Ich konnte nicht sagen, ob ich Hades lieber erwürgen oder verfluchen wollte. Angesichts der Tatsache das, wie ich herausgefunden hatte, der Krutiatus-Fluch wahnsinnig schmerzvoll war, entschied ich mich dafür. Ich wollte den Gott der Toten leiden sehen! Im Moment aber hatte ich andere Probleme. Den durch die von Chiron gefundene Drachme erschienen nur wenige Minuten die Götter vor uns - Athene und Artemis allen voran. 

"Mom!", rief Annabeth mit einer Mischung aus Erleichterung und Verwirrung, als könnte sie nicht fassen, sie vor sich zu sehen. Die Göttin der Weisheit lächelte: "Es freut mich, dich zu sehen. Euch alle. Außer Percy..."

"Danke", murmelte dieser, "freut mich ebenfalls..." Artemis klopfte mit ihrem Bogen auf den Boden: "Ich sehe hier fremde Menschen, die nicht wie Halbgötter aussehen. Ich bin Artemis, die Göttin der Jagd. Im römischen Diana".

"Athene", meinte ihre Nachbarin, "Göttin der Weisheit. Römische Minerva". Die Zauberer unter uns prusteten los und Minerva McGonagall lief knallrot an. Severus grinste hämisch: "Ich frage mich, wie du zu deinem Namen gekommen bist..."

"Klappe", fauchte sie streng, "wenigsten bin ich nicht nach einem glatzköpfigen Kaiser benannt!" Erschrocken fuhr er sich über seine Haare und sie sah ihn mit schmunzelnden Blicken an. Ich räusperte mich: "Was wollt ihr?"

"Ah", meinte Athene kühl, "bist du Lorena?" Ich runzelte die Stirn: "Ähm... ja?" Artemis lächelte: "Gut, und weißt du, wer dein Vater ist?" Als ich verneinte, traten die Göttinnen beiseite und gaben alle männlichen ihrer Spezies Preis: "Nun, diese stehen zur Auswahl!" Ich ballte die Hände zur Faust und schrie: "Keiner von diesen Trotteln ist mein Vater! Ich will verdammt noch mal nichts mit euch zu tun haben!" Nun starrte sogar Hades mich erschrocken an. 

"Aber", meinte er noch, doch da hatte ich mich schon umgedreht und die Tür hinter mir zugeknallt. Was fiel diesen Idioten ein? Schlimm genug, dass ich wusste, dass ich ein Halbgott war. Aber ich wollte keiner von denen sein. Niemals würde ich einen solchen Vater oder eine solche Mutter wollen! Ich war kein Mensch, der gerne mit anderen zu tun hatte. Ich war für mich allein, ich wollte keine Geschwister haben, ich wollte von keinem Gott abstammen, der nicht zu mir passte. Ich wünschte mir, ich wäre die Tochter des Todes, aber auf diese Erfüllung konnte ich nicht hoffen. Jeder wusste wohl, dass es unmöglich war, dass er Tod ein Kind hatte. Mit wem denn auch? 

"Achtung!" Ich schreckte hoch, übersah die Treppenstufe vor mir und stolperte über meine Füße. Überraschenderweise fingen zwei Hände mich auf und als ich mich umdrehte, starrte ich in ein Paar blau-graue Augen, welche ein wenig erschrocken zurückblickten. Der Mann, zu dem diese gehörten, errötete leicht und fuhr sich durch die langen, dunklen Haare: "Entschuldigen Sie bitte..." Aus unerfindlichen Grünen bekam auch ich nur stockende Sätze aus mir heraus: "Äh... passt schon..." Passt schon? Was war los mit mir? 

"Sirius Black", sagte er dann, "k-kommen Sie gerade v-vom Schulleiter?" Ich versuchte, meine Mundwinkel nicht nach oben zu ziehen: "J-Ja aber... da sind gerade noch andere... Halbgötter..."

"Halb-Was?" Sirius sah mich erschrocken an und ich stammelte: "Passt schon... lassen Sie sich's am besten von irgendwem erklären..."

"Sehen wir uns später?", fragte er dann und legte seine Nervosität ab, "ich lade Sie ins Drei Besen ein. Dann können Sie mir alles erklären!" Ich nickte zögernd: "Sicherlich... ähm... wo genau..."

"Warten Sie einfach bei Sonnenuntergang am Eingangstor", wisperte er und zog seinen imaginären Hut, "wir sehen uns später!"