Reise ins Unbekannte

Über der Widerstandsbasis geht die Sonne auf und hüllt alles in ein sanftes, goldenes Licht. Schatten huschen über die Gänge des alten Gebäudes, die, genau wie der Hangar, noch total verlassen daliegen. Doch das kommt der zierlichen, in einen schwarzen Umhang gehüllten Gestalt nur recht. Mit nervös flatternden Nerven und zu Fäusten geballten Händen huscht sie gefolgt von R2-D2 zu dem A-Flügler, den sie auch schon bei der Flucht von Takodana geflogen ist. Immer wieder sieht sie sich um und lauscht angespannt, um festzustellen, ob irgendwelche Geräusche in ihrer unmittelbaren Nähe vorhanden sind. Nur das leise Summen der schwachen Hangar-Beleuchtung und R2s ungeduldiges Piepsen durchdringen die Stille, was Rey, die inzwischen die Kapuze ihres Mantels abgezogen hat, mehr als nur erleichtert. Sie kann es sich nicht leisten, entdeckt oder aufgehalten zu werden. Vorsichtig und darauf bedacht, so leise wie möglich zu sein, setzt sie den Fuß auf den rechten Flügel ihres Sternjägers und zieht sich zum offenen Cockpit hoch. Mit prüfendem Blick tastet sie die äußere Verkleidung des A-Flüglers nochmal ab, leichte, raue Schrammen von der überstandenen Schlacht über Takodana berühren ihre Finger und jagen ihr eine Gänsehaut über den Körper. Das Ganze hätte auch anders ausgehen können, besonders die Konfrontation mit Kylo. Ein fernes Scheppern und R2s erschrockenes Piepen reißen sie aus ihren Gedanken und sorgen dafür, dass sie abrutscht und den Halt verliert. Ein erstickter Schrei dringt aus ihrer Kehle, innerlich bereitet sie sich schon darauf vor, mit dem Kopf erst gegen den Rumpf ihres Raumschiffes und dann auf den harten, staubigen Boden zu knallen. Stattdessen landet sie in den Armen einer Person, deren Gesicht sie im Halbdunkeln nicht erkennen kann. Erst, als der junge Mann, soviel konnte Rey zumindest sehen, sie auf dem Boden absetzt und sie ihn erkennt, weiß sie, wer da vor ihr steht: Poe, derjenige, der sie eigentlich auf keinen Fall entdecken durfte. Auch, wenn sie ihm inzwischen mehr vertraut als noch am Anfang, ist sie sich nicht sicher, ob er sie nicht doch verraten würde- so wie er es schonmal getan hat. Und deshalb lächelt sie ihn nur vorsichtig an und entfernt seine Hand, die noch immer auf ihrer Hüfte ruht, von ihrem Mantel. ,,Hey, Poe", murmelt sie. ,,Was machst du denn hier?" ,,Das Gleiche könnte ich dich fragen", kontert der Pilot und beäugt sein Gegenüber eindringlich, forschend, beinahe so, als könnte er in Reys Augen sehen, was sie vor hat. ,,Ich... Ich kontrolliere nur, ob der A-Flügler in Ordnung ist",lügt sie und beißt sich vor Anspannung fest auf die Lippe. Um möglichst glaubwürdig zu wirken, setzt sie noch ein leichtes Lächeln auf. Hoffentlich nimmt Poe ihr die Geschichte ab. Dass er es nicht tut, weiß Rey, als er eine Augenbraue hochzieht und sie nochmal von Kopf bis Fuß mustert. Sein durchdringender Blick bleibt an ihrer Tasche hängen, die ein Stück unter ihrem schwarzen Umhang hervorschaut. ,,Du kontrollierst einen Jäger? Mit gepackter Tasche?" Ohne Vorwarnung weicht auf einmal die ganze Anspannung aus Rey, sie sackt leicht in sich zusammen und lässt die Schultern hängen. ,,Poe... Du