedeuten, dass sie als Strafe einen Ausgleich der Folgen einer Tat schaffen und nicht, dass sie noch zusätzlich dafür bestraft werden, überhaupt eine solche Tat verübt zu haben.

Ich hätte mich nie für einen sehr rachsüchtigen Menschen gehalten, doch gibt es Dinge, die es einem unmöglich machen, dieses heiße drängende, dein Innerstes verätzende Gefühl, den Wunsch nach Vergeltung, nicht zu empfinden – und ihm nachgehen zu wollen. Doch hat sowas natürlich seinen Preis.

Wieviel von dir kannst du aufgeben, um dich an denen zu rächen, die dir Leid angetan haben?

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top