Percy

Der Moment, in dem ich in den von schweren Wolken bedeckten Himmel blickte, wurde mir klar, dass es sich nur um ein Problem der Götter handeln konnte. Warum sonst sollte es mitten im Hochsommer münzgroße Hagelkörner regnen? Annabeth warf mir Blicke zu, die eindeutig dasselbe sagten, wobei ich mir aber nicht sicher war, ob sie mir nicht doch eher sagen wollte, dass ich noch meinen Schlafanzug mit den Delfinen trug. Wenn ja, dann wusste ich das bereits, aber ich hatte die Zeit zum Umziehen nicht gefunden, da ein gewisser Zentaur namens Chiron auf die Idee gekommen war, dass gesamte Camp um fünf Uhr Morgens aus den Betten zum Pavillon rufen zu müssen.

"Percy!", mahnte Annabeth mich streng, "jetzt mach mal einen Schritt schneller!" Ich lächelte. Sie war so süß, wenn sie sich aufregte und ihre blonden Locken wild durch ihr Gesicht flogen. Diesmal allerdings bekam ich dabei noch etwas mehr Regen ins Gesicht. Ich wischte mir mit meinem Ärmel über die Wange: "Ich würde gerne schneller laufen, allerdings habe ich Angst, von diesem Hagel erschlagen zu werden!" Prompt traf mich eines der Körner an der Hand und ich riss diese hoch: "Siehst du?"

"Du bist zu einem Weichei mutiert", murrte sie und packte meinen Arm. Grob bahnte sie sich ihren Weg durch die Gruppen anderer Camper, die allesamt verschlafen zum Pavillon trotteten und kaum auf ihren Weg achteten. 

"Algenhirn!" Ich zuckte zusammen und starrte in das wütende Gesicht meiner Freundin: "Pass auf, wo du hinläufst!" Erst, als sie vorwurfsvoll auf ihre weißen Sneakers sah, die voller Schlamm waren, wurde mir klar, auf was sie hinauswollte. Ich gähnte: "Wenn du mich nicht so schnell hinter dir her schleifen würdest..."

"Ich ertrinke noch in diesem Regen!", grummelte Annabeth und ich zuckte nur mit den Achseln: "Ich bin Sohn des Poseidon. Ich kann nicht ertrinken!" Erst blieb ihre Miene unverändert starr, als ich aber leise zu kichern anfing, lachte auch sie auf und gab mir eine Kopfnuss: "Was würde ich nur ohne dich in so einer Situation machen?" Wieder hob ich die Schultern: "Weiß nicht, in diesem Regen ertrinken?" 

"Camper!", hallte uns schließlich die Stimme von Chiron entgegen, "danke, dass ihr euch alle zu mir begeben habt!"

"Es ist fünf Uhr Morgens!", knurrte Clarisse La Rue aus der Ares-Hütte und der Zentaur hob die Hände: "Ich weiß, ich weiß. Aber wie ihr seht, ist es sehr wichtig!"

"Was genau ist denn los?", riefen einige der Camper aufgeregt, während sich die Gruppe immer enger unter dem Pavillon zusammen drückte. Chiron fing geschickt ein ziemlich großes Hagelkorn auf und zeigte in den Himmel: "Nun, wie es aussieht, haben die Götter entweder Streit oder ganz schön viel Dreck am Stecken!"

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top