wirst es nicht verstehen, aber ich muss das jetzt tun. Da draußen ist so viel, was ich noch entdecken will... und muss",sagt sie, ihre Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern und die hörbare Trauer, die in ihr mitschwingt, versetzt Poe einen heftigen Stich. ,, Wieso, Rey? Was ist da draußen? Warum willst du weg? Was zieht dich an?" Nervös senkt Rey den Kopf, malt mit ihrem Schuh kleine Kreise in den Dreck. ,,Da... da ist diese Stimme. Sie ruft mich, sie will mir etwas zeigen. Ich muss ihr folgen",haucht sie, die Hände zu Fäusten geballt. ,,Sag den anderen nichts, okay?" ,, Okay." Sanft legt Poe einen Finger unter ihr Kinn und hebt es vorsichtig an, sein Blick sucht den ihren, will erkennen, was sie antreibt, jedoch entzieht sie sich ihm, bevor er die glänzende Träne am unteren Rand ihres Auges sehen kann. ,,Eine Stimme?",fragt er nochmal nach, um sich zu vergewissern, dass er sich nicht verhört hat. ,,Was will sie von dir? Ist das so ein Jedi-Ding?" Nun flüstert auch er nur noch, doch, als ihm ein beunruhigender Gedanke kommt, wird er wieder lauter. ,,Wirst du alleine gehen? Hörst nur du diese Stimme?" Rey zögert, entscheidet sich aber schließlich, ihn anzulügen. Mal wieder. Sie kann ihm ja schlecht sagen, dass ausgerechnet Kylo Ren sie begleiten wird. ,,Ja", antwortet sie, ihre Wangen färben sich vor Scham rot, was Poe im Dämmerlicht jedoch nicht erkennen kann. Scheinbar ist er auch viel zu aufgeregt, um auf solch kleine Details zu achten, da er von einem Fuß auf den anderen tritt und immer wieder auf seiner Lippe kaut, ehe er ausspricht, was er denkt: ,,Ich komme mit!" Kaum merklich zuckt Rey zusammen, sie beißt die Zähne fest aufeinander, ein entgeisterter, erschrockener Gesichtsausdruck huscht für den Bruchteil einer Sekunde über ihre Züge. ,,Nein! Ich muss das alleine machen!",ruft sie. ,,Du wirst hierbleiben!" Poe beginnt zu protestieren, wird jedoch von einer Handbewegung Reys zum Schweigen gebracht. ,,Ich muss alleine gehen. Diese Mission wird sicher nicht ungefährlich, außerdem braucht der Widerstand im Moment jeden Einzelnen von uns, da kann er es sich nicht leisten, seinen besten Piloten zu verlieren. " Ohne groß nachzudenken zieht sie ihn in eine feste Umarmung. ,,Pass auf Finn auf, ja?",flüstert sie. ,,Und wenn ich es nicht zurückschaffe..." Sie unterbricht sich selbst, eine Träne bahnt sich den Weg über ihre Wange, ,,vergiss mich bitte nicht, okay?" Sie wendet sich von Poe ab- ein kläglicher Versuch, ihre Schwäche zu verbergen- und klettert ins Cockpit ihres A-Flüglers, hinter dem R2 schon in seinem Droidensockel sitzt und ungeduldig piepst. ,,Es geht ja jetzt los, Kleiner",murmelt Rey, während sie die Triebwerke startet und den Motor ihrer Jagdmaschine aufheulen lässt. Sie nickt Poe noch einmal zum Abschied zu, dann verschließt sie das Cockpit und verschwindet mit ihrem Jäger aus dem Hangar. Nachdenklich starrt Poe ihr nach, ein trauriger Ausdruck liegt auf seinen Zügen. ,,Komm bitte wieder zurück, Rey. Du bist unsere größte Hoffnung." Mit diesen Worten geht er, begleitet von BB-8, der unbemerkt hinzugekommen ist. Jetzt haben Rey und er wohl ein Geheimnis. Wenn er es für sich behalten kann...

