Misserfolge

Ist es nicht seltsam, dass bereits ein einziges Wort einen Menschen brechen und ihm jegliches Selbstvertrauen nehmen kann?

In dem heutigen Beitrag werde ich etwas über Misserfolge reden und wie sie einen verändern können - ob positiv oder negativ.

Die Definition für "Misserfolg" laut Google lautet: "[unerwartet] schlechter, enttäuschender, negativer Ausgang einer Unternehmung o.Ä.". Synonyme dafür sind unter anderem "Enttäuschung", "Desaster" und "Blamage". Für mich sind das alles Worte, die teilweise aus unterschiedlichen Motivationen und Gründen heraus Misserfolge darstellen.

Einen Misserfolg sieht jeder Mensch anders - manche empfinden eine schlechte Note, das Durchfallen einer Klausur oder ein misslungener Auftritt oder Vortrag als Misserfolg. Auch zerbrochene Freundschaften können eine Art Misserfolg darstellen, zum Beispiel im Sinne der "Enttäuschung" oder "Blamage", je nachdem wie der Konflikt entstanden ist und ausgeführt wurde.

Fakt ist, dass Misserfolge einen oft psychisch treffen. Einige können damit besser umgehen, andere lassen es so nah an sich heran, dass ihr Selbstvertrauen daran zerbricht. Letztere haben bereits von Vornherein die Angst, zu versagen (was widerum mit Selbstzweifel zu tun hat, worüber ich auch bereits einen Beitrag geschrieben habe).

Ich habe einen sehr schönen Artikel gefunden, in welchem unter anderem über Bewältigungsstrategien gesprochen wird, und daraus würde ich gerne zitieren: "Zur Bewältigung gehören eine ganze Reihe von Gedanken und kognitiven Prozessen, die unser Verhalten in Richtung Problemlösung lenken." (Quelle: https://gedankenwelt.de/8-psychologische-strategien-fuer-den-umgang-mit-misserfolgen/)

Genauer gesagt, bedeutet das, dass jeder Mensch mit jeder Situation anders umgeht. Einige Leute benötigen Ablenkung, andere drücken ihre Frustation und ihren Stress durch Emotionalität aus, wie z.B. das Weinen. Außerdem hängen die Bewältigungsmethoden davon ab, inwieweit einem die Ressourcen zur Verfügung stehen und was das Umfeld einem bieten kann, in dem Sinne, dass man zum Beispiel weniger zum Weinen neigt, wenn man gerade vor einem Lehrer sitzt. Nichtsdestotrotz ändert dies nichts an der Tatsache, dass diese Methoden einem helfen mit einer Situation umzugehen und diese zu verarbeiten.

Die oben genannte Seite führt hierzu zwei Strategien auf:

Problemlösestrategie: "Diese legt den Schwerpunkt auf das Problem, [...] das die unangenehmen Gefühle auslöst. Eine Beseitigung der Ursache führt auch zu einer Änderung der Folgen."

Ein Beispiel: Jemand hat einen Test schlecht abgeschnitten und ist unzufrieden mit dem Ergebnis. Eventuell liegt dies an einer falschen Lernweise und somit beschließt derjenige, die Sache beim nächsten Mal anders anzugehen.

Emotionale Regulierungsstrategie: "Es geht darum, unsere emotionale Reaktion auf das Problem anzupassen. Dabei handelt es sich um einen Selbstkontrollmechanismus. Wir passen die Lösung an das Problem an, das wir im Moment nicht beseitigen können oder wollen."

Auch hier ein Beispiel: Anstatt nach einer anderen Lernstrategie für den nächsten Test zu suchen, weint derjenige, weil es ihn emotional trifft. Das ist seine emotionale Lösung zu einem Problem, welches bisher nicht beseitigt ist.

Nicht alle Strategien lassen das Resultat eines Misserfolges positiv ausgehen. Wenn jemand einen inmitten eines Konfliktes beleidigt oder verletzt, trifft es den anderen emotional und kann die Situation sogar verschlimmern.

Die oben genannte Seite nennt Lazarus und Folkman als einer der wichtigsten Bekanntschaften, die sich mit Bewältigungsstrategien auseinandergesetzt haben. Dazu führen sie acht auf:

° Konfrontation: Man stellt sich dem Problem und versucht seine Fehler auszubessern und es beim nächsten Mal anders zu machen, um nicht denselben Fehler noch einmal zu begehen. Dazu muss man neue Methoden und Ressourcen aufwenden, was auch sehr an der persönlichen Kraft und Leistung ziehen kann.

° Distanz: Dies bildet das komplette Gegenteil zur Konfrontation - man entfernt sich von dem Problem, indem man es sogar verdrängt oder ihm aus dem Weg geht. Auch dies kann einen nach einer Weile einholen und emotional härter treffen als der Konflikt zuvor.

° Selbstkontrolle: Dies umfasst die Kontrolle der eigenen Wahrnehmung, der Emotionen und Gedanken.

° Soziale Unterstützung: Diese Strategie beinhaltet die Unterstützung und Hilfe der Menschen aus dem eigenen Umfeld. Indem man sich anderen anvertraut und ihren Rat einholt, lernt man, mit der Situation umzugehen und die Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

° Verantwortung akzeptieren: Hier reflektiert man die eigenen Handlungen und die Handlungen desjenigen, der eventuell an dem Konflikt/Misserfolg Teil genommen hat. Dabei sollte der Fokus nicht allein auf den anderen, sondern eher auf sich selbst gerichtet werden, indem man sich eventuelle Fehler eingesteht.

° Flucht oder Vermeidung: Dies ähnelt teilweise der Distanz, nur dass man hier zu Alternativen greift, die einen ablenken, wie z.B. das Rauchen, Essen etc. Auch das Träumen von Möglichkeiten, wie man eine Situation bewältigen könnte, steht hier im Zusammenhang, allerdings kommt es nie zum Ausführen der Lösung.

° Planen: Diese Strategie meint, dass der Betroffene über eine Lösung nachdenkt und nach möglichen Fehlern sucht.

° Positive Umwertung: Dies bedeutet, dass der Betroffene den positiven Wert erkennt und was er von dem Misserfolg mitnehmen kann, um es beim nächsten Mal anders/besser zu machen.

[Quelle: https://gedankenwelt.de/8-psychologische-strategien-fuer-den-umgang-mit-misserfolgen/]

Ich muss ehrlich sagen, dass ich ein Mensch bin, der sich oft und schnell von Selbstzweifeln und Misserfolgen herunterziehen lässt und in Stresssituationen oft emotional werden kann. Ich finde die aufgeführte Seite sehr interessant und hilfreich. Ich bin, je nachdem, jemand, der nach neuen Wegen sucht, um es beim nächsten Mal besser machen zu können, allerdings kann ich, wie bereits gesagt, ebenso gut emotional werden.

Ich hoffe, ihr fandet die Strategien ebenfalls gut. Vielleicht eröffnen sie euch auch andere Sichtweisen.

Fragen an euch:

Seid ihr eher jemand, der emotional auf einen Misserfolg reagiert oder der sofort nach einer Lösung sucht?

Welche der acht Strategien dient euch als Bewältigungsmethode?

Fandet ihr den Beitrag hilfreich?

Was könnt ihr anderen raten, die sich oft emotional von Misserfolgen treffen lassen?

Ich hoffe, dass euch der Beitrag gefallen hat und würde mich sehr über eure Meinung freuen!

Liebe Grüße,
Julia

Stand: 06. November 2019

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