24. Picolo
»Okay, es geht los.«
Im Hintergrund lief leise Musik und sie hatten sich alle die Decken und Kissen von den beiden Betten geschnappt, um es sich etwas gemütlicher auf dem Boden zu machen. Inzwischen hatte Manu erfahren, dass das hier das Zimme von Rewi und dem anderen Felix war. Der Felix, der sie geholt hatte, hielt sein Handy in der Hand und sah konzentriert auf das Display, bevor er laut vorlas:
»Freddie, verteil so viele Schlucke, wie du Ex-Freunden / Freundinnen den Laufpass gegeben hast«
Besagter lachte auf, bevor er in die Runde sah. Neugierig sah Felix ihn an.
»Und? Wie viele?«
»Zwei.«
»Nur?«
Basti lachte und Freddie stieg mit ein.
»Tja, mein Lieber. Kann ja nicht jeder sein wie du und am laufenden Band Herzen brechen. Du darfst aber gerne beide Schlucke trinken.«
Rewi folgte, ohne zu protestieren und Felix las die nächste Aufgabe vor.
»Schon wieder Freddie. Du und Stegi seid jetzt verheiratet und müsst immer die gleiche Anzahl der Schlucke trinken.«
Beide suchten die Blicke des jeweils anderen und Stegi wackelte anzüglich mit den Augenbraucen, was Freddie mal wieder zum Lachen brachte. Auch Tim grinste, wie Manu sofort feststellte.
Bei der nächsten Aufgabe durften alle Schlucke verteilen, die noch nie einen Star Wars Film gesehen hatten und nachdem alle erst ein Mal halb über Dado hergefallen waren, als er sich als Unwissender in diesem Bereich geoutet hatte, besorgte auch Manu sich ein Mischgetränk, denn er hatte einen seiner beiden Schlucke abbekommen.
»Dado, du bist Bauchredner. Zieh eine Socke über die Hand und benutz sie, um zu sprechen. Einen Schluck für jedes Mal, wenn du es vergisst.«
Wieder wurde gelacht und Dado schafft es schließlich, sich vom kleineren Felix eine - wie er ihm versicherte ungetragene – Socke zu besorgen, die er sich brav über die Hand zog.
»Die Person rechts von der, die diese Regel liest, trinkt drei Schlucke. Felix. Du.«
Besagter trank brav seine Schlucke, während der große Felix weiter las.
»Duell zwischen Basti und Dado: Der mit der dunkleren Unterwäsche trinkt zwei Schlucke!«
Ein paar der Anderen begannen zu lachen und während Dado sofort einstieg, schüttelte Basti bloß abwehrend den Kopf.
»Als ob ich mich jetzt hier ausziehe!«
»Sei kein Spießer.« Der kleinere Felix stieß ihm seinen Ellenbogen in die Seite.
Dado währenddessen stand auf und öffnete seinen Reisverschluss, bevor er seinen Hosenbund so runterzog, dass man seine graue Unterhose erkennen konnte.
»Okay, und jetzt du, Basti!«, bestimmte der große Felix und selbsternannte Spielleiter. Nun stand Sebastian natürlich unter Zugzwang und stand schließlich auch auf, um seine weiß-hellgrün karrierte Boxershorts zu präsentieren.
»Was soll das denn sein?«
Felix lachte bloß, während Patrick den vollen Ernst der Lage zu erkennen schien und seine Sockenpuppe voller Überzeuging fragen ließ: »Und wer hat jetzt gewonnen?«
Tatsächlich war es ausgerechnet Dado, der die Entscheidung traf und sie brav die Sockenpuppe, natürlich mit verstellter Stimme, verkünden ließ:
»Der Sieg gehört Basti. Ich gestehe meine Niederlage ein. Ich würde das als heller definieren.«
Damit waren natürlich alle einverstanden und so ging es mit der nächsten Aufgabe weiter:
»Ab jetzt muss Freddie einen Schluck trinken, wenn Manu spricht und anders herum!«
Sofort begann Freddie, sich einen abzulachen, während Manu nur die Augen verdrehte. Die Aufgabe war für den Anderen natürlich einfach zu erledigen.
»Wenn die Uhrzeit ein Vielfaches von zehn anzeigt, also zwanzig Uhr zehn, zwanzig Uhr zwanzig und so weiter, verteilt die Person, die zuerst »Scheiße, ich hab meine Katze im Weltall vergessen« schreit zehn Schlucke!«
Natürlich war es Freddie (wer auch sonst), der wenige Minuten später seiner im Weltall vergessenen Katze gedachte und während alle anderen sich schlapplachten, trank Manu brav seine Schlucke, bis er schließlich wieder von dieser Bürde befreit wurde.
»Verteil zwei Schlucke, wenn du mehr als zwei Mal Sex hattest in den letzten Tagen. Freiwillige vor!«
Zu der Meisten Überraschung waren es nicht nur Patrick, Tim und Stegi die tranken, sondern auch Rafi. Aus ihm war allerdings kein Wort über die Umstände herauszukriegen und so spielten sie irgendwann, immer noch unwissend, weiter.