Noch ein letztes Mal kontrolliert Kylo, ob er genug Treibstoff hat und das Schiff generell in Ordnung ist. Er kann es sich nicht leisten, später auf irgendeinem Planeten festzusitzen. Schließlich ist er der Oberste Anführer und Hux würde er den Posten sicher nicht überlassen, da könnte er auch gleich die ganze Mannschaft töten. Würde dasselbe bei rauskommen. ,,Sir?",fragt ein Offizier und reißt Kylo somit aus seinen Gedanken. ,,Sind Sie sich sicher, dass Sie alleine fliegen wollen? Sollen wir Ihnen ein paar Truppler zur Verfügung stellen? Wo auch immer Sie hingehen, könnte es vielleicht gefährlich sein." Unruhig zupft der Offizier seine Jacke zurecht, bemüht sich aber ansonsten, sein Unbehagen nicht zu zeigen. Wenn er eins gelernt hat, dann, dass man Kylo Ren auf keinen Fall zu offensichtlich zeigen sollte, dass man Angst vor ihm hat. ,,Denken Sie etwa, dass ich mich nicht selbst verteidigen kann? Dass ich irgendwelche unfähigen Truppler an meiner Seite brauche, die ihr Ziel eh meistens verfehlen? Denken Sie das?",knurrt Kylo und kommt seinem Untergebenen dabei bedrohlich nahe. Dieser weicht verängstigt zurück. ,,N-nein, natürlich nicht",stammelt er. ,,Aber..." ,,Kein Aber! Ich brauche keine Truppen, verstanden?",fällt Kylo ihm ins Wort, seine rechte Hand ballt sich wie von selbst zur Faust. ,, Verstanden", murmelt der Offizier und entfernt sich mit dem Vorwand, an seinen Posten zurückkehren zu müssen. Abfällig schnaubend schaut Kylo ihm nach und verdreht die Augen. Zu viel Übermut, zu wenig Respekt. Aber den wird der junge Offizier bald haben, zumindest, wenn er nicht vorher einen tödlichen Fehler macht. Entschlossen, nicht weiter Zeit an seine aufdringlichen Untergebenen zu verschwenden, betritt er das schwarze Shuttle, das er schon gestern mit allem Nötigen ausgestattet hat, und schließt die Rampe. Augenblicklich springt die Innenbeleuchtung an und taucht das dunkel gehaltene Innere des Schiffes in ein milchig-weißes Licht, was der Atmosphäre etwas Geisterhaftes verleiht. Und als wäre das noch nicht genug, dringt auf einmal diese merkwürdige Stimme begleitet von einem leisen Säuseln an Kylos Ohr. ,,Oh ja, Respekt. Wer wünscht sich das nicht?" Ein Windhauch streift Kylos Nacken, beinahe so, als würde jemand hinter ihm stehen, und jagt ihm einen Schauer über den Rücken. Er atmet zitternd ein.,,Was willst du?",fragt er, jedoch kommt aus seinem Hals nur ein Krächzen, also räuspert er sich und versucht es nochmal: ,,Was willst du?" Die Stimme lacht, ein hämisches, boshaftes Lachen, das Kylo eine Gänsehaut verpasst und ihn leicht frösteln lässt. ,,Was willst du denn?",stellt sie die Gegenfrage. ,,Macht? Ruhm? Ansehen? Oder doch Rache für das, was dieses kleine Jedi-Mädchen dir angetan hat?" Etwas, zart und schmal wie ein unsichtbarer Finger, streicht über die Narbe, die Rey ihm während des Kampfes auf der Starkiller-Basis zugefügt hat, und verharrt dort eine Weile. Automatisch spannt er sich an, seine Hände ballen sich wie von selbst zu Fäusten und seine Fingernägel graben sich tief in seine Haut. Sein ganzer Körper zieht sich schmerzhaft zusammen, ein leises Knurren entweicht seiner Kehle. ,,Du hast keine Ahnung, was ich will, aber so oder so bekommst du deinen Willen. Ich komme zu dir",presst er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, darauf bedacht, nicht die Beherrschung zu verlieren, sondern weiterhin ruhig zu bleiben und bloß nicht zu zeigen, wie aufgewühlt er innerlich doch ist. Er atmet tief durch, schließt für eine Weile die Augen und läuft dann ins Cockpit, angestrengt versuchend, die letzten Worte dieser Stimme auszublenden: ,,Gut, gut. Dein Schicksal wartet auf dich."

