Annabeth

Zum Schlafen waren wir in die Große Halle umquartiert worden und so lagen wir Halbgötter nun in Schlafsäcken unter einem Dach, der das Universum so deutlich zeigte, wie es draußen niemals zu sehen war. Die rosafarbenen Galaxien waren geprägt von weißen Punkten, die die Sterne darstellen sollten, und ab und zu erkannte ich das Bild eines Helden. 

"Psst", raunte Percy mir zu. Er lächelte und hatte seine Hände unter seinem Kopf verschränkt. Ich drehte mich zu ihm: "Was gibt's? Ich dachte, der Himmel ist nicht so dein Gebiet..."

"Jason schnarcht schon", erwiderte er und zeigte auf den Schlafsack neben ihm, in dem der Sohn des Zeus mit Piper im Arm ruhig schlief. Ich gähnte: "Lass mich raten. Das hält dich vom Schlafen ab?"

"Korrekt", erwiderte er und nickte auf seine Armbeuge, "komm doch zu mir!" Den Wunsch erfüllte ich Percy nur zu gerne und kroch rüber in seinen Schlafsack. Leise murmelte ich: "Was hältst du von der Prophezeiung? Ich finde, sie ist diesmal sehr schwer zu deuten..." 

"Wenn das ein Athene-Kind sagt", meinte er mit großen Augen, "was soll ich dann sagen?" 

"Um was geht die Prophezeiung denn?", mischte Hazel sich ein und richtete sich auf. Sie deutete auf ihren Bauch: "Ich lag den Tag im Krankenflügel. Eigentlich sollte ich da auch über Nacht bleiben, aber ich hatte so Hunger... die Krankenschwester meinte, ich wäre wieder fit..."

"Nun, Rachel und ein Hut haben was ausgespuckt", rollte Percy das Thema auf, "das vom Hut war eine Weissagung über das, dass die Götter etwas von den Zauberern gestohlen haben".

"Und das was Rachel uns gesagt hat, handelte davon, wie wir einen dritten Weltuntergang verhindern könnten", ergänzte ich und kramte in meiner Gedächtnisschublade, "warte mal... also, es ging ungefähr so: 


Halb und Halb auf dem Weg nach unten

Der Schlüssel war bald verschwunden

Doppelter Mord wird angesagt

Der Herr des Todes angeklagt

Gewollter Tod durch die Morgen-Hand

Rückgängig gemacht durch die Gestalt unter dem Gewand

Zeit wird sterben zum Tag des Schrecken

sonst wird sich die Böse Kraft für immer wecken


Hazel schluckte und rieb sich mit den Händen die Schläfe: "Das ist kompliziert. Aber liege ich richtig, dass mit unten der Tartarus gemeint ist?"

"Leider ja", musste Percy ihre Aussage bestätigen, "und wir vermuten, dass mit Herr des Todes entweder Thanatos oder Hades gemeint ist..."

"Bedenke", widersprach ich ihm, "der Herr des Todes könnte auch jemand der Zauberer sein. Immerhin könnte der Mörder, der den doppelten Mord begeht, auch damit gemeint sein..."

"Aber fest steht, dass das bis zum Fest des Schreckens erledigt sein muss", murmelte die Tochter des Hades vor sich hin, "das heißt..."

"Halloween!" Wir drei zuckten zusammen, als Piper plötzlich ihren Kopf nach oben riss und uns mit großen Augen anstarrte. Percy schluckte: "Eine Vorwarnung wäre das nächste Mal gut", während Jason aufjaulte: "Aua! Du hast mir einen Kinnhaken gegeben!" 

"Tut mir leid", entschuldigte sie sich sofort und drückte ihm einen Kuss auf die getroffene Stelle, "aber ich habe euch etwas zugehört. Und das Fest des Schreckens würde definitiv auf Halloween zutreffen..." 

"Das heißt, dass wir noch exakt... einen Monat und drei Wochen Zeit haben", rechnete ich aus und gähnte herzhaft, "dann lasst uns unseren letzten Schlaf für die nächsten Wochen genießen..."




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