»Alle Sportarten, die Manu jemals gemacht hat. Die Person, die etwas wiederholt oder nichts mehr weiß, trinkt drei Schlucke. Felix 2 beginnt. Also du.«
Felix deutete auf seinen kleineren Namensgenossen, der bloß die Augenbrauen hochzog und wortlos drei Schlucke trank.
»Hä, bist du dumm? Basketball?«
Es war Basti, der sich aufgeregt hatte und jetzt, da er es gesagt hatte, ärgerte sich auch Felix, das ihm nicht ein Mal das eingefallen war.
»Trink zwei Schlucke, wenn deine bisherige Partnerin oder dein bisheriger Partner bisher die oder der beste im Bett ist.«
Als unter Anderem Tim und Stegi ihre Flaschen ansetzten, sagte zwar keiner etwas, aber jeder dachte sich seinen Teil und sogar die Beiden konnten sich ein verschmitztes Grinsen nicht mehr verkneifen.
»Trink fünf Schlucke, wenn du findest, dass manche Mitspieler hier echt einen scheiß Vornamen haben.« Sofort hob Felix das Glas. Wie einen Trinkspruch verkündete er noch »Sorry, Maurice, sorry, Frederic«, bevor er seine Schlucke feierlich trank. Die meisten Anderen taten es ihm nach. Während Dado ihm sogar zustimmte, inzwischen wieder von seiner Sockenpuppenlast befreit, und selbst trank (es gab schließlich einen Grund, warum er nur bei seinem Spitznamen genannt wurde), verteidigte Freddie weiterhin stolz seinen Namen.
»Stegi, du darfst nicht mehr aus deinem Glas trinken. Wenn du dran bist, musst du aus dem Glas von wem anders trinken.«
Das passierte auch gleich in der nächsten Runde, als er daran scheiterte, Freddies Lieblingsfarbe zu nennen und daraufhin seine Schlucke nicht nur aus Tims Flasche nahm, sondern sich diese auch noch von ihm zum Trinken an den Mund halten ließ.
Die Aufgabe, mit geschlossenen Augen Stegis Augenfarbe zu sagen, bestand Tim natürlich auch ohne Probleme.
»Oooouh. Palle überlässt Manu drei Minuten lang volle Verfügung über sein Handy. Oder er trinkt auf Ex.«
»Nee, oder?«
Patrick schien nicht allzu begeistert, entschied sich dann aber, weil er sich natürlich erst vor einer Runde eine neue Flasche geholt hatte, dafür, Manu sein Handy zu geben. Und ehe er es sich versehen hatte, hielt Manu Patricks entsperrtes Handy in der Hand, sein ehemaliger Zimmergenosse halb hinter, halb neben ihm sitzend, mit wachsamen Blick auf sein Display.
Aus irgendeinem Grund war Manu ein wenig unsicher, als er durch die Seiten von Patricks Home-Bildschirm scrollte. Warum auch ausgerechet er und Patrick?
Nach kurzem Zögern klickte er schließlich auf Whatsapp.
Verschiedene Gruppen, in denen ungelesene Nachrichten waren, irgendein Kontakt, der ihn angeschrieben hatte, aber dem er noch nicht geantwortet hatte. Manu gung auf seine blockierten Kontakte, einfach weil es ihn interessierte, und fand tatsächlich einige. Das meiste wahrscheinlich ehemalige Onenightstands oder so. Zumindest würde das zu dem Bild von Palle passen, das er bekommen hatte. Erst dann kam ihm eine Idee, die er sofort in die Tat umsetzen wollte. Wann hatte er denn sonst noch ein Mal so eine Gelegenheit? Er durfte offiziell an Patricks Handy und hatte noch mindestens eineinhalb Minuten Zeit. Also öffnete er die Suchleiste der App und gab seinen eigenen Namen darin ein - um tatsächlich einige Treffer angezeigt zu bekommen.
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An Dado:
Gab es jemals schon ein Mädchen, in das du verliebt/verschossen warst?
Natürlich. Aber mehr verschossen als verliebt.
Fühlst du nicht vielleicht doch mehr als Freundschaft für Manu?
Nein. Manu ist mein bester Freund und steht mir so nah wie niemand sonst. Aber da läuft nichts.
An Tim und Stegi:
Wer von euch beiden "liegt" oben? Also wer ist der Dominierende?
Und was treibst du so im Bett?
Wie denkt ihr über das Verstummen von Manu?
Es weiß halt keiner so wirklich, was dahinter steckt. Aber man gewöhnt sich daran.
Und wie denkt ihr jetzt über Manu, ihr wolltet ihn ja, während Dado weg war, nicht so gern bei euch haben?
Er ist ganz okay, denk ich
An Palle:
Warum gibst du dich immer als so cool?
Wer spricht von »sich als etwas geben«? Ich bin einfach, wie ich bin.
Nach eurem "Gespräch" in der Nacht, als du betrunken warst und Manu nicht reden konnte, was hat sich in deiner Einstellung in Bezug auf Manu geändert?
Keine Ahnung. Auf jeden Fall schon etwas.
Wenn du Manu oder ein Mädchen heiraten müsstest, wer wäre es dann?
Manu
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Feedback?
Zu jeder Internatsstory gehört ein Abend mit Trinkspielen. Ich dachte, dafür kann man sogar mal ein ganzes Kapitel geben ;)
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