Vortragsangst

Wer kennt es nicht?

Man steht vor der Klasse oder dem Kurs und muss einen Vortrag halten und auf einmal beginnt man zu zittern, einem wird schlecht und schwindelig und man vergisst seinen Text.

Vortragsangst.

Ich denke, einige von euch kennen das von sich selbst oder kennen zumindest jemanden, der diese Angst hat. Auch ich habe Vortragsangst, allerdings hängt es bei mir von den Umständen ab:

Früher, als ich noch auf Konzerten Klavier gespielt habe, hatte ich in größeren Räumen mit mehr Menschen weniger Angst als in kleinen Räumen, wo die Leute direkt vor mir saßen. Das ist heute teilweise immer noch so. Auch hängt es davon ab, bei welchem Dozenten ich den Vortrag halte (früher war es auch abhängig von den Schülern, aber in der Uni hat man immer jemand anderen vor sich, während in der Schule meist derselbe Klassensatz vor einem saß). Wenn ich weiß, dass der Dozent sehr kritisch ist, fällt es mir schwerer, mich zu konzentrieren. Zudem bin ich unruhiger bei Vorträge/Präsentationen als bei Moderationen, weil letztere viel freier sind und man mit dem Kurs mehr interagieren kann. Das lockert die Stimmung etwas.

Doch was sind die Ursachen?

In erster Linie besteht die Angst vor dem Versagen und dass man von den Leuten verurteilt wird. Menschen, die bereits schlechte Erfahrung gemacht haben (z.B. mit Mobbing oder ein instabiles Elternhaus haben usw.), haben es weitaus schwerer, vor anderen zu sprechen.

Die Gründe für die Angst des Versagens können bei jedem anders sein. Sich darüber klarzuwerden, woher diese Angst kommt, ist bereits ein wichtiger Schritt.

Was sind die Symptome?

Es gibt vor allem körperliche Symptome, wie Schweißausbrüche, Zittern, Atemnot, Herzrasen und ein trockener Mund. Als Zuhörer/Zuschauer merkt man das an dem unruhigen Verhalten des Gegenübers, z.B. wenn jemand vorne herumzappelt, seine Finger knetet oder den Zettel rollt. Auch Wortwiederholungen oder Interjektionen (Verzögerungslaute wie 'hm', 'ähm', 'äh' usw.) sind meistens Anzeichen dafür.

Mental versucht man seine Gedanken immer wieder zu ordnen, um nicht seine Worte zu vergessen, allerdings verliert man sich meist selbst, indem man an alles Mögliche denkt, was die anderen gerade von einem halten könnten. Das setzt einen noch mehr unter Druck und kann sogar zum Burnout oder Blackout führen (auch in Verbindung mit den körperlichen Symptomen).

Was kann man dagegen tun?

So blöd es klingt (als ich das letztens gehört habe, war ich auch nicht sonderlich überzeugt) - Konfrontation ist die beste Lösung. Mit kleinen Vorträgen anzufangen und sich dann immer weiter hochzuarbeiten bzw. die Regelmäßigkeit des Vortragens zu üben, dient dazu, sich langsam daran zu gewöhnen.

Wichtig ist auch, sich richtig und intensiv für seinen Vortrag vorzubereiten. Findet eure eigene Weise des Vortragens - einige können nur mit Stichpunkten arbeiten, andere mit kompletten Sätzen, auch wenn die Lehrer davon abraten. Doch solange ihr nicht ablest, ist alles in Ordnung. Übt den Vortrag zuvor mehrere Male, tragt ihn Freunden oder eurer Familie vor. Das hilft!

Auch Atemübungen vor dem Vortrag helfen, sich zu beruhigen!

Ich weiß nicht, wie es an Schulen gehalten wird, aber an Unis gibt es Vortrags-Coachs, die sich eure Probleme anhören und euch helfen können. Es gibt auch Workshops für so etwas. Man braucht sich nicht schlecht fühlen, wenn man zu solchen Leuten geht. Ganz viele andere haben dieselben Sorgen.

Ihr seid nicht allein!

Fragen an euch:

Habt ihr Vortragsangst?

Hat euch der Beitrag geholfen?

Was habt ihr für Tipps gegen Vortragsangst?

Wart ihr schon einmal bei einem Vortrags-Coach oder bei einem Workshop?

Ich freue mich über eure Antworten!

Liebe Grüße,
Julia

Stand: 22.12.2019

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