Schreibblockade

Ich habe viel zu sagen, doch mein Kopf bleibt stumm. Nach einem Sturm kommt die Stille, ein laues Lüftchen, eine Bucht mit Hafen. Sie scheint ruhig, sie scheint sicher, doch das ist sie nicht, denn am Horizont bilden sich schon wieder dunklere Wolken. Ich stehe da, mit trockenem Mund, mit zagen Händen, mit zittrigen Beinen. Ich schließe die Augen und atme die salzige Luft ein. Ruhe und Frieden. Wie fühlt sich Glück an? Ich bin mir nicht sicher.

Bin ich doch eine Person, die rennt und nicht aufhören will zu rennen, habe ich doch immer Angst vor dem Sturz. Das Aufreißen der Haut durch den harten Asphalt. Auch kein Sand oder Waldboden wäre sanfter. Ich will hier nicht sein. Das denke ich immer, und doch ist es nicht wahr. Ich habe mich entschieden zu sein und so werde ich sein, bis ich irgendwann nicht mehr bin.

Ich reihe Worte aufeinander, die sich schön anhören und doch keinen Sinn ergeben. Ich stehe in dieser Bucht, der graue Himmel kommt bedrohlich näher. Die Schiffe am Hafen wiegen sich auf und ab. Ich stehe am Steg, an einer Anlegestelle ohne Schiff, ohne Boot. Meine Haare flattern nach oben. Ich starre auf das Wasser, das mit der Zeit unruhiger wird.

Ich nehme tief Luft, doch ich atme nicht viel. Ich setze mich auf das Holz, ein Schreibblock und einen Stift in der Hand.

Ich schreibe... nichts.

Und der Sturm kommt näher.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top