Die Hände streng in die Hüfte gestemmt, äußerlich ruhig und entspannt, innerlich jedoch vor Wut kochend, steht Leia vor Finn, Poe und BB-8, wobei Letzterer sich ängstlich hinter den Beinen des Piloten versteckt und immer wieder beunruhigt piept. Die Luft knistert förmlich vor Anspannung, eine erdrückende Hitze herrscht in dem Besprechungsraum des Widerstands. ,,So, wo ist Rey?",fragt Leia und mustert die Drei vor sich scharf. Ihr Unbehagen ist für sie deutlich zu spüren. ,,Also?" Poe, der nervös auf seiner Lippe kaut, senkt sofort den Kopf. Er wird Rey nicht verraten, nicht schon wieder. Das kann er ihr nicht antun. Auch Finn ist die Situation sichtlich unangenehm und er vermeidet es, Leia anzusehen. Stattdessen richtet er seinen Blick auf Poe. Der Pilot scheint einiges zu wissen, will aber nichts preisgeben, was Finn ziemlich verwirrt. Wieso weiß er nichts über Reys Verschwinden, Poe jedoch schon? ,,Ich weiß nichts, ehrlich",sagt Finn schließlich und blickt Leia in die Augen. ,,Mit mir hat sie nicht gesprochen." Nachdenklich nickt Leia und fixiert nun Poe, der inzwischen unruhig von einem Fuß auf den anderen tritt. Schweiß rinnt über seine Stirn, seine Hände sind so fest zu Fäusten geballt, dass die Knöchel weiß hervortreten. ,,I-ich weiß auch von nichts",stammelt er und starrt hochrot zu Boden. Sein Herz schlägt so laut, dass er Angst hat, dass die anderen es hören und er somit verrät, wie nervös er ist. Noch schlimmer macht diese Situation jedoch Leias Blick, der ihn förmlich durchbohrt und in sein Inneres hineinzublicken scheint, beinahe so, als könnte sie sehen, was in ihm vorgeht. ,,Finn, würdest du uns bitte alleine lassen?",fragt sie, ohne den ehemaligen Sturmtruppler dabei anzusehen. Dieser zögert kurz, verschwindet aber dann und schließt die Tür hinter sich. Sofort erfüllt eine unangenehme Stille den Raum, für eine Weile sagt niemand etwas. Poe wagt es nichtmal, sich auch nur einen Zentimeter zu rühren. Zu erdrückend ist der Gedanke, dass er Leia weiter anlügen muss, wenn er Rey nicht erneut verletzen- und enttäuschen- möchte. Das hat er schon zu oft getan, diesen Fehler wird er nicht wieder machen. Nicht dieses Mal. ,,Es tut mir leid, General",sagt er leise, den Kopf noch immer gesenkt. ,,Ich habe nicht mitbekommen, dass Rey heute morgen kurz nach Sonnenaufgang verschwunden ist und weiß auch nicht, wo sie hin wollen könnte. Sie hat mir nichts gesagt, versprochen." Er schaut auf und Leia direkt in die Augen, beißt sich jedoch fest auf die Unterlippe, als er seinen Fehler bemerkt. Wie dämlich er nur ist. ,,I-ich muss weg. So ein X-Flügler wartet sich nicht von alleine",meint er schnell und stürmt, gefolgt von BB-8, aus dem Raum und zu seinem Sternjäger, der inzwischen auch im Hangar steht. Zu Poes Glück liegt dieser vollkommen verlassen da, so fällt keinem auf, dass er sich ganz plötzlich aller seiner Kräfte beraubt zu Boden sinken lässt, das Gesicht in seinen Händen vergraben. ,,Ich bin ja so dumm",flucht er, sein Plan, Rey nicht zu verraten, ist offiziell gescheitert.

Nahezu unberührt liegt die Oberfläche Lah'mus da. Mit ihren Vulkanen, Feldern und Geysiren bietet sie einen einzigartigen Anblick. Doch schon seit Jahren befindet sich keine Menschenseele auf diesem Planeten im Outer Rim. Und das ist auch nicht weiter verwunderlich. Das einzige Gebäude, das bewohnbar gewesen wäre, liegt in Trümmern und das schon seit unzähligen Jahren. Sonst ist nichts zu sehen, nur die unberührte Natur. Genau in diesem unfassbar friedlichen Moment durchschneidet ein lautes Geräusch die Stille, verursacht von einem schwarzen Shuttle, das, gefolgt von einem blau-weißen A-Flügler, im Tiefflug die Oberfläche Lah'mus überquert und schließlich unmittelbar neben den Trümmern landet. Mit einem hydraulischen Summen senkt sich die Rampe zu Boden und ein junger, ganz in schwarz gekleideter Mann tritt ins Freie. Prüfend schaut er sich um, richtet seinen Blick aber dann auf den blau-weißen A-Flügler, dessen Pilotin sich gerade abschnallt, auf den Flügel und von dort aus zu Boden springt. Sie kommt geschmeidig auf, taumelt nicht einmal. ,,Komm, R2!",ruft sie und läuft, ihren Kampfstab über der Schulter hängend und eine Tasche unter ihrem Umhang versteckt, auf das schwarze Shuttle zu. Nur zögernd folgt ihr der Astromechdroide, piept dabei immer wieder unheilvoll und mustert den Mann misstrauisch durch seinen Fotorezeptor. ,,Bleib ruhig, R2",murmelt Rey, obwohl sich ihr vor Nervosität beinahe der Magen umstülpt. Wie von selbst legt sich ihre Hand auf den