Severus

Angestrengt starrte ich am Morgen auf meinen Tee. Albus hatte die gesamte Lehrerschaft kurzfristig in sein Büro bestellt, wohlbemerkt um vier Uhr morgens. Er schien der einzige zu sein, der wirklich wach war, da ich feststellte, dass so ziemlich alle anderen Kollegen entweder gähnten oder sich die Augen rieben. Minerva neben hielt sich mühsam wach auf dem Stuhl, während der Schulleiter froh zu reden begann: "Nun, meine lieben Kollegen! Ihr wundert euch bestimmt, warum ich euch heute um diese Uhrzeit zu mir gerufen habe, oder?"

"Solange wir danach wieder ins Bett dürfen", grummelte Lorena missmutig. Sie war fast noch schlechter gelaunt als ich, was mir schon zu denken gab. Allgemein war sie völlig anders als die meisten Hexen, die ich kannte...

"Ähm, nein", erwiderte Albus und schob sich einen Zitronenbrausebonbon in den Mund. Minerva schnaubte auf: "Es muss wichtig sein, warum wir hier sind, sonst werde ich die erste sein, die eine Rebellion gegen dich und deine Angewohnheiten anführen wird!" Ich schmunzelte: "Nun, sehen wir, wer von uns ihn zu erst zur Strecke bringt... was ist denn nun der wichtige Grund, uns den Schlaf zu stehlen?"

"Der Spiegel Nerhegeb wurde gestohlen!", ließ er die Bombe platzen, doch anhand seines enttäuschten Gesichts war davon auszugehen, dass er sich schockierte Gesichter gewünscht hatte. Pomona Sprout seufzte auf: "Nun, wenn du willst, dass wir mit dir diskutieren, dann lass uns das nächste Mal doch länger schlafen!"

"Wollt ihr wissen, wer den Spiegel hat?", fragte Albus weiter und geschlagen gegen murmelte ich ein leises: "Wenn's sein muss", hervor. Dann schockte er uns (also die abergläubischen Kollegen wie Sybill) wirklich: "Es waren die Götter!"

"Die... Götter?" Minerva sah ihn perplex an: "Soll das ein Scherz sein?" Ich hob missbilligend eine Augenbraue: "Ist dein Verstand benebelt? Ich hoffe doch, du weißt, dass es die Götter nicht gibt!" Albus seufzte auf: "Doch, die gibt es. Da wären Zeus, Hera, Apollo, Artemis..."

"Das wissen wir!", fauchte die Verwandlungslehrerin dazwischen, "aber nur weil die Götter Namen haben, heißt das nicht, dass sie in einer realen Welt existieren!" Filius horchte auf: "Reale Welt? Wie meinst du das?"

"Wie ich es gesagt habe", knurrte sie und schlürfte an ihrem Tee. Ich räusperte mich: "Also, um das klarzustellen. Du schickst uns um vier Uhr aus unseren Betten, nur um uns zu erzählen, dass ein eigentlich unbedeutender Spiegel von nicht-reellen Fantasiefiguren gestohlen wurde?"

"Die Götter existieren", meinte Lorena plötzlich. Alle Blicke wandten sich zu ihr und Sybill keuchte auf: "Das Kind des Morgens spricht..." Minerva verdrehte die Augen: "Götter haben genauso viel am Hut wie deine Wahrsagerei: Nämlich gar nichts!" Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, zuckte ein Blitz am Himmel und ein Donner grollte. Lorena sah triumphierend zu ihr und ich zog die Nase kraus: "Das muss nichts heißen. Wie ungern ich einer Meinung mit meiner Kollegin bin, in diesem Thema muss ich ihr Recht geben!"

"Danke", meinte diese knapp und wandte sich an den Schulleiter, "wenn du mich dann entschuldigst, ich - " Weiter kam sie nicht, denn plötzlich drehte sich das Wasser im Denkarium und das Bild eines in Rüstung gekleideten Zentauren erschien.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top