Sirius

In einen Mantel gehüllt stand ich vor der Eingangstür und strich mir meine Haare zurecht. Remus neben mir seufzte auf: "Wie oft willst du deine Frisur jetzt noch ruinieren?"

"Ruinieren?" Ich sah ihn entsetzt an und er lachte nur auf: "Du stellst dich an wie nochmal was! Es ist doch eh dunkel!" 

"Aber nicht wenn wir im Drei Besen sitzen!", widersprach ich trotzig und Remus schmunzelte: "Wenn du meinst... hast du einen Schirm oder willst du dein Date im Regen laufen lassen?"

"Ähm", machte ich erschrocken und tastete meine Taschen ab. Natürlich war dort nirgends ein Schirm vorhanden... Mein Freund drückte mir einen Gegenstand in die Hand: "Hier! Den möchte ich morgen wiederhaben. Hat 5 Sickel gekostet!" Meine Mundwinkel zuckten nach oben: "Ach, was würde ich nur ohne dich machen? Du bist ein Schatz!"

"Wer ist ein Schatz?" Ihre Stimme ließ mich ein wenig zusammenzucken, ehe sich in meinem Bauch ein Kribbeln breit machte. Remus winkte mir kurz zu und tauchte im Schatten der Mauern unter, während Lorena aus der Tür zu mir trat. 

"Du siehst wundervoll aus!", hauchte ich schwärmend und reichte ihr meine Hand. Sie warf ihre Locken zurück und hakte sich bei mir ein: "Sag, hast du einen Schirm? Ich bin nicht sicher, ob das Kleid einen solchen Regen aushält..."

"Ich habe für alles gesorgt", grinste ich und deutete auf den Schirm. In Gedanken hörte ich Remus aufseufzen. Lorena räusperte sich kurz: "Gehen wir dann?"

"Sicherlich", meinte ich und spannte den Regenschirm auf. Schweigend liefen wir den Weg nach Hogsmeade. Ich war die meiste Zeit damit beschäftigt, meine Begleitung anzuhimmeln, während diese nur lächelte und darauf achtete, dass ich nicht über irgendwelche umherliegenden Steine stolperte. 

"Habe ich schon erwähnt, wie schön du aussiehst?", fragte ich schließlich und wurde dabei sicherlich so rot wie eine Tomate. Lorena sah zu mir: "Ja. Vorhin an der Tür". 

"Das kann ich eben nicht oft genug sagen", stammelte ich verlegen und hoffte, dass der Satz nicht so bescheuert geklungen hatte, wie er sich für mich angehört hatte. Sie lachte auf: "Einem Gentle-Man wie dir bin ich selten begegnet!" Innerlich grinste ich. Da würde ich Remus morgen was unter die Nase reiben können... 

"Wir... wir wären dann da", flüsterte ich, als ich das Schild zum Drei Besen vor mir sah. Madam Rosmerta kam gerade zur Tür raus und ich fragte: "Ist noch offen?" Sie tat so, als würde sie auf eine Uhr sehen: "Noch drei Minuten und fünfzehn Sekunden!"

"Das reicht für ein Butterbier", entgegnete ich und führte Lorena in den Pub. Sie errötete leicht, als ich ihr einen Handkuss zum Hinsetzen gab, und während Madam Rosmerta unser Butterbier eingoss, fragte ich: "Erzählst du mir jetzt, was es mit diesen Halbgöttern auf sich hat?"

"Meinetwegen...", murmelte sie zögernd, "aber mach dich auf etwas gefasst. Also gut... Halbgötter bestehen aus sterblich und göttlich. Ein Elternteil ist also ein Gott - meistens vom Olymp - und die sterbliche Hälfte eben ein ganz normaler Mensch. Halbgötter bekommen von ihren Eltern manchmal besondere Fähigkeiten, aber hauptsächlich müssen sie sich ihre Erfolge selbst verdienen, indem sie zum Beispiel auf Einsätze gehen..." Ich hörte ihr gebannt zu. Es war sehr beruhigend, während sie redete, und als ich merkte, dass sie schon längst geendet hatte, hakte ich nach: "Und... du bist ein Halbgott?"

"Mh... ich weiß aber nicht, von wem...", seufzte sie und klang dabei fast ein wenig enttäuscht. Ich runzelte die Stirn und trank kurz von meinem Butterbier: "Kleine Frage. Du kannst mit Zauberstab zaubern. Heißt das dann, dass einer deines Elternteils magisches Blut hat?" Lorena bekam große Augen: "Ich... ich weiß es nicht!" Dann sprang sie hektisch auf und verschwand aus dem Drei Besen, noch ehe ich ihr ein panisches: "Warte doch!", hinterherrufen konnte.

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