Blaster an ihrem Gürtel, das Gefühl des kalten Metalls an ihrer Haut beruhigt sie ungemein. Besonders, weil Kylo sie seit ihrer Ankunft nicht aus den Augen gelassen hat und auch nur noch wenige Meter von ihr entfernt ist. Zitternd atmet sie ein, bleibt stehen, die Hand noch immer auf ihrer Waffe ruhend. Sie wagt es nicht, auch nur einen weiteren Schritt auf Kylo zuzugehen. Zu groß ist ihr Unbehagen, ihr Misstrauen. ,,Du bist also tatsächlich gekommen",stellt er fest. Er mustert sie eindringlich, forschend, und bleibt schließlich an ihren Augen hängen. Etwas in ihnen, ein leichtes Flackern, verrät ihm, wie unruhig sie trotz ihrer so entspannt wirkenden Fassade ist und wie sehr sie ihm misstraut. Es ist, als könnte er in sie hineinsehen, ihre tiefsten Geheimnisse an die Oberfläche holen. Verunsichert weicht Rey zurück, ballt die Hände zu Fäusten und beißt sich fest auf die Lippe. ,,Sieht ganz so aus",sagt sie, bemüht, ihm nicht in die Augen zu schauen und eine Barriere zwischen ihm und sich selbst zu errichten. Sie will ihm nichtmal die Chance lassen, ihre Gedanken und Gefühle zu durchstöbern. Eine unangenehme, nicht enden wollende Zeit lang sieht er sie nur an, nimmt alle Eindrücke genau in sich auf. Ihre Nervosität, ihre Angst, ihre Entschlossenheit, ihn nicht zu nah an sich ranzulassen. ,,Dann lass uns gehen",meint er und löst sich aus seiner Starre, indem er mit dem Kopf auf sein Shuttle deutet, das wie ein schwarzer Raubvogel vor seiner Beute vor dem viel kleineren A-Flügler steht. ,,Wo geht es überhaupt hin?",fragt Rey, sich noch immer nicht von der Stelle rührend und mit gesundem Misstrauen. Das hier könnte immer noch eine Falle sein. Kylo zuckt nur mit den Schultern. ,,Ich weiß es nicht." ,,Wie, du weißt es nicht?",hakt die Jedi nach. ,,Verarschst du mich?" Verwirrt starrt sie ihn an, wartet auf eine Antwort, jedoch beginnt just in dem Moment jemand anderes zu sprechen. ,,Das werdet ihr noch früh genug erfahren. Ich werde euch leiten. Vertraut mir. Ich kann es kaum erwarten, euch gemeinsam anzutreffen." Ein eiskalter Wind fegt über die Oberfläche Lah'mus, vollkommen unerwartet geht Reys A-Flügler in Flammen auf. Die Hitze dringt bis zu Rey und Kylo durch, kann aber nicht die Gänsehaut auf ihren Körpern vertreiben. Entsetzt und fröstelnd starrt Rey auf die Überreste ihres Jägers. ,,Was war das?",bringt sie keuchend hervor. ,,Ich habe keine Ahnung",entgegnet Kylo. Auch ihm steht das Grauen ins Gesicht geschrieben. ,,Lass uns hier verschwinden." Ohne auf eine Reaktion ihrerseits zu warten, packt er sie am Arm und zieht zu sie seinem Shuttle. R2 folgt den beiden stumm und auch als sie das Schiff betreten, gibt er keinen Ton von sich, was ihm nicht ähnlich sieht, hat er doch für gewöhnlich ein unermüdliches Repertoire an schmutzigen Witzen. Kaum hat sich die Rampe geschlossen, reißt Rey sich los und eilt gefolgt von Kylo, der sich, sobald sie angekommen sind, sofort in den Pilotensitz sinken lässt, ins Cockpit. Er versucht, das Schiff zu starten, doch die Kontrollen gehorchen ihm nicht. ,,Was ist? Hast du auf einmal vergessen, wie man fliegt?",witzelt Rey, das Grauen in ihrer Stimme kann sie aber nicht verbergen. ,,Nein, ich...",beginnt Kylo, verstummt jedoch, als das Shuttle von selbst abhebt. Er wirft seiner Begleiterin einen kurzen Blick zu, den sie mit vor Schreck geweiteten Augen erwidert. ,,Ich werde euch leiten",sprechen sie beide voller Angst die Worte dieser merkwürdigen Stimme aus. Jetzt wissen sie immerhin, wie das gemeint ist und diese Erkenntnis jagt ihnen einen Schauer über den Rücken. Sie haben keine Kontrolle mehr, ihr Schicksal liegt nun in der Hand dieser Stimme.

Hey,
ich glaube, ich muss mich erstmal entschuldigen, dass hier so lange kein Kapitel kam. Ich war echt unmotiviert und habe im Mai dann auch noch meine Abschlussprüfungen geschrieben. Heute konnte ich mich endlich dazu durchdringen, dieses Kapitel zu beenden und hier ist es. Ich hoffe, es gefällt euch. Verbesserungsvorschläge werden immer gern gesehen 😉
Liebe Grüße,
Cherriecookie14

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