Für dich, N (September-Oktober 2022)
Und es überkommt mich tagsüber mit tiefster Traurigkeit. In meinen Augen bilden sich Tränen, weil ich nicht ohne Plektrum spielen kann und es tut weh, wie meine Finger an den Saiten entlang schrabben.
Es ist erst September und doch so kalt. Wieso wärmt mich die Sonne nicht?
Ich trage die Hausschuhe meiner Mutter, denn meine eigenen mache ich immer kaputt.
Ich weiß nicht, was Liebe ist und wie sie zu Stande kommt.
Hoffnung sammelt sich in meinen Tränen, während sie langsam mein Gesicht hinunterfließen. Zumindest in meinen Gedanken.
In der Realität bleiben sie in meinen Augen, meine Sicht wird unklar, aber ich kann nicht loslassen, egal wie sehr ich will.
Zeit vergeht und ich hoffe dich zu sehen. Ganz zufällig, am Bahnhof auf den Zug wartend. Ich sehe mich durch deine Augen, wie ich hier stehe. Ein Kontrast zu dem, was du sonst siehst. Es wirkt, als wäre ich ein anderer Mensch.
Ich stelle mir vor, wie du mich beobachtest, wie wir unsere Anwesenheit gegenseitig wahrnehmen und doch so stark versuchen zu ignorieren.
Solche Szenarien sind das Schönste an der Obsession. So viele kleine Geschichten und Momente entstehen in meinem Kopf, es vertreibt mir die Zeit, lässt mich hoffen und den Moment romantisieren. Man fühlt sich ein bisschen wie der Hauptcharakter in einer Romanze.
Es stört dann fast gar nicht, dass du nicht wirklich hier bist.
Nach der neunundneunzigsten Träne ist nichts mehr schön. Die rosarote Brille färbt sich violett und ich will nicht mehr.
Weil die Realität weh tut, viel zu weh.
Ich bin nichts Besonderes.
Keine deiner Taten oder Worte hat Bedeutung, denn ich bin wie jede andere.
Und ich kann nichts tun. Ich liebe aus der Ferne und werde es dir nie sagen können.
Du bist perfekt, so perfekt.
Es ist egal, was du machst, denn nichts könnte dich entstellen.
Du bist die Harmonie, die leichte Freude, die gelassene Verspieltheit. Du bist perfekt und ich kann meine Augen nicht von dir abwenden. Deine dunklen braunen Augen und dein wunderschönes Lächeln lassen mein Herz höher schlagen, denn du bist einfach perfekt.
Du willst mich nicht und ich kann nicht weiterziehen, denn jemand besseres als dich gibt es nicht. Wer könnte es mit dir aufnehmen? Du bist Perfektion und ich will keinen Moment mit dir missen.
Wie kann das sein? Wer bist du, Nicolas? Was habe ich erfahren- so anders bist du auf einmal. Ich dachte, ich kenne dich und deine Seele und deine Art und alles, was dich ausmacht, doch jetzt ist alles so verwirrend.
Mein Bild von dir ist zerstört. Alle Gefühle sind weg.
Ich beobachte dich immer noch, versuche stets die verschiedenen Versionen von dir zu vereinen, aber es ist nicht mehr dasselbe.
Du bist mit meiner Vorstellung gestorben und ich empfinde gar nichts mehr.
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